The Good Shepherd

Niohbe

Elch
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Diskussion als Präfix wäre verfrüht. Aber vielleicht kann ich in guter alter elitärer Lounge-Tradition mit gewohnter Country Club Menthalität auf einen Einlasser plädieren?

Nun gut. Nachdem der integrative Kindergarten durch akute Langeweile von der Schließung bedroht ist:

neuer Film, neuer Versuch.

The Good Shepherd
Regie: Robert de Niro
Darsteller: Matt Damon, Angelina Jolie, Alec Baldwin, Michael Gambon, William Hurt, Joe Pesci, Robert de Niro, (Sidekick: Martina Gedeck)...


Unter Robert De Niros Regie, durfte Matt Damon einmal mehr zeigen, dass er völlig berechtigt in der Starriege Hollywoods geführt wird. Hochgradig besetzt erzählt der Film, die Geschichte des amerikanischen Geheimdienstes, seiner Verquickung mit elitären Geheimbünden, seine Beziehungen zu verbündeten und verfeindeten Diensten. Eingerahmt in die persönliche Geschichte eines Jungen, der seinen vermeintlich hochdekorierten Vater früh verloren und dessen Geheimnis gewahrt hat und somit prädestiniert zu sein scheint, die Rolle des - in der Grauzone der Politik agierenden - Drahtziehers, gewissenhaft und verschwiegen auszufüllen. Hinter seinem Dienst am Lande, im im Schatten der großen politischen Ereignisse, steht seine eigene Familie bis zum letztendlichen Schluss immer zurück.

Spannend oder nicht, gelungen oder vergeigt, das würde ich gerne von euch hören.
 
AW: The Good Shepherd

ich überlege noch reinzugehen. aber im moment mangelt es mir an begleitung und ich bin nicht sicher, ob es alleine so rockt.

mat damon gehört inzwischen auf jeden fall zu meinen favorisierten schauspielern, obwohl ich ihn früher nicht mochte, aber in dogma, good will hunting (war der titel jetzt richtig? der film wo er das talentierte aber unausgebildete mathegenie spielt) oder bourne-identität ist er gut.

interessant wäre die frage, ob amerika dabei auch kritisch beleuchtet wird. ich meine mal gelesen zu haben, das angelina meinte sie sei genug patriot um in diesem film mitmachen zu können, dies war in einem zusammenhang zu sehen, bei dem es wohl darum ging, dass ein kritischer blick auf die ganze thematik geworfen wird.
 
AW: The Good Shepherd

Moin Doomguard,

ich wollte ja meine Meinung zum Film hinten anstellen, bis andere sich geäußert haben, aber anscheinend hat keiner den Film gesehen oder keiner mag sich äußeren... wie es auch sei.

Also was den kritischen Blick auf die Angelegenheit angeht - ja, in Ansätzen vorhanden, aber doch sehr bemüht, im Sinne von nicht wirklich durch die Erzählweise motiviert.

Ich warte mal noch, ob doch noch Meinungen kommen, sonst schreibe ich dann mal meine Sicht.

bis die Tage :)
 
AW: The Good Shepherd

der film ist vermutlich zu anspruchsvoll für das durchschnittsblutschwert ;) oder nicht plackativ genug.
 
AW: The Good Shepherd

Bin gerade auf dem Sprung zu
"Smokin aces" mal sehen, wie das wird...

und zum Shepherd sag ich dann morgen was :)
 
AW: The Good Shepherd

So, zum Shepperd sagst Du dann morgen was....wie die Zeit vergeht.

Nun ich war heute drin und muss sagen, daß ich den Film exzellent fand. Nicht hektisch, rein von der Story getragen, sehr verzwickt und immer voll kleiner Seitenhiebe.
Die Charaktäre waren glaubhaft und wurden nicht dämonisiert oder überzogen dargestellt. Kleine Gesten und Dinge gewinnen im Laufe der Handlung große Bedeutung und zwingen den Zuschauer immer wach zu sein und mitzudenken, also kein Popcorn - Kino.
Wunderbar wie gute Vorsätze des Protagonisten im Laufe des Films zum Selbstzweck werden und am Ende nichts übrig bleibt als Isplation und Frustration.
Angelina Jolie endlich einmal wieder in einer gehaltvollen Rolle mit einer enormen Wandlungsfähigkeit.
Jetzt komme ich zum einzigen kleinen Negativaspekt an dem Film - Matt Damon verkörpert die Hauptfigur exzellent, die Rolle ist ihm auf den Leib geschrieben - aber warum ist es die gleiche Rolle, die gleiche Gestik und Mimik wie in so vielen anderen seiner Filme (z.B. The Departed, Syriana, Bourne - Verschwörung etc.) - kann er nur diese eine Person verkörpern oder will er nichts anderes tun?
Insgesamt ist der Film sehr empfehlenswert, hat eine phantastische Story und ist exzellent besetzt - Kino mit hirn und verstand, eher nachdenklich und vielleicht an der ein oder anderen Stelle gedehnt - aber niemals langweilig.
 
AW: The Good Shepherd

Oha! Danke für deine Einschätzung, ich bin... nicht deiner Meinung :)

Ich musste arg schmunzeln bei "wach mitdenken" ich bin stellenweise weggepennt und nein, ich war nicht überarbeitet (oder doch) :)

Ob Matt Damon auch anderes spielen kann? Zumindest in Dogma hat er...

back to Topic...

Filmhochschule erstes Semster: die Widersacher treten sich am Strand gegenüber intelligent verquickt mit der Cubakrise und TV Bildern der Anlandung vor Cuba... :(

De Niro ist ein ganz Großer daran will und werde ich nicht zweifeln, aber bei Sheperhd hat er sich verhauen.

Eklatante Mängel in einem dennoch passablen Film (also ich finde den Film nicht wirklich schlecht, aber nicht gut genug, um ihn gut zu finden):

Alec baldwins Charater - angerissen, nicht fertig erzählt = verschenkt
die Vater/Sohnthematik, mega aufgebauscht (das gewahrte geheimnis des Suizids, die Hinweise zur Aufrichtigkeit) nicht umgesetzt und schlussendlich, obwohl die Möglichkeit geschaffen wurde (am eigenen Sohn das Trauma zu lösen) die komplette Geschichte mit dem eigenen Sohn so blöde hinkonstruiert, dass sie hinkonstruiert wirkte aber dennoch nicht den Zweck erfüllt hat, das Dilemma begreifbar zu machen. (Wobei das evtl. für einen männlichen Zuschauer schon begreifbar wird anhand der völligen lieblosigkeit, mit welcher Matt damon Angelina Jolie gegenübertritt) ist von daher evtl. ein Männerfilm :)

Der Doppelagent, sehr schön gemacht mit der "his weakness is the cold" Nummer und dann komplett verschenkt, als der zweite Russe auftaucht.

Ich hab mir die ganze Zeit vorgestellt, wie sie Story ausgesehen hätte, wenn sie im Stile von tage des Condor oder French Connection z.B. von Frankenheimer inszeniert gewesen wäre...

So... das nur mal vorab... ich komme irgendwie nicht dazu, das ausfühlicher niederzuschreiben... kommt aber noch...
 
AW: The Good Shepherd

Liegt es vielleicht daran, daß Du mehr Action erwartet hast? Der Film will mit leisen Tönen erzählen, sein Protagonist ordnet der Geheimhaltung alles unter - entsprechend extrapoliert der Film diese Beziehungen nicht, weil der Protagonist gar keine Gefühle zulässt - das wäre unstimmig gewesen.
Der Film lebt von den kleinen Gesten, seiner Mimik, seiner Gestik und von seiner Ruhe! Da ist kein Platz für die Dinge die Du hier aufzählst!.
Was den Frauenfilm angeht, gestern war u.a. Pellinores Freundin mit ihm Kino, der der Film auch großartig gefallen hat.
Allerdings hatten wir auch Leute hinter uns sitzen, die den Film zum zweiten Mal sahen und ihn auch langweilig fanden (ihn aber wie die unqualifizierten und viel zu lauten Kommentare während des Films zeigten, nicht begriffen hatten).
Was "Dogma" angeht ist das für mich ein Unterhaltungsfilm - da ist keine großartige Leistung gefragt und Damon hat auch darin immer den selben Ausdruck drauf. Nur weil er in einer Szene etwas bemüht rappt bleibt Loki doch ein ähnlicher Charakter wie in den erwähnten Filmen.
Die einzige Ausnahme der ich zustimmen würde ist Good Will Hunting, in der er wenigstens Wut und Emotion zeigt - aber auch wieder den introvertierten Intellektuellen gibt - dort wächst er am großartigen Robin Williams.
 
AW: The Good Shepherd

da es ja auch ein bisschen zum matdamon meinung mutiert: (hab good shepard immer noch nicht gesehen, aber denke, dass es nicht unbedingt lohnt, dafür ins kino zu gehen, da die story hauptsache zu sein scheint, reicht es später als dvd, interessant genug wirkt er dennoch nach euren beiden meinungen)

mat damon hat mich zum ersten mal in good will hunting überzeugt. vorher (weiss nicht genau, wo ich ihn gesehen hatte) fand ich ihn eher als arsch. ich mag aber robin williams nicht besonders, also bei mir war es tatsächlich die matt damon alleine, der mich in dem film überzeugte (robin williams finde ich in "in somnia" klasse.). ich finde auch, in dogma UND bourne identität macht er unterschiedliche eindrücke. klar, es sind beides imo nicht so tiefsinnige charaktere, aber doch recht unterschiedlich.
syrania fand ich sehr gelungen, obwohl matt da eher eine nebenrolle neben cloony hatte.

ein vergleich zu syrania würde mich interessieren, wenn es vergleichbar ist.

thx für die (verspäteten ;) ) rückmeldungen.
 
AW: The Good Shepherd

Habe eigentlich meiner vorherigen Meinung wenig hinzuzufügen - ich empfinde Matt Damon als sehr eindimensionalen Schauspieler, vor allem da ich keine großen Unterschiede in den betreffenden Charakteren finde - alle introvertiert, irgendwie intellektuell und etwas maulfaul - den Typ spielt er sehr gut, aber er hat keine Vielfalt in seinen Rollen - was an der Auswahl selbiger liegt, für die er ja letztlich selbst verantwortlich ist.
Mir fehlt da einfach die schauspielerische Vielfalt, Variationen in Mimik und Gestik, das Darstellen unterschiedlicher Charaktere - lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn Hr. damon endlich mal einen anderen Typus spielt und zeigt das er den auch drauf hat.
 
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