SR3: Ein Abend im Sprawl

S

Silence

Guest
Werde in einigen Sitzungen das Leben im Sprawl beschreiben.

Haupcharakter ist Nino ein orkischer Jugendlicher, ohne Sinn. Nino wurde 2050 in Seattle geboren, sein Vater ist ein Lohnsklave und die Mutter ist arbeitslos. Er hat noch zwei Geschwister, die beide älter sind, John und Eli.
Schauplatz sind die Barrons, in Puyallup Seattle.

Wieder einmal übermannt ihn die Langweile, es ist 1800h und noch nichts los. Im Trid ist läuft nichts interessantes, außer einem Combat-Biker Spiel, dass aber eine Wiederholung ist. Seine Mom ist in der Küche und bereitet das Abendessen für seinen Vater vor; wird Zeit, dass er verschwindet, in spätestens vierzig Minuten ist er da...
"Mom, ich gehe," sagte er in den Raum, während er seine Jacke anzieht.
"Willst du nichts essen? Es ist bald fertig," hallt es aus der Küche wieder, als er schon die Tür schließt.

Alles bloss kein Essen mit Dad. Er würde nur wieder sagen: "Du bist zu alt um noch zu Hause zu wohnen. Wenn du arbeit brauchst, kann ich dir helfen. Aber deine Freunde... diese hirnlosen Affen, die musst du vergessen!!! Verstanden!!!..." Irgendwann würde Mom wieder einmal einschreiten und einen Waffenstillstand herausholen.
Nein, er hat definitiv keinen Bock auf das Geschwätz.

Er achtet auf die Treppe, da die Stufen schon seit mindestens 10Jahren brüchig sind.
Kaum aus dem Haus läuft ihm auch schon Boro entgegen.
"Hoi Chummer, wie sieht´s aus. Hab´ auf dich gewartet, wollen wir in´s Cup gehen?"
"Yup, hört sich gut an. Wann kommen die anderen?" Erwidert Nino, als er vielleicht das letzte Mal, das Haus ansieht, indem er schon immer zu Hause war.
"Die kommen schon."







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Seattle, in den Docks von Everett...

Ein Mann verlässt ein Schiff, das vor knapp zehn Minuten, angedockt hat.
Er gehört bestimmt nicht zur Crew, da ein Captain das nicht dulden würde. Doch ist es kein Passagierschiff, sondern ein Frachter. Der Name des Schiffes ist unleserlich, doch könnte man ihn wahrscheinlich nicht aussprechen. Das Schiff kommt geradewegs aus Afrika.
Afrika ist ein Kontinent und doch wissen wir seit 2011 wenig über ihn.
Ein Kontinent voller Diamanten, Gold, Kriege, Critter und das ist auch schon alles...

Und genau von dort kommt dieser Frachter, ohne Konzernlogo und –Papiere hat er auf den Hafen von Seattle zugehalten und durfte auch andocken.

Als der Mann das Schiff verlässt wird er von einer Abteilung des Militärs empfangen, die schon auf die „neue“ Überprüfung des Schiffes, der Mannschaft und der Fracht aus sind.

„Guten Abend Mr., ich hoffe sie wollen uns empfangen und nicht das Schiff verlassen,“ schießt es aus dem Offizier. „Ja und nein. Kar´diosa´r Harz´k und hier sind Frachtpapiere, Mannschaftspapiere und weiteres,“ antwortet der Mann in einem flüssigem Englisch, während er ihm einen Chip und einige Ausweise aus Papier überreicht. Allein dieser Anblick lässt die Soldaten der UCAS schmunzeln.
„Darüber hinaus möchte ich sie über einen Vorfall in Kenntnis setzen, der sich vor knapp zwanzig Minuten auf diesem Schiff ereignet hat.“
Der Offizier schaut etwas skeptisch, wartet jedoch ab und es entseht eine dieser unangenehmen Pausen.
„Es wurden zwei der Crewmitglieder umgebracht und einige Critter freigelassen,“ fährt der Mann sichtlich verunsichert fort. „Außerdem sprang der Mörder über Bord und nahm einige Waren der Ladung mit. Sobald unser Konzernpartner auftaucht stehen ihnen alle Crewmitglieder zur Verfügung,“
Kar´diosa´r nun etwas entspannt schaut in die entrückten Gesichter der Soldaten.
„Der Mann sprang ins Wasser?“, fragt der Offizier mit einem Lächeln auf den Lippen. „Warten sie bitte einen Moment. Corporal, überprüfen sie die Papiere“, schießt es aus dem Offizier, während er sich ca. vier Meter entfernt und seine Comeinheit einstellt und eine Verbindung herstellt.

„Captain Ludran, Nr. 167894. Bestätigt. Holen sie den Major Garcia und zwar sofort ist dringend. Zu dem veranlassen sie, dass zwei, nein, drei Boote rausfahren und im Block D7/5 nach einem Mann im Wasser suchen und verständigen sie die Wachen. Warte auf Rückruf im Bezirk 5.“
Als der Captain zurück bei seinen Leuten ist, denkt er nur an seinen vermasselten Abend.

Zwei Minuten danach kommt ein Limousine an und vier Leute steigen aus. Kozernpinkel ist der erste Gedanke des Captains.
„Einen schönen Abend Captain Ludran, ab jetzt übernehmen wir. Ihr Vorgesetzter ist informiert und wird sie entsprechendes Wissen lassen.“
Dem Captain bleibt keine Zeit für die Antwort, denn seine Comeinheit ist aktiv. Das Gespräch ist kurz und verläuft einseitig, denn der Captain gibt nur ein: „Zu Befehl“, von sich und schon ist das Ganze beendet.
„Wir ziehen ab. Gute Nacht allerseits“, erklingt es aus seinem Mund, der sich unter den wutentbrannten Augen befindet.
Als die Abteilung der Armee abgezogen ist geht der Pinkel zu Kar´diosa´r und schlägt den Mann ins Gesicht und Magen.
„Rede“, fordert er das auf den Boden liegendenden Häufchen Elend auf.

„Davis, ein Ork, wir haben ihn in Afrika anheuern müssen da unsere...“, der kurzen Pause folgt ein Tritt. „Ich warte nicht gerne“.
„Ein Teil der Mannschaft wurde von einer „hrr“ Krankheit dahingerafft und wir brauchten Leute. Er war okay, bis wir die erste Kontrolle passierten.
Er ging in die Kojen und packte, gegen die Anweisungen des Maats. Er nahm auch einige der Diamanten mit und erschoss den Maat. Dann muss er „hrrhrrahh“, ich“, ein weiterer Tritt folgt. Der Afrikaner ist sichtlich fertig und schafft es nur mit Mühe zu reden, als sich seine Hosen in ein Meer verwandeln.
„Einige Critter waren auf einmal frei und sorgten für Chaos, in dieser Zeit muss Davis im Funkraum den Captain getötet haben. Danach sahen wir ihn nur noch von Bord springen und auf ein Boot zuschwimmen.“
„Ist das alles?“
„Ja, Sir.“
„Du hast uns viel Geld und Zeit gekostet. Dein nächster Fehler...“
„Ja, Sir.“
„Nun gut, was fehlt?“ fragt der Pinkel mit Nachdruck.
„Zwei Seehunde, beide mit magischen Fertigkeiten. Zwölf Flugechsen und ein Papagei.“
Der Exec schaut etwas verärgert und scheint kurz zu überlegen: „Das sind 15k und weiter.“
„Einige Diamanten scheinen auch zu fehlen, doch ist ihr Wert eher gering.“ Kar´diosa´r steht auf und blickt kurz auf seine nassen Hosen, nur um beschämt aufzublicken und in das kalte Gesicht seines Vorgesetzten zu blicken.
„Dein Lohn wird um 20k gekürzt und du wirst den Mann und Ware suchen. Nimm drei Leute mit und töte ihn.“
„Ja Sir, soll ich mich jetzt um die Ladung kümmern?“
„In zehn Minuten kommen die Wagen, also beeilt euch.“ Mit diesen Worten dreht sich der Konzerntyp um und zwei der Männer folgen ihm. Der letzte begleitet den Afrikaner an Bord.
 
Seattle, Loveland Puyallup

Nino und Boro steigen von Boro´s frisierter Dodge Scoot. Sie sind am Ziel, Tino´s Pizeria.
Früher war das der Treffpunkt einer hiesiger Gang gewesen sein, doch diese gibt es nicht mehr. Der Laden ist verbrannt und unbewohnt.
Jedes mal, wenn Nino ins Cup geht denkt er an die ehemalige Gang, aus Tino´s. Die Wand ist überzogen mit Kugeln und einige ausgebrannte Bikes befinden sich davor. Er hofft immer das seine Leute stärker sein werden als alle anderen!

Das Cup befindet sich im selben Gebäude wie die ehemalige Pizzeria, man muss nur fünfzehn Meter in die rechte Seitengasse laufen und dann entdeckt man es.
Von aussehen ist nur ein einziges Fenster unverspiegelt, alle anderen Fenster sind in dieses matte Schwarz getränkt, und man kann nur vom innerem des Ladens nach draußen sehen.
Warum Jenny, die Besitzerin des Ladens, das eine Fenster nicht verspiegeln ließ ist keinem bekannt. Aber es ist der beliebteste Platz des Ladens.

Als sie gemeinsam den Laden betreten, weht ihnen der Geruch vom Grass entgegen.
„Hey, Jenny hast deine Vorräte aufgefühlt?“ ruft Boro mit einem Grinsen rüber zur Bar.
„Sieht so aus, doch diesmal ist es nicht so billig. Willst du was?“ erwidert Jenny und schiebt den Eimer an den gewöhnlichen Platz von Boro. „Bediene dich, ist gerade fertig. Dein Timing...“
Boro schlendert mit Nino im Rücken zu seinem Stuhl.
„Willst probieren?“ wendet er sich an Nino.
„Nein, seit dem ich gesehen habe was es mit Marcus gemacht hatt... nein, danke.“
„Er war ein Idiot, er hätte nicht die Freundin vom Hacker anmachen dürfen; selbst schuld!“ grinst Boro und nimmt einen tiefen Zug.
„Ihm aber dermaßen fertig zu machen... Ich möchte nie so enden.“
„Wir haben ihn gerecht, oder! Rede nicht so feige sonst bekommt es Klinge mit und das wäre nicht so gut,“ lächelt Boro.

Klinge, denkt Nino. Er hatte Glück, dass Marcus nicht mehr im Stande war sich zu wehren – und es nie mehr sein wird, sonst wäre er nie an die Macht bekommen, in der Gang das Sagen zu haben.
Keiner von der Gang besucht ihn, sie waren doch alle Chummer und behaupten für immer Brüder zu sein?!

„Was schaust du so bedeppert?“ blickt ihn Boro fragend an. „Du hast doch net Schiss, oder? Es klappt schon, du wirst sehen.“
„Ich wüsste nur gerne was ich machen muss. Ich...“
„Chummer, ihr seid pünktlich, das ist gut“, ertönt Klinges Stimme hinter ihnen.
Als sie sich umdrehen betritt der Rest der Gang das Cup. Ihre Zahl ist in den letzten fünf Monaten ständig größer geworden und alle Gangs, die sich ihnen entgegengestellt haben, liegen irgendwo im Sprawl verteilt.
Klinge ist der älteste mit einundzwanzig, alle anderen sind zwischen zwölf und neunzehn. Doch sind sie zum größtem Teil Orks und man sollte sich nicht mit ihnen anlegen.
Als sich alle auf die Stühle und die Couch verteilt haben, kam Jenny und brachte eine Flasche Whisky mit.
„So, die hat Klinge bestellt, zur Feier des Tages. Viel Spass damit!“ sagt Jenny und geht wieder hinter die Bar.
„Johny, Mike, Nino, Cate, Tara und Kim die ist für euch. Bevor wir anfangen trinkt ihr erst mal leer“, ruft Klinge in die begeisterten Rufe der dreißig Gangmitglieder.
Nach und nach geht die Flasche rum bis sie beim Nino ankommt, und auf einmal wird es still. Jeder weiss, dass Nino niemals trinkt oder andere Drogen zu sich nimmt.
Klinge hat es nie vergessen: „Nun trink schon du Feigling, das gehört dazu! Du willst doch dazu gehören, als mache schon!“
„Lass ihn doch bitte“, flüstert Eli beinahe.
Seine grosse Schwester ist eine Granate und ausgerechnet diesen Dreakhead liebt sie, aber so kam er auch zu der Gang. Wenn ich erst mal dabei bin, mache ich dich für jeden blauen Fleck von Eli fertig, schwört sich Nino.

Eli, die selten gegen Klinge etwas unternimmt liebt ihren kleinen Bruder so sehr, dass sie wieder eine Tracht Prügel in Kauf nimmt: „Bitte, lass ihn. Er wird seine Sache trotzdem gut machen, das verspreche ich. Oder Nino.“
„Klar, bin ja kein Baby“, antwortet Nino.
„Ja, Nino packt es auch so“, stimmt Boro Eli bei. „Ich stehe für ihn gerade!“
„Das tust du“, sagt Klinge hart.

Nino reicht die Flasche weiter an Kim. Oh Shit, jetzt darf ich es nicht versauen, sonst bekommen Eli und Boro einen riesen Ärger!
Nach dem alle etwas getrunken haben und die Anwärter beinahe blau sind, ausgenommen Nino, zahlen sie die Rechnung und gehen nach draussen.

„So Chummer, heute ist es soweit. Ihr dürft beweisen, dass ihr dazu gehört. Sechs von uns nehmen euch mit und dann kommt euere Prüfung!“ sagt Klinge.
„Yeah... Klasse... Macht sie fertig... Viel Glück... Hurra“, dies und mehr begleitet die Anwärter auf die Bikes der sechs.

Boro, Klinge und vier andere besteigen die Bikes und die Kleinen verteilen sich auf die Bikes.
„Nino, komm zu mir“, sagt Boro.
„Nein, er fährt bei mir mit“, ruft Klinge über die Motorgeräusche hinweg.
Boro und Klinge wechseln einen komischen Blick, komm her Nino: „Nimm das mit und achte auf dich“, sagt er leise und gibt ihm eine Pistole in die Hand. „Erinnere dich an unsere Übungen,“ und lächelt zum Abschied, dann gibt er Gas und fährt davon.
Etwas nachdenklich schlürft Nino zum Bike vom Klinge. „Beeile dich, Track wartet nicht lange“, brüllt Klinge und wie um seine Aussage zu unterstreichen fährt Track mit Mike davon.


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