Löwenclub Mehr Macht den Nutzern

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Skar

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Das Consultingunternehmen Fittkau & Maaß hat eine Internet-Befragung unter 126.686 deutschsprachigen Internetnutzern durchgefürt. Das Thema der Erhebung lautete: Nutzermeinungen im Internet: Die neue Macht der Konsumenten?

Via Gamesmarkt gibt es einen Kurzüberblick dazu:

Quelle: GamesMarkt | News | Nutzergenerierte Produktrezensionen gewinnen stark an Bedeutung

GamesMarkt schrieb:
Von Internet-Nutzern selbst verfasste Produktrezensionen haben einen erheblichen Einfluss auf den Kaufentscheidungsprozeß, förderte eine aktuelle Studie von Fittkau & Maaß Consulting zutage. Demnach greifen neun von zehn Internetusern (88 Prozent) zumindest gelegentlich auf nutzergenerierte Produktbewertungen zurück. Fast ein Viertel ruft Nutzermeinungen mindestens einmal pro Woche ab. Fast jeder zweite Internetnutzer (48,9 Prozent) hat aufgrund von nutzergenerierten Rezensionen schon einmal einen bestimmten Kauf getätigt, ist der Studie zu entnehmen. Aber auch das Gegenteil ist der Fall: Mit 54,8 Prozent haben noch mehr User sich durch Produktrezensionen abschrecken lassen und den Kauf eines konkreten Produktes verworfen. Unter den aktiven Lesern von Nutzermeinungen fallen diese Werte sogar deutlich höher aus, so Fittkau & Maaß.

Nutzergenerierte Produktbewertungen haben unter den Verbrauchern übrigens ein erstaunlich gutes Image: So stimmten 46 Prozent der Befragten dem Statement "Nutzermeinungen/-bewertungen im Internet sind informativer als andere Informationsquellen" zu, während nur zwölf Prozent diese Aussage für falsch hielten. 41 Prozent halten die Userbewertungen zumindest für "glaubwürdiger als andere Informationsquellen". So ruft die Mehrheit der Internetnutzer (59 Prozent) die nutzergenerierten Produktbewertungen denn auch ganz gezielt ab, um Kaufentscheidungen - insbesondere im Produktsegment Consumer Electronics - vorzubereiten.

Produktrezensionen im Internet geben damit den aktiven Rezensenten eine stärkere Position als bisher und macht sie mehr denn je zu Opinionleadern.
Wenn ich das auf das Hobby übertrage, dann haben die Hobbyisten (als Opinionleader) einen zunehmend wachsenden Einfluss auf den Casual und die Masse. Das gilt natürlich nur insofern sie diese Gruppe auch erreichen und in einem kleinen recht begrenztem Markt wirkt dieser Faktor sicher erschwerend.

Andererseits sollte es daher um so mehr eine Anstrengung sein solche Rezensionen adäquat geeignet zu präsentieren.

Jedenfalls sollten stark eigenmotivierte und engagierte Märkte - also starke Hobbymärkte - eine zunehmend bessere Position erreichen.
 
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Ja. Das dürfte sich jetzt wohl erledigt haben.

Bei einigen Internethändlern - z.B. Amazon - lese ich die Rezensionen schon gar nicht mehr, weil man so oft feststellt, dass die offensichtlich von einer - schlecht bezahlten - Marketingagentur dort reingehackt wurden. Diese Studie wird dafür sorgen, dass hier mehr Geld reinfließt und bald überall Rezensionen auftauchen, die ein Produkt als ganz toll anpreisen und irgendwann wird es echt schwierig sein, echte und gekaufte Rezensionen zu unterscheiden. Als Marketingverantwortlicher würde ich einfach Studentenjobs dafür benutzen. Wenn die Rezensionen dann auch noch stilistisch Schlecht und voller Fehler sind wirkt das gekaufte Endurteil um so realistischer.
Ich verlasse mich da lieber auf (semi-)geschlossene Netzwerke. Wenn ich was über Rollenspiele wissen will, frage ich in einem Rollenspielforum nach. Wenn ich einen Flipper kaufen will, frage ich einem Flipper-Fan-Forum nach. Sollte ich irgendwann einmal Voyeuristenausrüstung brauchen, schreibe ich eine Mail ans BKA und bitte um Empfehlungen. Der Aufwand hier effektiv geschönte Informationen zu verbreiten ist um Größenordnungen höher als bei Amazons Rezensionssystem. Außerdem wird das nicht abgeschaltet, wenn zu viele negative Kommentare eingehen!
Wer einfach nur Empfehlungen konsumiert ohne den großen Vorteil des Internets - die Kommunikation / Interaktivität - zu nutzen, ist selber schuld.
 
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@wjunky:
Aber diese beobachtete Entwicklung aus der Studie dürfte ja nicht darauf beruhen, dass solche Rezensionen überhaupt existieren, sondern eher darauf, dass diese Rezensionen gut sind. Bzw. zumindest besser als Produktinformationen.

Dein Einwand mit den Foren zieht durchaus. Aber auch dieser spricht ja eigeninitiierten, engagierten Märkten eine breitere Zuhörerschaft zu.
 
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Irgendwann wird auch die Masse der User merken, dass es irgendwo auf der Welt User gibt, die ein "schlechtes" Produkt "gut" finden und das auch im Internet schreiben. Ob dies an ihren anderen Qualitätsmaßstäben liegt oder sie dafür bezahlt werden, ist letztendlich egal. Der Wert einer einzelnen Rezension allein wird sinken.

Ich habe vor Jahren schon einen Artikel gelesen, in dem eine Person eine subtilere Form des Marketings beschreibt, für die sie angeheuert wurde. Sie schleicht sich unter Nicknamen in den Zielgruppenbereich interessierende Foren ein und schreibt dort "gute" Posts zum Thema. Sobald sie einen guten Ruf aufgebaut hat kommt die Empfehlung zum Produkt, das eigentlich promotet werden soll.
 
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Irgendwann wird auch die Masse der User merken, dass es irgendwo auf der Welt User gibt, die ein "schlechtes" Produkt "gut" finden und das auch im Internet schreiben. Ob dies an ihren anderen Qualitätsmaßstäben liegt oder sie dafür bezahlt werden, ist letztendlich egal. Der Wert einer einzelnen Rezension allein wird sinken.
Demgegenüber steht aber die Produktinformation oder Werbebotschaft des Herstellers und die dürfte kategorisch noch wesentlich positiver ausfallen. Also für den kritischen Rezipienten wesentlich uninteressanter sein.

Ich habe vor Jahren schon einen Artikel gelesen, in dem eine Person eine subtilere Form des Marketings beschreibt, für die sie angeheuert wurde. Sie schleicht sich unter Nicknamen in den Zielgruppenbereich interessierende Foren ein und schreibt dort "gute" Posts zum Thema. Sobald sie einen guten Ruf aufgebaut hat kommt die Empfehlung zum Produkt, das eigentlich promotet werden soll.
Das ist Teil des Guerillamarketings und ja, das könnte dadurch zunehmen. Ich glaube das ist sogar wahrscheinlich. :)
 
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Das ist Teil des Guerillamarketings und ja, das könnte dadurch zunehmen. Ich glaube das ist sogar wahrscheinlich. :)

Genau das wollte ich ja auch zum Ausdruck bringen.

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Allerdings ist der "Meinungsmarkt im Interet" einer, der sich schnell selbst regulieren kann. Gewisse "Internetkompetenz" vorausgesetzt, werde ich mir auch anschauen wie es ansonsten um einen Rezensenten bestellt ist. Was sagen Leute, die das Produkt auf seinen Rat hin gekauft haben etc.
Damit werden angestellte Werbebeauftragte dann entsprechend schnell enttarnt (natürlich nicht ohne auch die eine oder ander Hexenjagd zu provozieren, aber darin ist man in Deutschland sowieso gut).

Grüße
Hasran
 
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Allerdings ist der "Meinungsmarkt im Interet" einer, der sich schnell selbst regulieren kann. Gewisse "Internetkompetenz" vorausgesetzt, werde ich mir auch anschauen wie es ansonsten um einen Rezensenten bestellt ist.

Das sowieso - man kann ja die Rezensenten im Internet recht gut durchleuchten und enttarnen, und dazu braucht es oft gar keine Internetkompetenz, das kann auch der normale User.
Es gibt immer Leute die sich nur auf ein Urteil verlassen (Amazon-Rezis), aber das Internet bietet ja generell grosse Möglichkeiten, sich an mehr als einer Stelle zu informieren.
 
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Davon abgesehen gibt es bei Amazon ja auch oft Negativrezensionen. Da lässt sich schon ein halbwegs realistisches Bild zeichnen.
 
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Manche dieser Negativrezension sind auch bezahlt von Konkurrenten unter Pseudonym geschrieben worden, die das Produkt nur schlecht machen wollen.
 
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Eher erstes.^^
Wenn die Jubelperser die Stärken übermäßig preisen und die Berufskritiker die Schwächen übermäßig betonen kann man sich als denkender Mensch schon durchaus ein einigermaßen realistisches Bild machen.
 
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Oder man mahnt ab.

Geht ganz gut, die meisten Internetuser haben ernste Schwierigkeiten auf Schmähkritik zu verzichten - und selbst WENN - die Nerven einen Prozess für ihre Rezension eines 14 Seiten Abenteuers hätten wohl die wenigsten.

Mit Angeboten von Leuten die sich darauf spezialisieren den Ruf im Internet sauber zu halten sehe ich da durchaus einen Wachstumsmarkt.
 
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