Kostenloses Violence!

AW: Kostenloses Violence!

Bücherwurm schrieb:
Das ist aber kein D&D sondern ein D20-Produkt - mit gutem Grunde.
Korrektur... ist kein d20-Produkt sondern nur ein OGL-Produkt (das BoEF haette nie die d20-Lizenz in der damaligen Form gekriegt)

BTW: Ich kenne eine Runde in der das BoEF bei nahezu jeder Sitzung dabei ist, ein Charakter eine Prestigeklasse aus dem Buch hat und auch schon mehrere Feats und andere Dinge daraus sind entweder schon vorhanden oder bei anderen Charakteren "in Planung"...
 
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blut_und_glas schrieb:
PS: Hatten wir nicht auch schon einen Violence Thread? ?(
Mit der Suche-Funktion habe ich jedenfalls keinen dedizierten "Violence! (tm)"-Thread gefunden.

In diesem Thread hier war bislang leider auch recht wenig zu Violence! (tm) zu lesen.

Dafür aber von:
  • D20 ("The Book Of Vile Darkness")
  • OGL ("The Book Of Erotic Fantasy")
  • Diablo II
  • AD&D
  • ARCANE CODEX
  • DSA
  • FATAL
  • SR ("Magic in the Shadows")
  • Unknown Armies
  • KULT
  • Paranoia
  • D&D
Zugegeben, die haben alle etwas mit dem, worum es in Violence! (tm) geht, zu tun, doch ist es schade, daß augenscheinlich doch wohl keine Meinung zu Violence selbst hier im Thread geäußert wird.

Dann fange ich mal soweit an...

Violence! (tm) ist vieles in einem. Eine wichtige Facette von Violence! (tm) ist, daß es einen Prozeß der Werdung eines Rollenspiels darstellt. Mitsamt den offenbarten Gedanken des "Designer X". Diese Transparenz würde man sich bei manchen anderen Rollenspielen auch wünschen, da man dann erst wirklich in die Lage versetzt würde, zu versuchen zu verstehen, warum manche Rollenspiele dergestalt verunglückt sind, wie es die Kritikfrequenz in den diversen Foren vermuten läßt. Damit meine ich natürlich nicht nur gewisse verborgene Kodizes, auch wenn das in der aktuellen Bugwelle der Diskussionen darum nicht ferne läge.

Ich bin richtig froh, daß man Violence! (tm) jetzt legal als PDF herunterladen kann und habe bereits fleißig heute Leute auf Violence! (tm) hingewiesen, die noch nicht die Chance hatte, dieses Werk zu lesen. - Und lesen sollte man es. Mindestens einmal im Rollenspielerleben.

Ob man es spielen sollte? Nun Vampires und The Chamber (siehe dazu den Entwurf auf TheForge) sind auch solche Rollenspiele, bei denen das eine wirklich interessante Frage ist. - Ich bin durchaus der Meinung, daß man Violence! (tm) spielen KÖNNTE, da des dem mysteriösen Designer X ja tatsächlich gelungen ist, ein - bei allem Zynismus - durchaus funktionstüchtiges Spielsystem aufzustellen (sogar ein in sich schlüssigeres und weniger hirnrissiges System als z.B. ein bekanntes deutschsprachiges, graphisch sehr stark präsentiertes Rollenspiel der letzten Jahre). Aber das "spielen KÖNNTE" bezieht sich nur auf das reine Regelsystem, welches knapp ausreicht zum Spielen. - Ob ich selbst Violence! (tm) zu spielen auch nur andenken könnte? Nein. Definitiv nein. Aber ich bin ja auch schon viel zu alt, als daß ich mir oder meinen Kumpels ständig beweisen müßte, wieviel Abartigkeit ich so ersinnen bzw. wegstecken kann.

Wenn Violence! (tm) für mich schon nichts zum Spiel Geeignetes ist, was hat Violence! (tm) dann, daß ich es - im Gegensatz zu so manchen auch hier im Forum bereits diskutierten Rollenspielen - doch weiterempfehle?

Lest es durch. Und dann schreibt es hier. Ich wäre jedenfalls an einer Diskussion über Violence schon interessiert, auch wenn die schmuddel-erotische Thematik dieses Thema "gehijackt" hat.
 
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Wer A (in diesem Falle Violence!) sagt, muß auch B (in diesem Falle Powerkill) sagen...

http://www.johntynes.com/rl_powerkill.html

Obgleich Violence! um einiges spassiger zu Lesen ist, und ich Powerkill ein wenig den moralisch erhobenen Zeigefinger ankreiden muß.

So, und jetzt noch mal im Klartext:

EURE CHARS SIND GEISTESGESTÖRTE SOZIOPATHEN.

Beide Publikationten beschäftigen sich mit der traurigen Tatsache, das der überwiegende Großteil aller Charaktere im Schweinsgalopp in die Klapsmühle eingeliefert werden müßte, wenn man die Maßstäbe des normalen zwischenmenschlichen Zusammenlebens anlegt.

Speziell das Verhalten der klassischen "Einsteigerchars", also den gemeinen Dungeonkrabblern, reicht objektiv für eine lebenslange Sicherheitsverwahrung aus. Da treffen Massenmord und Rassismus in Reinkultur aufeinander und tanzen munter Ringelreihen mit Paranoia und Profilneurosen.

Bevor jetzt jemand mit Vampire kommt: Das ist fast noch 'ne Ecke übler, hier wird jeden Abend der Tod von Unschuldigen billigend in Kauf genommen, und die Mörder bemitleiden sich dann auch noch selber. Aber auch Sci-Fi Helden sind alles andere als Strahlemänner, hier grüßen Lynchjustiz, Freibeuterei und der gelegentliche Genozid.


Das Traurige daran? Keiner merkt es. Niemanden juckt es. Orks für Erfahrungspunkte zu killen ist ein lustiger Zeitvertreib, ebenso wie das Zerblasen von Großkampfschiffen mit unzähligen Unbeteiligten an Bord. Oder hat euch der Koch des Sternenzerstörers jemals was getan?



Ja, Violence ist komisch. Aber weniger komisch-ha-ha als mehr komisch-mir-ist-das-nie-aufgefallen.

Denkt mal drüber nach, wenn ihr das Büchlein lest.

-Silver
 
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Silvermane schrieb:
Oder hat euch der Koch des Sternenzerstörers jemals was getan?

:D

Na, bei dem Fraß den es im Zellenblock B eines Sternenzerstörers gab, sind einige unserer (Gruppe damals) gefangenen Rebellencharaktere die Wände hoch gegangen... :laserswo2

:D
 
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Ich habe es eben von Anfang bis Ende durchgelesen, und der erste Eindruck ist: Krank. Unheimlich krank. Krank, aber interessant.
Ich werde es erst einmal verdauen müssen bevor ich es detailliert rezensiere...

Und ja, ich könnte mir vorstellen es zu leiten. Auf irgeneinem Con, ohne genauere Beschreibung, einfach "System: Violence(TM)". Alleine schon um zu sehen wie die Leute darauf reagieren.
 
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Spielbar? Sicher. Der Punkt ist bloss: Das Spiel ist nicht die Stärke von Violence, die ist der Text. Man kann es spielen, aber das kommt einfach nicht ans lesen heran. Denn die Mischung, die Violence so besonders macht, diese Mischung aus Abscheulichkeit und Abscheu, die geht im Spiel als erstes verloren.

blut_und_glas schrieb:
Ich persönlich sehe darin mehr eine Art Essay über Gewalt im Rollenspiel, verkleidet als ein Spiel.

mfG
bvh

PS: Und wo Silvermane auch noch Powerkill ins Rennen geworfen hat: Der Rest der alten New Style Reihe (Pantheon, Puppetland, Munchhausen, de profundis) ist auch nicht schlecht. ;)
 
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Pantheon hat definitiv etwas (die Default-Abenteuer sind auch schnuckelig), obwohl es etwas schwierig zu spielen ist. Kann aber auch daran liegen, dass es eine Spielweise ist, die man nicht jeden Tag ausübt.
 
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