AW: Harrowed be thy name
Hmm... Könnte man nicht quasi die ganze Kampagne darum stricken dass die Gruppe Manitous in der Gruppe irgendein absolut finsteres Ziel verfolgt, worauf jedoch die Gruppe stoßen könnte und versucht dies zu verhindern.
Dazu reicht schon genau EIN Manitou im verrottenden Hirn eines einzigen Spielercharakters.
Das ist - meiner Erfahrung nach - schon SEHR, SEHR SCHLIMM für alle anderen (und auch den betreffenden SC).
Harrowed sind wirklich übel. - Und sie zerlegen Dir JEDE Gruppe, die nicht wirklich auf Draht ist.
Eine GRUPPE Harrowed ist so ziemlich das genaue Gegenteil dessen, was man bei Deadlands als Spielercharaktere so spielt. Das ist wie eine Gruppe Chaotic-Evil Charaktere in D&D. Hört sich noch nicht einmal beim ersten Konzept spielenswert an, und ist im eigentlichen Spiel ein ALPTRAUM für JEDEN (Spieler wie Spielleiter).
Mal dazu die Fragen an den Threadersteller:
Hast Du denn schon eine DL:R-Kampagne mit auch nur EINEM Harrowed mal geleitet oder gespielt?
WEISST Du denn schon aus der Praxis, wie stark sich EIN Harrowed in einer Gruppe "breit macht", d.h. den anderen Spielern das Spiel massivst erschweren kann, z.T. SCs umlegen, in den Knast bringen, ihre Freunde, Geliebten, Verwandten in Leid, Seuchen, Tod stürzen kann, usw.?
Genau DAS ist es, was passiert, wenn man einen Harrowed in seiner Gruppe hat. - Der braucht STÄNDIG einen Aufpasser, der gut genug ist, daß er ihm im Falle des Falles eine Kugel ins Hirn jagen kann!
Wenn Du nun überlegst, daß Du z.B. in einer vier Spieler starken Gruppe VIER Harrowed hast, dann paßt letztlich der eine Harrowed, dessen Manitou schön unauffällig Dominion gewonnen hat, auf einen anderen auf, dessen Manitou auch Dominion gewonnen hat (Merke: Manitous sind Wildcards und haben Fate Chips - und zusätzlich hat der Marshal ja auch noch welche!). - Diese Gruppe KANN einfach irgendwelche Pläne der Manitous nicht verhindern, weil sie selbst im kritischsten Moment von ALLEN MANITOUS GLEICHZEITIG zu Dominion-Würfen gezwungen werden wird. Und dann ist alles im Arsch.
Harrowed sind für die Spieler NICHT KONTROLLIERBAR. - Einer ist schon übel. Mehr als einer ist nicht wirklich spielbar. (Das Szenario im "Book of the Dead" geht davon aus, daß die Spieler es (noch) nicht wissen, daß sie Harrowed sind und schlimmste Dinge getan haben. Und dieses Szenario werden vermutlich auch nicht so arg viele Harrowed überleben.)
Player-vs.-Player ist das, was in Harrowed-Gruppen so ziemlich jedes Voranschreiten einer Geschichte außerhalb des Zerstörerischen der Harrowed-SCs verhindert.
Wenn Du noch eine halbwegs taugliche Gruppenspiel-Erfahrung machen möchtest, dann bleibt Dir kaum etwas anderes übrig, als die Harrowed zu "Plüschi-Harrowed" mit "Nettigkeits-Gen" zu machen. - Du wirst sie NICHT voll ausspielen können, sondern sie lahm, harmlos, "UN-BÖSE" agieren lassen müssen, um nicht Deine Spieler ständig massiv zu frustrieren.
Ich lasse Harrowed-SCs (außer bei One-Shots) eh nicht als Start-Charaktere zu. Und wer abkratzt und als Harrowed zurückkommt, der hat eine ERLEBTE Geschichte und FÜHLT den Verlust und das Unheimliche nun ein Untoter zu sein. Solche SC-Harrowed verhalten sich VÖLLIG ANDERS als die schon als Harrowed gestarteten. Bei denen ist die Vorgeschichte nichts, mit dem der SPIELER etwas verbindet. Daher sind das "Böse Abziehbilder". Eben "Evil-Charaktere", die wirklich NICHTS mehr zu verlieren haben.
EIN einziger Harrowed in einer Gruppe, gespielt von einem Spieler, der auch ordentlich einstecken kann (denn das WIRD er MÜSSEN), kann hingegen so ziemlich jedes noch so einfache Szenario zu einem kaum zu bewältigenden Unterfangen machen.