Allgemein Familie und so Scherze?

G

Gelöschtes Mitglied 25250

Guest
Hi Folks.

Durch eine kleine Nebendiskusion in einem anderen Bereich inspiriert wollte ich mal folgende Frage stellen.

Haben eure Runner Freunde und Familie?

Ich meine damit hat er Personen die er kennt und die in seinem Leben eine Tragende Rolle spielen und bei denen es sich nicht um Connections handelt?

Mein Unterhändler z.B. ist alleinerziehender Vater einer 12 jährigen Tochter. Diese Tochter ist ein Typisches Mädchen ihres alters und bringt meinem Unterhändler neben den Typischen Nachteilen durch Verpflichtungen (erhöhte steigerungszeit und Lebensstilkosten) auch noch ganz eigene Probleme (z.B. hatte er auf ihrer Schule mal ein Elterngespräch weil sie der Lehrerin sagte das ihr Vater für Geld Leuten ins Gesicht schießt und mittlerweile hat er und ich auch aufgehört zu zählen wie oft er schon vorpubertierende Typen aus seiner Wohnung treten musste).
Aber trotz allem mag ich, auch als spieler, diese kleine Rotzgöre und finde mir würde etwas fehlen wenn sie irgendwann nicht mehr da wäre.

Ein anderer Spieler der Gruppe lebt mit seinem Nerdigen Hacker/Rigger noch bei seiner Mutter im Keller und hat eine ganz eigene Hassliebe zu ihr.

Unser Ork Streetsam ist der Älteste von 8 Kindern was auch immer wieder seine eigenen Probleme mit sich bringt.

Wie sieht es bei euren Chars aus?
Haben sie Familie und Freunde?
Oder macht ihr euch darüber keine Gedanken bzw. Seht es sogar als Schwäche?
 
Nein, der Charakter ist ein einstiger TirPaladin. Einer von denen, die das neue Tir hassen. Seine Prinzessin ist abgetaucht und er hat sich ebenfalls nach Seattle ins Exil begeben. Er geht davon aus, dass er Feinde hat. Viele Feinde um genau zu sein. Somit präsentiert er "Schwachstellen" die seine Feinde angreifen können, ohne ihm gefährlich zu werden. Und die Freundin ist halt eine solch offensichtliche Schwachstelle.
 
Ich hab so selten eigene Shadowrun Charaktere, bin da in der Regel SL.

Mein letzter tatsächlich bespielter Char hatte zwar Familie, aber quasi keinen Kontakt mehr. Vory, und da sie was verkackt hatte, hatte sie ihren Tod gefakt und war abgetaucht.

Die SCs meiner Gruppe haben in der Regel schon Familie, Freunde, Verbindungen über bloße Connections hinaus.
Das ist doch das Salz in der Suppe!
Da gibt es Liebschaften (und schlimme Ex-Partner), Freunde, Geschwister und Kinder auf die man aufpasst.
Einer der SCs hat auch seine Schwester mitgenommen, als er abtauchen musste. Andere Charaktere haben einige Straßenkinder adoptiert, oder jemanden in Sachen Ausbildung unter die Fittiche genommen. Sie haben Hobbies, Stammkneipen, Freizeitaktivitäten... Alles was dazu gehört. Und sie gehen dem natürlich auch nach.
Man kann ja nicht immer auf Run sein und sonst kein Leben haben.

In anderen Runden und Systemen in denen ich spiele haben meine SCs zumeist auch Familie und Partner. Teils sogar Großfamilie und Adoptivkinder, sowie Stammesverbindungen.

Und dadurch ergeben sich oft eigene Aktionen und Handlungsstränge, sowie starke Motivationen für die SCs.
Find ich immer am spannendsten.
 
Angreifbare Familie/Ehepartner/Kinder gibt es bei meinem Charakter nur wenn er den Nachteil Verpflichtung gekauft hat.
Freundinen die der Charakter im laufe des Spiels kennenlernt sind was anderes.^^

Ich mein ich spiele Rollenspiel in erster linie deshalb weil ich da abgefahrenen Scheiss erleben kann der mich in der Realen Welt entweder umbringt, in den Knast befördert oder nicht existent ist. Klar gibt es bei einigen Charaktere Eltern / Verwandte aber die sind Teil des Hintergrundes und sollten wenn dann nur Temporär auftauchen, oder sind weiße Flecken die der SL nutzen kann.
Und Außerdem finde ich es zumindest als SL viel besser wenn sowas wie Familie/Eltern im Hintergrund weggelassen wird oder nur gaaaaaanz am Rande erwähnt ist, dann kann man nämlich schön den Vader-Move mit dem Charakter machen...^^
 
Als SL bin ich da anders - je mehr da ist an Familie und co das ich mit aufnehmen kann, umso besser.
Viel mehr Verwicklungen :D
 
Naja es kommt halt wie so oft auf das setting an (Weswegen ich ja auch explizit nach Shadowrun gefragt habe;)).

Bei Settings mit relativ großen Spielwelten (Star Wars, Warhammer 40k usw.) ist das wirklich nur schmückendes Beiwerk und wird mal so am Rande erwähnt und nur sehr selten ausgespielt (wobei es bei einer Schattenjägerrunde unserem Soldaten doch schon anders wurde als er feststellen musste das die Mission eine vom Chaos infiltrierte Schola zu reinigen ausgerechnet in die Schola führte wo seine Tochter untergebracht war und auch der geläuterte Kampfpsioniker war etwas irritiert als sich rausstellte das der Assassine der ihn seit langer Zeit töten will in Wahrheit sein Sohn ist, ach ich lebe für solche Momente:rolleyes:).

Bei spielen mit eher begrenzten Setting finde ich es dann aber doch eher wichtig den Spielern einen passenden Hintergrund gegebenenfalls mit Familie zu geben (schon allein weil es halt nach spätestens dem fünften mal Langweilig wird im Hintergrund zu hören das die Familie von Konzerntruppen, Gangs, Yakuza oder was weis ich was noch umgebracht worden ist).

Auch den Vader-Turn kann man nicht beliebig oft ausführen weil es zum einen irgendwann unglaubwürdig wird zum anderen auch die Spieler nicht mehr schockiert wenn ständig der Vater ( Mutter, Geschwister, lieblings Goldhamster usw.) der Dunklen Seite verfallen oder sich als Haupt oder, noch schlimmer, Nebengegner entpuppen.

Aber ADS hat glaube ich auch einen interessanten Punkt angesprochen. Angreifbarkeit.

Eines der Dinge die mir in meiner Anfangszeit bei Shadowrun tierisch auf den Sack ging war einer unserer SL der seine Johnsons immer wieder mit der Mystischen Gabe ausstattete meinen Waschbärschamanen immer und überall zu finden (egal wie oft er seine SIN wechselte und umzog), Plötzlich in dessen Wohnung aufzutauchen (auch wenn er sich gerade dort befand) und genug von seinem früheren Leben wusste um ihn damit zu erpressen (der Schamane war in einem Waisenhaus aufgewachsen und hatte noch Kontakt zu der Einrichtung bzw. Spendete regelmäßig einen großen teil seiner einnahmen dort hin).
Das hat mir schon für lange Zeit den Spass an der Art von Charakterspiel genommen.
Ich denke das es vielen Spielern genauso geht.
Man spielt lieber einen Einzelgänger ohne Familie und Freunde als sich irgendwie erpressbar zu machen.

Bei uns gehört z.B. das ausspielen des Umfeldes der Runner ebenso dazu wie der eigentliche Run und dessen vor und Nachbereitung und nimmt meist genauso viel Zeit ein (an manchen Abenden sogar mehr) und meist sind auch das die denkwürdigsten Ereignisse über die wir auch Monate oder Jahre später noch gerne erzählen und Lachen (z.B. als bei weiter oben erwähnten Elterngespräch der Ork Streetsam der zufällig als 'moralische Unterstützung' dabei war zur Lehrerin meinte das es gar nicht stimmen kann das ich für Geld Leuten ins Gesicht schieße weil nur Anfänger auf den Kopf zielen würden. Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll).

Auch ergibt sich, zumindest bei uns in der Gruppe dann auch oft noch Probleme und Situationen die es ansonsten nicht geben würde (bei mir z.B. wo Parke ich meine Tochter während ich auf einem Run bin).

Aber es muss ja nicht nur eine Familie sein. Auch Freunde und Bekannte können Spass machen (wir hatten mal einen Troll in der Gruppe der vom Hintergrund her ein begeisterter aber beschissener Pokerspieler war und sich 1-mal die Woche mit Kumpels zum Pokern getroffen hat wobei er regelmäßig seinen gesamten Runnersold an einem abend verzockt hat).

Auch geben so Sachen nette Plot Aufhänger die mal über die 'für eine Hand voll NuYen' Szenarios hinausgehen.

Grade wenn Spieler, wenn sie von anderen Gruppen, zu uns stoßen oft meinen das wir halt eher Cyber-Seifenoper anstatt Cyberpunk spielen finde ich persönlich halt doch interessanter als das ständige 'Trainieren-Kaufen-Johnson treffen-Recherche-Run-zurück auf Anfang' Scenario das in vielen anderen runden so gespielt wird.

Aber das ist wohl wie so vieles Geschmackssache.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
 
Naja es kommt halt wie so oft auf das setting an
Du sagst es!
Besonders das Shadowrun Universum ist in Sachen Familie und Freunde in meinen Augen ein schwieriges und eher unergiebiges Gebiet.

Familie
Meist übernehmen die Spieler hier die Rolle von Charakteren, die zu den Verlierern der "schönen neuen Welt" zählen.
Außenseiter, gescheiterte Existenzen kurzum Figuren, die ein Leben am Rande einer Gesellschaft führen, mit der sie nicht Schritt halten können oder wollen.

Rettungsanker wie enge Verbindung zu einer Familie, die nicht nur das Gefühl von Geborgenheit, Wärme und Nähe vermitteln, sondern auch eine rettende Hand reichen können, waren aus diesem Grund bei uns sehr rar gesät.
Wenn überhaupt bestand in der Regel nur wenig oder besonders konfliktbeladener Kontakt zur leiblichen Familie.

Das heißt nicht, dass wir in unseren Shadowrun Runden keine solche Fälle hatten.

Gut in Erinnerung geblieben ist mir beispielsweise die eifersüchtige Ehefrau eines Runner-Kollegen, die unserem Team, nichts über die dunklen Geheimnisse der "Geschäftsreisen" ihres Partners wissend, nicht nur regelmäßig nachspionierte, sondern schließlich sogar nacheiferte. Mit allen Komplikationen.

Ich selbst habe sogar einmal "Kurt Schmitt", einen sehr aufrichtigen SIN-losen Troll gespielt, der stets bemüht war Familie und Kinder mit ehrlichen Mitteln durch zu bringen, letztlich aber immer wieder an den Gegebenheiten der Welt scheiterte und mit allen Gewissenskonflikten, die es mit sich brachte, in den sauren Apfel Schattenlauf beißen musste.

Fälle wie diese waren in unseren Shadowrun Runden aber eher die Seltenheit.

Freunde
Zuflucht fanden die Charaktere stattdessen in der Regel in ihren eigenen Reihen.
Sei es der Straßengang, der sie angehörten, oder der Ersatz-Familie, die sie bei ihren Kollegen fanden.

In der Regel waren unsere Teams über kurz oder lang nicht nur Kollegen, die sich zur Arbeit trafen, sondern Kumpels und enge Freunde, die sich auch in ihrer Freizeit trafen.
Gemeinsam ins Stadion gingen, die Wüstenkriege im Trid verfolgten oder gemeinsam Geburts-, Jahres- und Todestage feierten.

Ich glaube den Stil, in dem wir unsere Shadowrun Runden seinerzeit gespielt haben trifft die Bezeichnung "Cyber-Seifenoper" recht gut.

Ich selbst würde das allerdings nicht als Kritik, sondern als Kompliment verstehen.

Angreifbarkeit
Angreifbarkeit ist in der Tat ein interessanter Aspekt, den ich beim ersten Studium des Threads glatt überlesen habe.

Auf der Meta-Ebene sehe ich das Thema Angreifbarkeit nicht ganz so kritisch.
Einen ganz und gar unangreifbaren Charakter wird man ohnehin nicht konstruieren können und irgendwie wäre das ja auch verdammt langweilig.

Drache, Giftgeist oder ein anderes erwachtes Wesen mit entsprechender Auramaskierung wäre mein Tipp für den für den Johnson aus Deinem Beispiel.
Sorry - aber ansonsten ist das beschriebene Storyelement einfach nur Panne.

Auf der Ebene der Spielwelt hingegen kann die Lage schon ganz anders aussehen.

Was wird aus Freund, Ehepartner, Kindern, wenn bei einem Run etwas schief geht?
Jemand, der außer dem eigenen Leben nicht viel zu verlieren hat, ist sehr viel leichter und risikofreudiger in einen Run zu schicken, als ein sorgender Familienvater.
Hier kann es schon eine entscheidende Rolle spielen, wie viele Verpflichtungen der Charakter außer der für das eigene Überleben zu sorgen hat.

Generell spiele ich gerne unkomplizierte Charaktere.
Unkompliziert in dem Sinne, dass sie sich leicht und flexibel in beliebige Abenteuer integrieren lassen, ohne dem SL die Bürde auf zu erlegen besonders viele Extra-Würste braten und Sonderwünsche erfüllen müssen, damit sich der Charakter dazu herablässt, sich auf das Abenteuer einzulassen.
Bezogen auf den eingangs erwähnten Charakter "Kurt Schmitt", habe ich es in diesem Sinne beim Spiel schon als eine gehörige Last empfunden, die ich mit ihm herum zu tragen hatte, die ich bei der Erschaffung so gar nicht gesehen hatte.

So gesehen, bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich ein solches Experiment selbst noch einmal wagen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja gut aber du sagst es ja selbst. Sie hatten jemanden zu dem sie zurück Konten.
Vieleicht habe ich mit dem Wort Familie den Begriff auch etwas zu eng gefasst.
Natürlich zählen da auch die Gang mit der man sich betrinkt dazu oder der Pfarrer bei dem man nach jedem Run um die Vergebung der Sünden bittet oder aber der Barbesitzer der einem abends eine extra Schüssel Soynüsse hinstellt wenn er merkt das der Run besonders Scheiße war.

Natürlich gehören die Charaktere eher zu den weniger Privilegierten der 6. Welt. Zu den Absteigern, Außenseiter und Verlieren. Ansonsten hätten sie keine Runner werden müssen (auch wenn man sich Gerüchte weiße erzählt es gebe auch solche die sowas freiwillig machen).
Aber gerade deswegen finde ich braucht es einen rettungsanker. Jemanden oder etwas für den es sich lohnt jeden Tag aufzustehen und sich durch den Dreck zu kämpfen den die Konzerne hinterlassen. Ansonsten könnte man sich nämlich auch hinlegen und einfach sterben.

In einem der Quellbücher der 5. edi (glaube Bodyshop war es bin aber jetzt nicht so Sicher) gibt es ziemlich am Anfang die Geschichte von dem Elfischen Straßensamurai der gezwungen ist seinen Orkischen 'Bruder' zu töten weil dieser sich mit KFS angesteckt hatte.
Obwohl diese Geschichte eigentlich auf etwas anderes abgezielt hat (nämlich zu zeigen wie Scheiße KFS ist) zeigte sie doch sehr schön auf was ich hinaus will. Der Elf wurde als Kind in eine Gemeinschaft aufgenommen die danach für ihn zu einer Familie wurde. Er ging auch auf Runs aber nicht um seiner willen sondern um das leben dieser Gemeinschaft zu verbessern (glaube es ging bei dem Run der erzählt wurde darum das nötige Geld für einen Beuler zusammen zu bekommen).

Auch wenn man sich die IT Sektionen der Bücher mal durchließt (also die Chatverläufe) merkt man das die Plotcharakter auch nicht nur hartgesottener Abschaum sind. Slam-O und Netcat sind ein Paar und haben mittlerweile sogar ein Kind, Bull und Fastjack haben Kinder, Kane hat sogar Krieg gegen Atzland und Aztechnology geführt um seine geliebte zu retten (gut und weil Kane ein Blutrünstiger Bastard ist).
Natürlich sind das wahrscheinlich eher die Ausnahme als die Regel aber man sieht das es das Setting durchaus hergibt.

Und ich sehe den Begriff Cyber-Seifenoper auch nicht unbedingt als Beleidigung oder etwas schlechtes da ich diese Art von Spiel einfach bevorzuge.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
 
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Gerade diese "Angreifbarkeit" finde ich auch spannend.
Dass man eben überlegen muss, was man mit seinem Umfeld macht, wenn die Kacke am Dampfen ist.

Als mein Team letztens das Land verlasssen musste weil sie auf zu viele finstre Geheimnisse gestoßen sind, war ihre erste Handlung ihren Leuten zu sagen, dass das Team abtauchen und verschwinden muss, und ihre Leute am besten erst mal den Kopf unten halten. Oder sie wurden wie die Schwester eines SCs eben mitgenommen.
Außerdem können neue Freundschaften im Spiel entstehen. Wenn die Gruppe zB weiter die Squatter unterstützt, die in einer bestimmten Favela Straßenkindern helfen.
Ohne böse Hintergedanken. Einfach weil's richtig ist.
Da hat die Gruppe auch schon Geld gespendet und denen geholfen, weil einige von ihnnen schon durch ihren Hintergrund sowas schön finden, weil sie damals sowas auch gebraucht hätten.

Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass meine Gruppe weiß dass ich es gut finde, nicht nur "Run nach Run nach Run" Maschinen im Team zu haben, und dementsprechend auch nicht "bestrafe", wenn SCs persönliche Beziehungen zu Leuten im Setting haben.
Als SL geiere ich nicht darauf, ihnen auf Teufel komm raus ihre Leute wegzunehmen weil sie jetzt ja angreifbar sind.

Klar, könnte ich machen.
Aber dann wären wir schnell wieder bei den SCs ohne jegliche Bindungen und Angreifbarkeit, und das wäre nicht der bevorzugte Spielstil von irgendjemandem am Tisch.
Cyber-Soap find ich begrifflich ganz geil muss ich sagen :D

Ich gehe da teils auch sehr nach den SR Romanen, was das Feeling angeht.
Und da sind ja auch oft genug Figuren dabei, die noch irgendwelche Leute haben, an denen sie hängen.
Und die auch ein Leben neben dem Run haben.
 
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@Scathach
Freut mich das dir der Begriff Cyber-Seifenoper bzw. Cyber-Soap gefällt. Stamme aber seiner Zeit tatsächlich von einem Hardcore Spieler der aus einer Gruppe kam die eben eher Egoshooter mäßig Shadowrun spiele (hab auch kein Copyright drauf, kannst es also gerne benutzen).

@mikyra
Es war kein Maskierter Drache und auch kein Maskierter Geist. Es war noch nicht einmal immer der gleiche Johnson. Es war einfach die Art des SL um uns Spielern zu zeigen was für kleine Lichter wir doch in der 6. Welt sind.
P.S. du solltest dir echt abgewöhnen deine Posts zu bearbeiten nachdem andere geantwortet haben das ist mit unter echt verwirrend.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
 
Meine Antwort ist ein eindeutiges jain.
Damit meine ich, das durchaus Familienmitglieder bei mir vorkommen oder Freunde, einfach Leute, an denen einem was liegt, aber nicht um der reinen Verwicklung willen. Wenigstens nicht nur, um die Spieler zu nerven. So ein Familienmitglied kann sehr wohl ein Aufhänger für ein Abenteuer sein, ganz unabhängig von Vader-Moves oder dem ständig bemühten, ermordeten Bruder für den man sich rächen muß.
Aber wenn jemand seine kleine 10 jährige Schwester mit zum Spiel bringt, dann nervt mich das. Stört furchtbar und hat keinen Unterhaltungswert. Solche Nervcharaktere stören mich auch in jeder Serie oder jedem Film. Leute, die ausschließlich da sind, um im falschen Moment aufzutauchen, zu schreien, gekidnapt zu werden. Das stört mich genauso, wie wenn einer der Spieler RL seine kleine Schwester mit zum rollenspielen mitbringen würde. Die wäre da, würde aus lauter Langeweile nerven und müßte sich wichtig machen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Bestenfalls wäre sie still und zu garnichts gut, oder schlecht. Trotzdem überflüssig.
Rein vom Fluff her habe ich nichts dagegen. Es macht eine Erzählung oder einen Text wirklicher, wenn solche Sachen erwähnt werden. Es rundet ab. Aber wenn es für die Geschichte nicht relevant ist, dann haben solche "Zivilisten" nichts bei mir verloren.
Ich meine, fragt euch doch mal selbst. Wielange wäre ein Runner wohl im Geschäft, wenn er ständig irgendein Rotzblag oder eine Fickschnitte mit zur Arbeit schleppt oder es wegen solcher Leute zu oft Ärger gibt ? Wer will denn bitte mit einer solch unprofessionellen Pfeife arbeiten ? Welcher Schieber setzt seinen guten Ruf auf soeine Gestalt ? Ich nicht.
Nicht nur, aber ganz besonders bei Shadowrun gibts gute Gründe, privates und berufliches zu trennen.
Scathach meinte, es wäre wie Salz in der Suppe und da gebe ich ihr recht. Es sollte sparsam und mit Bedacht eingesetzt werden. ;)

LG Sam
 
Auf dem Run hat man Kinder und kleine Geschwister (und generell nahstehende Leute die keine Runner sind) ja meist auch nicht unbedingt dabei, schätze ich... Hätten wir zumindest nicht.

Aber man muss ja auch nicht stur Run nach Run nach Run spielen. Ist doch langweilig.
Zwischen Privatleben, Runs und vielleicht selbst gewählten Kreuzzügen geht doch so einiges bei SR.
 
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Also ich eher nicht.

Und wenn Freunde und Familienmitglieder nur dazu taugen das der SL sie entführen lassen kann dann ist er doch etwas einfallslos finde ich.
 
Ha, ich nehme jetzt meine IT-Ökoelfenfreundin mit auf den nächsten Run. Ich frag mich, wie schnell da der Straßenruf im Keller ist...
Ich finde, dass gerade so etwas wie Familie (wie auch immer die ausehen mag) ein Vorteil für die Sichtweise des Schiebers auf den Char sein kann. Wenn der SC nicht gerade wirklich ein Soziopath ist, dann gibt sie dem Char so etwas wie Stabilität. Und für die etwas unangenehmeren Angehörigen der Kategorie Schieber sind sie ggf ein Druckmittel gegen den SC.
 
P.S. du solltest dir echt abgewöhnen deine Posts zu bearbeiten nachdem andere geantwortet haben das ist mit unter echt verwirrend.
Das ist in der Tat ein wenig dumm gelaufen.
Ich war bereits bei der Rechtschreibkorrektur, als ich die Nachricht "Du hast einen neuen Hinweis" erhielt.
Aus Angst den Fortschritt zu verlieren habe ich schnell speichern gedrückt, bevor ich den Hinweis abgerufen habe und mir der Fehler aufgefallen ist. :(

Natürlich zählen da auch die Gang mit der man sich betrinkt dazu oder der Pfarrer bei dem man nach jedem Run um die Vergebung der Sünden bittet oder aber der Barbesitzer der einem abends eine extra Schüssel Soynüsse hinstellt wenn er merkt das der Run besonders Scheiße war.

Nein, nein - Da habe ich mich selbst ein wenig zu sehr am Titel aufgehängt und den "und so Scherze" Teil komplett überlesen.

Es stand bereits zwei Mal explizit im Thread. ;)

Ich meine damit hat er Personen die er kennt und die in seinem Leben eine Tragende Rolle spielen und bei denen es sich nicht um Connections handelt?

Aber es muss ja nicht nur eine Familie sein. Auch Freunde und Bekannte können Spass machen (wir hatten mal einen Troll in der Gruppe der vom Hintergrund her ein begeisterter aber beschissener Pokerspieler war und sich 1-mal die Woche mit Kumpels zum Pokern getroffen hat wobei er regelmäßig seinen gesamten Runnersold an einem abend verzockt hat).

Unter diesem Gesichtspunkt sieht die Lage schon ein wenig anders aus.

Was Eltern, Neffen, Onkel, Tanten etc. betrifft, bleibt Shadowrun, was unsere Runden betrifft, zwar noch immer ein Sonderfall.

Aber Geliebte, Kumpels, Freunde und Bezugspersonen die für sie nicht für das was sie haben, können oder wissen eine wichtige Rolle spielten, sondern für das was sie sind, hatten so gut wie alle Mitglieder unserer Teams.

Besondere Spezialfälle wie Tech-Nerds mit Inselbegabung, die zwar jede Schraube und jeden Chip ihrer Lieblinge mit Produkt- und Seriennummer kennen, aber nicht Mal den Namen ihres Nachbarn, ausgenommen.

Aber auch die hatten alle durchweg ein Privatleben. Insbesondere der letztgenannte ein äußerst streng durchgeplantes.

Ich denke ganz ohne wäre das Spiel in unseren Runden auch gar nicht so flüssig gelaufen.

Kurt Schmitts Kinder hatten den Bogeyman gesehen.
Die Cola im Supermarkt stand nicht mehr an der selben Platz.
Im Kofferraum des schicken Schlittens, den die Gang als Jagtrophäe mitbrachte, lag eine Leiche.
Die geliebte Kitty 2000 Drohne war in einem Garten in der Nachbarschaft verschollen.
Im ausgeschlachteten Elektroschrotts fanden sich verschreckende Fetzen einer zerhackten Nachricht.
Stromausfall während der Pitcher im 3-ten Inning an der Base steht.

Viele Abenteuer nahmen hatten ihren Ausgang im Privatleben der Runner.
Eine genaue Trennung in Run und Privatleben wäre in vielen Fällen gar nicht möglich gewesen.
 
Einer meiner Chars hatte mal eine Schwester, die er verloren glaubte als es den Rest der Familie in einer Gangunruhe erwischt hatte. War ein schönes Abenteuer als der Char mitbekam, dass seine Schwester noch lebt und er mit ihr Kontakt aufnehmen kann. Ansonsten bin ich ein großer Fan des nachteils Amnesie -> wenn der Char eine Familie hat(te), hat er sie vergessen ...
Das ändert aber nichts am Setting - der jetzige Char wohnt z.B. mit einem anderen Char derselben Runnergruppe in einer Wohnung und die beiden sind "dicke Tinte". Der davor war knapp 10 Jahre in der Welt unterwegs - da hatten sich auch Freundschaften und Verpflichtungen ergeben ohne den entsprechenden Nachteil zu haben. Aber irgendwie mögen wir es nicht aller 2 Wochen einen neuen Char zu bauen...
 
Nette Ideen die da rum fliegen meine bisher größten inner spielerischen Beziehungen beziehen sich auf die Zwergen Zwillinge. Ansonsten wären da noch ein Troll Mönch mit einem Kloster ein Runen Magier mit Sippe in Norwegen und der wakiambi mit der Sippe die von Insekten geistern versklavt wurde. Bis jetzt sind unsere runden aber eher weniger damit beschäftigt ihre Aufträge zu schaffen als das wir ihre Leben ausspielen ... außer das vom Mönch das wurde mit eingebaut da es sehr einfach ist Klöster in ganz Europa zu generieren und zu zerlegen .... und wenn die Kloster Brüder die eigene Flucht decken ... Shaolin zu sein hat schon seine Vorteile für alle Seiten.

Ansonsten entwickeln wir uns gerade von Maschinen zu Lebewesen und entfalten unsere Charaktere erst richtig. Ich finde es persönlich wichtig und richtig um den Charakter die nötige Tiefe zu geben und auch um als SL die Abenteuer persönlicher zu gestalten und die Spieler mehr einzubeziehen.
 
Ich bereite gerade eine Cyberpunkkampagne vor in der es Explizit nicht um Profirunner geht sondern mehr um kleinere Kriminelle die in einer No-Security-Zone leben. Alle leben im selben Block und kennen das Ökosystem darin recht genau, also Bars, Läden, Personen, Gangs, etc. und natürlich die sozialen Probleme in diesem Block. Mal abgesehen von all den Beziehungen die ich ihnen durch das Blockleben aufdrücken werde hab ich sie auch angehalten ein bissi sowas wie Familie zu haben aber natürlich nicht zwingend.

Ich bin schon ziemlich gespannt was für soapartige Geschichten da entstehen werden.

Mit Block mein ich übrigens so Gebäudekomplexe wie man sie im Film Dredd sieht oder auch in Cyberpunk 2077 geben wird.
 
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