Rezension Das schleichende Grauen

Taysal

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Das schleichende Grauen


Der Hexer von Salem Band 2


Mit „Das schleichende Grauen“ ist der zweite Band aus der Reihe „Der Hexer von Salem Abenteuer-Spielebuch“ erschienen. Diesmal schlüpft der Leser in die Rolle eines ambitionierten Landeis, das in Berlin groß Karriere machen will und schlussendlich in den Babelsbergern Filmstudios landet, um dort niedere Arbeiten zu verrichten.

Aller Anfang ist schwer, doch nun wird man auch noch in finstere Ereignisse hineingezogen, erlebt das schiere Grauen am eigenen Leibe, lernt Robert Craven kennen und verliebt sich vielleicht in die ein oder andere Frau …

Bernd Perplies und Christian Humberg haben hier eine spannende Geschichte entworfen, die es zu lesen und zu spielen gilt. Bei einem Abenteuer-Spielebuch schlüpft der Leser nämlich in die Rolle des Protagonisten und kann sich aussuchen, in was für eine Richtung die Geschichte gehen soll. „Das schleichende Grauen“ ist dabei mit einem kleinen Regelwerk versehen, so dass die Wahl des nächsten Absatzes manchmal an einem Wurf hängt oder ob man im Laufe der Handlung einen bestimmten Gegenstand in seinen Besitz brachte. Das Regelwerk liest sich ein wenig sperrig, aber man hat schnell den Dreh heraus und kann loslegen.

Der Name Robert Craven verspricht natürlich eine Geschichte, die mit dem Cthulhu-Mythos in Verbindung steht. „Der Hexer von Salem“ (halt Robert Craven) stammt ursprünglich aus der Feder von Wolfgang Hohlbein und so kann man schon einiges erwarten. Und tatsächlich, die beiden Autoren erfüllen diese Erwartungen auch weitgehend.

Das Ambiente der goldenen 20er Filmjahre wird hervorragend eingefangen und stimmig umgesetzt. Kleine Informationen und Beschreibungen lassen die Kulissen vor dem inneren Augen entstehen und die Personen darin agieren, denn auch die Figuren werden treffend und ihrer Zeit entsprechend beschrieben. Das macht richtig Laune und eignet sich hervorragend für ein paar lockere Stunden Zeitvertreib.

Einziger Haken an der Sache ist der Hauptstrang, der sich durch das ganze Buch zieht. Der ist zwar durchaus spannend geschrieben, doch hat der Leser keine Möglichkeit auszubrechen oder einem alternativen Weg zu folgen. Stets führen alle Wege in Kürze zurück, um die Haupthandlung voranzutreiben. Das ist ein wenig linear, aber auch dem Medium Buch und seiner begrenzten Seitenzahl entsprechend. Trotzdem Schade, vielleicht wäre hier noch etwas mehr möglich gewesen.

Zum Spielen selbst benötigt man nur sechsseitige Würfel, einen Stift und einen Notizzettel - schon kann man loslegen. Eine weitere Variante ist übrigens das ignorieren der Regeln und einfach festzulegen, ob eine Sache funktioniert oder nicht. Das macht ebenfalls Laune.

„Das schleichende Grauen“ ist gut geschrieben, spannend, atmosphärisch und unterhaltsam. Somit also eine klare Empfehlung.

Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net, Taysals Abenteuerland und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
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