Darkest Dungeon

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Guest
Habs ja schon angekündigt, aber es verdient einen eigenen Thread,

Darkest Dungeon

Ein alter Mann haut das gesamte Familienvermögen auf den Kopf, um nach der geheimnisvollen und unbändigen Macht in den Tiefen seines Anwesens zu suchen. Kurz vor dem Bankrott entdeckt er ein Portal, welches ähnlich der Büchse der Pandora alles Übel frei lässt. Nun schreibt er uns an und bittet uns den Fluch zu besiegen.

So landen wir also in einem mittelalterlichen Dorf, dessen Gebäude nach und nach freigeschaltet werden und ringsherum diverse Örtlichkeiten des Bösen. Ob es nun ein verfluchter Wald oder die Grotte des Todes ist. Überall lauert der Tod. Im Dorf können wir Helden anheuern, die dann mit bis zu 4 Mann oder Frauen in die Tiefen steigen, questen und wahnsinnig werden oder sterben. An Nachschub mangelt es nie, die Jungs und Mädels jedoch am Leben zu halten ist ne ganz andere Geschichte.
Die Charakterklassen sind mehr oder weniger genretypisch, wobei auch abgedrehtes Zeug dabei ist. Priesterin und Paladin (bzw. Crusader) sind ja noch normal. Statt des Rangers gibts einen Highwayman, ausgestattet mit Messer und Pistole und statt des Magiers, gibts einen Okkultisten, der auch Tentakelzauber beherrscht. Als Frontkämpfer gibts den Leprakranken (!) und wer wirklich abgedrehtes Zeug will, der nimmt die Abomination, mit der sich die Priesterin übrigens beharrlich weigert zusammenzuarbeiten.
So läuft man von Raum zu Raum oder Höhle zu Höhle, öffnet Kisten, findet Schreine oder bekämpft Monster. Zur Behaglichkeit gibts Fackeln, die auch nach und nach erlischen. Wird es dunkel, gibt es bessere Schätze, aber unsere Recken bekommen Angst und die Monster werden stärker. Alles wirkt sich irgendwie auf den Stress aus. Schlechte Sachen geben Stress, gute Sachen nehmen ihn. Ein Glückstreffer im Kampf heilt beispielsweise 6 Stresspunkte, während eine gelungene Attacke mit Folgeeffekten von einem Monster auch schon mal 20 Punkte geben kann. Bei 100 brechen die Leute ein und entwickeln psychische Störungen, bei 200 (das hatte ich noch nicht) verfestigen sich diese unbehandelbar (wenn die Leute nicht vorher an einem Herzinfarkt sterben - kein Witz). Das kann alles mögliche sein ANgst vor Dunkelheit oder bestimmten Monstern (mit entsprechenden Mali) oder auch allerlei religiöses Gedöns mit Halluzinationen für den Charakter oder eben auch der Unfähigkeit manche Inhalte des Stressabbaus zu nutzen. Blöd, wenn der Priester nicht mehr beten darf, aber auch nicht ins Bordell kann. Wenn unser Alkoholiker plötzlich nicht mehr in die Bar kann, etc. pp.
Nach jeder bestandenen Quest gibts XP und die Leute leveln. Dadurch können sie auch bessere Waffen und Rüstungen tragen (sofern der Schmied aufgewertet wurde) und natürlich bessere Fähigkeiten lernen. Letztere werden mit Geld gekauft und theoreitisch kann jeder Charakter jede seiner klassenspezifischen Fertigkeiten zum Maximum lernen - ist aber unwahrscheinlich, dass er so lang überlebt.

Ein Beispiel:
Ich gehe mit meiner Horde von 4 Leuten zum ersten richtigen Endgegner. Auf Grund eines Zwischenfalls entwickelt mein Highwayman plötzlich ein Störung und wird zu Miss Rührmichnichtan. Er verweigert Befehle, lässt sich nicht heilen, nix, Gut, dachte ich: Gehste trotzdem zum Endgegner. Dieser macht eine Attacke - der Typ verliert nach und nach Leben, ich kann ihn nicht heilen, alles doof - zumal er gleichzeitig alle mit runter zieht und die jede Runde Stress ansammeln. Der Typ stirbt. Sein Platz wird frei und HEY: Die Heilerin und der Bogenschütze können nicht mehr handeln, weil sie auf ihrem Platz stehen müssen - einer weniger in der Truppe und beide stehen woanders. Stress bricht aus, der eine stirbt am Herzinfarkt und ich renne was das Zeug hält, damit ich die anderen beiden nicht auch noch verliere.

Japp, so kanns gehen, da war auch Level 3 Charakter dabei. *schnüff*

Im Kampf ist es wichtig darauf zu achten eine ausgewogene Mischung an Leuten zu haben und darauf zu achten, wer wo steht. Es gibt vier Plätze und die Fähigkeiten zeigen an, wo der Charakter am stärksten ist und gegen welche Gegnerreihe er am meisten ausrichtet. Kommt euer Gefüge durcheinander, dann kann es passsieren, dass manch einer nichts ausrichten kann (die Heilerin muss auf den letzten beiden Plätzen stehen, sonst kann sie nicht heilen). Das gilt aber glücklicherweise auch für die Gegner, denen man damit auch kräftig den Tag versauen kann.

Der Sound ist düster und stets passend. Der Sprecher (der den Part des Großvaters übernimmt) kommentiert ständig und mit tiefer Stimme - mir gefällt er sehr gut. Und grafisch entspricht das Spiel einem Graphic Novel. Wenig Animationen, dafür sehr erdige Farbgebung mit dicken schwarzen Kanten, dem alles irgendwie so ein Hauch von Düsternis anhaftet.

Die Aktion mit dem Endgegner hat mich frustriert, zumal ich nicht aufm Schirm hatte, dass ein Bogenschütze wirklich komplett wehrlos ist, wenn er falsch steht (und dadurch jede Runde Stress ansammelt zu allem Überfluss). Letztlich kann ich persönlich das Spiel empfehlen - ich weiß mittlerweile worauf ich zu achten habe und vieles ist einfach Learning by Doing.

8/10 bisher
 
Spiele das inzwischen auch und kann dir nur beipflichten.

Es ist sehr atmosphärisch (der Illustrator ist super auch wenn alles aussieht wäre es von Mignola geklaut inspiriert). Alles in allem ein spannendes Risiko-Management Spiel bei dem man ständig abwägen muß wie und was man tut.
 
Hm, ich habe gehört das die Schwierigkeit während des Early Access derart hochgeschraubt wurde - auf Wunsch von Hardcore Tabellen-Schubsern - das es für Casual Spieler eher uninteressant ist?
 
Das ist so Dark Souls Niveau. Verrecken ist einfach - aber grundsätzlich keine Chance haben zweifele ich an. Ein voller Friedhof ist Teil der Spielerfahrung.
 
Hm, hatte da bisher nur Jim Sterlings Kommentierung verfolgt.
Der mag eigentlich Dark Souls, mochte aber das starke anziehen des Schwierigkeitsgrad bei Darkest Dungeon nicht. *grübelt*

Naja, ... erstmal gucken ob ich meinen Rechner reanimiert bekomme oder ob es einen neuen gibt.
Bei der Reanimierung ist der Rechner vermutlich zu nietenhaft für das Spiel XD
 
Ich kenne die Systemvoraussetzungen nicht, aber gefühlt dürften die nicht allzu hoch sein da das Spiel ja "nur" reine 2D Grafiken bietet.
 
Das dachte ich mir auch als ich Torment (Numenera) spielen wollte. Hat meinen PC komplett niedergrissen und war eine schlecht animierte, wenig reagierende Dia-Show XD
 
vergesst nicht, dass die Software jetzt meist 64bit voraussetzt. Außerdem sinkt die Effizienz/Kompetenz der Programmierer immer weiter, weil sie mit den Ressourcen nicht mehr haushalten müssen.
 
Wird langsam off Topic, aber ja, Programmierer scheinen bisweilen recht schlampig kosteneffizient zu arbeiten. Fällt mir zur Zeit stark bei den Ladezeiten des Grafisch eher anspruchslosen Tyranny auf.
 
@Teylen

Es ist schon schwer. Aber seit Release auf der PS4 (was dann als Patch für den PC auch gelten dürfte) ist es definitiv spielbar. Es gab zu Releasezeiten am PC wirklich ne Phase wo es unfair wurde,weil einem einfach die Kohle ausgehen konnte. Ist mir in der aktuellen Version so nicht aufgefallen.
 
Bin zwar noch nicht all zu weit, aber bislang habe ich nur einen Toten zu beklagen (bin jetzt in Woche 14 glaube ich) und das war eigene Doofheit (man sollte keine Kämpfe mit Shamblern herbeiführen wenn man nicht weiß auf was man sich da einläßt !).

Das Spiel gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist vor allem extremst Atmosphärisch. Fehlen eigentlich nur noch die Jungs von der BUAP (bzw BPRD) um das ganze perfekt zu machen :D

PS: Seltsam, es gibt zwar Tonnenweise Mods für das Spiel aber tatsächlich noch keinen Hellboy-Mod ? Da stimmt doch was nicht... egal.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meinst Du jetzt im Sinne von den Spielmechaniken oder im Sinne des Settings ?

Was die Spielmechaniken angeht: Die Abomination haut echt rein ! Sie ist sehr schnell. Ihr "Rake" hat im Vergleich zum "Hew" des Lepers fast denselben Schaden (durch die Verwandlung) bessere Trefferchance (90 statt 75) und dazu noch einen kumulativen Schadensbonus durch Rake selbst (dadurch macht sie bereits nach einem Rake denselben Schaden, nach weiteren Rakes zieht sie davon). Und wenn man sie mal nicht offensiv spielt (weil der Rest der eigenen Jungs zu gestreßt wirkt) dann ist sie mit ihren Menschlichen Fähigkeiten immer noch alles andere als Nutzlos.

Mit ihr verbraucht man halt die Ressource "Streßfreiheit" für mehr Power. Und mit dem Houndmaster oder einem Jester kann man ja gegen Ende des Kampfes wieder ein bißchen Streß abbauen. Im Endeffekt ist sie halt ein ähnlich zweischneidiges Schwert wie der Okkultist. Nicht immer einfach in der Handhabung, aber ungemein Wirkungsvoll wenn sie effizient eingesetzt wird.

Was das Setting angeht: Man kommt halt aus einer Familie für die der Zweck die Mittel heiligt. Man heuert ja auch Banditen und anderes Gesocks für seine Drecksarbeiten an. Und wer weiß ? Vielleicht ermöglicht man dieser verfluchten Seele ja letztlich Erlösung zu finden... entweder durch den Tod für eine gute Sache, oder durch den Sieg über das Böse.
 
Ne, mir gings schon um die Mechanismen. Storytechnisch find ich die klasse sehr geil, zumal ich es wirklich top finde, dass der Crusader und die Priesterin partout nicht mit der Abomination zusammen arbeiten. So cool das auch sein mag, ist es, gepaart mit dem Stressfaktor aber eben auch ein sehr großes Manko dieser Klasse.

Danke
 
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