Herr der Ringe CODA-System im Allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

Wirrkopf

Titan
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so leute, ich spiele seit ein paar spielesitzungen bei einer Fantasy gruppe mit.

nachdem sie die herr der Ringe spielwelt ausgeschöpft hatten wurde basierend auf dem System eine neue fantasywelt namens hederia entwickelt.
eine weltbeschreibung interessiert hier erstmal nicht. nur so viel, es geht ein wenig mehr in richtung dark fantasy.

ich habe folgendes problem.

die regeln des CODA systems.

sie sind sämtlichen angehörigen der Gruppe zu komplex.

schön ist, dass nur zwei d6 verwendet werden und das kampfsystem ist auch brauchbar. auch wenn eine verbindliche regelung für verteidigungswürfe schön wäre.

das problem sind attribute fähigkeiten und vorteile.

sechs attribute, von denen leiten sich reaktionen ab. prinzipiell verstehe ich den regelmechanismus dahinter, empfinde ihn aber als ballast.

von jedem attribut leitet sich ein Modifikator ab.

und hier kommt das größte problem.

NIEMAND und wirklich NIEMAND weiß zweifelsfrei, wo attribut und wo modifikator zum tragen kommen (wird überhaupt jemals auf das attribut gewürfelt? wenn nein, wozu sind sie da?). es ist einfach nur verwirrend. und praktisch jedes mal wenn es irgendwo unklar ist (also praktisch bei JEDEM wurf) beginnen ellenlange debatten.
Das raubt spielzeit!
Dazu gibt es dann auch noch volksmodifikatoren und "sonstige modifikatoren"
mit den volksmodifikatoren komm ich ja noch klar.
auch wenn niemandem klar ist (und es wird unserer meinung nach auch nicht aus dem regelwerk deutlich) ob sie nun auf das attribut oder den modifikator gerechnet werden.
bei sonstige modifikatoren schweigt sich das regelbuch komplett aus.

bei den fähigkeiten sieht es ähnlich wüst aus.
attributsmodifikator + fähigkeitsrang + sonstige modifikatoren.
niemand weiß etwas mit dem feld sonstige modifikatoren anzufangen.

und der größte mist ist, dass das system keine klare trennung zwischen fähigkeiten und vorteilen macht.
beides steht irgendwie vermischt unter volks bzw berufungsfähigkeiten.

die Zauber kommen mir übrigens auch extrem billig vor.
1-3 wahlmöglichkeiten für einen zauber, den man dann auch noch ohne wurf anwenden kann, sofern man genug zeit hat sich auszuruhen.
es macht magier in meinen augen SEHR unausgeglichen.

hat jemand das system schonmal gespielt?
kann mir wer aus vorkenntnis weiterhelfen wie die regelmechanismen funktionieren?
hat jemand ideen für ein CODA stripped?
Gibt es irgendwo ein fertiges?
oder ideen auf welches system man das konvertieren könnte? (wehe es schlägt jemand dsa oder D20 vor :motz: )
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

Wird nicht grundsätzlich im CODA einfach versucht mittel Attributsboni (i.d.R. -2 bis +3, wenn ich das richtig in Erinnerung habe)+Fertigkeitsstufe+2W6 versucht einen Mindestwurf zu überwürfeln und die Abweichung bestimmt den Erfolgs/Misserfolgsgrad?
Die sonstigen Modifikatoren dürften Boni aus Feats (eben der Fertigkeit/Vorteil-Mischmach) sein.

Magier bei LotR würde ich generell verbieten und ich könnte mir vorstellen das diese unausgeglichenheit gewollt ist. Magier und Elben sind einfach krasses Viehzeuch bei LotR.

Prinzipiell finde ich CODA eigentlich einfach zu handhaben. Ich kenne es aber nur vom StarTrek RPG.
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

Zornhau schrieb:
Savage Worlds. - Mach eine Savage Worlds Conversion des Settings - andere "Savages" werden Dir dabei behilflich sein.
Hab ich in letzter Zeit erstaunlicherweise auch drüber nachgedacht. (Obwohl, so erstaunlich ist es nun auch wieder nicht sitze ich doch momentan in einer *schluck* MERS-Runde.)
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

sitze ich doch momentan in einer *schluck* MERS-Runde.)
Soweit ich mich noch an unsere MERP-Runden erinnern kann, müßte die Conversion ziemlich einfach sein. Wenn man sich den Grundsatz "Convert the setting, not the system" anschaut, und wenn man - wie ich es einschätze - das ganze Magie-Geraffel in MERP nicht mit dem Hintergrund verbunden fühlt (Channelling etc.), dann kann man locker die Standard-Arcane-Backgrounds aus dem SW-GRW nehmen.

Letztlich ist LotR nach dem SW-GRW "out of the box" zu spielen. Die Fremdrassen für SCs sind alle da. Magie usw. auch. Alle Themen wie Edges, Hindrances, Powers etc. brauchen nur entsprechende Mittelerde-Trappings und fertig.

Will man noch weniger Arbeit mit dem Selbstbasteln von Kreaturen haben, dann ist noch der Fantasy-Bestiary-Toolkit angezeigt. Das aber nur, wenn man sich nicht die Arbeit selbst machen will.

Ich finde, daß ein Mittelerde-Rollenspiel seine rollenspielerischen Herausforderungen eher im Setting-Fluff hat. Eigentlich kann man es mit JEDEM halbwegs heroischen Regelsystem spielen. (Nicht gerade mit einem Spielercharakter-Inkompetenz-Hochstilisier-Regelsystem wie Midgard, aber z.B. auch mit der frei zugänglichen RuneQuest SRD, oder mit "Generika" wie Fate, Fuzion, GURPS etc. - oder, wenn ich noch etwas KOSTENLOSES und WÜRFELLOSES vorschlagen darf: Active Exploits - Take 2 von Politically Incorrect Games, das überzeugendste würfellose Regelsystem MIT CRUNCH, was mir bislang untergekommen ist.)
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

Wird nicht grundsätzlich im CODA einfach versucht mittel Attributsboni (i.d.R. -2 bis +3, wenn ich das richtig in Erinnerung habe)+Fertigkeitsstufe+2W6 versucht einen Mindestwurf zu überwürfeln und die Abweichung bestimmt den Erfolgs/Misserfolgsgrad?
Die sonstigen Modifikatoren dürften Boni aus Feats (eben der Fertigkeit/Vorteil-Mischmach) sein.

Magier bei LotR würde ich generell verbieten und ich könnte mir vorstellen das diese unausgeglichenheit gewollt ist. Magier und Elben sind einfach krasses Viehzeuch bei LotR.

Prinzipiell finde ich CODA eigentlich einfach zu handhaben. Ich kenne es aber nur vom StarTrek RPG.

und wann würfel ich dann mal auf den attributswert statt auf den modifikator.

mir will nicht in den kopf, wieso ich einen wert da stehen habe, für diesen in einer tabelle einen abgeleiteten wert nachschlage und dann nur noch auf den abgeleiteten wert würfele, wozu brauch ich dann den ersten wert überhaupt. (wozu chinesisch wenn man deutsch haben kann.)
oder übersehe ich irgendwo den sinn der attributswerte im coda.

oder sie magierregeln erschweren, ich dachte daran ein attribut magiefähigkeit einzuführen und jeden zauberspruch als skill kaufen zu lassen.
vor allem da wir uns ja eh nichtmehr an den lotr kanon halten.
muss das nurnoch den spielern (insbesondere denen die magier spielen) verkaufen.

wenn du coda prinzipiell so einfach findest, dann ist es im star trek rpg vielleicht besser erklärt. als im lotr. könntest du mir die handhabung dort mal kurz und verständlich erklären.

charaktererschaffung und anwendung der werte im spiel, das bringt mich vielleicht weiter.
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

mir will nicht in den kopf, wieso ich einen wert da stehen habe, für diesen in einer tabelle einen abgeleiteten wert nachschlage und dann nur noch auf den abgeleiteten wert würfele, wozu brauch ich dann den ersten wert überhaupt. (wozu chinesisch wenn man deutsch haben kann.)
Dann spiele niemals D20. *g* Da ist es doch genauso. Die Attributswerte haben nur den Sinn einer gewissen Skalierung und das man über sie die Probenmodifikatoren ermittelt, genauso wie im CODA. Die Werte haben nur diesen einen Sinn. Direkt geprobt wird auf die Attributswerte niemals.
Du hast einfach einen Wert von 18 und bekommst (was weiß ich) dafür +3 oder so auf das der Ergebniss der 2W6.

Konkret heißt das, wenn du probst, gehst du folgendermaßen vor:
Die addierst den Attributsmodifikator (-2 bis +3), deinen Fertigkeitswert(+1 bis +12 glaube ich) und ggf. auch noch einen Modifikator durch die Feats und 2W6. Je höher desto besser.
Beispiel: Ugdalf will ne Wand hoch klettern. Er hat eine Stärke von 18 und bekommt so einen Modifikator von +3. Außerdem hat er Klettern auf +6 und den Feat "Toller Kletterer" der ihm nochmal +2 gibt. Das macht insgesamt +11. Er wirft jetzt 2W6. Das Ergebniss von 8 Punkten addiert er zu seinen 11, macht 19. Der Mindestwurf um die Probe zu schaffen war 14. Super, er kommt die Wand sogar recht schnell hoch weil er ganze 5 Punkte über dem MW lag.

Zur Magie kann ich leider nicht viel sagen.
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

okay, danke, das wollte ich wissen.

also kann man das verhausregeln.

attributswerte = skalierung = das worauf man würfelt.

nur dass die werte dann halt nicht zwischen 2 und 12 sondern zwischen 1 und 6 (kommt recht gut mit den modifikatoren hin) liegen.

die feats können nach einiger anpassung ja fast beibehalten werden.

magie bekomm ich auch allein hin.

wie is das eigentlich noch mit diesen ageleiteten attributen?
ausdauer gewandheit weisheit

du hast doch meinen kommentar zu d20 im eingangspost gelesen oder?
 
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Was die Magie angeht: Ja, die ist unausgeglichen - wenn man Tolkien spielt, dann sollte sie das auch besser sein. Warte ab was passiert wenn du den Magiequellenband benutzt :)

Bei genauem hinschauen wird dir auch auffallen das sich Hobbits und Noldor wie ein Heckenpenner zu Superman verhalten.

Das ist alles so gewollt. Balancing stand nicht gerade ganz oben auf der Liste der LotR Autoren - bei Tolkien IST eben nichts "gleichwertig". Elfen sind in allem besser.

Auf der anderen Seite würde ich nicht anfangen am System herumzudoktorn wenn es dir auf Balance ankommt. Das Coda System ist mehr oder minder dreist von D&D gestohlen und die meisten Mechanismen funktionieren ähnlich einfach und schnell. Allerdings ist das HdR System nicht gerade geeignet um es auf andere Welten als Mittelerde zu versetzen. Die Regeln sind, gerade bei der Magie, seeehr Weltspezifisch.

(und ausserdem - wenn ihr "Dark Fantasy" spielt - das System ist eigentlich dank Mut Punkten usw. ziemlich heroisch)
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

Auf der anderen Seite würde ich nicht anfangen am System herumzudoktorn wenn es dir auf Balance ankommt. Das Coda System ist mehr oder minder dreist von D&D gestohlen und die meisten Mechanismen funktionieren ähnlich einfach und schnell.
Mich hat da schon so ein Verdacht beschlichen, als ich die Ausführungen vom Zwart zu dem System gelesen hab...:D

Gruß

Marduk
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

Das Coda System ist mehr oder minder dreist von D&D gestohlen und die meisten Mechanismen funktionieren ähnlich einfach und schnell.
...
Allerdings ist das HdR System nicht gerade geeignet um es auf andere Welten als Mittelerde zu versetzen. Die Regeln sind, gerade bei der Magie, seeehr Weltspezifisch.

Zum ersten Teil des Zitats fällt mir nur folgendes ein....öh...aha..?! Und woran machst Du das fest?
Zum zweiten Teil sage ich nur...Star Trek. Verwendet weitestgehend exakt die gleichen Regeln. Und das könnte wohl unterschiedlicher nicht sein. Und wenn einem die Magie nicht passt - ist ja wohl das einfachste so etwas aus einem System rauszulösen das so modular ist wie CODA, und statt dessen Rolemaster Spell Law zu verwenden, oder GUPRS Magic, oder das Hero Grimoire...usw.
Das CODA von ME ist wirklich hinreichend generisch sodaß man es mit mehr oder minder großem Aufwand auf jeden Hintergrund anpassen kann.
Dark Fantasy? Kein Problem - Einfach die Traits weglassen und die Magie mehr in Richtung Beschwörung usw. verlagern. Das geht mit GURPS ganz gut. Fertig. 10 Minuten Arbeit. Natürlich kann man auch mehr Zeit rein stecken. Aber wer nach "ein paar Spielsitzungen" ME schon abgegrast hat...naja...für den machts wahrscheinlich keinen Sinn sich da allzuviel reinzuhängen.
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

Zum ersten Teil des Zitats fällt mir nur folgendes ein....öh...aha..?! Und woran machst Du das fest?

Weil der einzige Unterschied des Systems der ist, dass man nicht mit nem W20 gegen Zielzahl sondern mit 2W6 gegen Zielzahl würfelt.

Man hat sogar Feats. Und Multiclassing. Heisst halt alles nur anders da.

Übrigens ist auch Star Trek eher heroisch...
 
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1) ich sagte es geht mehr in richtung dark fantasy nicht es ist dark fantasy, davon fehlt noch einiges.

sagen wir es einfach mal so: die charaktäre mussen nicht mehr so ekelhaft gut sein
wir haben neue klassen wie kopfgeldjäger/attentäter oder Hexer und Necromant

2) für das magiesystem ist eigentlich keine große änderung nötig, außer die sprüche teurer zu machen und würfe zu machen, ob die sprüche funktionieren.

3) mein problem sind einfach nur, die modifikatoren, ich sehe keinen sinn darin meinen attributswert erst umzurechnen und dann nur den Wert aus der Tabelle zu verwenden. und den attributswert erst wieder beim steigern zu brauchen.
oder braucht man diese zwei verschiedenen ebenen sonst noch irgendwo?

4) die sache mit den rassen wurde schon irgendwie angepasst.
elben können NIEMALS bessere waffen schmieden als Zwerge!
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

OffTopic
3) mein problem sind einfach nur, die modifikatoren, ich sehe keinen sinn darin meinen attributswert erst umzurechnen und dann nur den Wert aus der Tabelle zu verwenden. und den attributswert erst wieder beim steigern zu brauchen.
oder braucht man diese zwei verschiedenen ebenen sonst noch irgendwo?
Nebenbei: Dieses Problem sahen wohl auch einige D20-Anhänger und haben bei True20 z.B. NUR NOCH die Modifikatoren, und eben nicht mehr die (dann unnötigen) Attribute vorgesehen.
 
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3) mein problem sind einfach nur, die modifikatoren, ich sehe keinen sinn darin meinen attributswert erst umzurechnen und dann nur den Wert aus der Tabelle zu verwenden. und den attributswert erst wieder beim steigern zu brauchen.
oder braucht man diese zwei verschiedenen ebenen sonst noch irgendwo?
Naja, wirklich störend ist sowas aber denn auch nicht. Verkompliziert zumindest nichts wirklich. aber wenn man eh schon am System rumbatelt, kann man das natürlich auch gleich beheben, wenn einem der sinn danach steht...

Gruß

Marduk
 
AW: CODA system im allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

OffTopic
Nebenbei: Dieses Problem sahen wohl auch einige D20-Anhänger und haben bei True20 z.B. NUR NOCH die Modifikatoren, und eben nicht mehr die (dann unnötigen) Attribute vorgesehen.

damit wären dann aus den modifikatoren die attribute geworden
 
AW: CODA-System im Allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

CODA verwendet die Scores stellenweise zur Berechnung von Spielwerten, wie z.B. Health, das dem Vitality Score plus dem Strength Modifier entspricht.

Bereite gerade eine Star-Trek-Runde vor, und habe dabei auch festgestellt, daß CODA noch einige unklare Macken besitzt. Nach dem ersten Spielabend kann ich wohl genaueres liefern. ;)

Achja, größter Unsinn, der mir aufgefallen ist:
Vitality zu steigern kostet - je nachdem ob es Favored ist oder nicht - 4-5 Picks. Health zu steigern kostet 5 Picks.
Die Frage: steigt Health, wenn Vitality steigt?
Wenn ja: warum sollte ich überhaupt noch Health separat steigern?
Wenn nein: warum sollte ich überhaupt noch Vitality steigern, da es außer zur Berechnung von Health zu nichts verwendet wird?
 
AW: CODA-System im Allgemeinen und Herr der Ringe im Besonderen

ich weiß nicht was diese attribute im deutschen sind, aber nein, das eine steigt nicht mit dem anderen.

danke, also sind die scores doch zu was nutze, gut ich scheins tatsächlich überlesen zu haben.

dann is doch noch ein wenig mehr regelgedönse zu beachten.
 
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