[31.05.06]Nachtwache

Reg Schuh

Untot Ja - Unmensch Nein
Registriert
21. Dezember 2004
Beiträge
317
"Ich liebe Dich!"

Der Engel lächelte sanft. Sie besuchte Michael nun schon seit einem halben Jahr und jedesmal wechselten sie die selben Worte wenn es für Ariel an der Zeit war zu gehen.

"Ja... das tust Du und dafür danke ich Dir!"
Sie sah ihn für einen Moment mit nachdenklich zusammengezoenen Augen an bevor sie ihren Blick von den zerknüllten Laken abwand und sich das enge schwarze Top über den Kopf zog.
Auch sie musste sich ernähren, dies war Teil ihres Fluches und auch der Engel konnte sich um die daraus resultierenden Konsequenzen nicht drücken... auch wenn es ihr viel bedeutete dafür etwas zurück zu geben.
"Ich werde für dich beten..."

Michael hatte Krebs im Endstadium, er sah blass aus, kahl und ausgemergelt, aber er lächelte sie trotzdem voller Wärme an:"Mach das Prinzessin... ich bin hier...", er hustete und es klang schmerzhaft: "falls du mich suchst!"

Sie strich ihm zum Abschied vorsichtig über den kahlen Schädel über dem die dünne Haut wie Papier spannte und tat was sie konnte um sein Leid zu lindern:"Ich finde Dich...", flüsterte sie leise und drückte ihm vorsichtig ihre weichen Lippen auf die Stirn. Michael verzweifelte nie, beklagte sich nie, zweifelte nie... der Engel bewunderte das zutiefst.


Als Ariel die Tür hinter sich schloss und ungesehen die weißgetünchten Gänge der Finsterburger Ambulanz hinabglitt war sie in Gedanken und sie war es immer noch als sie sich lange Zeit später umsah und in einer seltsamen Ecke von Finstertal wiederfand die sie schon lange nicht mehr besucht hatte.
Warum war sie hier?


Out of Character
huhu! Ich suche Anschluss :rolleyes:
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Out of Character
Ich gehe jetzt einfach mal das Risiko ein, den 30. noch nicht gespielt zu haben und trotzdem da zu sein, ich geh einfach davon aus, dass mich unterwegs nichts frisst... *g*


Tanja hatte nachdenklich auf ihre Fussspitzen geblickt... Jetzt seid mehreren Minuten schon. Sie war nur wenige Meter von Delilahs WOhnung entfernt, so dass die Toreador sich keine Sorgen machen musste, ihr neuer Schützling geriete erneut in Schwierigkeiten, auch wenn sie das Unheil magisch anzuziehen schien. Es war einfach so vieles passiert die letzten Nächte, was ihr durch den Kopf raste... Jenna... das Monster, ihr Erzeuger... Nicci... Viktor... Die Visionen... Delilah und Meyye, der Kopfschmerz, die seltsamen Fähigkeiten, der Autounfall, das Baby... Und so vieles mehr...

So hatte sie sich an die frische Luft begeben... Natürlich, eigentlich war sie tot und wusste tief in ihrem Inneren, dass die Wahrnehmung rein subjektiv war, aber dennoch tat ihr die kühle Nachtluft auf der Haut gut...

Das goldblonde Haar schimmerte über ihrem Oberteil und die großen Augen blickten ein wenig melanchonisch als sie den Kopf hob... Und SIE sah.
Es war reiner Zufall (oder Schicksal?) dass die junge Vampyrin in diesem Moment aufsah... Die Frau verschlug ihr fast den Atem. Tanja selbst war nicht nur schön, sie war sogar wunderhübsch... Aber gegen jene Erscheinung fühlte sie sich nur wie ein glanzloses Entlein.

Jene sah sich verwirrt um, als wisse sie gar nicht, was sie hier mache... Eigentlich sollte es Tanja ja besser wissen, aber irgendwie übte diese engelhafte Person mit dem goldenen Haar eine ungeheure, unterschwellige Anziehungskraft auf sie aus, noch viel mehr als das bei Delilah der Fall war...

Ohne überhaupt nachzudenken, bemerkte Tanja, wie sie zu atmen begann und an die anderre herantrat...

"Verzeihung...", begann sie leise mit einer Stimme, die so lieblich klang wie ein himmlischer Gesang. "...kann ich ihnen helfen ?"

Sie bewegte sich anmutig und elegant und für ein so junges Mädchen hatte Tanja eine Ausstrahlung an sich, welche einem glatt den Atem verschlagen mochte, wenn man noch welchen hatte. Das Gesicht hatte einen Ausdruck beinahe schüchternen, unschuldigen Fragens und zaghafter Neugier.

"Sie wirken ein wenig verloren, Entschuldigung...", hörte Tanja sich selbst sagen...


Out of Character
Du kennst ja meine ganze Palette an beeindruckenden Attributen, Spezialisierungen und Vorteilen *g*
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Out of Character
Hab sie in der Koordination gefunden, jupp!


"Du solltest aber auch nicht mehr alleine auf der Straße sein...", antwortete der Engel offensichtlich in Gedanken. Es war kein Vorwurf in ihrer Stimme, nur ein guter Ratschlag wie von einer liebenden Mutter oder einer guten Freundin die sich um Tanja sorgte.
Ein feiner Hauch kitzelte Tanjas Gaumen und liess ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen, fast so, als hätte ihre Oma ihr Lieblingsessen gekocht, aber es war das köstliche Odeur von Blut... mächtigem Blut. Blut das ihren Hunger ein für alle mal stillen würde...

Auch nur in Betracht zu ziehen einen normalen Menschen vor sich zu haben war lächerlich aber ein Vampir oder Werwolf kam ebenso wenig in Frage. Zu heilig, zu erhaben, zu übermenschlich erschien der Engel. Zu rosig waren ihre Wangen und zu klein und elend fühlte sich Tanja neben ihr.
Ariel bemerkte letztendlich doch noch, dass sie völlig frei und sichtbar auf der Straße stand und ihr Glanz verblasste als sie einen Schritt auf Tanja zu in das gelbe Licht einer Laterne trat, wurde menschlicher.
Out of Character
Verdunklung °°° zum Äbschwächen des Erscheinungsbildes

"Hallo Du!", sagte sie freundlich:"Ich bin Ariel... wer bist Du denn?", eine einfache Frage- etwas seltsam zwar aber aus Neugier gestellt, aus ehrlichem Interesse an der Welt in der sie lebte und den Menschen darin.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Als Tanja dem Engel in die Augen sah verlor sich die Welt um sie herum ein weiteres Mal, diesmal war es schlimm- zu stark waren die Eindrücke der mächtigen Alten- eingepfercht auf engstem Raum, starr vor Schock über einen Mord in ihrer Mitte.



Johardo zuckt nur eine Sekunde, um während dessen diesen Einfluß der Persona non Grata von sich zu schütteln die meint Einfluß nehmen zu wollen, während er den Dämon lenkte als sich die feine Schwuchtel bewegt. Daraufhin bewegt sich der Dämon mit einer Geschwindigkeit die man Ihm aufgrund der Größe nicht zugetraut hätte. Er fliegt exakt auf Honore zu und setzt sich mit einem extram lauten Knacken auf seinen Brustkorb der das Brustbein hinter die Wirbelsäule geschoben hätte. Ein Hieb mit einer seiner großen mit Klauen besetzten Hände lässt das Blut in richtig Black Cloud spritzen und reisst dem Toreador den Kopf von den Schultern der jetzt über den Steinboden rollt und dann zu Asche zerfällt.

Der Kopf des Dämon schnellt hoch und zeigt ein schreckliches Grinsen welches von vier übergroßen Fangzähnen gerahmt wird.

NEIN!


Der Engel kam aus dem Nichts und trat zwischen die kämpfenden Kainskinder wie eine wütende Manifestation des Zorn Gottes. Goldenes Feuer flammte aus ihren Augen und ihre schiere Präsenz brannte schmerzhaft in den Augen und Herzen eines jeden im Raum. Ariel war das schönste und reinste Wesen welches je einen Fuß auf den schmutzigen Boden gesetzt hatte und der Blick den sie auf den staubigen sich langsam verwehenden Fleck richtete der eben noch der Primogen der Rosenkinder gewesen war führte jedem schmerzlich die eigene Verkommenheit und Unvollkommenheit vor Augen.

Jeder im Raum wartete einen Herzschlag ab der ausblieb.

Der Dämon sprang in einem Anfall aus einer Mischung von Furcht und Ehrfurcht vor dem Engel von dem Haufen Asche weg und landete in der Nähe seines Meisters.

Johardo sah die Erscheinung an und wurd sich gewahr schon seit einer Ewigkeit nicht mehr eine solch makellose Schönheit gesehen zu haben. Nur mit Mühe konnte er die Beherrschungskette zu seinem Diener aufrecht erhalten. Der Einfluss der beiden Majestäten im Raum zusammen mit dieser machte jedes weitere Handeln sehr schwer.

Es war so still im Raum, dass sie das Rascheln des schmutzigweissen zerlumpten Ballkleides hören konnten als der Engel sich hinabbeugte und traurig und leise mit einer elfenbeinweissen Hand durch den Dreck fuhr der eben noch versucht hatte eine friedliche Lösung zu finden. Ihr langes goldenes Haar rutschte in Zeitlupe von der Schulter und entblösste zwei blutige verkrustete Striemen auf dem glänzenden Stoff wo einst ihre Flügel gewesen waren.

Ariel weinte.


...nein... der Engel sah sie an. Freundlich, warm und ohne Sorge.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Ein Mensch...Nein... Nein...Tanja glaubte nicht daran...Ein Engel? Sie glaubte nicht an Gott und Engel, aber... sie hatte bis vor ein paar Tagen auch nicht an Vampire oder Werwölfe geglaubt...

Die Augen des Mädchens waren groß wie Untertassen, aufgerissen, scheu und beinahe schon ehrfürchtig... Und dann verblasste der Glanz, wurde von transzendent unglaublich zu einfach nur noch wunderschön...

Aber Tanja glaubte nicht daran... Nein, da musste etwas anderes sein, da...

Und dann kippte sie, aus Ariels Sicht, beinahe hintenüber... Die Augen schienen sie einen Moment leer anzustarren...

Sie fiel... Fiel... Tiefer...

Nach einer halben Sekunde vieleicht normalisierte sich das Ganze wieder und Tanja konnte grade so eben noch ihr Gleichgewicht wahren.

Dieser Engel... Aber... Nein... Waren sie denn überall ? Waren die Menschen wirklich derart blind ?

"Ich... ich bin Tanja...", wisperte sie, hörte sich selbst, wie aus weiter Ferne, während sie in das lächelnde Gesicht sah... Sie konnte kein Vampir sein... Es war einfach nicht möglich... Aber...

Out of Character
Selbstbeherrschung

[dice0]


So grade eben gelang es ihr die Worte herunter zu schlucken, die sie selbst verraten hätten...
Und sogar ein Lächeln brachte sie zu Stande.

"Was führt sie denn her, Miss Ariel?"
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

"Kein Miss... einfach Ariel...", korrigierte die immer noch durchaus attraktive Frau, die nun wo sie sich selbst maskiert hatte zwar nicht mehr den heiligen Glanz eines Engels, wohl aber eine makellose Aura von Güte und Reinheit beförderte. Es war als hätte man eine liebe alte Freundin vor sich.
Als Tanja ihre Vision hatte, da hatte sich die Nase des Engels kurz gekräuselt aber dies war eher eine Reaktion auf die plötzlich heftig aufwallenden Gefühle von Tanja als auf einen wie auch immer gearteten Verdacht seitens des Engels zurück zu führen.
Ariel konnte nicht sehen mit wem sie es zu tun hatte- zu jung und unverdorben erschien ihr das junge Mädchen, zu strahlend waren ihre Farben.
"Ich weiß es noch nicht...", antwortete Ariel nachdenklich, denn Engel durften nicht lügen: "Dir geht es nicht gut, nicht wahr?"
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Und irgendwie fiel es auch Tanja schwer zu lügen, jetzt in diesem Moment...
Die Frau beeinflusste sie unterbewusst so sehr, dass sie gar nicht auf die Idee kam... Dennoch musste sie den Schein wahren. Was wusste sie denn, wen sie hier vor sich hatte...?

"Ich... Hatte viel Stress die letzten Tage..."

Die Untertreibung des Jahrtausends. Und "Tage" war auch nicht ganz der richtige Ansatz.

"Aber es... wird besser werden, hoffe... denke ich."

In Tanjas innerem wechselten die Gefühle in rasender Schnelle. Angst, Scheu, Trauer, Hingezogenheit, Schuldgefühl, Nachdenklichkeit, Hilfsbereitschaft...

"Vieleicht... Kann ich ihnen irgendwie helfen...?"

Nein. Nein du Dussel, warum hast du das jetzt gesagt ? Du weisst nicht was sie ist und vieleicht hat sie auch etwas gegen dich... Sie wollte dass Ariel ging, denn sie hatte Angst. Sie wollte das Ariel blieb, denn sie hatte Angst.
Verwirrend... Aber... Sie schien nicht böse gewesen zu sein... Nur...traurig...
Tanja hörte sich die Worte sagen, bevor sie sich auf die Zunge beissen konnte.

"Es tut mir leid, dass sie so traurig sein mussten..."
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

"Wie meinst du das Tanja?", die Stirn der jungen Frau die Tanja gegenüber stand warf leichte Falten der Verwunderung. Ariel vergass nie ein Gesicht, ihre Erinnerungen reichten zurück bis an einen Punkt bevor das Wort gesprochen worden und es Licht ward und Tanja war ihr vollkommen unbekannt:"Nein... Du kannst mir nicht helfen, kleines Mädchen...", irgendwie gelang es ihr diese eigentlich reichlich dispektierliche Titulierung wie eine Zärtlichkeit klingen zu lassen: "Sehe ich denn traurig aus?", ja- sie sah traurig aus, war es sogar aber Ariel war seit jeher um Fassung bemüht.
Sie sollten die Schöpfung preisen, nicht beklagen...

Ariel trat zu der kleinen Mauer und nahm geschmeidig Platz und klopfte sachte auf den kalten Stein neben sich, eine einladende Geste: "Erzähl mir eine Geschichte, ja?", irgendetwas an dem Mädchen war nicht richtig- ein dunkler Fleck auf ihrem Herzen, ein Krebs der noch nicht ausgebrochen war- Tanja würde ihr keine Geschichte über einen untreuen Freund oder ein böses Wort erzählen.
Hier liefen viele Linien zusammen, ein Knotenpunkt an dem Gut und Böse, Himmel und Hölle noch im Ausgleich waren. Nur wie lange noch? Und warum?
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Die Frage riss Tanja aus ihrem beinahe tranceartigen Zustand... Sie wusste nicht, dass sie Opfer der unterschwelligen Präsenz einer Macht geworden war, die sie noch nicht einmal in ihren Grundzügen wirklich erfassen konnte...

"Ja... Das tust du," antwortete das Mädchen.

Wieder sah Tanja den Moment gestochen scharf vor sich, in welchem der Engel sich über den Aschehaufen beugte und rote Tränen ihre Wange hinunter liefen...

Die Frau, der Engel, der Vampir, das... Wesen... hatte eine seltsame Sprechweise. Eine Geschichte erzählen ? Unschlüssig blickte die junge Tzimisce auf den Platz neben Ariel, dann setzte sie sich... Unbewusst ein Stück weiter fort, als Ariel es angedeutet hatte.

"Was für eine Geschichte denn ?", fragte sie dann und warf einen Blick zu Delilahs Wohnung... Wenn sie doch nur da wäre, dann könnte sie sie fragen, wer Ariel war... Aber sie war nicht hier und Tanja musste sich selbst behelfen. Und irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, das Ariel von ihr eine Gute-Nacht-Geschichte hören wollte.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

"Deine Geschichte...", Ariels Augen lagen freundlich aber doch nachdenklich auf dem jungen Mädchen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr und es war nichts alltägliches, das spürte der Engel, aber sie wurde nicht schlau aus Tanja. Tanjas Seele war rein, reiner als die der meisten Menschen, also hatte sie nicht nur nichts schlimmes getan, nein... ihr war auch nichts schlimmes zugestoßen was sie ins Dunkle gezogen hätte.
Aber doch stand ihr das Trauma ins Gesicht geschrieben...

Ariel legte ihre Fingerspitzen sachte auf Tanjas Hand und Tanja spürte, dass sie warm waren, wie ihre Eigene.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Mit großen Augen sah Tanja Ariel an... Dann holte sie tief Luft... Irgendetwas lies ihr dieser Frau vertrauen... Es war... Vieleicht Instinkt, vieleicht die Tatsache, das sie Ariel bei nichts bösem gesehen hatte, im Gegenteil...

"Ich..." begann sie, dann wusste sie nicht weiter. Wie sollte sie das alles erklären...? Dann schlug sie kurz die Augen nieder... Vieleicht konnte sie das hier mit einer Frage besser erklären als einer Antwort...

"Dieser... Dieser Honore muss dir sehr viel bedeutet haben... Du hast so sehr geweint... Es... es tut mir so leid für dich... Ich habe es gesehen..."

Ihre Stimme wurde immer leiser. Die letzten beiden Sätze waren beinahe ein in der Nacht verschwindender Windhauch...

"Aber du... du kannst kein Vampir sein, kein... Monster... Was...bist du, Ariel ?"

Ihre Hand zitterte unter Ariels Fingerspitzen.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Die Verblüffung auf Ariels Gesicht war unmöglich zu verbergen. Wie konnte das Mädchen davon wissen? Wie konnte sie von Honoré wissen? Wie von den Kindern der Nacht? Sie achteten immer so sehr darauf, dass niemand von ihnen erfuhr!

"Woher...?", entfleuchte es Ariels Lippen- es lag klar auf der Hand, dass Tanja ihre Gesprächspartnerin kalt erwischt hatte.
Ariel konzentrierte sich, liess sich in die blauen Augen des Mädchens fallen- was dachte sie? Was konnte sie wissen?
Der Engel spürte einen Widerstand. Die Gedanken des Mädchens waren abgeschirmt, anders als bei einem Menschen, ähnlich wie bei einem Vampir und es kostete Ariel ein größte Mühe die Barriere zu überwinden.
Die Sphären der Gedanken der Menschen waren für Ariel tabu. Zu groß war ihr Respekt für die Privatssphäre und ohnehin fiel es ihr schwer die Geschichten die sie um ihre Taten woben und sich selbst erzählten, zu entschlüsseln.
Ariel war nie ein Mensch gewesen und für sie war die Art wie die Menschen dachten und begehrten und sich selber in die eigene Tasche logen ein ewiges Rätsel, schwer genug zu begreifen wenn der Engel sie hörte und beobachtete und es war beinahe schmerzhaft für sie ganz in sie einzutauchen. Sie waren ihr unendlich fremd.

Out of Character
Auspex 4... bitte nich lachen :p


[dice0]

Out of Character
Ich schätze, das passt nicht, huh?
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Out of Character
Doch, durchaus... Aber es hängt davon ab, ob die SL in den Zimmern des Prinzen mir meinen temporären WK-Punkt wieder rausrücken, den ich haben will, oder nicht, wieviele Erfolge du hast... DU musst bedenken, ein Mensch hat ein WK-Maximum von 5 (Das wären dann Leute wie Eliteagenten oder durch die Hölle gegangene Soldaten, bzw. eine Hand voll der wenigen, die das von Haus aus haben... Tanja ist seid grade umgerechnet 3/4 Nächten ein Vampir... Ich beschreibe einfach mal, als hättest du einen Erfolg, da ich eigentlich davon ausgehe, den Punkt wieder zu bekommen.


Ariel sah... Sich selbst. Und Tanja, welche sie ansah, hier auf der Mauer...
Ein Blitz fuhr plötzlich aus Ariels Augen und glitt in Tanjas, welche sich den Kopf hielt, schrie und zurücktaumelte, von einer Wolke aus Blut eingehüllt.
Dann sah Ariel für den Bruchteil einer Sekunde ein Standbild, welches sich aus der Blutwolke formte... Es war so schnell weg, dass sie es gar nicht hätte erfassen können, hätte sie die Situation nicht gekannt.

Sie selbst, weinend, Asche durch ihre Finger rieselnd...


Out of Character
Ich hoffe es war kryptisch genug... *g*
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

"Woher...?", wiederholte der Engel, aber diesmal war es nicht einfach nur Verwirrung, sondern blankes Entsetzen.
War es eine Eingebung des Herren die sie hier vor sich sah? Hatte er Tanja gesand um sie auf ihren Fehler zu stoßen? Auf das Mitleid das sie empfunden hatte? Auf die selbstsüchtige Verweiflung Honoré verloren zu haben? Auf ihre armselige Menschlichkeit?
Der Engel sprang auf, liess alle Hüllen fallen und Tanja ertrank förmlich in der vollen Glorie ihrer Erscheinung, wurde fortgeschwemmt von der Gegenwart der Schöpfung.
"Ich... ich wollte nicht zweifeln...", flüsterte der Engel leise und bis ins Mark erschüttert:"Ich weiß das alles einen Sinn hat! Ich..."
Verzweifelt schlug sie ihre Augen zum Himmel auf und wusste, dass ihre Träume zurück in die silberne Stadt zu kehren eine Illusion waren. So sehr sie sich auch bemühte rückhaltlos zu glauben und zu lieben. Sie war einfach zu schwach.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Tanja wurde von der Plötzlichkeit der Erscheinung einfach zurück geworfen und von der alles überleuchtenden Erscheinung Ariels förmlich übermannt... Voller Ehrfurcht sah sie sie einfach nur an, kaum fähig irgendetwas zu sagen...

Zweifeln...? Wovon sprach Ariel ?

"Was... Was meinst du...?", wisperte Tanja, mit dem bisschen an Selbstbeherrschung, welches noch übrig war in ihr...

Tanja konnte nicht verstehen... Wie auch ? Sie konnte es nicht sehen, wovon Ariel sprach, konnte es nicht wissen...

Alles was sie sah, war, das Ariel, diese wunderschöne, engelsgleiche und emotionale Frau so schmerzlich, so verzweifelt wirkte, dass sie nicht anders konnte, als zaghaft ihre Hand zu ergreifen und versuchen sie an zu lächeln.

"Hey, es... Es wird... bestimmt...alles wieder gut... Ent- entschuldige bitte...
Ich wollte... dich nicht erschrecken, es... Es tut mir leid..."
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Out of Character
DU musst bedenken, ein Mensch hat ein WK-Maximum von 5
Äh, wenn das keine Hausregel von von Ahnenblut ist (was sie meines Wissens nach nicht ist!), muss ich da leider wieder mal widersprechen! Das WK Maximum ist auch für Menschen bei 10, viele Sachen wie zB Scharlatanerie setzen ja schon eine Mindest-Willenskraft von 5 vorraus!
Und es wird, wenn es nicht explizit erwähnt wird, immer gegen den permanenten WK Wert gewürfelt!
Nur so als Info! :D ;)
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Out of Character
Ich bin sicher, dass es irgendwo festgehalten ist, Klugscheisserchen... ;-) *g* Aber, ich habe etwas anderes, fast genau so gutes gefunden... Und ja, ich weiss, das wir Maskerade spielen, aber ich sehe keinen logischen Grund (zumindest für meine eigenen Chars und darum geht es hier ja), warum sich das großartig verändert haben sollte *endlich an das Maskerade-GRW rankommen muss* : Vampire aus der alten Welt, Seite 163, Abschnitt Willenskraft, Zeile 2 bis 3. : Die durchschnittliche, menschliche Willenskraft liegt bei 2 bis 3.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Der Engel sah, dass dem wirklich so war. Sie erschreckte das kleine Mädchen und machte ihr Angst... Sie fasste sich ein Herz.
Ariel legte ihre rechte Hand auf Tanjas, welche die Linke umschlossen hielt. "Tanja...", in den Augen des Engels blitzte Verlegenheit auf: "Verzeih mir bitte meinen Ausbruch..." Es musste nicht sein, dass sie dem kleinen Mädchen Angst einjagte. Sie schloss kurz ihre strahlend blauen Augen und kam zur Ruhe. "Ich habe in der letzten Zeit viel durchgemacht, weisst Du?" Sagte sie leise und sah Tanja mit kummervoller Mine an. "Ich habe ein paar liebe Freunde verloren und jetzt... naja, ich weiß nicht mehr so Recht wohin... ich...", Ariel zog die Nase kraus als müsse sie ein Tränchen runterschlucken. "...darum bin ich jetzt halt hier... einfach weil ich sonst einfach nur woanders wäre...das ist meine Geschichte. Fürs Erste...", sie lächelte Tanja tapfer, aber auch ein Stück weit erwartungsvoll an. Engel waren offenbar herzlichst dazu eingeladen es zu versuchen, aber im Großen und Ganzen gaben Sie erbärmliche Lügner ab. Ariel hatte es in ihrem jahrhundertelangen Studium der Menschen immerhin so weit gebracht, dass sie die alte "Ich zeig dir meins, dann Du mir deins" Karte ausspielen konnte.
Sie musste herausfinden was die Vampire mit dem kleinen Mädchen gemacht hatten, denn es stand ausser Frage, dass nur die Blutsauger hinter so einem infamen Plan stecken konnten. Herrgottnocheins, sie war noch ein halbes Kind! Was hatten der Tremere und der Prinz und wer noch alles dem Dämon in dieser Stadt huldigte sich jetzt wieder einfallen lassen?
Sie hatte sich arrangiert. Sie hatte ihre Strafe hingenommen, hatte unter den Untoten gelebt und alles getan um ein wenig Licht in die Dunkelheit zu bringen. Sie hatte gehofft, gebetet, gesungen, geopfert... alles vergeblich.
Er sprach nicht mit ihr.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Tanjas Züge wurden weich... Ariel tat ihr leid... Sie wusste immer noch nicht, was sie war, aber sie brauchte jemand... Das konnte Tanja deutlich sehen... War es ihr nicht die letzten Nächte genau so gegangen ?

Darum versuchte sie zu lächeln... Wenngleich sie nicht genau wusste, ob sie das richtige tat. Aber wann wusste sie das je ? Es blieb ihr nur, in bester Absicht zu handeln... Auch hatte man ihr ja erklärt, was die Maskerade war... Aber Tanja glaubte, dass die hier hinfällig war, da Ariel ja schon über Vampire Bescheid wusste...

"Deine Geschichte scheint meiner sehr zu ähneln...", beginnt sie daher langsam. "Ich habe vor einigen Tagen zwei Dinge, die sehr wichtig für mich gewesen sind an ein Monster verloren... In Leipzig... Es war ein Vampir... Einer von denen, die sie "Tzimisce" nennen... Und ich habe ebenfalls nicht gewusst wohin... Zum Glück gibt es unter den Vampiren wohl auch solche, die gutherzig sind... Hier jedenfalls..."

Tanja seufzte... Während sie erzählte, schien ihr Blick wie in weite Ferne gerückt... Es klang, als spräche sie zu sich selbst, nicht zu Ariel...
Traurig war ihre wunderschöne Stimme... Und Ariel wusste instinktiv, dass Tanja eben soviel von ihrer "Geschichte" weg gelassen hatte, wie sie von ihrer.

"Die erste Sache, die ich verloren habe, war meine beste Freundin... Es hat sie getötet... Und die zweite Sache die ich verloren habe... War mein Leben..."

Eine einzelne Träne ran das makellos weisse Gesicht herunter aus den engelsgleichen, himmelblauen Augen...

Sie war blutrot.
 
AW: [31.05.06]Nachtwache

Der Engel seufzte. Die Vampire machten ihre Arbeit gut.
Jahrhundertealte gewerbsmäßige Intriganten und Falsschpieler, unsterbliche Ränkeschmiede.

Sie hatten sich eine Tzimisce in das Haus geholt, nein... sie hatten ihr eine Tzimisce ins Haus geholt. Ein Mitglied ihres dämonischsten Clans, (dritt- dämonschsten Clans, korrigierte sie sich selbst) geschaffen um sie zu ködern. Und was anderes konnte sie tun? Sie würde Tanja nicht beikommen, zu edel und aufrichtig waren ihre Motive.
Das arme Kind, sie wusste doch von nichts...

"Das tut mir sehr Leid, Tanja!", antwortete Ariel mit aufrichtigem Mitgefühl die einzigen angemessenen Worte.
"Du bist anders...", fuhr sie nach einer feierlichen Gedenkpause mit fragenden Augen fort:"Ich sehe, das du nicht bist wie sie... noch nicht vielleicht. Vielleicht seit ihr aber auch so, wenn ihr noch ganz jung seid. Kurt war anders, er war irgendwie... naja, er lässt sich nur schwer mit dir vergleichen. Du bist fast noch ein Mensch, weisst du?" Ariel lächelte warm und strich Tanja elektrisierend mit der Rechten über die Wange und wischte den Blutstropfen ab, der nun dunkel auf ihrer weiß schimmernden Haut glitzerte: "Ein netter Mensch sogar... Du bist noch ganz warm und hell..."

Sie betrachtete den Blutstropfen für eine Sekunde fix und liess die Hand dann wieder auf Tanjas sinken ohne ihn abzuwischen.
"Du kannst vor mir sprechen, ich... lebte... ich lebe mit den Vampiren zusammen...", sagte sie leise und wirkte ein wenig schamerfüllt. Die Unsterblichkeit konnte sehr einsam sein und die unsterblichen Vampire waren eine der wenigen Konstanten welche die Schöpfung bot. Nicht nur das... Ariel wusste tief im Inneren ihres moralischen Kompass, dass sie es sich so leichter machte, dass es einfacher war sich an die zu schmiegen, welche einen ähnlichen Fluch erlegen waren, sich auf einen Teil der Welt zu konzentrieren an dem man sehr bequem und ohne große Anstrengung eine moralisch erhabene Position einnehmen konnte. "Ich bin niemand wichtiges!", auch das war uneingeschränkt wahr.

Vor wenigen Wochen noch, war sie der Seneschall von Finsterburg gewesen und vor- es erschien ihr wie Äonen aber es war nur tausend Jahre und ein Leben lang her, da war sie ein Seraphim gewesen. Eine Stimme im Chor Gottes, geschaffen ihn zu loben und zu preisen, angehörig der höchsten Kaste unter den Engeln, die sind wie das Licht.

Wie viel davon wusste Tanja?

Würde es ihr gelingen, sie von selbst auf den Gedanken zu bringen, dass es sich bei ihr, Ariel, um ein Blutpüppchen eines Toreador handelte?

Ohne selbst eine Lüge auszusprechen, ohne ihr Gedächniss anzurühren?

Alle diese Wege standen Ariel prinzipiell durchaus offen- nur sie selbst verbot es sich, denn noch nie war etwas Gutes aus ihnen erwachsen...
"Wenn ein Vampir dir Blut gibt, dann bindet er dich damit an sich, weisst du?", wieder- keine Lüge. Sicherheitshalber legte sie wieder den Schleier auf, der sie nicht länger übermenschlich erscheinen liess. Gewiss würde sie das auf sich selbst schieben. Sie war noch jung.
 
Zurück
Oben Unten