[30.04.2008]Es ist soweit...

Mitra

Titan
#StandWithUkraine
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9. Februar 2003
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01:40 Uhr
Jason Pash der neue Leibdiener seiner Exzellenz Prinz Buchet betrat das luxeriöse Hotel und steuerte zielstrebig die Rezeption an. Die Bestrafung des ehemaligen Toreador Miguel Cortés war sein erstes größeres Spektakel und die Organisation der Übertragung hier im El Privilegio sein erster eigenständiger Auftrag.
Fest entschlossen ihn mit der Perfektion eines Schweizer Uhrwerks auszuführen ließ er sich vom Portier den Schlüssel für den Veranstaltungssaal geben. Schnell ließ er sich bestätigen das alle Vorberitungen abgeschlossen waren und die Angestellten des Hotels dafür sorgen würde, dass nichts und niemand die Chance bekam das kleine, aber elitäre Treffen zu stören.
Der farbige Butler betrat den geschmackvoll hergerichteten Saal und schaltete umgehend die Geräte ein. In wenigen Minuten würde das Schauspiel beginnen und nichts durfte dann mehr schief gehen.
Allerdings hatten die Verantwortlichen des Hotels, allen voran Johanna von Greif, exzellente Arbeit geleistet. Die Übertragung funktionierte reibungslos und zeigte das trostlos wirkende Oberdeck einer schwankenden Jacht.

Nicht mehr lange...
 
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Auf dem Bildschirm:

Still lag der Bug des schwankenden Bootes im Dunkeln der Nacht. Außer eines stark verzierten metallenen Zylinders der in Zentrum der Betrachtung stand, wessen Sinn sich aber so ohne weiteres sich aber nicht erschließen ließ.
Plötzlich schlug nahe dem Bug lautstark eine unscheinbare Bodenklappe auf und es traten insgesamt fünf Personen ins Rampenlicht. Zum einen war da natürlich das Prinzenpaar, weiterhin die Geißel und Butch Hansen und letztlich natürlich Miguel Cortes, seines Zeichens verurteilter Delinquent.
Die anwesenden Gäste konnten bis auf etwa zehn Meter an die Szenerie heran, dann hinderte sie eine Reling daran sich weiter nähern zu können. Als erstes schien der Prinz etwas sagen zu wollen, wartete aber ab, bis sein Leibwächter die verschiedenen Kameras exakt ausgerichtet hatte, dann erst begann er zu sprechen.

„Meine lieben Freunde, Primogene, Anwesende und Bürger der Stadt, auch im Namen meiner Verlobten möchte ich Sie alle willkommen heißen. Der Grund für unser Treffen ist nicht nur ein bewegender, vielen von uns ist die herzliche Art der Verstorbenen noch immer gut im Gedächtnis, aber auch ein Moment der Befriedigung, denn nun endlich wird diese schreckliche Tat zumindest in ihren Ansätzen gesühnt.
Ein jeder hier wird sich an die schrecklichen Details des Mordes erinnern, daher werde ich auf eine Beschreibung verzichten und direkt zur Verkündung des Urteils kommen.“

Buchet wandte sich dem gefesselten, ehemaligen Toreador zu. Anscheinend hatte man ihm, bevor er still und unauffällig abgeführt wurde, die Gitarre dann doch noch abgenommen, was ihn jetzt wo es nur noch Minuten bis zur Vollstreckung waren, seltsam verloren wirken ließ.

„Miguel Cortes im Namen meines Clans, meiner Eigenschaft als Herrscher dieser meiner Stadt und ebenfalls für jeden kainitischen Bürger der Stadt Finstertal, verhänge ich folgendes Urteil über euch: Als Strafe für Eure widerwärtige und verantwortungslose Tat sollen Eure Glieder durch die Geißel verdorrt werden, damit Eurem Körper die Kraft genommen wird. Anschließend wird man Euren Körper in das neben Euch befindliche Behältnis verstauen, es mit Sand auffüllen und dann auf den Grund der Finster versenken. Hierzu wird Euch mein Gefolgsmann Butch Hansen mit einem Motorboot an einer uns allen unbekannten Stelle über Bord werfen auf das Euer Körper für ewige Zeiten dort in Starre liegt und mit der Zeit in Vergessenheit gerät. Gleichsam wendet sich der Clan der Toreador endgültig von Euch ab und verwehrt Euch die Mitgliedschaft innerhalb der Familie. Von nun an seid ihr Caitiff und werdet es bleiben.“

Nun galt das Interesse der Monarchen wieder den Kameras und damit wieder der Allgemeinheit.

„Ich verfüge des Weiteren, dass jeder Versuch diesen Mann in irgendeiner Form aus dem von mir verfügten Schicksal zu befreien mit Blutjagd geahndet wird. Der Caitiff Miguel Cortes wird auf dem Grunde des Flusses sein Dasein darben, bis ich etwas anderes entscheide. Dies ist mein Wille, das Urteil wird umgehend vollstreckt!“

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Er nickte Dargol und Hansen zu, welche umgehend mit ihrer schrecklichen Arbeit begannen. Die Lippen der Seneshall umspielte ein perverses Lächeln, welches ihre sadistische Freude über das bevorstehende, blutige Ereignis mehr als deutlich machte.
 
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Die Übetragung ging weiter und auch wenn nur die scheidende Hüterin Johanna von Greif an diesem Ort Zeuge des Spektakels wurde, so lief die Übertragung unbeirrt weiter und zeigte jedes grausame Detail in Originalgröße.

Daher war nicht zu übersehen, dass in der Seneshall war ganz offensichtlich eine seltsame Veränderung vorgegangen war. Von der sympatischen, außerordentlich charismatischen Frau der letzten Nächte war nicht mehr allzuviel übrig. Zumindest nicht jetzt im Moment, denn sie genoß die Bestrafung des armen Landmannes in vollen Zügen. Stimmte es also das Mach korrumpiert, oder lag dieser Wesenszug in anderen Veränderungen begründet? Das sie sich beinahe für alle Zeiten im Umbra verirrt hatte, umgeben von Myriaden der schrecklichesten Wesenheiten, mochte vielleicht eine Erklärung sein?

Dargol begann sein düsteres Handwerk.
Butch Hansen griff Miguel und riss seinen Arm nach vorne, jeglicher Gegenwehr des Delinquenten ging bereits in Keim an der übermenschlichen Kraft des Ghuls zu Grunde. Seine Hände glichen eisernen Schraubstöcken. Gleichzeitig wirkte es beinahe leichtfertig, ja zärtlich wie die Geißel vorsichtig die Hand des Verurteilten berührte. Die Folgen aber, zeigten sich um so drastischer. Sofort fiel die Haut in sich zusammen, zeigte tiefe Risse und Falten auf, die Muskeln schrumpften auf ein Zehntel der ursprünglichen Größe und alles nahm eine äußerst ungesunde gräulich Farbe an. Der Akt an sich war ausgesprochen Schmerzhaft, was sich augenblicklich in der Reaktion des ehemaligten Toreadors wiederspiegelte.
Hansens Griff wurde nur noch energischer und so konnte Dargol sein verächtliches Handwerk auch an dem anderen Arm, wie auch an den beiden Beinen des bedauernswerten Mannes fortsetzen.
Unbeirrt von allen äußeren Einflüssen und ganz besonders desinterssiert von Cortés flehendem Bitten, verstauten die beiden Scharfrichter den malträtierten Körper dann in dem metallenen Fass. Anschließend nahm der Ghul des Prinzen zwei silbrig glänzende Metalleimer, während sich die Geißel nach getaner Arbeit vollkommen gleichtgültig abwandte und verschwand.

Nachdem Hansen den rot gefärbten Sand aus den Behältnissen in das eiserne Gefängnis geschüttet hatte, senkte er den Kopf zu dem Metallzylinder hinab und raunte Sekunden bevor er den Deckel auflegte ein paar schnelle Worte zu Miguel hinunter. "Ihre Glieder werden schon sehr bald von selbst heilen Senor, verschwenden sie kein Blut in diese Richtung! Ertragen Sie den Schmerz, und versuchen Sie zu schlafen. Sie werden sehen, wenn es nötig ist, wird ihr Körper wissen wie er sich selbst zur Ruhe bettet. Leben Sie wohl!" Mit einem erschreckend entgültigem Geräusch fiel die schwere Platte auf die Tonne.
Nun galt es nur noch sie zu verschließen, hierzu legte der Ghul einen schweren metallenen Klemmring um die obere Öffnung, arritierte sie und sicherte sie mit einem schweren Vorhängeschloss.
Es war vollbracht...


Buchet nickte zufrieden, dann wandte er sich wieder an seine Gäste und die bereitstehenden Kameras.

"Ihnen allen mag diese Strafe etwas hart vorkommen! Es zeigt aber einmal mehr wie wichtig es ist, die eigenen Diener entsprechend ihres Standes zu erziehen. Ghule sind Sklaven die durch die Macht unseres Blutes geschaffen werden, ihre grenzenlose Sucht nach Vitae fokusiert sich in einer beinahe hündischen Zuneigung zu ihrem Herren. In dieser blinden Liebe liegt unsere Verantwortung, meine Freunde! Ich mahne daher einen jeden sich der Verantwortung bewußt zu sein, die der Besitz eines solchen Dieners mit sich bringt! Mord aus Eifersucht, sogar abgesehen davon, dass hier sogar eine Primogena zum Opfer fiel, ist eine Tat die ich in keinster Weise akzeptieren kann und werde. Finstertal steht im Fokus vieler außerordentlich mächtiger Feinde, da können wir uns Uneinigkeit und derartige Unfähigkeiten nicht erlauben. Ich mahne daher einen jeden sich an die Regeln der Traditionen zu halten und sich für unsere Gmeinschaft einzusetzen. Wer nicht für mich ist und damit für die Stadt, steht gegen mich und wird vernichtet. Die Zeit der Grauzonen ist verstrichen, Pro oder Contra, Freund oder Feind, Finstertal oder Außenwelt. Ein jeder mag sich entscheiden, aber er mag es schnell tun, denn die äußeren Einflüsse lassen keinen Platz mehr für unnütze Gnade.
Dies bringt mich zu ein paar dringenden Punkten die es zu verkünden gilt! Meiner lieben Freundin Cat überlasse ich den Tierpark zur persönlichen Domäne. Meinem Sheriff Enio Pareto, der in den letzten Nächten durch seine außerordentlichen Bemühungen bestach überlasse ich das Gebiet von Stadtpark übers Stadion hinunter zum Black Hammer. Ich danke Euch von Herzen für dieses Engagement, mag ihr Streben Schule machen!
Des Weiteren beauftrage ich ab sofort Helena O'Niell mit dem Amt des hiesigen Hüters über die Elysien. Die bisherige Inhaberin dieses Amtes, Johanna von Greif, beordere ich in den Stand der Hüterin des Wissens. Ihr ist fortan uneingeschränkter Zugang zu allen Bibliotheken zu gewähren. Meinen Glückwunsch an die Genannten und meinen Dank an alle anderen hier in der Stadt die ihre Leben und ihre Gesundheit für die Zukunft Finstertals aufs Spiel gesetzt haben, sein Sie gewiss, dass auch diese Mühen nicht unbemerkt geblieben sind. Weiter so! Ich empfehle mich, einen angenehmen Abend ihnen allen!"

Das Bild wurde schwarz, die Übertragung war beendet.
 
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Fabian war noch nie hier gewesen, aber genau das wollte er sich jetzt zu nutze machen. Er hatte sich von einem der Diener sagen lassen, wo die Übertragung stattfinden würde. Über dem Kopf hatte er immer noch die Kaputze seines Pullovers gezogen, die Hände in der Lederjacke vergraben. Er machte definitiv den Eindruck nicht angesprochen zu werden. Und da ihn hier höchstwahrscheinlich sowieso niemand kannte, konnte er hoffentlich die Übertragung in aller Ruhe genießen.

Er hatte sich in eine der letzten des großen prunkvollen Saals gesetzt. Die Größe war viel zu übertrieben, wenn man den Umstand bedachte, dass sich so wenige Kainskinder in Finstertal befanden. Und hier im El Privilegio schien der junge Brujah sowieso der einzige Gast zu sein. Noch etwas das ihm sehr gelegen kam. Fabian sah sich erst die Ansprache an. Besonders beobachtete er das Prinzenpaar. Die beiden Toreador schienen sich regelrecht darauf zu freuen einen der ihren ins Gras beißen zu lassen. War das der Fluch des Alters? Kurz graute es Fabian vor dem anstehenden Treffen mit einem der Würdenträger.
Doch er wusste was er wollte und er würde beinahe alles dafür tun. Und ganz sicher nicht würde er wie der Toreador Cortes enden.
Dieser schien zwar nicht zum Tode verurteilt worden zu sein, aber ewig im Wasser dahinzuwegitieren, das war beinahe noch schlimmer. Wobei das natürlich darauf ankam, wie man zum Glauben stand.

Da Fabian judäochristliche Traditionen und Werte beinahe völlig egal waren, gingen seine Gedanken bald wieder in die Richtung, wie es mit diesem interessanten Abend weitergehen würde. Er hatte jetzt schon so viel erlebt, es war Zeit sich ein wenig auszuruhen. Doch eine Sache musste er noch tun.
Ein jeder mag sich entscheiden, aber er mag es schnell tun, denn die äußeren Einflüsse lassen keinen Platz mehr für unnütze Gnade.
Fabian hatte seine Entscheidung heute morgen gefällt.
 
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