[29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Leo

Johnny Steinberg
Registriert
7. März 2008
Beiträge
2.797
Kaum wachte Massimo auf musste er an gestern denken.
Was war da bloß los gewesen, hatte der Brujah ihn irgendwie beeinflusst? Auch die Menschenmenge hatte er für sich eingenommen, und dann Massimo.
In ihm kroch nun eine Riesenwut auf den Brujah hoch.
Die Hingezogenheit zu ihm, ausgelöst durch das Blutsband, ließ sich dadurch jedoch nicht beheben, als umso störender empfand Massimo diese künstliche Zuneigung.
So fühlte sich also Hassliebe an.

Der Nosferatu schleppte sich nach oben in die Fabrikhalle. Fabio brachte Massimo die Morgenpost, und Massimo las mit Entsetzen, was die Demonstranten angerichtet hatten.
Dieser Brujah hatte doch einen Sprung in der Schüssel!
Und er war gefährlich, eindeutig.
Er sollte am besten Marie berichten was vorgefallen war, auch wenn er sich schämte gestern derart in den Bann des Brujah geraten zu sein. Auch das mit dem Blutsband sollte sie erfahren.
Und vielleicht wusste sie was mit Lurker und Stray war. Hoffentlich hatten sie die gestrige Exkursion in Werwolfgebiet überstanden!

Massimo begab sich zu Fuß zur Mülldeponie und hielt Ausschau nach einer gewissen Katze. Er traute sich nicht so recht einfach so reinzugehen zur Primogena, da wollte er lieber erstmal nachhorchen, ob sie denn überhaupt da war, die Katze sollte es wissen.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Von einem ausrangierten, alten Kühlschrank aus funkelten zwei Augen dem Nosferatu entgegen, als sich das Licht in ihnen spiegelte. Als der Nosferatu sich näherte erhob sich der geradezu gigantische Kater unter dessen struppigen Fell es seltsam feucht schimmerte. Regungslos blieb die Katze dann stehen und sah zu dem Besucher hinunter.

Die Katze war aufgrund ihrer Größe, der seltsam schuppigen Haut unter dem struppigen Fell und den bestialisch wirkenden Zähnen leicht als ein Tier zu erkennen, das schon viele Jahre in den Diensten der Nosferatu stehen mußte. Das Gebahren des Katers, der oben auf seinem Kühlschrank-Thron beinahe ein wenig majestätisch wirkte, erinnerte allerdings mehr an einen Vertreter, als einen Diener. In seiner fürchterlichen Erhabenheit wartete er geduldig darauf, dass der Besucher, dem er hier eine Audienz gewährte, ihm sein Anliegen präsentierte.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Massimo begrüßte die Katze mit einem freundlichen Maunzen.
Der Nosferatu konnte zwar noch keine Tiere herbeirufen, aber immerhin konnte er sich mit ihnen verständigen.
Mit Katzen hatte sich Massimo schon öfters verständigt, und sie waren zudem intelligente Tiere.
Er versuchte der Katze klarzumachen, dass er ein dringliches Anliegen an Marie hatte, es habe mit den vielen Bränden der letzten Nacht zu tun, und er erkundigte sich ob sie zu Hause sei und er sie sprechen könne.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Das antwortende Fauchen des Katers klang weitaus unfreundlicher, als Massimos, die emphatische Botschaft, die im allerdings beim Augenkontakt übermittelt wurde, war weitaus angenehmer. Offenbar hieß der Kater ihn willkommen. Das große Tier machte einen Satz von dem Kühlschrank herab und streifte um Massimos Beine herum. Dann führte er Massimo gemächlich durch einen improvisierten Tunnel, den der Verborgene bei seinem ersten Besuch noch nicht gesehen hatte. Allerdings endete es in demselben Raum mit den zwar gemütlichen, aber abgegriffen wirkenden Sesseln, den Massimo bereits kannte.

Der Kater sprang auf einen der Sessel und rollte sich zusammen. Allerdings war der Raum ansonsten leer. Der Blick des Katers traf erneut den von Massimo und der Verborgene konnte erahnen, dass der Kater wohl der Meinung war, dass es nicht sehr lange dauern würde.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Massimo folgte dem Kater, wollte sich nicht setzen bevor Marie eingetroffen war und so blieb er zunächst noch stehen.
Es war ihm mulmig zumute gleich seinen Patzer zugeben zu müssen…er ahnte zwar, dass er unter dem Einfluss einer Disziplin gestanden hatte, aber beschämend war sein eigenes Verhalten für ihn trotzdem. Und er kam sich so idiotisch vor. Er war doch kein Küken mehr, sowas hätte ihm wirklich nicht passieren dürfen.
Wie würde Marie wohl reagieren, würde sie ihn schelten, wäre sie wütend auf den Brujah? Massimo kannte die Primogena noch nicht sehr gut, er konnte das nicht einschätzen. Und würden sie, die Nosferatu, etwas gegen ihn unternehmen? Jedenfalls gedachte er die Geissel anzurufen. Schlimm genug, dass Massimo sich gestern nicht mehr gemeldet hatte.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Es waren nur einige Minuten vergangen, bis sich eine Hand auf Massimos Schulter legte. Der Kater war aufgestanden und stand freudig auf der Sitzfläche des Sessels. Marie ging lächelnd um Massimo herum und reichte einige Brocken Thunfischfleischs an den Kater, der sie gierig verschlang.

Setz dich doch bitte, Massimo. Stray nennt dich Fogy, wie ich hörte?

Die sonore Stimme der Nosferatu klang freundlich und zwischen ihrem Lächeln zeigten sich ihre schwarzen Zähne. Nichts deutete darauf hin, dass sie wegen etwas verärgert wäre oder ihr etwas auf dem Herzen läge. Im Gegenteil, sie wirkte, als ob sie ehrlich erfreut wäre den anderen Nosferatu hier zu sehen.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

„Ja, und der Name gefällt mir.“

Massimo setzte sich.

„Ich hoffe sehr, Lurker und Stray sind von ihrer Mission heimgekehrt?“ fragte er dann besorgt, er lispelte, da er sich hier und jetzt nicht die Mühe machte es zu unterdrücken.

Es fiel ihm auf, er hatte vergessen die Maske fallen zu lassen, dies holte er nun nach.
Er fühlte sich unbehaglich, und das strahlte er auch aus.

„Meine Nachforschungen in der Bibliothek für den Sheriff, für die ich fast drei Nächte gebraucht habe, waren ein Erfolg, alles was mit Büchern zu tun hat ist für gewöhnlich kein Problem für mich.
Aber – ich war gestern auch auf dieser Demonstration. Die Geissel hatte mich beauftragt herauszufinden wer diese Demo organisiert hat. Es hieß, Kainskinder seien daran beteiligt. Ich hatte den Verdacht es könnte Fabian Mahler sein, und dies wollte ich vor Ort überprüfen.
Mein Ghul Fabio hat mich begleitet, mein Kauz war auch dabei. Die Demonstration war zunächst friedlich verlaufen. Wir stießen hinzu als ein Zwischenstopp bei der Ruine der Anstalt eingelegt wurde.
Die Anstalt liegt im Sperrgebiet, die Geissel duldete meinen dortigen Aufenthalt wenn ich Informationen heranschaffe.
Ein Redner riss die Menge mit, das könnte gut ein Brujah sein, dachte ich mir.
„Wir sind das Chaos“ war das Motto, und der Redner weckte bei der Menschenmenge eine erhebliche Gewaltbereitschaft. Ich spürte das bei mir selbst auch. Ich habe bisher selten soviel Aggression bei mir erlebt.
Es wurden Flyer verteilt, darauf waren Angriffsziele beschrieben und auch wie man am besten ein Auto anzündet. Es wurde dazu aufgerufen zu demolieren.
Der Redner war in einem bestimmten Van und ich wollte sehen, wer es war.
Meine erste Idee den Van zu kapern, das habe ich zum Glück verworfen. Als der Van hielt bin ich hingelaufen und wollte hinten die Tür aufreißen. Wie idiotisch. Die Tür wurde dann jedoch sogar geöffnet, und ich weiß nicht wie der Brujah darauf kam, dass ich ein Kainskind sein könnte. Ich hatte eine Maske, die er nicht kannte.
Er hat mich in den Wagen gezogen, dort war auch der Ravnos Peter Crain. Er kann offenbar Auren lesen, denn er sagte Fabian ich sein ein Kainskind und versuchte mich zu pflocken, was ihm aber nicht gelang.
Ich war so aggressiv, dass ich den Ravnos angespuckt habe, ins Gesicht. Auf Fabian war ich auch zunächst wütend, aber das schlug urplötzlich um, und dann fand ich ihn absolut sympathisch und habe mich nahezu überschlagen um ihm zu gefallen.
Der Ravnos war wohl nur zufällig dort erschienen, schien aber nichts gegen diese Demo zu haben. Der Kopf des Ganzen war Fabian Mahler, das hat er selbst zugegeben.
Nachdem der Ravnos ausgestiegen war ließ Fabian etwas von seinem Blut in eine Flasche laufen, in der sich Alkohol befand. Irgendein billiger hochprozentiger Fusel.“

Massimo ekelte es jetzt noch bei dem Gedanken daran.

„Er hat erst selbst davon getrunken und mir dann zu verstehen gegeben, dass ihm viel daran lag, dass ich auch davon trank. Was mich zögern ließ, war der Alkohol, aber in dem Moment hatte ich nichts dagegen Fabians Blut zu trinken!“

Das konnte der Nosferatu noch immer nicht fassen.

"Er erschien mir der beste Freund zu sein und war mir in dem Moment sogar wichtiger als meine Familie", gab Massimo beschämt zu.

„Ich weiß von einer Disziplin, die eine solche Wirkung haben soll, aber ich habe das bisher noch nie am eigenen Leibe erlebt.
Wir stiegen dann um in eine Taxi, mein Kauz ist uns gefolgt. Dann stiegen wir aus und Fabian ließ mich stehen, Fabio hat mich dann abgeholt. In der Bibliothek habe ich meine Nachforschungen fortgesetzt, und danach war diese übergroße Sympathie für Fabian dann weg.
Ein Bisschen ist aber noch da, durch das Blutsband. Ich habe mich so sehr geschämt für das was mir passiert ist, dass ich niemanden mehr sprechen wollte gestern. Ich war zu unvorsichtig…“

Massimo wirkte ziemlich zerknirscht.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Marie hörte schweigend Massimos Bericht an. Ihr Gesicht wurde zwar etwas düsterer und sie tippte nachdenklich mit einem Fingernagel gegen ihr Kinn, als er von der Sache mit Fabians Blut erzählte, aber ansonsten war nicht zu erkennen, ob sie wirklich wütend war. Zu Massimos abschließenden Worten nickte sie letztlich und klopfte ihm ermutigend auf die Schulter, bevor sie sich ebenfalls auf einem Sessel niederlies und ihn anlächelte.

Ich verstehe dein Dilemma. Ich muß zugeben, das ist etwas unerfreulich, aber keine Katastrophe. Du hast dennoch gut gearbeitet. Der gestrige Abend hat generell einige Wendungen genommen, die ich wohl zuerst noch überdenken muß. Lurker und Stray sind allerdings zurück und jetzt in Sicherheit, aber ich muß noch mit ihnen sprechen. Unter den gegebenen Umständen sollten sie etwas Zeit bekommen. Stray hat es recht böse erwischt. Das muß aber noch niemand wissen zu diesem Zeitpunkt.

Marie sah Fogy für einen Augenblick eindringlich an. Dann tippte sie erneut mit dem Finger gegen ihr Kinn und fuhr dann langsam fort. Sie steckte dem Kater noch einige Brocken Fischfleischs zu, die er weiter verschlang, während sie sich in ihrem Sessel zurück lehnte.

Was Fabian Mahler betrifft, werden wir sehen, wie sein nächster Schritt aussieht. Möglicherweise will er dich erneut treffen. Du kannst dir anhören, was er zu sagen hat, aber das bedeutet keineswegs, dass du dich ihm auch zeigen mußt, wenn du es geschickt anstellst. Und wenn er so fortgeschritten in der Ausübung seiner Kräfte ist, wie du sagst, dann kannst du den Effekt mindern oder meiden, indem du ihn nicht direkt ansiehst. Wende deinen Blick von ihm ab, auf den Boden oder noch besser in eine andere Richtung. Das sollte helfen.

Außerdem solltest du unter keinen Umständen erneut von seinem Blut trinken. Ich weiß nicht, ob er hofft, dich zum Schweigen bringen zu können oder ob er hofft, dich auf seine Seite zu ziehen, aber wenn er dich zum Trinken eines weiteren Schlucks seiner Vitae zwingen sollte, werden wir einschreiten müssen.

Konntest du herausfinden, was der junge Brujah mit seinem Aufstand bezweckte? Oder welchen Mitteln er sich bediente?


Offenbar war die Ahnin zunächst ganz ruhig ein wenig auf Schadensbegrenzung bedacht, bevor sie Fogy nach weiteren Informationen befragte. Sie wollte ihm keineswegs tadeln, auch wenn ihr sein Vorgehen reichlich übereilt erschien, wie er es erzählte. Ein Fahrzeug kapern, Türen aufreissen.... das war nicht gerade die Vorgehensweise, die sie selbst bevorzugte. Möglicherweise allerdings hatte diese Stimmung in der Menge auch Massimo beeinflusst? Den Kräften, von denen er zuvor berichtet hatte, würde Marie eine solche Manipulation durchaus zutrauen.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Massimo freute sich über das Lob, das er seiner Ansicht nach aber eigentlich gar nicht verdient hatte.
Und wie erleichtert war er, dass Lurker und Stray zurückgekehrt waren. Stray war von einem Werwolf verletzt worden? Kurzes Entsetzen leuchtete in Massimos Augen auf.

„Ich hoffe sehr, es geht Stray bald wieder besser.“

Massimo hörte aufmerksam zu, und die Ruhe, die Marie ausstrahlte wirkte auf ihn beruhigend.

„Ich neige normalerweise wirklich nicht zu solch einem blinden Aktionismus wie gestern, diese Rede hatte auch mich aufgepeitscht…
Und das nächste Mal weiß ich dann zum Glück was los ist, wenn ich wieder eine solche übergroße Sympathie spüre.
Wegschauen? Darauf wäre ich nicht gekommen, das werde ich probieren falls ich wieder in eine solche Situation komme."

Wie mochte Fabians weitere Vorgehensweise in Bezug auf Massimo aussehen, heckte der Brujah da wohl irgendwas aus?

"Fabian hat seltsamerweise gar nicht versucht mich zum Schweigen zu animieren, er sagte sogar ich könne ruhig der Geissel sagen er sei der Organisator der Demo. Ich hatte zu ihm schon gesagt man habe ihn wahrscheinlich sowieso im Verdacht, da er einen gewissen Ruf habe, und das sah er genauso und wollte deswegen das Ganze offen zugeben. Ob er das tatsächlich macht? Es erstaunt mich immer noch.
Erneut von seinem Blut trinken? Das wäre übel, das will ich ganz gewiss nicht!“

Dann wäre die permanente Sympathie für den Brujah noch größer, und jede Minute davon würde Massimo hassen.

"Die Demo stand übrigens ganz im Zeichen des französischen Anarchisten Ravachol, der seinerzeit etliche Bombenattentate und Brandanschläge verübt hat.
Um eine so großangelegte Aktion wie diese Demo organisiert und das Ganze durchgeführt zu haben muss Fabian Verbündete gehabt haben. Ghule, ihm auch ohne Blutsband treue Sterbliche, vielleicht auch andere Kainskinder. Es war alles perfekt durchorganisiert, so schien es. Die Sterblichen bekamen gesagt wo und wie sie randalieren sollten…und einige wichtige Institutionen der Stadt und deren Gebäude waren betroffen, Justiz, Polizei…
Ich hatte die Polizei angerufen und gewarnt, aber wie man sieht hat die Polizei mal wieder versagt, aber wahrscheinlich hat sie sich auch gar nicht ernsthaft bemüht, aber als ob man da Besseres hätte erwarten können.“

Von der Polizei hatte Massimo eine denkbar schlechte Meinung, schon sehr lange, und Begebenheiten wie diese verfestigten dies nur.

„Ich hatte Fabian nach den Gründen für die Demo gefragt, er antwortete er habe durchaus seine Gründe und da müsse ich nur mal genauer nachbohren, bei den Autoritäten. Dann würde ich feststellen, dass einiges im Argen liege.
Er sagte er sei Teil der Finstertaler Anarchenbewegung, hatte jedoch von der Anarchenbewegung ganz allgemein nicht viel Ahnung. Das ist ja beinahe als würde jemand irgendwo eine Camarilladomäne gründen ohne groß zu wissen, was die Camarilla überhaupt ist. Vielleicht dient das Anarchengetue also nur als Vergeltungschlag gegen die Obrigkeit der Domäne."

Da fiel ihm noch etwas ein, das Fabian gesagt hatte.

„Hat Stray etwas mit der Finstertaler Anarchenbewegung zu tun? Fabian machte eine Andeutung in dieser Richtung. Er behauptete, sogar ein paar junge Ventrue symathisieren mit dieser Bewegung.“
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Marie war weitaus weniger erleichtert und sicher, was Lurker und Stray anging, als sie es Massimo vermittelte. Sie war innerlich ein wenig aufgewühlt, hatte sie die abschließende Flucht schließlich nicht beobachtet und zog lediglich Schlußfolgerungen aufgrund ungenauer Informationen treffen, die ihr von Tierspionen übermittelt wurden. Sie vermutete auch, dass die Wolflinge schuld daran trugen, dass die Informationen von ihren Spionen so ungenau waren. Ja, die Ahnin hoffte inständig, dass Lurker und Stray wirklich in Sicherheit waren und würde sich vielleicht später noch auf die Suche begeben, aber das wollte sie dem jüngeren Verborgenen so natürlich nicht übermitteln. Entsprechend ignorierte sie seine weitere Aussage bezüglich Stray. Er wurde ruhiger, also erzielte sie den gewünschten Erfolg mit ihrer eigenen ausgestrahlten Ruhe. Wieder nickte sie zu seinem Bericht.

Es gibt in dieser Stadt nicht genügend Ordnungskräfte um mit so einer Aktion auf die Schnelle fertig zu werden. Die Wenigen, die hier sind, haben eine gewisse Prioritätenliste an Gebäuden, die zuerst zu sichern sind. In der Tat haben sie ihre Aufgaben gut erfüllt, wenn man die Umstände in Betracht zieht.

Mahlers Verhalten ist bedenklich, aber wir müssen unsere eigenen Prioritäten setzen. Wie ich bereits sagte, darfst du unter keinen Umständen erneut von ihm trinken! Wenn er dich treffen möchte, schick mir einen Boten hier her. Wenn du mehr über ihn herausfinden kannst, gut.

Wen du vorhaben solltest, der Geissel davon zu berichten, wirst du Dargol das sagen, was abgemacht war und Mahler ohnehin offen zuzugeben gedenkt. Kein Wort von seinem Einfluss auf dich und kein Wort von dem Blut und woher wir unsere Informationen beziehen ist ebenfalls unsere Angelegenheit, nicht die anderer Kainskinder. Wie ich zuvor bereits sagte, es gibt Dinge, die gehen niemanden etwas an!


Die Erstgeborene hatte den Finger mahnend erhoben und ihr Tonfall war eindringlicher geworden, während ihre dunklen Augen zu Massimo sahen. Wenn es zu einem Blutsband kommen sollte, würden sie tatsächlich weitere Schritte einleiten müssen und dann wäre es von Nachteil, je mehr Leute von dem Band wüßten. Für einen Augenblick war ihr Gesichtsausdruck finster vor sich hinbrütend, als die Ahnin ihre Möglichkeiten überdachte, aber dann hellte sich ihre Miene wieder auf und sie sah wieder zu Fogy. Derselbe sonore, ruhige Tonfall, wie zu Beginn des Gesprächs hatte sich wieder in ihre Stimme eingeschlichen.

Nun gut. Möchtest du mir von den Nachforschungen erzählen, die du für den Sherriff getätigt hast?
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

„Falls Fabian mich treffen will, ich werde meinen Kauz schicken, er gibt dann Bescheid.“
Die Geissel bot mir einen kleinen Gefallen für den Namen des Hirten, des Rädelsführers.
Es wäre sehr unhöflich, wenn ich mich jetzt gar nicht mehr melde. Ich werde anrufen und fragen ob der Geissel diese Information jetzt noch etwas wert ist, und wenn Dargol verneint erfährt er den Namen nicht. Und nein, von dem Blutsband usw. sollte er natürlich nichts erfahren."

Die Nachforschungen. Ein weitaus angenehmeres Thema.
Massimo holte das Amulett hervor, das er noch immer um den Hals trug und zeigte es Marie.

„Der Sheriff hatte mir dieses Amulett ausgehändigt und wollte, dass ich herausfinde, was es damit auf sich hat, wofür man es verwenden kann.
Nun, und ich habe herausgefunden, das Amulett nennt sich ´Drachenzahn´ und schützt ein wenig vor den Auswirkungen jener Disziplin, die Fabian auf mich angewandt hat. So wird es schwieriger, den Träger des Amuletts für sich einzunehmen.
Ich weiß auch wie man es aktiviert. Man muss es in seinem eigenen Blut tränken, und das ist sehr schmerzhaft.
Vielleicht sollte ich das Amulett einfach mal aktivieren…? Der Sheriff braucht das ja nicht zu erfahren, und er würde es ohnehin nicht merken. Und falls ich Fabian begegne bevor ich dem Sheriff das Amulett zurückgebe, dann wäre ich ein wenig geschützt.
Wenn später jemand anders das Amulett aktiviert ist meine Aktivierung hinfällig, also würde niemand etwas merken, dass ich es schon vorher aktiviert hatte. Und zur Not könnte ich mich damit herausreden, dass ich es testen wollte.
Ach, wenn es doch möglich wäre dem Sheriff dieses Amulett abzukaufen! Aber ob er es hergeben würde?
Für mich wäre das Amulett im Moment sehr hilfreich! Vielleicht sollten wir ihm ein Angebot machen?“

Es wirkte, als falle es Massimo schwer das Amulett wieder herzugeben, und das war in der Tat so.

„Das Amulett gibt zudem nicht sehr leicht sein Geheimnis preis. Die Toreador zum Beispiel können doch aus Gegenständen etwas herauslesen. Dies gelingt nur selten wenn man es bei dem Amulett versucht. Und in der Tat hatten es schon mehrere Kainskinder hier in der Domäne versucht, vergebens.
Und selbst wenn man Kenntnisse im Bereich Okkultismus hat, auch dann ist es nicht einfach den Sinn und Zweck des Amuletts zu erfahren.“
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Mit einigem Mißtrauen hatte die Clansälteste beobachtet, wie geradezu wiederwillig Massimo ihr das Amulett reichen wollte. Also betrachtete sie das Amulett, achtete jedoch darauf, es nicht zu berühren und machte keine Anstalten, als ob sie es an sich nehmen wollte oder ähnliches. Dann lies sich die Verborgene wieder in ihrem Sessel nach hinten sinken und hörte schweigend zu, was dieser "Drachenzahn" wohl zu leisten vermochte. Sie hob sie wieder einen Finger, als sie sprach.

Weißt du, wer das Amulett gefertigt hat, wann und weshalb? Oder gar wie? Wenn es so schwer ist, Informationen aus dem Amulett selbst herauszulesen oder aus anderen Quellen zu bekommen, weißt du denn, dass dies der einzige Effekt ist? Möglicherweise hat es Nebenwirkungen?

Sie hob ihre Hände mit den Handflächen nach oben, als würde sie darauf ihre Fragen präsentieren. Ihr Tonfall war diesesmal aber nicht scharf oder gar mahnend, sie wollte lediglich, dass alle Möglichkeiten in Betracht gezogen waren, bevor man eilige Entscheidungen traf.

Drachenzahn, sagst du, wird es genannt? Das Wappen des Clans der Former trägt ebenfalls den Drachen als Symbol. Wie dem auch sei, ich würde zur Vorsicht raten, was die Nutzung des Amuletts angeht. Allerdings kann ich deinen Gedanken, es gegen den Brujah zu nutzen nur zu gut verstehen.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Massimo verstaute das Amulett wieder und erwiderte:

„Dieses Schutzamulett ist sehr alt, das genaue Alter weiß ich nicht, aber es wurde von einem Tzimisce Koldunen erschaffen – höchstwahrscheinlich von Zacharii.

Der Sheriff zeigte mir noch ein zweites Artefakt, einen Dolch, der sich Wolfsdorn nennt. Der wurde nicht von einem Tzimisce hergestellt, aber Zacharii soll ihn einem Assamiten abgenommen haben, und die Magiekundigen unter den Assamiten sollen für die Herstellung des Dolches verantwortlich sein. Ein bösartiger Geist wurde in die Klinge gebannt, und der Wolfsdorn soll sich gut gegen Werwölfe einsetzen lassen.
Wenn der Wolfsdorn Nebenwirkungen hat, das würde mich nicht wundern, schließlich wohnt darin eine böse Präsenz – etwas solches ist aber über den Drachenzahn nicht bekannt.“

Er erinnerte sich wie widerwillig Enio den Dolch für eine kurze Weile hergegeben hatte…aber bei Massimo war das doch etwas ganz anderes, und in diesem Amulett wohnte schließlich kein böser Geist.
Seltsamerweise hatte Massimo keine Angst vor eventuellen Nebenwirkungen des Amuletts.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Angst konnte man das Gefühl der Erstgeborenen sicher auch nicht nennen. Gesundes Mißtrauen schon eher. Sie war nicht vollständig davon überzeugt, dass es ungefährlich war, dieses Amulett zu nutzen, aber Massimos Zuversicht genügte ihr im Augenblick offenbar.

Dann solltest du es vielleicht nutzen, um dich gegen den jungen Brujah zu behaupten. Aber erinnere dich an meine Warnung.

Marie schmunzelte. Dann tippte sie sich ein weiteres Mal mit einem ihrer schwarzen Nägel gegen das Kinn.

Ob du es letztlich nutzen möchtest obliegt natürlich deiner eigenen Entscheidung, ich kann hierzu nicht urteilen. Wenn Enio Pareto dich wegen der Nutzung zur Rechenschaft ziehen würde, werde ich dich unterstützen, was allerdings die Eigentümsansprüche des Amuletts angeht: ich nehme durchaus an, der Erstgeborene wird es für sich beanspruchen. Ich muß dir jedoch noch etwas mitteilen, das hiermit vielleicht zu tun hat, bevor du deine Entscheidung triffst.

Nun erhob sich die Erstgeborene und schritt, mit den Händen auf dem Rücken, gemächlich auf und ab.

Es gibt noch ein paar mehr beunruhigende Neuigkeiten unsere Stadt betreffend. Diese Aufstände des gestrigen Abends sind noch nicht so wichtig oder schlimm, dass wir uns nicht später darum kümmern könnten. Ich habe mir bereits ein paar Gedanken dazu gemacht, aber welche Rolle wir darin spielen können, wird sich noch zeigen müssen.

Gestern Nacht versuchte eine kleine Gruppe Kainskinder um Enio Pareto Informationen aus einer Werwolfgefangenen zu erlangen, damit wir in der Werwolfproblematik vielleicht weitere Vorteile auf unserer Seite wissen. Offenbar muß sich das Blatt oder die Informationslage stark geändert haben, denn offenbar ging man ein - so vermute ich - vorübergehendes Bündnis mit der Werwölfin ein. Nicht die schlechteste Entscheidung, würde ich meinen, denn wie es scheint, haben wir einen gemeinsamen Feind. Aber wir werden sehen, ob sich das Risiko bezahlt macht.

Wie ich erfahren habe, treibt der Koldune Zacharii wohl noch immer sein Unwesen, obwohl man glaubte, ihn vernichtet zu haben. Der Mann namens Zieglowski oder Ziege, von dem du sicherlich bereits gehört hast, scheint ein Diener des Unholds und nach seinen Worten bereitete er die Rückkehr seines Meisters vor. Sehr viel mehr dazu vermag ich nicht zu sagen, aber der Wiedergänger erwähnte, dass sein Meister verschiedene Andenken in der Stadt zurückgelassen hätte, die mit seiner Rückkehr in Verbindung stünden.

Es gab in der Vergangenheit bereits einige Zusammenstöße mit seinen Hinterlassenschaften, deshalb habe ich auch Grund zu der Annahme, dass es sich bei diesem Amulett um so ein Erbe des Koldunen handeln könnte.

Zieglowski befindet sich nun in der Obhut des Sheriffs und er wird heute wohl noch einmal versuchen weitere Informationen herauszufinden. Das weitere Schicksal des Mannes ist vermutlich bereits besiegelt, wenn ich mir die Reaktionen von gestern in Erinnerung rufe.


Marie war stehen geblieben und sah abwartend zu Massimo, ob er wohl noch etwas zu diesem Thema beizutragen hatte oder möglicherweise Fragen stellen wollte.
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Der Nosferatu hörte interessiert zu als Marie von Ziege und der Werwölfin erzählte.

„Ziege ist ein Wiedergänger? Interessant.
Der Sheriff sprach davon, dass ein Pub, mit dem die Werwölfe etwas zu tun haben, gestern gesprengt werden sollte - um ein Zeichen zu setzen. Hat er diesen Plan dann wohl fallen gelassen oder dennoch durchgezogen…?
Ein Bündnis mit einer Werwölfin…ob das wohl gut geht... Aber die anderen Werwölfe wissen davon nichts?“

Massimo dachte nach.

„Hm jaa, was von einem Tzimisce kommt sollte man besser mit Vorsicht genießen. Wahrscheinlich ist es besser, wenn ich dieses Amulett nicht dauerhaft trage, denn kann man sicher sein ob es nicht auf Dauer einen schlechten Einfluss auf mich ausübt?
Aber bisher konnte ich nichts dergleichen feststellen. Und warum sich nicht einen kurzzeitigen Vorteil durch das Amulett verschaffen…
Ich bezweifle eigentlich auch, dass der Sheriff das Amulett hergeben würde, aber vielleicht würde er es mir eine Weile leihen? Als Belohnung für meine Mühen wäre das doch durchaus angemessen. Ein Preis für die Informationen wurde noch nicht ausgehandelt, das muss ich ohnehin noch machen. Wäre es denn in Ordnung, wenn ich das Ausleihen als Bezahlung vorschlage? Und wenn Herr Pareto ablehnt wird die Belohnung eben anders aussehen müssen.
Ich muss zugeben, ich bin sehr neugierig darauf das Amulett zu testen.“

Seine Neugier war da stärker als seine Zweifel.

„Falls ich irgendwelche negativen Veränderungen an mir bemerke, sollte ich das Amulett natürlich wieder loswerden. Ich würde mich auf jeden Fall genau beobachten.
Zu versuchen das Amulett zu vernichten könnte wiederum auch gefährlich sein, man weiß ja nie…man kann sich nicht wirklich sicher sein was das Gefährliche sein könnte an Sachen, die mit Zacharii zu tun haben.
Aber wenn Zacharii tatsächlich von existent ist und gar wieder hier auftaucht, das wäre schlecht…und die Domäne hat eigentlich auch schon so genug Probleme.“
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Out of Character
Geht´s hier auch noch weiter?
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

Tut mir wirklich wahnsinnig Leid... Bin ich in den letzten Tagen so vergesslich geworden? Ich habe vergessen hier wirklich nachzulesen. Das war wirklich keine Absicht! *peinlich*

Marie wiegte den Kopf leicht hin und her. Was der jüngere Nosferatu sagte, stimmte durchaus. Die Domäne hatte genug Probleme – aber gab es die nicht immer? Vielleicht wäre es angebracht, ein kleines Treffen einzuberufen, sobald die momentan wichtigsten Fragen geklärt waren?

Nun, dieser Pub wurde wohl dennoch gesprengt, obwohl der Erstgeborene der Brujah einen gegenteiligen Befehl gab. Zieglowski handelte eigenmächtig. Ich befürchte beinahe, dass es alles Teil eines Plans seines Meisters ist. Aber das ist Spekulation, wie auch die Sache mit dem Amulett.

Was die Werwölfin angeht, ich denke nicht, dass sie bei ihresgleichen damit hausieren ging, dass sie mit Enio einen vorübergehenden Bund eingegangen ist, um diese Angelegenheiten zu klären. Aber um ehrlich zu sein, will ich es auch nicht wagen, mich mit ihr näher zu befassen im Augenblick.

Wie dem auch sei, ich fürchte, sehr viel mehr kann ich im Augenblick auch nicht beitragen... oh, doch. Noch eines. Sei vorsichtig in den Tunneln dieser Nächte. Etwas hat die Tiere extrem aufgeschreckt. Berichte mir umgehend, wenn du irgendetwas seltsames oder ungewöhnliches in unseren Tunneln bemerken solltest. Wir sollten uns morgen noch einmal treffen und wenn etwas dringliches sein sollte, versuche mich unter dieser Nummer zu erreichen.


Die Ahnin schrieb eine Ziffernfolge auf einen kleinen Notizblock und reichte das Papier weiter an Massimo, nachdem sie es abgerissen hatte. Sie hatte kein weiteres Wort über die Nutzung des Amuletts verloren. Offenbar hielt sie Massimo für Erwachsen genug, um seine Entscheidung selbst zu fällen und daraus resultierende Fehler oder Probleme einzugestehen. Aber wer weiß, vielleicht hatte er ja recht und es gab keine negativen Nebeneffekte. War sie denn wirklich zu vorsichtig geworden?
 
AW: [29.04.2008] Üble Nachwirkungen

„Hm…nicht dass in den Tunneln irgendwelche seltsamen Wesen ihr Unwesen treiben…? Es gibt leider noch andere Monster als uns…ich werde auf jeden Fall meine Augen offen halten."

Massimo nahm dankend den Zettel mit der Nummer entgehen.

„Ja, ein Treffen morgen, das wäre sicher gut. Wann soll es denn stattfinden? Hier? Werden auch Lurker und Stray anwesend sein?“
 
Zurück
Oben Unten