Black Hammer [22.05.2008] Die gelbe Gefahr oder die Auswirkungen des großen Marschs

Totz66

Kainit
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Es war geradezu unglaublich was Enio da sah: Da lag´seine Katze auf einem unordentlichem Stapel von Nachrichten. Keine normalen Briefe sondern Notizen und alle aus dem Black Hammer. Schon mit der ersten Notiz verschwand auch nur der Anflug von guter Laune bei Enio.


Enio, ich weiss nicht was los ist aber es ist nicht ein Mitarbeiter heute zur Arbeit erschienen. Ich habe versucht die Leute anzurufen aber keiner geht ran...wir können heute nicht aufmachen.

Der Italiener verscheuchte die Katze die sich an seinen Beinen rieb und griff nach dem nächsten Schreiben.


Enio, wo bist Du? Immer noch kein Mensch im Club und ich kann Dich nicht erreichen. Ich lass den Schuppen heute zu.

Langsam wurde es immer merkwürdiger. Dies folgende Nachricht war blutverschmiert und von diesem Tag.


Ich hab die Schnauze voll. Dafür zahlst Du nicht genug. Vier Kerle die auf Chackie Chan und Bruce Lee machen haben mich durch die Mangel gedreht. Ich bin weg nach irgendwohin - viel Glück!

Das war die Kündigung des offenbar letzten Mitarbeiters gewesen - der Club schien leer zu stehen...vielleicht sollte Enio mal nach dem Rechten sehen. Wenn da nur nicht der Ball der Prinz wäre...
 
Enio sah zunächst leicht verwundert auf die Notizzettel und streichelte geistesabwesend seine Katze. Die wich nicht mehr von seiner Seite, da der strahlende Mittelpunkt ihres Lebens endlich wieder nach hause gekommen war und ihr sicherlich gleich etwas von diesem total leckeren Essen geben würde, nachdem sie sich immer so gut fühlte.

Aber dieser schien sich im Moment mehr um diese Papierfetzen zu kümmern und hatte offenbar mit jeder Zeile die er laß eine zunehmend besorgniserregende Präsenz, die einen fast dazu zwang etwas auf Abstand zu gehen. Zunächst verstand Enio überhaupt nicht was das sollte und ob das womöglich ein Scherz war. Auserdem war keiner der Zettel unterschrieben und Enio konnte alleine der Schrift nach nicht zuordnen ob die Nachrichten von Philip selber waren. Als er die letzte Nachricht durch hatte stieg Ärger aber auch Sorge in Enio gleichzeitig auf. Irgendjemand wollte ihn hier doch verarschen. Er hatte sich seines Wissen nach mit niemand hier angelegt oder eine offensichtliche Angriffsfläche geboten. Was für Wichser wollten ihm hier ans Bein pinkeln? Chackie Chan Typen? Entwerder hatte er damit lediglich Asiaten gemeint oder eben Typen die eben Schläger mit Kampfkunsthintergrund waren. Beides ergab für den Brujah keinen Sinn. Aber was ebenso keinen Sinn ergab war hier blöd rumzustehen und zu grübeln. Der Turiner machte auf dem Absatz kehrt, schmiß seine Katze noch aus der Wohnung mit den liebevollen Worten „Fang dir einen Hund. Ich komm später wieder“, und war auch schon wieder auf dem Weg zum Auto.

Eine leichte Entscheidung des Abends war auf jeden Fall den Termin mit dem verdammten Ball erst mal hinten anzustellen. Er würde sichelrich noch dort aufkreuzen aber man würde es ihm nachsehen müssen falls er etwas später kam. Es gab manchmal Dinge die einfach Vorrang hatten und dazu gehörte heute Nacht definitiv das Black Hammer dazu. Genau dorthin fuhr Enio gerade unter Mißachtung vieler Verkehrsregeln un dem Überstrapazieren der Toleranzschwelle der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Immerhin sah er davon ab während er Fahrt zu telefonieren. Philip anzurufen würde auch noch reichen während er bereits im Hammer war. Er ging sowieso davon aus, daß er ihn dort nicht vorfinden würde. Etwas total beschissenes mußte passiert sein. Keller war ein abgebrühter Hund und hatte selber genug auf dem Kerbholz um sich von so ein paar Bedrohungen abschrecken zu lassen. Auserdem hatte er eigentlich genügend Security Leute an der Hand… die aber offenbar alle nicht zur Arbeit erschienen waren. Was für ein Mist.

Kurze Zeit später fuhr Enio vor das Black Hammer. Es wikte tatsächlich wie ausgestorben. Freier Parkplatz, keine Schlange vor der Tür und eine fast schon bedrückende Ruhe. Der Brujah ging den kurzen Gang entlang Richtung Eingang und wählte nebenher die Nummer seines Geschäftsführers Philip.
 
Es war tatsächlich wie ausgestorben und das Telefon des Geschäftsführers klingelte durch ohne das sich eine Mailbox meldete...eigentlich eher ungewöhnlich. Als Enio den Club betrat ging plötzlich ein Spot an der ihn traf und blendete. Natürlich wusste Enio wo der "Beleuchter"würde seinen Stand hatte aber ihn zu erreichen war auch für jemanden mit Enios Geschwindigkeit nicht innerhalb einer Sekunde möglich.
Es knackte in der Tonleitung und jemand mit einer akzentbeladenen Stimme sprach den Italiener an. "Guten Abend Hr. Pareto. Bitte bleiben Sie dort stehen damit wir uns unterhalten können. Ich hörte Ihr Personal hat gekündigt? Keine Loyalität mehr dieser Tage. Zufällig hätte ich einige zuverlässige Leute anzubieten die Ihnen aus der Klemme helfen könnten...die würden auch mehr Enthusiasmus mitbringen...es würde sich für sie lohnen."
 
Enio mußte zugeben, daß er nicht unbedingt damit gerechnet hatte von jemand im Hammer empfangen zu werden. Jedenfalls nicht von jemand, der auf diese Weise auf ihn gewartet hatte. Der Brujah fuhr kurz herum und zeigte sich durchaus überrascht. Danach blieb er aber wie eine Wachsfigur stehen und sah durch seine herabhängenden Haare in Richtung Sprecher. Sein Kopf blieb dabei aber auf normaler Höhe und er vermiede es direkt in den Scheinwerfer zu schauen.

Der Eindringling hatte ihn also kalt erwischt. Kein Grund für Enio in Panik zu verfallen. Er wußte zu was er fähig war auch ohne Selbstüberschätzung. Und er wußte auch was er Einstecken konnte... davon ausgehend, daß es sich bei der potentiellen Gefahr um normale Angreifer handelte und sie nicht wußten, daß er ein Untoter war. Man mußte mögliches Unwissen der anderen Seite zu nutzen wissen. Aber durfte dabei nicht in selbstgefällige Selbstsicherheit fallen.

Enio sah keinen Sinn darin einen Versuch zu wagen direkt anzugreifen. Womöglich hatte der Eindringling tatsächlich etwas Interessantes zu sagen. Der Brujah wollte mal schauen wie selbstsicher sein Gegenüber war und darauf reagieren würde, wenn derjenige, den er zu überraschen und überrumpeln gedachte einfach viel zu cool und gelassen reagieren würde.

Nach 2 bis 3 Sekunden Unbeweglichkeit und Stille griff Enio sehr langsam und bedächtig in sein Jackeninneres. Seine ganze Körpersprache und Geschwindigkeit zeigte, daß von ihm keine Gefahr ausging. Es würde sicher nicht gleich jemand auf ihn schießen. Enio holte einfach ganz gelassen seine Sonnenbrille heraus und setzte sie auf. Er hob den Kopf und sah direkt in die Richtung des Sprechers hoch. „Soso... womöglich haben sie recht mit dem Personal. Dann schießen sie mal los... aber bitte nehmen sie das nicht wörtlich. Freundschaften beginnt man nicht auf diese Weise. Aber Signor... kommen sie doch einfach runter zu mir.“ Der Ahn deutete mit der Hand auf den freien Boden vor ihm. „So würde es sich viel besser reden lassen.“ So verhielt sich niemand der Angst hatte.
 
"Dann darf ich davon ausgehen das dieses Gespräch in einem freundschaftlichen Rahmen verlaufen wird? Ich vertraue auf Ihr Wort, nur einen Augenblick bitte." Es erschien schließlich ein sportlicher Chinese im teuren Designeranzug. "Guten Abend, mein Name ist Chen. Es ist ein Vergnügen ihre Bekanntschaft zu machen."
Chen reichte Enio die Hand an der der Ringfinger fehlte. Von seinem Handgelenk aus ringelte sich eine Tätowierung in den Ärmel seines seidenen Hemdes und schien am Kragen wieder hervorzukriechen. Es war schwer zu erkennen um was für ein tier es sich dabei handelte. Eine teure Designeruhr mit Brillianten besetzt lag am Handgelenk des Mannes. Das Lächeln war freundlich, aber der Blick verriet Vorsicht. Eine Ausbuchtung unter der Achsel wies darauf hin das Chen eine Waffe trug.
"Nun, kommen wir zum Geschäft. Ich repräsentiere eine Interessengruppe die schon lange einen Club wie diesen sucht. Sie haben eine eigene Geschäftsleitung, sind schon lange am Ort und da sie keine ausgeprägten Verbindungen zu den verschiedenen kriminellen Gruppierungen von Finstertal haben nicht im Fokus der Polizei. Wir würden Ihnen anbieten ihre Personalprobleme zu lösen indem wir unsere eigenen Leute in den Club bringen und ihren Anteil an den Geschäften aus Prostitution und Alkohol verdoppeln. Unsere Mädchen sind sauber und das Personal diskret, unsere Leute stehlen auch nicht. Außerdem übernehmen wir den Schutz für den Club. Sie werden keinerlei Einbußen erleiden, eher im Gegenteil. Nun, was sagen Sie?"
 
Enio machte keine Anstalten sich anders zu verhalten als angekündigt. Es wäre einfach zu brujahmäßig gewesen dem Typ einfach den Kopf herunter zu reißen. Auserdem ging Enio davon aus, daß er sowiso nicht alleine war. Der Italiener war neugierig und gespannt auf was das hier hinauslaufen würde.

Der Turiner kannte sich gut genug in der kriminellen Szene aus um sich sicher zu sein, daß sich hier eine Fraktion etablieren wollte. Die verdammten Asiaten hatten hier in Finstertal doch noch nie groß einen Fuß in der Tür gehabt. Enio musterte sein Gegenüber. Direkten Kontakt mit Jakuza hatte der Brujah-Ahn noch nie gehabt aber wenn nur ein Teil des Klischees stimmte, dann hatte er wohl gerade eben einen vor sich. Verdammt... das hatte gerade noch gefehlt. Womöglich sollte Enio am Ende sogar noch dankbar sein, daß er es endlich mal mit normalen Problemen zu tun bekam und nicht gerade eben ein Dämon der Neunten Hölle versuchte seinen Laden zu übernehmen. Obwohl...

Eine innere Stimme warnte Enio. Es gab scheinbar auch asiatische Vampire, die völlig anders waren. Wie genau wußte Enio nicht aber auf irgendeine Weise schrecklich und gefährlich. Nun... man mußte ja nicht gerade den gelben Teufel an die Wand malen.

Jedenfalls war das hier gerade eine Nummer, die Enio überhaupt nicht gebrauchen konnte. Ein Wichser kam in seinen Laden, verscheuchte das Personnal und bot selber seine Dienste an. Völlig uneigennützig natürlich. Enio überlegte sich kurz ob er Jet Li unter seine Kontrolle bringen sollte und seine überirdische Präsenz über ihn hereinbrechen lassen sollte. Aber dadurch wurde alles verfälscht und der Typ würde dann nur noch das machen was Enio für eine gute Idee hielt. Am Ende würde er aber bei seinem Boss wieder zu sich kommen und der ganze Mist würde von vorne losgehen. Auser das der Depp vielleicht noch einen Finger weniger hätte, wenn er das nächste Mal hier im Hammer auftauchen würde. Das wäre kaum eine Befriedigung.

Enio entschied sich für eine geradlinige Vorgehensweise. Er hatte wzar noch keine Ahnung wie er weiter vorgehen würde und wie sein Plan in den Detaills aussehen könnte aber er würde ganz sicher nicht mit solchen Kung Fu Pennern ins Bett gehen und sich ficken lassen.

Bei all den Überlegungen hatte Enio keine Anstalten gemacht die ihm gereichte Hand anzunehmen. Sein Gesprächspartner mußte das wegstecken. Der Brujah verschrenkte die Arme. „Ganz schön dreist mir so einen Lappen wie sie hierher zu schicken, mein Personal einzuschüchtern und zu verjagen und dann auch noch rotzfrech versuchen mit A) für dumm zu verkaufen und B) ein total beschissenes Geschäft anzubieten. Ich mache es einfach für sie. Ich will und werde selbständig bleiben und ganz sicher nicht mit ihren Bossen ins Geschäft kommen. Noch Fragen?“ Enio blieb kurz angebunden. Blieb zu hoffen, daß der Reisfresser ihm eine Angriffsfläche bot um ihm eine reinzuhauen. Mal schauen wie sehr es bluten würde, wenn er ihm seinen verdammten Schwanz abschnitt. Enio hatte sowas noch nicht gemacht aber er hatte gerade große Lust sich weiterzubilden.
 
Chens Fassade blieb bestehen, das höfliche Lächeln blieb dem Mann erhalten.
"Es ist nicht nötig rüde zu werden. Ihre Entscheidung ist ebenso bedauerlich wie unklug Signore Pareto. Ich werde Ihre Nachricht natürlich überbringen, aber sagen sie mir doch bitte wie Sie hier ohne Personal weiterzumachen gedenken? Ich kann mir nicht vorstellen wie Sie den Laden alleine führen wollen und ich verspreche Ihnen das auch das Jobcenter niemanden finden wird der länger als einen Tag hier arbeitet. Um es genau zu sagen: Das Hammer ist mit unseren Leuten geöffnet oder nur mit Ihnen geschlossen. Seien Sie doch vernünftig, wir sind doch alle Geschäftsleute und Sie haben das Privilleg als einer der wenigen Inhaber von Finstertal so günstige Kondidtionen zu bekommen. Ein solches Angebot werden Sie nie wieder erhalten."
 
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Enio hatte nicht vor sich mit jemand zusammenzutun, der ihn dermaßen überrumpelte und bereits mit der Pistole auf der Brust an der Türschwelle stand. Aber trotzdem dachte er kurz nach und überlegte die Möglichkeiten. Es gab tatsächlich welche aber die würde er sicher nicht von einem Handlanger bekommen.

„Das Problem ist... sie haben mir bisher nichts angeboten. Zumindest nichts was ich unter einem wirklichen Angebot verstehen. Ich sage ihnen etwas... es könnte eventuelle noch eine Möglichkeit bestehen, daß ich mir genauer überlege was ich mit euch Schlitzaugen mache.“ Enio störte es nicht die Bohne, daß er den Typen beledigte. Er sah keinen Grund einen auf freundlich zu machen. Wenn man davon absah in welcher Situation der Brujah gerade steckte mußte er eigentlich den Nice-Guy-of-the-week-Preis bekommen.

„Ich will ihren Boß treffen und wissen mit wem ich es hier zu tun habe. Er wird doch sicher keine Angst vor mir haben oder? Ich bin friedlich und komme logischerweise unbewaffnet. Sollte ihre Organisation tatsächlich Interesse am Hammer haben ist das das Mindeste was sie mir zugestehen müssen.“ Enio wollte ganz sicher nicht mit den Schlitzies Geschäfte machen aber er wollte wissen wer hinter der Scheiße hier steckte und mindestens noch eine oder mehr hirarchische Stufen höher schauen. Vielleicht würde er sogar jemand finden bei dem es sich lohnen würde ihn kalt zu machen. Aber natürlich gab es da immer noch andere Optionen. Sollte der Typ nicht einlenken war aber vorerst mal Krieg angesagt. Wie und mit wem genau wußte Enio leider selbst noch nicht aber das würde er verdammt nochmal herausfinden.
 
Chen sah Enio einen Moment an, seine Augen verengten sich bei der Beleidigung nicht, er blieb ruhig und aufmerksam. "Leider ist mein Vorgesetzter unabkömmlich und Sie sind nicht in der Lage Forderungen zu stellen. Denken Sie über ihre Situation nach. Sie werden morgen Vormittag ein Päckchen von uns erhalten und jeden ein Tag weiteres bis Sie sich entschieden haben. Guten Abend!" Damit ging Chen gemessenen Schrittes an Enio vorbei könnte der ihm garnichts und verschwand in Richtung Ausgang.
 
Out of Character
etwas Geduld... Enio läßt ihn nicht so einfach gehen. In dieser Situation würde er ihn zur Not sogar mit körperlichen Gewalt davon abhalten zu gehen. Kommt vieleicht noch!


Keine Verhandlungen? Also was genau sollte Enio dann davon abhalten den Chinesen einfach kalt zu machen? Vielleicht sollte er wirklich ein Zeichen setzten um sich „Gehör“ an anderer Stelle zu verschaffen.

Aber es gab noch andere Methoden. Das lustige war, daß sich Enio im Moment an seinen verhassten Erzeuger und dessen Methoden erinnerte und ihm klar war, daß sie manchmal einfach besser waren als die des Turiners. Gerade als Chen zum gehen ansetzen wollte nahm der Brujah seine Sonnebrille ab und schenkte dem Asiaten einen Blick, der dessen volle Aufmerksamkeit einforderte. So einen Typ lies man nicht einfach stehen. Der war anders. Egal was man über ihn zu glauben wußte oder einem gesagt wurde. Man mußte ihm einfach zuhören. Oder etwa nicht?

„Wir sollten dieses Gespräch nicht so abrupt beenden Signore Chen. Ich bin ein angenehmer Gesprächspartner und wäre ein schlechter Gastgeber, wenn ich sie jetzt einfach so gehen lassen würde.“ Es klang zuckersüß... irgendwie. Aber auch interessant gefährlich. Wäre Chen eine Frau hätte er meinen können, daß ihn jemand verführen will. Oder klang das nur so?

Out of Character
Präsenz 3 „Entzücken“ mit 5 Würfeln gegen WK. Plus zusätzlicher Einsatz eines WP zwecks Autoerfolg
 
ups... vergessen zu würfeln.
Hab mal eine durschnittliche Schwierigkeit von 6 angenommen. Muß man halt anpassen falls es nicht passt.
 
Der Chinese ging direkt zum Ausgang, Enios Versuch beeidruckte ihn quasi garnicht, er stockte nicht einmal eine Sekunde im Schritt und war bereits kurz vor dem Ausgang als der Turiner begriff das er sich gerade zum Affen gemacht hatte.
 
Dinge passierte! Manchmal auf saudoofe. Aber es war keine Zeit um deswegen ins Grübeln zu kommen.
Als der Asiate die Tür erreicht hatte setzte sich Enio in Bewegung und folgte ihm.
Vielleicht gab es ja eine günstige Möglichkeit sich der menschlichen Wahrnehmung zu entziehen und Chen zu folgen ohne das er es bemerkte.
Wenn nicht würde er zumindest so mitbekommen ob der Chinese alleine hier war oder mit einer kleinen Armee hierhergekommen war.

Out of Character
bei Möglichkeit dem Asiaten zu folgen... macht er das. Wenn nicht wird (z.B. wenn er sich gleich in ein Auto setzt und wegfährt wird er versuchen ihn aufzuhalten... ohne nett zu fragen)
 
Der silberfarben Audi stand schon vor der Tür, daneben der Fahrer der aussah wie ein Ochse mit dem Kreuz eines Preisboxers. Chen wandte sich überrascht um als Enio ihm nachkam, zeigte sich aber in keinster Weise eingeschüchtert, er war ganz der Mann der einen mächtigeren Mann vertrat.
"Herr Pareto, darf ich annehmen das sie es sich noch einmal überlegt haben?"
 
Enio ging schnurstracks auf den Fahrer zu und lies Chen einfach links liegen. "Sicher hab ich das. Das Resultat wird ihnen nicht gefallen."
Ohne weitere Konversation trat Enio mit einem Fußtritt gegen den Fahrer. Er hatte nicht vor ihn umzubringen aber das ganze lies sich einfach unheimlich schlecht dosieren und Enio war jetzt richtig stinkig
 
Der Stiernacken hatte nicht mit einem derart brutalen Tritt gerechnet. Er wurde ausgehoben, flog über die Kühlerhaube und knallte mit dem Kopf voran gegen die Wand. Dabei ertönte ein eher ekliges Knacken. Der Mann gab keinen Muchs mehr von sich.
Chens selbstgefälliges Grinsen war wie weggewischt und er versuchte schnell in den Wagen zu hechten und die Zentralverriegelung zu bedienen.
 
Enio wurde alleine durch sein Auftreten oft genug unterschätzt und auf den ersten Blick und nach menschlichen Maßstäben wirkte er nunmal eher durchschnittlich.
Aber der Brujah hatte den Schläger bereits vergessen als dieser vom Boden abhob und wandte sich bereits wieder Chen zu. Der wollte gerade das Weite suchen. Viel zu spät!
Selbst wenn er es noch in die Karre schaffen würde, wäre es ein leichtes für Enio einfach durch die Scheibe zu schlagen und dem Typen an den Kragen zu gehen. So schnell würde er hier nicht wegkommen
An dieser Stelle ermahnte sich Enio etwas Vorsicht walten zu lassen. Er wollte Chen lebend haben und ihn nicht umbringen. Also maximal ein gezielter Handrückenschlag auf die Omme ohne die volle Stärke einzusetzen.
Enio gab sein Bestes. Eine innere Stimme ermahnte ihn keine unnötige Gewalt einzusetzen. Das kam wohl ein wenig zu spät. Juliana war immer da... allgegenwärtig... aber manchmal eben sehr sehr leise.

Mit seinem Gewissen mußte sich Enio heute sicherlich auch noch auseinadersetzen aber momentan stand das ganz hinten in der Schlange und tippelte ungeduldig mit den Füßen hin und her.
 
Chen fiel um wie ein nasser Sack. Der Treffer hatte ihn sofort ausgeknockt. Er war völlig weeggetreten. Der Leibwächter brauchte dringend einen Notarzt.
 
Enio mußte schnell handeln. Er zog Chen wie einen nassen Sack hinter sich her. Eine Leichtigkeit. Hin und wieder mußte der Brujah nachgreifen weil Stoff zu reißen drohte. Der schicke Anzug von Mr. Selbstgefällig war wohl hinüber aber er würde sehr bald ganz andere Sorgen haben. Aber Enio womöglich auch. Er mußte hier aufräumen und dafür Sorgen, daß der Fahrer überlebte. Einen Notarzt würde er sicher nicht für ihn rufen aber wo ein Enio war, da brauchte man auch nicht zwangsläufig einen Notarzt.

Enio war bei dem Fahrer angekommen und ihm war klar, daß er zuerst einmal schauen mußte, daß keine zufällig vorbeikommende Passanten ihn beobachteten konnten. Es war nicht so schwer aber er mußte trotzdem für einen kurzen Moment alle seine Konzentration auf das Erzeugen des von ihm erwünschten Trugbildes verwenden. Das Bild war primitiv und einfach zu durchschauen. Es zeigte lediglich einen feien Platz um Enio und die beiden Asiaten herum. Es legte sich wie ein Vorhang um die drei und lies einen völlig harmlosen Platz übrig auf dem lediglich ein herrenloses Auto stand. Niemand konnte Enio und die zwei Chinesen mehr sehen. Das war noch nicht gut aber es verschaffte Enio Zeit. Der Fahrer brauchte dringend Hilfe. Das sah der Brujah auch ohne nähere Diagnose. Hier lag ein Pazient und in Enios Schlepptau war ein anderer, der dem Brujah wenigstens einen Teil des Vitae zur Verfügung stellen würde, die er benötigte um den Fahrer wieder einigermaßen herzustellen.

Ohne weitere Zeitverzögerung machte sich Enio an die Arbeit. Er schlug seine Fänge in den Hals von Chen und nahm etwas von dessen Blut. Es war schwer wieder aufzuhören... wie fast immer. Chen war nach wie vor leblos in seinen Armen. Der Blutverlsut machte das auch nicht besser. Ausgezeichnet!
Dann kam der Fahrer dran. Das Trugbild stand... aber das was Enios Willen jetzt vollbringen mußte war immer noch wesentlich schwerer für ihn und immer wieder eine Herausforderung an seine Konzentration.
Ohne Enios bewußte Handlung und wie bereits viele Male zuvor öffnete sich das dritte Auge auf Enios Stirn. Die Gabe der Salubri, die Enio einst von ihrem schrecklichen Schicksal erlöst hatte, ergriff die Kontrolle und bahnte sich ihren Weg durch das Sein. Wahrnehmung veränderte sich und es geschahen Dinge die man mit blosen Worten nicht erklären konnte. So wenig ein Vampir auch tatsächlich von der Beschaffenheit einer Seele verstand so wenig versuchte Enio sich selbst zu erklären was er hier eigentlich genau machte. Er wußte es nicht. Er wußte aber das es funktionierte... das er fähig dazu war. Es war eine gestohlene Fähigkeit aber der Dieb hatte mit ihr auch gleichzeitig das intuitive Verständnis für das Innere erworben. Gestohlen! Der Seele war es egal und dem Körper der vor dem Brujah zu heilen begann ebenfalls. Wie lange? Wieviel?
Der Preis war Blut und Enio war nicht bereit sehr viel zu geben. Der Fahrer mußte nur überleben. Es war nicht norwendig, daß er in aller Frische von Parkplatz hüpfte.

Da war er wieder der alte Italiener. Mit Mächten spielend, die er gar nicht haben sollte. Mit Fähigkeiten von denen fast niemad etwas wußte und die er stehts zu verbergen versuchte. War er denn überaupt noch nur Brujah?
 
Die Heilung gelang und das der Chinese vor Ablauf eines Jahres wieder herumspringen würde war mehr als unwahrscheinlich. Ober er überhaupt wieder gehen würde konnte nur die Zeit zeigen. Das das Hammer geschlossen war schien sich auch schnell herumgesprochen zu haben was, auch wenn es Enio zum Vorteil gereichte ihm auch klarmachte wie sehr diese Sache schon dem Geschäft schadete. Auch blieb die Frage wieso sein gesamtes Personal nicht zur Arbeit erschienen war.
 
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