[18.05.08]Dienst im Krankenhaus

G.I.Giovanni

Michael Köning
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zu vor

http://www.aktion-abenteuer.de/b/thema/17-5-08-und-später-besuch-im-krankenhaus.82910/

„Wenigstens eine gute Nachricht“, dass kaum Kinder betroffen waren, freute Michael aufrichtig. Er schaute sich alle Patienten genau an. Mit Verbrennungen ist ja nicht zu Spaßen und versuchte anhand der Akte, den gesehenen und seiner Erfahrung, die Chancen von den Patienten einzuschätzen, welcher Patient ist noch im kritischer Zustand, aber außer Lebensgefahr, wer würde bleibend entstellt sein.

Out of Char

Ich gehe mal davon aus, dass wir die Besonderheiten bei Verbrennungen außer Acht lassen und dies wie alles andere behandeln, oder?
 
Ja, wir sind ja in keiner Krankenhaus-Soap

Den kritischsten Patienten hatte Michael in der vergangenen Nacht mittels einer Vitae-Wunderheilung stabilisiert. Wenn keine Komplikationen auftraten würden nun alle Patienten durchkommen.Allerdings würden viele für immer die Folgen des Unfalls an sichtbar an ihrem Körper tragen.
Während seiner Untersuchungen bemerkte Michael das Schwester Ramona ihn wie ein Luchs belauerte. Jede Bewegung seiner Hände wurde einer genauen Prüfung unterzogen, Michaels Anweisungenen für die Medikamentierung wurde wie das Evangelium notiert und als sie das Zimmer einer besonders entstellten Frau betraten bekreuzigte die Krankenschwester sich. Auch das kleine aber deutlich sichtbare Kreuz um ihren Hals wies die Frau als eine gläubige Christin aus.
 
Wäre Ramona telepathisch veranlagt würde ihr möglicherweise auffallen, dass sie nicht zu zweit sondern zu dritt waren. Sehen könnte sie Marius zwar nicht, aber wahrnehmen.

So sah es für sie so aus, dass Michael zwei Dinge fast gleichzeitig machte, eine Stellungnahme zu den Patienten abgeben, untersuchen wenn nötig und sich selber noch was notieren. Sollte sie versuchen zu spiksen, könnte sie es gerne machen, wenn die Schrift denn entziffern könnte. Auffällig war auf jeden Fall, dass Michael mal rechts mal links schrieb, je nachdem wie es gerade platztechnisch besser ging.

Eigentlich schreib fast durchgehend Marius und hätte auch nicht der Führung von Michael bedurft. Diese war nur der Öffentlichkeit geschuldet.


Was Ramona nicht sehen konnte waren die Tätowierung auf den Arminnenseiten, welche den Erzengel Raphael mit denn ärztlichem Symbol darstellten. Kenner der Szene würde gewahr werden, die Arbeit stammte von Meisterhand und waren komplett auf beiden Armen identisch, fast wie kopiert.
 
was kann Michael über die besonders entstellte Frau aus der Akte erfahren?

"Ramona wären sie so freundlich mir alles über die Patientin Sandra Wolf heraus zu suchen, bzw in Erfahrung zu bringen. Ich denke hier die auf Dauer die Verlegung in eine Spezialklinik von Nöten."
 
"Frau Wolf ist 28 Jahre alt, verheiratet und die Mutter eines fünfjährigen Sohnes, Kassenpatientin. Eine Verlegung in eine Privatklinik müssten wir mit der Krankenkasse erörtern. Nach meinem Wissen wird die Kasse darauf bestehen das sie hier behandelt wird und nicht von Ihnen als Chefarzt sondern von den Stationsärzten" dozierte Oberschwester Ramona umgehend. "Es ist eine Schande was diese Politiker unserem Gesundheitssystem antun."
 
„Danke Ramona für die schnelle Auskunft, ist für den Kleinen gesorgt? fragte Michael beunruhigt. Für Kinder hatte Michael immer ein ganz besonderes Herz.
„ Du hast völlig Recht, das Krankenkassensystem ist ziemlich bescheiden, aber immer noch besser als in vielen anderen Ländern dieser Welt. Ehrlich gesagt ging, es mir bei der Frage der Verlegung nicht um das Ob, sondern bei wem ich Klinken pusten muss“ - lassen muss wäre richtig. „Selbst wenn ich auf mein Gehalt dabei verzichte, ist eine OP nicht gratis zubekommen. Ich kann nicht von jedem anderen Mitarbeiter auch verlangen, dass er auf sein Gehalt ebenfalls verzichtet.“ Und Geräte und Verbrauchsmaterialien gibt es schon gar nicht zum Nulltarif.

„Haben Sie äh Du Erfahrungen mit Verhandlungen mit den Kassen?“ Darum kümmert es sich meist Martin. Michael würde die Krankenkasse wenn nötig versuchen mit der Öffentlichkeit zu erpressen. Frei nach dem Motto, Schlagzeile Krankenkasse lehnen Patientenversorgung ab, obwohl sie keinen Cent mehr zahlen müssen. Martin geht dort sich weit besser und subtiler vor.

„Eine OP kostet Geld und eine Klinik muss auf Dauer rentabel sein, dies sind Fakten, die man nicht wegdiskutieren kann“ - auch wenn Michael dies gerne mal können würde -. „ Auch ich mich leider die Realitäten stellen und bedenken. Dies ist der Grund warum ist auch Schönheitsoperationen durchführe. Bis auf einmal einzelnen, wo wirklich das Selbstwert Gefühl so derartig unter den Verhältnissen leidet, sind dies nicht wirklich benötigte Eingriffe. Nur so kann ich finanzieren beziehungsweise die Klinik halt auch notwendige Operationen von wirklich Bedürftigen durchführen. So zusagen die die Reichen und Schönen zahlen den Rest halt mit, aber ohne so eine Quersubvention wäre leider vieles andere nicht möglich.

Gerade reiche Eltern kann man leicht davon überzeugen eine Art Patenschaft für ein armes Kind zu übernehmen.

Entweder einen Schönheitswahn oder dem versuche der ewigen Jugend geschuldet. Die ewige Jugend gibt’s, die Frage ist nur zu welchem Preis. Der Preis ist verdammt hoch, wahrscheinlich zu hoch. Gott wusste schon warum!!
 
"Vater und Großeltern betreuen das Kind." Auf die Bemerkung mit der Kostenübernahme verzog die Oberschwester ihr Gesicht. "Die Krankenhausleitung wird das nicht erlauben. Die Direktion ist der Meinung das solche kostenlosen Operationen schlecht für das System sind. Wenn jemand wie Frau Wolf entstellt bleibt ist das in deren Augen eine lebende Anklage dafür im medizinischen Bereich nicht immer weiter Kosten zu sparen und so macht man Druck auf den Gesetzgeber. Deshalb wird man da keine Kompromisse machen und ich bezweifele das die gesetzliche Krankenkasse wegen einer kosmetischen OP nachgeben wird, immerhin ist Frau Wolf lebensfähig ohne die OP, über die Folgen die diese Entstellung auf die Psyche einer so jungen Frau haben wird will ich lieber garnicht erst nachdenken."
 
Michael holte erst mal ganz ganz tief Luft um zumindest seinen Ärger etwas runter zu schlucken. Bei so viel Borniertheit könnte er platzen. Auf den Rücken der Verletzten einen Streit auszutragen, dies sah den Verwaltungsarschlöchern ähnlich.

„Bei Schwersverbrandten sind Hautstransplantationen kein kosmetischer Unfug sondern zwingend notwendig. Und für Frauen bekommt man immer mehr durch. Diese werde ich denn schon erklären lassen.“ Manchmal war es doch positiv, wenn der Erzeuger Jurist ist und über einem entsprechenden Hintergrund verfügt.


Die Leitung bekomme ich auch dazu. „ Die Verwaltung kann auch nichts machen, wenn der Patient auf eigene Gefahr geht und eine Verlegung ins die BG- Klinik Bergmannsheil in Bochum, die sind auf Brandverletzte spezialisiert. Eine Aufnhame sollte ich dort erreichen können. Den Chefarzt kenne ich noch aus meiner Zeit in Duisburg.“
 
"Das wäre schön für Frau Wolf Herr Professor. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg." Ramona schenkte ihm tatsächlich eines ihrer spärlichen Lächeln, ich könnte da bei ihr einen Stein im Brett haben ging dem Mann auf.
 
Michael wurde etwas verlegen und als Mensch wäre er sicherlich rot geworden. "Bitte nur einfach Michael." Titel waren für mich nicht wichtig, war für ihn zählte war die Person an sich. Es nervte schon, dass er alle paar Jahre einem Doktorarbeit schreiben musste, nicht die Arbeit an sich - dies machte sogar mehr als nur Freude, sondern sich immer jemanden suchen zu müssen, der einem die Termine tagsüber abnimmt.

" Haben wir noch andere besondere Fälle?
 
"Nun, danke für das Angebot, aber ein Mann Ihrer Reputation muss mit dem notwendigen Respekt behandelt werden, daher werde ich bei dem Titel bleiben Herr Professor. Anders wäre es das falsche Signal an die Mitarbeiter und Patienten. Aber ich weiss Ihr Angebot zu schätzen und habe auch nichts dagegen wenn Sie mich duzen. Was andere Fälle angeht ist keiner so schwer wie der von Frau Wolf, aber besonders ist jeder unserer Patienten."
Ramonas Worte bestätigten sich als sie Michael durch die anderen Krankenzimmer führte. Michael merkte schnell das das Krankenhauspersonal und die Oberschwester ihre Arbeit verstanden. Etwa 10 Patienten mit Verbrennungen befanden sich auf der Station.
 
„Danke für die Vorschusslorbeeren, aber ich finde jeder muss sich den Respekt erst verdienen. Und ich bin ehrlich genug zu zugeben, dass ich nie habilitiert habe. Nur um sich dann noch Professor Dr. schimpfen zu können.

Nein, danke sich mit Kollegen rumschlagen. Das Schreiben, wäre kein großes Problem, da war sich Michael sicher, aber dann müsste er wieder noch eine Person finden, welche eine Zeit die Tagtermine, welche sich zwangsläufíg daraus ergeben, wahrnimmt. Die einfachste Version wäre dafür ein Ghul, der immer seinen Namen dafür hergibt und dies war aber nicht Michaels Weg, einfach Menschen am besten noch gegen ihren Willen zu ghulen.
 
Michael bekam eine Einweisung für eine Visite an den Betten der restlichen Patienten der Abteilung für Verbrennungen sowie einen Überblick zu dem was im Haus anfiel wenn nicht gerade ein Tunnelunglück anlag. Weiterhin wurde die Medikamentierung der Patienten besprochen sowie seine Anweisungen eingeholt welche Art von Verbänden in welchen Abständen durch das Personal erneuert werden sollten. Für die kommende Nacht wurden zwei Operationen vereinbart, Anästhesie und OP-Saal sowie die OP-Schwestern eingeteilt und ein Zeitplan erstellt.
 
“Wenn nichts weiter ist Ramona würde ich mich noch um die Verlegung der Patientin Wolf kümmern.“ Michael ging dann in das ihm zugewiesene Büro und griff als erstes zum Telefon, wahrscheinlich war Frank nicht mehr um die Zeit selber anwesend, aber ein Versuch ist es immer wert. Wie erwartet hatte Michael Pech und erreichte Frank nicht mehr persönlich. Er hinterließ eine kurze Nachricht mit Grüßen, seinem Anliegen und der Ankündigung von Fax und Mail. Ok, dann per Fax und Mail alles zusammenstellen. Michael schrieb die Verlegungspapiere schon mal fertig und Frank einen entsprechenden Bericht plus die Aktendaten. Und jetzt ab damit.



Gerade als er damit fertig war, kam Leben ins Krankenhaus. Die Opfer einer Schießerei wurden eingeliefert und dies sprach sich wie üblich, schon unter der Hand wie ein Lauffeuer unter dem Personal herum.
 
Zunächst wurde Michaael nur Zeuge der Arbeit der Kollegen und des Krankenhauspersonals, durchaus fachkundig und professionell was da ablief wie er als Experte befand. Außerdem wuselte ein Inspektor Martin von der Polizei herum und verbat anderen Ärzten als den unmittelbar beteiligten Chirurgen den Zutritt zu den Männern bei denen es sich wohl ausschließlich um Russen handelte und die von der Aussenwelt abgeschirmt werden sollten um ihre Zeugenaussagen nicht zu beeinflussen wie dieser Martin sagte.
Es wurden vor dem Zugang zur Intensivstation Polizisten aufgestellt und die Zimmer der leicht Verletzten wurden bewacht, der Zutritt war verboten...Verwandte tauchten nicht in der Klinik auf, quasi als hätte ihnen jemand untersagt ihre Anverwandten zu besuchen.
Michale erfuhr im Laufe der Nacht das es eine Schiesserei in einem Lokal im Amüsierviertel gegeben haben musste bei der mehrere Menschen gestorben waren. Angeblich war Bandenkriminalität dabei der Hintergrund. Die Schwestern waren genervt weil ein Großteil der Verletzten ausschließlich russisch zu sprechen schien. Die Kollegen rotierten, aber Michael konnte nicht helfen denn die Polizei wollte ihn nicht dabei haben wenn kein absoluter Notfall eintreten würde, so beschäftigte er sich gerade mit Papierkram als Caitlin am Empfang des Schwesternzimmers erschien.
 
Michael wurde sicherlich so lange warten und Papierkram erledigen, auffälliger geht es wohl überhaupt nicht mehr, dann könnte man sich gleich ein Schild umhängen, hallo hier Verdächtiger.

Wie Michael vermutete war russisch nicht unbedingt im Personal weit verbreitet. Die Frage ist, spricht Inspektor Martin russisch?

Michael würde schnell in eine Kammer verschwinden und einen zusätzlichen Kittel herausnehmen.
Danach steuerte er direkt auf den Inspektor zu, sollte er ihm nicht direkt sehen, es stehen ja genug Polizisten rum, die ihm den Weg sagen könnten.

Michael sprach den Inspektor freundlich an: „Könnte Sie mal kurz alleine sprechen, es wäre wichtig.“

Out Char
Beherrschung
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Irgendetwas funktionierte nicht, das merjte Michael schnell. Der Blick des Inspektors wurde glasig und sofort wieder klar während er den Arzt ansah. Er wirkte wie ein Hund der nass geworden ist und sein Fell schüttelte. "Tut mir Leid Herr Doktor, das geht nicht, ich werde nicht mit Klinikpersonal sprechen das nichts mit der Betreuung der Schußwunden befasst ist, oder gibt es etwas was akut die Sicherheit der Patienten bedroht?"
 
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