Einfluss [16.05] Informieren und rekrutieren.

TR Gomer

Kainit
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7. Oktober 2003
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Es war eine kurze Nachricht die er seiner Ghul schrieb, der Inhalt war ein Text den sie vorbereiten sollte um ihn zu unterschreiben. Das machte dann zwei Umschläge die sie auszuliefern hatte. Er drückte ein paar Tasten und die Freisprecheinrichtung seines Wagens wählte.

"Ja,Wengert?"

"Wären sie so freundlich mir zu sagenob ich hier richtig bin bei der Zeitansage?"

"Ja, äh nein, sind sie nicht"

Es beruhigte Kai immer wieder zu hören wie seine Einprägungen funktionierten.

"Guten Abend Herr Wengert, Wagner hier sie erinnern sich? Ich habe da eine kleine Bitte , ein paar Kleinigkeitendie sie für mich in Erfahrung bringen könnten. Ich werfe ihnen heute Abend einen Umschlag in den Briefkasten, mitsamt einer kleinen Aufwandsentschädigung für ihre Mühe. Melden sie sich einfach wenn sie mit etwas davon fertig sind. Eine gute Nacht wünsche ich noch."

Ein Gespräch weniger das noch geführt werden musste. Er startete den Wagen, hatte nach dem Cafe Trois zuerst den Weg zurück zum Hotel als Ziel.

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Seine Ghul hatte alles vorbereitet, der Umschlag mit den Anfragen an den Polizisten, Inhaltlich Informationen zum Überfall auf den Geldtransport vor ein paar Tagen sowie der Nachfrage nach Mitarbeitern des lokalen Rettungsdienstes von denen vermutet wurde das sie Medikamente gestohlen hatten oder auf andere Straftaten verdächtigt wurden, inklusive ein paar Hundert Euro. Dazu noch der Umschlag für Moishe, mit der Meldung an Sybille d'Auvergne über die aktivitäten der Caitiff und deren Austrittsgedanken aus der Camarilla. Ein schmerzhafter Schritt, aber Befehle mussten befolgt werden, zumindest wenn sie von den richtigen leuten kamen. Als seine Ghul mit den Dokumenten unterwegs war griff er erneut zum Telefon und wählte die Nummer eines Reporters die er vor ein paar Nächten beim zwischenfall in der Akademie erhalten hatte.
 
Nach dem dritten Klingeln nahm der Mann ab. Bevor er sprach hörte Kai das Rauch ausgeatmet wurde und die zugehörige Zigarette offensichtlich im Aschenbecher abgelegt wurde.

"Finstertaler Ech0, Lokalnachrichten, mein Name ist Reindl. Was kann ich für Sie tun?" meldete sich eine ältere Stimme.
 
Reporter und Medienmitarbeiter waren in der Regel misstrauischer als viele andere Menschen, hintefragten mehr und waren damit oft nicht so leicht hinters Licht zu führen, zumindest am Telefon sollte daher die Begründung für ein Treffen noch glaubwürdig und verständlich sein. Kai entschied sich dafür nah an einer möglichen Wahrheit zu werden die auch tatsächlich so eintreten kann.

"Kai Braun, guten Abend. Ich bin Mitarbeiter einer in München ansässigen Firma für Arbeitnehmerüberlassungen,erarbeite mir gerade einen Einblick über die Firmen in Finstertal und deren Vertretern und Ich bin daran interessiert ein paar Hintergrundinformationen zun den Firmen und Entscheidungsträgern zu erhalten. vor ein paar Tagen hat mir eine Bekannte von ihnen, Frau Hölzer, ihren Namen genannt und sie mir als Ansprechpartner empfohlen."

Er sprach dabei mit fester und sicherer Stimme voller Überzeugungskraft, der Klang eines Mannes der sich daraufpezialisiert hatte bei allem ehrlich zu klingen. In diesem Fall fast schon zu ehrlich und offen. Er nutzte das Bild eines Geschäftsmanns der bereit war Personen zu bestechen und erpressen die mit ihrer Unterschrift die Tore der Sklaverei auf einem umkämpften Markt
öffnen würden. Sicherlich war die Finstertaler Industrie nicht unbedingt in ihrer Glanzzeiten, aber wo ein Wille zur Ausbeutung war gab es einen Weg für größere Profite. Den Namen der Firma sollte der Reporter schnell finden können, Kai war auch noch als freier Mitarbeiter anerkannt wodurch sein Name bei Rückfragen auch bestätigt werden würde. Sein tatsächliches Interesse auf dem Markt in Finstertal aktiv zu werden hielt sich allerdings in Grenzen.
 
"Und was soll ich da für Sie tun? Sie sind hier in der Lokalredaktion. Außerdem würde es für solche Auskünfte nicht besser sein sich an die IHK von Finstertal zu wenden? Die sollten doch Listen ihrer Mitglieder haben die man gegen eine Gebühr dort erhalten kann. Aber wenn Sie das wollen kann ich Sie gerne an Hr. Fischer, meinen Kollegen vom Wirtschaftsressort weiterverbinden, der hat heute die Nachtschicht und vielleicht ein wenig Zeit und Redebedarf. Noch bevor Kai irgendetwas tun konnte ertönte die Haltemusik während er weitervewrbunden wurde. Dann klickte es und ein anderer Teilnehmer meldete sich.
"Fischer", die Stimme war jünger und irgendwie weicher als beim vorigen Gesprächspartner, außerdem sprach Müdigkeit aus ihr. Der Mann schien schon länger an seiner Arbeit zu sitzen und eine gewisse Frustration sprach aus ihm schon als er sich am Telefon meldete.
 
Na toll,Warteschleifen... aber es hatte ja auch niemand gesagt der Weg wäre einfach. Der Klang dieses Mitarbeiters klang schinmal nicht zu schlecht.

"Kai Braun, guten Abend. Ihr Kollege Herr Reindl hat mich gerade an sie verwiesen, als Mitarbeiter des Wirtschaftsressorts müssten sie die richtige Anlaufstelle sein. Ich arbeite für eine Münchner Firma für Arbeitnehmerüberlassungen und bin an den Nachrichten der lokalen Presse über die in Finstertal ansässigen Firmen interessiert. Ich suche hierbei weniger nach offiziellen Angaben und Kontaktaddressen die bei der Ihk einsehbar wären, ich suche eher nach den inoffiziellen Meldungen. Ich möchte mir ein möglichst unfassendes Bild erarbeiten, bei dem auch Meldungen mit einfliessen die für normale Pressetexte zu inhaltslos wären, öffentliche Mitarbeitermeinungen, Gerüchte aller Art Erwartungen von Anwohnern und Mitarbeitern. Ich wäre sehr daran interessierr zu diesem Zweck zur unterstützung längerfristig freie Mitarbeiter zu gewinnen. Wären sie hierzu an einem freien Meinungsaustausch über die Möglichkeiten interessiert?"
 
Fischer hatte schweigend zugehört während Kai sein Anliegen vorbrachte. Je länger der Mann sprach desto interessierter war der junge Journalist. Vielleicht würde eine gute Quelle aus der Wirtschaft ihn aus der Nachtschicht seines Blättchens herausbringen...wenn er nur ein oder zwei gute Exklusivstories veröffentlichen könnten würde möglicherweise eine der großen Wirtschaftsredaktionen auf ihn aufmerksam werden. "Nun, wir können uns ja einfach mal treffen, einem zusätzlichen Honorar wäre ich nicht abgeneigt, aber eigentlich bin ich selbst mehr an Informationen interessiert."
Fischer war erst vor einem Jahr von der Journalistenschule in München abgegangen und seine Karriere schien sich gerade auf dem Abstellgleis befinden. Durch seinen Kopf ging eine Szene aus Wall Street. Blaues Hufeisen liebt Anacott Steel!
 
"Nun, einfach Neuigkeiten die nicht jeder kennt, Übernahmegerüchte, Firmenexpansionen, Börsengänge, Fussionen oder Deals bevor alle Welt davon weiss, Insiderwissen, aber auch der ein oder andere Skandal im lokalen Finanzsektor, alles was sich zu einem Artikel verarbeiten lässt der nicht schon in jedem großen Wirtschaftsblatt steht...etwas neues eben." Etwas das mir den Weg an die Spitze in meinem Fach ebnet und meinen missgünstigen Redakteur Bauklötze staunen lässt. "Ich nehme da auch einen Gutschein für die Zukunft und darüber wie positiv oder negativ meine Artikel ausfallen sollen können wir reden."
 
Das Lächeln war Kai am Telefon nicht anzumerken, stattdessen machte er eine kurze Denkssekunde. Der Fisch zappelte am Haken und zeigte die Gier die ihn antrieb. Mit etwas Glück konnte er sogar nich eine Figur ineine höhere Position heben.

"Informationen für Informationen, verständlich für ihre Branche. In dem Fall wäre es wahrscheinlich am sinnvollsten das direkte Gespräch zu suchen um zu sehen ob für die Zusammenarbeit eine Vertrauensbasis möglich ist. Tagsüber bin ich zeitlich leider aktuell stark eingespannt wofür für mich erst späte Termine in Frage kommen, wie flexibel sind sie?"
 
"Nehmen wir das Zum Rad in der Rotdornstraße. Dort ist durch die Nacvht hindurch geöffnet und es verkehren weder Journalisten noch Wirtschaftsgrößen dort, ist einfach ein gutbürgerliches Speiselokal mit akzeptabeler Karte und ruhiger Atmosphäre. Dort können wir ungestört reden."
 
"In Ordnung, schreiben sie mich eine halbe Stunde bevor sie dort sind an, unter der Nummer auf ihrem Display."

Er wartete allerdings noch für den Fall das hier ein älteres Telefon im Einsatz war.
 
Kai hörte wie ein Kugelschreiber schnell über Papier glitt. "Einverstanden, ich melde mich, wie erkenne ich Sie?"
 
"Wenn sie nach draußen sehen können, erkennen sie mich an der schwarzen Mercedes E Klasse, mit schwarzem Anzug und der aktuellen Tageszeitung von heute. Finde ich ein Bild von ihnen auf der Homepage des EchO?"
 
"Ja, aber kein gutes." Der Mann lachte humorlos. "Aber es sollte genügen. Wir sehen uns später."
 
"Ja, das sollte es. Einen guten Feierabend wünsche ich noch."

Nach dem Ende des Gesprächs folgte erstmal ein Blick ins Internet, er wollte ein Bild des Mannes finden und sehen was er über das Restaurant findet, die Lage und bestenfalls Bilder des Inneren.
 
Es war ein bodenständiges gut bürgerliches deutsches Durchschnittslokal das sich ebenso im Internet präsentierte. Die Karte war sehr fleischlastig und die Bewertungen gut aber im Allgemeinen nicht überschwänglich. Fischer war ein durchschnittlicher junger Mann mit braunen Haaren und Brille. Er wirkte auf dem Photo wie Mitte bis Ende 20 und trug ein bis zum Kragen zugeknöpftes gestreiftes Hemd. Laut seinem Lebenslauf hatte er Journalismus und Volkswirtschaft in München studiert und die Anstellung beim Wirtschaftsressort des Echo war sein erster fester Job als Reporter.
Wenn Kai den Schankraum des "Rad" betrat sah er das sich um diese Uhrzeit nur wenige Gäste dort aufhielten. Die meisten saßen am Tresen bei einem Bierchen, nur Fischer hatte sich einen Tisch in einer kleinen Nische gesucht und hatte eine Cola vor sich stehen.
 
Die Recherche war einfach und schnell, es gab nicht vieles das er wissen musste, so kam er auch schon recht schnell am Rad an. Sein Blick schweifte gewohnt um das Äußere des Gebäudes herum, suchte nach Zugangs und Fluchtmöglichkeiten während er auf die Tür zuging. Mit aktuellen Ausgabe der Tageszeitung betrat er den Schankraum.

"Guten Abend."

Der kleine Gruß galt dem Personal hinter dem Tresen, darauf ging sein Blick durch den Raum und traf den Reporter, fixierte und durchlöcherte ihn schon fast. Kai trat mit der geballten Autorität die er besaß auf den Mann zu, an guten Tagen hätte alleine das gereicht um sich selbst in der Perspektive der anderen wachsen und Fischer schrumpfen zu lassen. Sicherlich beherrschten Ventrue , Toreador und Präsenznutzer dies in einem höheren Maß e perfektioniert, aber an diesem Ort stach er ausreichend hervor um allein durch die Überraschung einen Teil des Effekts zu bewirken. Ein Lächeln trat auf sein Gesicht um nicht gleich zu viel Spannung aufzubauen.

"Guten Abend Herr Fischer."

Er reichte ihm dabei freundlich die vorgewärmte Hand als er sich ihm gegenüber setzte, eine weitere Vorstellung schien unnötig.
 
Fischer stand auf und reichte Kai die Hand, ein verbindliches Lächeln auf den Lippen. 2Guten Abend, Herr Braun nehme ich an? Bitte nehmen Sie Platz."
 

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