Gildenhaus [16.05.2008]Schutzmaßnahmen

J.H.Grimm

Ahn der Pyramide
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Grimm war nun schon in der vergangenen Nacht viele Stunden durch das Gildehaus gestiefelt, geschlichen, gekrochen und hatte nach den Lücken in den Schutzmaßnahmen gesucht. Die permanenten unterbrechungen dabei durch Alexander und Anna waren dabei nicht wirklich hilfreich gewesen. Deshalb war der Ahn in dieser Nacht direkt nach dem Erwachen aufgebrochen damit niemand ihn so einfach stören konnte bei seiner Arbeit. Er konnte inzwischen zumindest sagen das die Schutzmaßnahmen auf niederem Niveau intakt waren, aber er sah auch an den verdreckten und von staub überzogenen Siegeln und Schutzzeichen das die Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen sträflich vernachlässigt worden war. In Grimms Hirn bildeten sich schon die Formulierungen mit denen er Johardos Gleichgültigkeit und Schlamperei in Wien zu geißeln gedachte. Worte sind ebenso tödlich wie Dolche, zumindest in Wien.
Fast wäre es dem alten Fiesling entgangen, aber dann sah er es ein kleiner Riss im großen Geistersiegel des Salomon, welches das Gildehaus vor mächtigen Geistern abschirmte. Es sah aus als habe ein kleiner Nager die Farbe, gemischt mit der Vita des Erstellers des Schutzzeichens und der Alraunewurzel im Licht eines Blutmondes geerntet, weggefressen, aber bei näherem Hinsehen war die Unterbrechung des Zeichens zu glatt als das eine niedere Kreatur dafür verantwortlich sein konnte. Sabotage, Verrat schoss es dem Alten durch den Kopf. Aber wer konnte dafür veratwortlich sein?
Das Siegel war gebrochen und zwar an einer Stelle die sich kurzfristig nicht richten lies - das Gildehaus war den Geistern so schutzlos ausgeliefert. Wer konnte daran ein Interesse haben einen solchen Akt auszuführen der dem Feind Tür und Tor öffeneten?
Grimm hastete weiter. Es gab 7 solcher Siegel die den Komplex schützten und jetzt wusste nach was er zu suchen hatte. Nach einer weiteren Stunde konnte Grimm erleichtert feststellen das die anderen Schutzmaßnahmen intakt waren und die Lücke die er entdeckt hatte quasi eine Art Hintertür war. Der Alte begann nun einen Weg zu ersinnen die 6 funtionierenden Schutzzeichen in einem kleineren Schutzkreis zu verknüpfen und fühte die notwendigen Maßnahmen auch umgehend durch. Von nun an war zumindest das Obergeschoß mit den Schlafräumen sicher. Damit würden er und Caitlin von nun an wohl vertrauliche Gespäche im Obergeschoß durchführen müssen, ihre eigenen Labore und Arbeitszimmer waren nicht mehr sicher.
Von diesem Gedanken aufgeschreckt raste Grimm in sein Arbeitszimmer und holte seine Akten aus dem Tresor. Vor allem die Kopie des Buches über den Wiedergänger wollte er in Sicherheit bringen. Nachdem er alles was er als von Wert erachtete unter den Arm geklemmt hatte rannte er geradezu in seine Räumlichkeiten hinauf und verschloss die Unterlagen im geheimen Fach seines Reisekoffers.
Danach wählte er die Telefonnummer des Bibliothekars des Gildehauses in Wien und stellte seine Anforderungen an Material.
Anschließend wählte er Caitlins Rufnummer.
 
"Caitlin McKinney?" meldete sich die gute bekannte Stimme der Regentin. Im Hintergrund waren Fahrgeräusche zu hören, offenbar telefonierte sie über die Freisprecheinrichtung ihres Wagens.
 
"Miss McKinney, Grimm hier", schnarrte die unangenehme Stimme des Ahns aus dem Hörer. "Es gibt ein Problem. Wie schnell können Sie hier sein? Josef wird sie am Empfang erwarten und zu mir bringen."
 
Im eigenen Gildehaus am Empfang erwartet und zu Grimm eskotiert werden? Das ging gar nicht, er mochte Primogen sein, aber es war verdammt nochmal ihr Gildehaus und solange er daran nichts änderte, würde sie nicht so mit sich umgehen lassen. Das würde ihre Position schwächen. Leicht angesäuert erwiderte Caitlin: "Ich fahre soeben in die Garage und werde in wenigen Minuten in Ihrem Büro sein oder wo befinden Sie sich? Ich finde Sie auch ohne Eskorte, Herr Grimm." Über den Sachverhalt des Problems mochte sie am Telefon nicht spekulieren.
 
"Eben nicht in meinem Büro" raunzte der Alte zurück. "Nachdem ich gestern Nacht festgestellt habe das unser Geisterschutz unterwandert wurde weiss ich das unsere beiden Büros nicht sicher sind. Deshalb will ich sichergehen das wir unverzüglich reden und habe diesbezüglich noch gestern Nacht hier Nachricht für Sie hinterlassen auf die Sie nicht reagiert haben." Verdammte Frau, ich lade Dich hier doch nicht zum Kaffeekränzchen ein.
"Also, wohin Sie auch immer gehen kommen Sie zu meinen privaten Räumlichkeiten im ersten Stock und vorher reden Sie mit niemandem." Der Alte schien wirklich aufgebracht zu sein, da war ein Unterton der der Grimm eigenen Genervtheit geradezu aufgesetzt zu sein schien.
 
Als ob ich mir verbieten lasse, in meiner Domaine mit meinen Leuten zu reden, dachte sich Caitlin, ging darauf aber diplomatisch nicht weiter ein, sondern erwiederte nur: "3 min. Ich treffe Sie also dort."

Zum Glück war das Gildehaus nahezu leer. Alle schienen ausgeflogen zu sein. Es waren weder Guhle noch Adepten zu sehen, als Caitlin mit dem Fahrstuhl nach oben und dann auf direktem Weg zu Grimms Privaträumen war. Es kam ihr nicht seltsam vor, hatte sie von Kiera bereits vernommen, dass das Gildehaus von einem Malkavianergeist befallen war. Und hätte sie die Wahl gehabt, wäre sie sicher gestern noch hergekommen. Doch das kurze Gespräch mit Kiera vorher war ihr wichtig gewesen.

Die Zeiteinschätzung traf ziemlich genau. Nach 2 min und 40 sek klopfte sie an Grimms Tür und betrat dieses nachdem sie sein "Herein" hörte.
Sie schloss die Tür hinter sich, fing seinen Blick und sprach ohne sich mit Smalltalk aufzuhalten: "Herr Grimm, bitte schildern Sie mir, was sie entdeckt haben. Was genau ist das Problem mit dem Geisterschutz?"

"Wir haben einen Geisterschutz?!? Wie bitte kommen dann Margoo und Akim hier herein?!? Das ist mir ja völlig neu. Bloß nichts anmerken lassen. Ich habe es tatsächlich versäumt Johardo nach den Sicherheitsmechanismen zu fragen. Wer hätte auch ahnen können, dass dieser so schnell und überstürtzt abreisen muss!" dachte Caitlin dabei fast panisch und nur jemand der Aura las, würde ihre Verwirrung bemerken. Nach Außen war die Regentin zu sehr darin erprobt, ihre Mimik zu kontrollieren.
 
"Eines der sieben Siegel die dieses Gildehaus vor Geistern schützen ist sabotiert worden Miss McKinney und das schon vor geraumer Zeit. Zu allem Überfluss ist es das Siegel das uns vor den stärkeren Geistern schützen soll. Ich habe mich bemüht es wiederherzustellen, aber das ist nicht mehr als Flickschusterei. Ich konnte den Schutz nur auf den oberen Stockwerken wiederherstellen, deshalb treffen wir uns hier, denn hier kann nun niemand mithören."
Grimm machte eine längere Pause und lies Caitlin Zeit ihre Gedanken zu sortierten bevor er fortfuhr.
"Gestern Abend ist ein neuer Lehrling angekommen der nicht gerade mit geringem Selbstvertrauen geschlagen ist. Ich habe ihm und Frau Reeben die Situation um Zieglowsky auseinanderzusetzen versucht und sie gebeten Nachforschungen nach Zieges Freundin anzustellen und sonst nichts. Stattdessen hat dieser Alexander wohl begonnen direkt nach Ziege zu suchen und damit die Aufmerksamkeit diese Malkavianers von Galantes Party auf sich gezogen - erster Effekt war der komplette Zusammenbruch der Sicherheit und als ich diese untersuchte bemerkte ich das der Geisterschutz des Gildehauses quasi nicht existent war.
Als ich die Siegel überprüfte, ich bin nachträglich sehr froh mich noch in Wien mit diesen Schutzmaßnahmen vertraut gemacht zu haben, bemerkte ich das der zentrale Schutz des Gildehauses durch das Beschädigen eines der Schutzzeichen unwirksam gemacht worden war. Es muss schon länger her gewesen sein das dies passierte. Die Staubschicht auf allen Schutzglyphen zeigt weiterhin das sich schon sehr lange niemand um diese gekümmert hat. Wie kann das sein? Dieses Gildehaus war offensichtlich über Jahre Spionage und Angriffen aus der Geistedrwelt schutzlos ausgeliefert. Ich kann nur hoffen das keine unserer Geheimnisse auf diesem Weg nach aussen getragen wurden. Weiterhin wundert es mich das der Koldune dies nicht zur völligen Vernichtung dieses Gildehauses genutzt hat. Selbst wenn die meiste Zeit Lord Johardo hier die Leitung hatte hätte ich erwartet das Sie binnen Ihrer ersten Nacht als Regentin diesen Mangel festgestellt hätten. Ich werde nicht umhin können dieses Versäumnis an unsere Vorgesetzten weiterzuleiten und habe dies zum Teil bereits getan. Ich habe Materialien und Studienmaterial angefordert um möglichst bald das neue Gildehaus in Burgh weihen zu können. Dieser Ort ist nicht sicher und ich kann nicht abschätzen wie verwundbar mein provisorischer Schutz unseres Hauses ist, denn die Entfernung des zentralen Schutzzeichens schwächt alle anderen inatakten Zeichen die ich zu einem neuen Schutzgitter verbunden habe."
Wieder machte Grimm eine schicksalsschwangere Pause bevor er fortfuhr.
"Wir müssen uns darauf vorbereiten möglichst bald das neue Gildehaus zu beziehen. Dafür müssen wir beginnen uns auf die notwendigen Schutzrituale vorzubereiten. Ich werde Sie und die Adepten Zimmermann, Reeben und auch den unglückseligen Alexander lehren ihre Kräfte zu verknüpfen wie es die Ratsherren beim Blutfluch gegen den Clan der Jagd getan haben. Dann werden wir gemeinsam die notwendigen Rituale durchführen die dazu notwendig sind unser neues Heim zu schützen. Viele davon beherrsche ich selbst und kann die jeweiligen Mitglieder des Hauses auch damit vertraut machen, für andere werde ich einen Fachmann aus Wien herbeirufen der diese während der Weihe ausführen wird.
Miss McKinney, es ist mir unbegreiflich wie Lord Johardo und auch Sie dieses Haus so dermaßen schutzlos lassen konnten? Jeder Geist hätte uns ausplündern können oder Dinge in unsere Mauern bringen können die uns schaden. Das der Malkavianer so einfach Einfluss auf zwei Lehrlinge in diesen Mauern nehmen konnte ist ein sehr schlechtes Zeichen. Es würde mich nicht wundern wenn in diesem Zusammenhang Fragen nach Ihrer Schwester gestellt würden. Wir müssen allen Bewohnern klarmachen das von heute Nacht an nur noch in den oberen Stockwerken studiert und vertrauliches besprochen werden darf."
Grimm schien ehrlich erschüttert, aber es schien nicht seine Art zu sein über verschüttete Milch zu lamentieren, immerhin hätte er ausreichend Grund dazu gehabt. Aber offensichtlich ging es dem Ahn mehr darum möglichst schnell den Schutz, der ja einmal bestanden haben musste, wiederherzustellen.
 
Caitlin runzelte die Stirn, was Grimm da berichtete gefiel ihr gar nicht. Gut, nicht jedes Gildehaus hatte einen Geisterschutz, aber im Nachhinein war es logisch, dass Finstertal eines haben sollte. Allerdings konnte sie sich nicht entsinnen, ob Johardo Fähigkeiten auf dem Gebiet hatte.

Sie nickte zu den Vorschlägen, das Gildehaus von nun an zu schützen, auch wenn es bedeutete, dass ihre Fähigkeit, Geister zu befehligen, nun etwas eingeschränkt sein würde.
Die Aussicht, dass die versprochene Belohnung für das Buch – nämlich die Weitergabe des besagten Rituals zur Verstärkung der Clanfähigkeiten, an alle Adepten weitergegeben werden würde, gefiel ihr nicht, machte das Gildehaus aber in Summe mächtiger. Wenn die Adepten dafür ausgewählt würden, dieses zu erlernen, könnten sie sich wirklich glücklich schätzen, da er ihren Wert innerhalb des Clans deutlich erhöhte. Sie würde sich die jungen Tremere vorab ansehen und ggf. dann ihr Veto einlegen. Gegen Zimmermann und Reeben hatte sie wenig einzuwenden, aber bei diesem Alexander war sie sich nach allem, was ihr berichtet worden war, nicht so sicher.

„Ich verstehe.“ sagte sie schließlich und dachte nach. „Ich kann nicht sagen, ob Lord Johardo die Rituale zum Schutz gegen Geister beherrscht, ich tue das nicht, wie meinen Vorgesetzten bekannt ist. Aber ich habe nicht ohne Grund den Umzug in das neue Gildehaus vorangetrieben und die Umbaumaßnahmen sollten heute in soweit abgeschlossen werden, dass wir die ersten Schutzmaßnahmen dort in Kraft treten lassen können. Ihre Unterstützung in dieser Sache ist mir selbstverständlich hochwillkommen.

Wenn Sie sagen, die Siegel sind seit einem geraumen Zeitraum beschädigt, kann ich Kiera allerdings ganz klar ausnehmen. Sie ist gleichzeitig mit mir hergekommen. Also erst vor wenigen Wochen.

Ich habe eine Frage, die mich dazu beschäftigt: Ist es möglich Teile des Schutzes gegen Geister vorübergehend oder gegen ausgewählte Geister aufzuheben? Sie, und ich auch zu einem gewissen Teil, beherrschen den Pfad der Geisterthaumaturgie. Es gibt einen Geist namens Theodurus, mit dem ich eine Übereinkunft zwecks des Schutzes unseres neuen Gildehauses getroffen habe. Eine Art Wachgeist. Ist sein Nutzen mit einem solchen Ritual aufgehoben? Vielleicht sollten wir dann nur gewisse Bereiche schützen.

Der Schutz gegen Garou dagegen sollte in Kraft sein, denn darauf hat Lord Johardo großen Wert gelegt und dieser sollte auch beim neuen Gildehaus bereits vorhanden sein, war es doch vormals sein Privatsitz.

Aber was genau hat es mit dem Malkavianergeist auf sich? Was ist passiert? Geht es den Adepten gut?“ fragte Caitlin sehr besorgt.
 
Grimm zuckte auf die Frage nach dem Geist die Schultern. "Wenn sie das wünschen kann man versuchen so etwas einzubauen, aber dann können wir nicht sofort beginnen. Wir benötigen etwas das zu diesem Geist gehört um ihn als berechtigten Spiritus in dieses Ritual einzubinden, etwas das ihm zu Lebzeiten gehörte, ihm wichtig ist. Wenn er bereit ist uns so etwas zu Verfügung zu stellen müssen wir das Ritual anpassen, aber das wird dauern, denn jeder der an der Aufgabe teilnimmt muss sich dabei einbringen. Ich muss das mit Magnus Sjödergreen besprechen der für uns die notwendigen Schutzsteine anfertigen wird.
Prinzipiell müssen Sie auch verstehen das eine solche Maßnahme nie gut für die Integrität des Feldes ist das wir über das Gildehaus legen. Der Schutz ist ohne Ausnahmen am Stärksten, jede Änderung schwächt ihn. Deshalb haben wir auch hier solche Probleme weil die sechs intakten Siegel durch das beschädigte zentrale Siegel miteinander verbunden waren und jetzt nicht mehr alle gemeinsam das Gildehaus schützen sondern nur noch jedes für sich und dadurch einander nicht mehr gegenseitig Kraft verleihen. Momentan besteht zwar wieder ein Schutz, aber ein wirklich starker Geist könnte den brechen oder umgehen.
Was den Malkavianer angeht müssen wir den Schutzmechanismen einen Schutz gegen Kainskinder hinzufügen, auch dafür brauche ich Magister Sjödergreen. Die Siegel für Ghule und Wolflinge sind kein Problem, darum können sich die Lehrlinge kümmern, sozusagen als Hausaufgabe. Wobei wir sie mehrere Schutzzeichen anfertigen lassen sollten, alleine bei Frau Zimmermann habe ich da wegen ihrer körperlichen Einschränkung Sorge ob sie über die notwendige Akkuratesse verfügt."
Grimm machte eine Pause und fuhr dann fort. "Was den neuen Lehrling angeht kann ich sagen das er wohl in der Vergangenheit Protektion genossen hat und in Kairo eine gute Figur gemacht hat und das ist ihm zu Kopf gestiegen. Wahrscheinlich kann er mich aber so wenig leiden wie ich ihn. Es kann sein das er sich deshalb daneben benommen hat. Deshalb habe ich auch Frau Reeben mit ihm in die Akademie zur Vorstellung geschickt. Es ist nicht auszudenken was passiert wenn er gegenüber dem Terrier...äh der Interimsseneschall genauso auftritt."
Grimm machte eine Pause und fuhr dann fort.
"Was nun genau gestern Nacht geschehen ist kann ich nicht sagen, aber wie gesagt dieser Irre war auf Alexander und Frau Reeben aufmerksam geworden und zumindest Alexander war dabei in Mitleidenschaft gezogen worden, ist aber inzwischen wieder zu sich gekommen. Da ich gestern und auch heute Nacht bisher nur damit beschäftigt war mir ein Bild des Schadens am Schutz dieses Hauses zu machen habe ich noch nichts von ihnen gesehen und gehört. Leider haben die Beiden heute ihren Termin in der Akademie und ich hielt es für besser sie diesen wahrnehmen zu lassen, bevor von dort Gekeife kommt. Wir können sie gemeinsam befragen wenn sie wieder hier sind. Außerdem sollten wir auch die anderen Bewohner des Gildehauses hinzuziehen damit auch diese sich der Gefahr bewusst werden und wissen was in den kommenden Wochen auf sie bezüglich der Weihe des Gildehauses auf sie zukommt."
 
Caitlin lächelte leicht bei dem "Terrier", das war Grimm sicher nicht aus Versehen rausgerutscht. Und er hatte völlig Recht. Sie verachtete die Frau, hatte diese ihr doch mehrfach ans Bein gepisst. Somit war Terrier wohl die Richtige Bezeichnung für die Zicke.

"Ja, fragen wir die beiden. Ich bin gespannt, was sie uns dazu erzählen können. Vielleicht sollten wir mit der Weihe nicht mehrere Wochen warten. Könnten Sie mit Herrn Sjödergreen sprechen, wann es ihm möglich ist? Was den Geisterschutz angeht, bitte ich Sie, diesen auf die Labore und Besprechungsräume anzuwenden, sodass wir dort möglichst starken Schutz haben, die anderen Räume, inkl. der Bibliotheken und Außenanlagen für Theodorus offen zu machen. Seine Hilfe düfte sehr wertvoll sein, spätestens als Alarmanlage. Ich könne Ihnen Blut einer lebenden Anverwandten - seiner Enklin - zur Verfügung stellen. Würde das helfen? Ansonsten besitzt sie auch einige Erbstücke, die sie hoffentlich nicht veräußert hat. Ich lasse sie derzeit überwachen."

Allmählich bewunderte Caitlin Grimm dafür, so fokusiert af die Problemlösung zu sein, dass er das Thema, dass ihn sicher brennenst interessierte, nicht ansprach. Was wollte der Rat von ihr und wie kam sie so schnell aus Wien zurück... Was Caitlin dagegen interessierte war eher, wie konnten sie Ziege töten und und bestand der Hauch einer Chance, das Grimm dabei mitmachen würde. Aber das war ein thema für die spätere Nacht. Auf der Fahrt zum Gildehaus hatte sie mit Helena telefoniert und mit der erhaltenen e-mail ergab dies einen Punkt, der Vorab geklärt werden musste. Wie würden sie sich beim Thema "Buchet" verhalten. Wäre Grimm hier ihrer Meinung?
 
Grimm bemerkte überrascht das Caitlins lächelte und stellte fest das er etwas amüsantes gesagt haben musste, wusste aber partout nicht was. Da es sehr selten vorkam das er jemanden amüsierte machte er sich eine Erinnerung in seinem Hinterkopf für später um dem nachzugehen. Vielleicht konnte er das in Zukunft häufiger tun und dadurch gewisse Charakterzüge entwickeln die den Leuten vorgaukelten er sein humoriges und geselliges Wesen. Wer wusste schon wozu das noch gut sein würde?

"Was Sie vorschlagen bedeutet wegen des Geistes mehrere kleinere Rituale durchzuführen Miss McKinney. Dass heisst wir haben keinen zentralen allumfassenden Schutz sondern nur lokalen. Ich werde mit Sjödergren sprechen, vielleicht gibt es eine Möglichkeit eine Art Mechanismus einzubauen der es erlaubt in Krisenzeiten die Schutzmaßnahmen zu erweitern, man würde wohl sagen die Schilde zu verstärken, sie aber in gewöhnlichen Nächten auf einer Art Grundmodus laufen zu lassen die den Geist Theodorus nicht betrifft, ihm quasi Zugang gestattet und alle nicht autorisierten Geister fernhält oder zumindest ihre Anwesenheit meldet. Was die Rituale und Schutzzichen angeht werden wir einige Zeit benötigen, vor allem das Ritual mit dem wir unsere Kräfte verknüpfen müssen wir alle gemeinsam erlernen und vorher sollten die jeweiligen Schutzrituale angegangen werden."

Eine SMS ging gleichzeitig auf grimms so wie auf Caitlins Handy ein und lud sie zur Verhandlung gegen Buchet. Grimm registrierte das mit einem Stirnrunzeln.

"Tja, eben wollte ich noch die morgige Nacht als erste gemeinsame Unterrichtsstunde vorschlagen, aber das wird dann wohl nichts. Wir sollten aber beginnen einzelene Personen auszusuchen die Schutzsymbole erlernen und herstellen müssen. Hierfür habe ich einige M anuale aus Wien mitgebracht so das die Lehrlinge selbstständig arbeiten können. Allerdings sind die hiesigen Räumlichkeiten für Experimente und Forschung nach gestern Nacht nicht vor Geistern geschützt. Haben alle Lehrlinge schon den den 5 Grad eines thaumaturgischen Pfades erreicht? Nach den Unterlagen ist das bei Alexander und Anna so, aber bei Frau Zimmermann bin ich mir nicht sicher."
 
Nach den Unterlagen hat Anna die dritte Stufe erreicht - lediglich aus Wien könnte die Ergänzung gekommen sein, dass sie Stufe 5 hat. sie ist sich selbst dessen noch nicht richtig bewusst
 
Die Regentin nickte und meinte zu Grimms Vorschag: "Genau soetwas hatte ich mir vorgestellt."

Dann erklang ein vertrautes Piepen. Die Ankündigung einer SMS und das gleichzeitig bei ihr und Grimm. Als dieser einen Blick auf sein Handy warf und dann die Stirn runzelte, griff sie irritiert zu ihrem Handy um selbst zusehen, was er meinte. Die Tatsache, dass Grimm ein Handy hatte und Nachrichten sofort las speicherte sie eigentlich nur ab, der Wortlaut der Nachricht dagegen war wenig überraschend. Damit hatte sie eigentlich fest gerechnet. Die Schnelligkeit, mit der die Thematik angegangen wurde, erstaunte sie, aber war auch nachvollziehbar. Die Stadt war aus das Balance geraten, die Führung unklar. Mal wieder.

Dann antwortete sie auf Grimms Frage: "Nein, Frau Zimmermann hat meines Kenntnisstandes nach bislang die dritte Stufe ihres Primärpfades gemeistert. Da besteht Handlungsbedarf. Bevor wir die Adepten einteilen, möchte ich mir aber erst ein Bild von ihnen machen. Herrn Alexander... wie war gleich sein Nachname? ... jedenfalls kenne ich ihn noch gar nicht und weiß auch noch nichts über seine Fähigkeiten. Haben Sie seine Akte für mich?"
 
"Ich kann Ihnen aber nicht versprechen dass das so einfach funktioniert. Das muss genau durchgesprochen werden und Sjödergren ist der typische Theoretiker, manchmal etwas lebensfremd und sehr schnell unzufrieden wenn man um eine Sonderlösung bittet...ich werde ihm die Notwendigkeit erst begreifbar machen müssen und verspreche nicht das er dann mitspielt."

Auf die Frage nach Alexanders nachnamen knurrte Grimm "Aetherius" durch die Zähne. "Ja, machen Sie sich selbst ein Bild von ihm. Er wirkt wie der typische selbstverliebte Dandy aus dieser modernen Vampirfan - Gemeinde die in pseudoviktorianischer Kleidung herumlaufen und über die Unbill des Lebens lamentieren. Vielleicht bringen Sie ihn ja auf Linie, immerhin soll er ein äusserst begabter Geisterspezialist sein, ich denke deshalb auch daran ihn die Schutzzeichen für die entsprechenden Siegel anbringen zu lassen. Außerdem bin ich dafür das Gildehaus auch gegen Vampire abzuschirmen und würde Ihnen gerne das entsprechende Siegel beibringen lassen wenn Sie die Zeit erübrigen können. Bei Frau Zimmermann wäre es wohl am passensten ihr die Zeichen gegen Ghule und Wolflinge aufzutragen."
 
Caitlin lächelte müde: "Das es solche Menschentypen immer in unseren Clan oder zu den Mondkindern zieht ist fast schon bedenklich. Na schaun wir mal. Ich seh zu, was ich mit ihm anfange. Die Einteilung klingt ersteinmal vielversprechend, wobei in Anbetracht meines Pfades ein Schutzzeichen gegen Geister nicht verkehrt zu erlernen wäre. Aber dafür ist auch später noch Gelegenheit. Ich nehme Ihren Vorschlag also gerne an."

Sie überlegte einen Moment und meinte dann: "Wir werden also morgen in der Akademie entscheiden müssen, auf wessen Seite wir stehen. Ich nehme einmal stark an, an dem Bündniss zwischen Toreador und Tremere hat sich in den letzten Tagen nichts geändert? Denn egal, was Buchet und Johardo da angestellt haben, an der Grundeinstellung wird es wohl nicht ändern. Zumal wir dafür sorgen sollten, dass Buchet freigesprochen wird, schon alleine um Johardo und damit den Ruf der Tremere in Finstertal nicht zu demontieren." So leid es ihr tat. Zwar wusste sie um die Verfehlungen der beiden und war überzeugt, dass die Anschuldigungen der Wahrheit entsprachen, doch es lockte einfach viel zu viel Kooperationsmöglichkeit, wenn sie Buchet weiterunterstützen und so fügte sie hinzu: "Ich werde heute auf jeden Fall mit Buchet reden. Er soll wissen, dass er sich die Unterstützung der Tremere verdienen muss, sie ihm aber in Aussicht steht. Stimmen Sie mir da zu, Herr Grimm, oder sollte ich anders auftreten?" Ja, Diplomatie und Politik war immernoch ein gefährliches Pflaster für die verhältnissmäßig junge Regentin und eine Rückversicherung schadete nicht. Caitlin war jedenfalls nicht der Typ, dem der Stolz wichtiger war, als das Ergebnis.
 
Grimm nickte zu Caitlins Vorschlag. "Natürlich dürfen Sie ihm unsere Unterstützung in Aussicht stellen. Was soll er schon machen wenn wir sie ihm bei uns passender Gelegenheit entziehen? Beschwerde beim Rat der Sieben in Wien einlegen? Aber ich stimme zu das eine Rückkehr von Prinz Buchet sofort die ursprüngliche Abmachung zwischen ihm und Johardo wieder in Gang setzen würde und damit Druck auf die Nosferatu ausgeübt würde. Der einzige Grund Buchet fallenzulassen wäre wenn die Nosferatu als Preis dafür uns Zieglowski überlassen würden. Vielleicht sollten wir das gegenüber diesem Lurker andeuten? Auch sollte man die Kanalratten wissen lassen das wir Zieglowski aus der Stadt schaffen werden und er auch nicht wiederkehren wird soweit es uns angeht."
Caitlin kannte die ansässigen Kainskinder besser, allein das war schon ein Grund gewesen sie in Amt und Würden zu lassen, sicherlich wären Vorschläge aus deren Mund glaubhafter für die vampirischen Bewohner von Finstertal.
"Wissen Sie wie die Beweislage bei Buchets Prozeß ist? Was kann man ihm vorwerfen und welche Argumente hat dabei die Anklage?"
 
"Sie sprachen ja bereits an, dass Sie bei Lurker vorab den diplomatischen Weg zu gehen wünschen. Generell ist das die beste Lösung. Wir benötigen nun leider Lurkers Antwort recht zügig, denn morgen müssen wir entweder für den Prinzen stimmen oder seinen Verrat bezeugen. Hoffen wir, dass das Argument, Ziegelowski entgültig zu entfernen, seine Meinung ändern kann; Aber ich persönlich halte das für wenig wahrscheinlich. Die Nosferatu wissen, dass Ziegelowski ein Geheimnis umgibt. Es liegt in ihrer Natur es erforschen zu wollen. Lurker wird daher möglicherweise nicht weniger Clangebunden sein wie unsereins. Aber eines könnte uns zu Gute kommen: So wie ich ihn kennengelernt habe, ist dieser Kainit nicht an der Ewigkeit interessiert. Er handelt meistens nach seinen eigenen - womöglich völlig verdrehten - Moralvorstellungen und läßt sich von Autoritäten wenig bis nichts sagen. Daher ist er auch wenig angetan von Buchet, soweit ich das beurteilen kann. Aber: Lurker hasst den Luden mit ganzer Kraft. Mehr als Buchet, warum genau ist mir schleierhaft aber das ist der Grund warum ich denke, dass das Angebot, ihn für immer aus Finstertal zu schaffen, nicht fruchten wird. Selbst das Absägen von Buchet durch die Tremere wird in meinen Augen nicht reichen. Lurker sucht nicht nach Ziegelowskis Unsterblichkeit, er will ihn tot sehen." und ich auch.... Sie biss sich auf die Zunge und verschluckte den Gedanken, bevor er ihr entweichen konnte. "Dafür könnte es durchaus sein, dass er die Wünsche seines eigenen Clans ignoriert und seinen Idealen folgt. Ich persönlich schätze den Nosferatuprimogen so ein."

Sie lies Grimm einen Moment das Gesagte zu verdauen. Natürlich hoffte sie eine Reaktion von ihm zu erhalten, ob er sich ebenfalls mit der Vernichtung von Ziege anfreunden könnte, rechnete aber nicht damit. Dafür war der alte Tremere zu beherrscht und erfahren. In solchen Moment gab sie ihrer Schwester Recht, dass Telepathie eine tolle Sache wäre. Sie wäre zu gerne Maus in seinen Gedanken.

Schließlich fuhr sie fort: "Um zu Ihrer Frage nach der Beweislage zu kommen: Jeder weiß dass er es getan hat. Wenn man möchte, gehen aus seinen Tagebüchern genug Indizien hervor, die in Summe ein schlüssiges Bild ergeben. Buchet und Johardo haben ein Bündniss mit dem Dämonen geschlossen. Gabriel, mein Guhl, hat die Unterlagen gesichtet und zusammen mit der Hüterin durchgearbeitet. Vielleicht haben Sie ihn mir deswegen entzogen, damit er in einem solchen Moment nicht als Zeuge heran gezogen werden kann. Aber das wäre sehr weitläufig geplant und in Anbetracht der Tatsache, dass die Archonten davon nicht wissen können, sehr unwahrscheinlich. Aber nicht unmöglich. Wie dem auch sei, sie haben den Guhl in Gewahrsam und wir können auf diese Ressource nicht zurück greifen. Die andere Person, die die Bücher mitlerweile gut kennt, ist die Harpie Antonia deGrote, eine Toreador. Dass sie Inhalte preisgibt, die Buchet insVerderben reißen, ist mehr als unwahrscheinlich. Zumal sie eng mit Helena O´Neil, Buchets Protegè und enge Freundin seine Frau Magdalena Buchet, befreundet ist.

Bleiben die Aussagen Zacharias selbst und die seiner Exfrau der schwarzen Wittwe, welche im Körper von Lena Buchet steckte. Sie wissen selbst wie leicht Aussagen, die der Feind gemacht hat, in der Luft zerrissen werden können. Zumal dieser Feind nicht mehr lebt, um sie zu wiederholen. Und wer würde es sonst tun? Meyye hätte ich es zugetraut, aber sie wurde in einer Glanzleistung aus dem Primogenenrat entfernt. Der Brujahprimogen Enio möglicherweise, doch er musste die Stadt verlassen. Zufall? Das glaube ich nicht. Was meinen Sie?"

ooc: puh es war extrem schwer IT-Wissen von OT-Wissen zu unterscheiden und ich hoffe ich bin keinem auf die Füsse getreten. Das ist alles so lange her und mein Gedächtniss bei sowas ist miserabel. Und ich habe leider keine Zeit, mich groß einzulesen. Das waren sehr sehr viele Therads...
 
Grimm lies sich die gesagten Dinge durch den Kopf gehen und musste zugeben das die Guil und ihre Archonten die Steine gut platziert hatten. Auf diese Art war ein Schuldspruch quasi unmöglich es sei denn das mehrere Parteien ihre Positionen verrieten.
"Also ist diese Verhandlung auf diese Weise nur eine Farce. Dann bleibt es dabei...machen Sie Lurker ein Angebot. Wir bleiben in Buchets Lager so lange wir nicht etwas besseres erhalten als nur einen neuen Prinzen. Wir werden bei der Verhandlung beobachten und nur dann agieren wenn es eindeutig zu unserem Vorteil ist. Danach sollen diejenigen die um unsere Stimmen gebuhlt haben Zieglowski liefern. Notfalls gehen wir mit Buchets Unterstützung gegen die Nosferatu und alle die deren Partei ergreifen vor. Ich hoffe die Toreador und Ventrue halten ihr Wort sonst wird das ein handfester und blutiger Kampf bis aufs Messer werden."
 
"Ich... sehr gerne, ich werde ihn noch heute aufsuchen. " Caitlin reagierte etwas überrascht, da Grimm beim letzten Mal gesagt hat, er suche den diplimatischen Weg und sie solle bis dahin die Füße still halten. Nun, wahrscheinlich war die Herstellung der Sicherheitsmechanismen zum Schutz des Gildehauses wichtiger und verlangte seine Anwesenheit. Sie glaubte nicht, in seiner Achtung plötzlich so weit gestiegen zu sein, dass er es ihr auf einmal zutraute, diplomatisch zu sein. Was solls. Sie hatte auch nicht wirklich vor, Lurker den Deal anzubieten. Vielmehr würde sie vortasten, ob sie mit ihrer Einschätzung richtig lag und der Nosferatu Ziegelowsky vernichtet sehen wollte. Sie hatte auch bereits eine Idee, wie sie Lurker erreichen könnte. Also ein weiterer Punkt auf ihrer heutigen ToDo-Liste, ihr Stundenplan füllte sich. Zacharias besiegt, schwarze Wittwe besiegt, Garou-Tänzer vernichtet, Buchet gerettet und noch immer keine Zeit ein gutes Buch zu lesen!?! Es war zum Mäusemelken.

"Gibt es sonst noch etwas zu klären? Ich nehme an, die Adepten sind noch in der Akademie, richtig? Dann würde ich die Zeit bis zu ihrer Rückkehr nutzen, den Rechner meines Guhls zu durchstöbern. Vielleicht hat er Notizen, die wichtig sein könnten, zum Thema Tagebücher gemacht." meinte Caitlin schließlich.
 
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