[16.05.2008] Methodik

Drakun

Pflanze
Registriert
9. Juni 2007
Beiträge
3.841
Das Wochenende stand vor der Tür - tatsächlich hatte es für viele bereits begonnen - und die Menschen feierten das jeder auf die eigene Weise. Manche erlaubten sich ein paar Stille Stunden zu Hause, mit der Familie, zu zweit oder auch alleine während es andere mit dem Feiern wörtlicher nahmen. Auch Marta fand sich wieder einmal auf der Straße und bewegte sich mit dem Strom der Nachtschwärmer, wie schon einige Male zuvor.

Aber dieses Mal hatte sie weniger unaufällige Kleidung gewählt. Ein kurzer, schwarzer Faltenrock, welcher einen Großteil der schlanken Beine unbedeckt ließ. Durch die hochhackigen Schuhe wirkten sie länger und erst bei näherem Hinsehen fiel die beinahe unsichtbare Strumpfhose auf. Das magentafarbene und doch recht tief ausgeschnittene Top war gerade so lang, dass man einen winzigen Streifen Haut zwischen den beiden Kleidungsstücken entdecken konte - wäre da nicht die Jacke gewesen, die ihren Oberkörper im Moment noch vor der Kälte abschirmte.

Die dunklen Haare trug sie offen, sodass sie in sanften Wellen bis auf die Schultern fielen. Das Gesicht war eine Winzigkeit mehr geschmickt als sonst, wodurch sie ein paar Jahre jünger, beinahe jugendlich, erschien. Abgerundet wurde das Ganze durch zwei Anhänger an den Ohren - Silber - und eine, momentan ebenfalls unter der Jacke, deren Anhänger so tief hing, dass der Blick eines unvorsichtigen Betrachters leicht ins Dekolleté abrutschen konnte.

Natürlich war das ganze nicht ganz ungewollt. So mochte sie zart und lieblich erscheinen - am Ende betrat gerade ein Raubtier sein Jagdrevier.

Doch um mehr als die langen Beine als Köder verwenden zu können, musste sie sich nach drinnen begeben. Die Gegend um die Stelle, an der ihr das letzte Mal ihr Missgeschick unterlaufen war, wollte sie dann doch besser meiden, doch zum Glück gab es auch hier noch Alternativen. Der Club zu dem die Menschen hier strebten sah vielversprechend aus. Für einen Studentenclub war er sogar recht groß - auch wenn es immer noch mehre Ligen zu Diskotheken wie dem Black Hammer waren. Aber für das hatte Marta leider keinen 'Jagdschein'.
 
Wenige Zeit später hing die Jacke an der Garderobe und Marta war um einen kleinen Geldbetrag ärmer - dafür hatte sie jetzt eine mehr oder weniger modische Zeichnung am Handgelenk. Was heißt das? Vermutlich nur ein willkürliches Symbol, das sie als brave Spenderin auswies, die sich heute abend hier aufhalten durfte. Apropos Spender... Eine Gruppe geeigneter Kandidaten stand bereits kurz hinter dem Eingang, doch erst einmal wollte sie sich mit der Örtlichkeit vertraut machen. Also wurden die Herren der Schöpfung zunächst passiert, ohne jedoch ignoriert zu werden. Auch unauffällig zu sein - soweit das in ihrer Kleidung möglich war - stand eher ganz weit unter auf der Liste.

Der Barbereich war ganz gut besucht. Nicht zu viel - man hätte noch einen Platz gehabt - aber genug um wohl doch einige Zeit auf eine Bestellung warten zu müssen. Womöglich etwas länger als nötig, denn die beiden Damen hinter dem Thresen ließen sich nicht wirklich aus der Ruhe bringen und gingen gemächlich ihrer Aufgabe nach. Da brachte es auch nichts, mit ausgestrecktem Arm und Geldscheinen in der Pfote herumzuwedeln. Aber vielleicht ging es dem Burschen auch darum seinen Fünfziger den restlichen Gästen zu zeigen. In diesem Fall war er nur leidlich erfolgreich. Aus einem recht unaufälligen Seitengang - vermutlich der Weg zu den Toiletten - kam eine Mädchentraube, die sich angeregt unterhielt. Den Gesprächsfetzen nach zu urteilen ging es dabei um irgendwelche Maltechniken.

Die junge - und noch wesentlich jünger wirkende - Vampirin lief weiter um die Tanzfläche herum, die das Zentrum des Raumes einnahm und sich langsam zu füllen begann. Im Moment waren alle der Tänzer weiblich und bildeten kleine Grüppchen, doch die männliche Bevölkerung würde sich in naher Zukunft dazu gesellen. Es standen ja schon einige bereit doch scheinbar wollte keiner wirklich der erste sein. Auf der anderen Seite des Raumes gab es einige Sitzecken und dazu noch eine wesnetlich kleinere Theke. Der Barkeeper hier hätte auch einen guten Türstehen abgegeben. Seine Aufgabe erfüllte er mit großen Eifer und bemerkenswerter Geschicklichkeit. Nicht schlecht... Das war wohl ihr Mann, wenn sie etwas zu trinken wollte. Zumindest was normale Getränke anging.

Der DJ schien gerade erst warm zu werden. Das nächste Lied war eher von der gemäßigten Sorte, dabei aber nicht langweilig. Dann mal los... Marta schritt etwas auf die Mitte des Raumes zu. Ihre kleine Tasche, sehr leicht zu übersehen, würde sie nicht behindern. Doch noch war es nicht die Zeit. Sie blieb am Rande des Tanzbereiches und ließ sich von der Musik treiben und den Blick schweifen. Wer war geeignete Beute, wer war Konkurrenz - und wer war ein potentielles Spielzeug?
 
Ein schlanker junger Mann mit etwas längeren Haaren erregte ihre Aufmerksamkeit, war jedoch in Begleitung eines recht anhänglichen Mädchens. Also besser nicht... Auf solche Spielchen hatte Marta mit ihren letzten Erfahrungen erstmal keine Lust. Der Fünfziger-Junge hatte nun endlich bekommen was er wollte und reichte nun Getränke an einige Frauen weiter, bei denen es sich wohl um einen Teil der Kunststudentinnen handelte, die ihr entgegengekommen waren. Der ist eigentlich ganz süß. Und so wie es aussah, kam er möglicherweise auch in Frage, wenn auch nicht ganz konkurrenzlos. Auch die Gruppe vom Eingang hatte sich an der Bar breit gemacht. Während ein Teil sich um die Aufmerksamkeit der Bardamen kümmerte, begann der Rest seine Aufmerksamkeit auf die Damenwelt zu lenken.

Und da gab es - abgesehen von Marta - nicht gerade wenig zu sehen. Direkt vor der Gruppe stand ein Trio am Rand und hatte offensichtlich mächtig Spaß mit der sich langsam steigernden Musik. Eine weitere Kunststudentin hatte sich von der Gruppe getrennt und saß nun an der Bar während sie auf ihrem Handy herumtippte. Eines der Mädchen auf der Tanzfläche war zwar nur durchschnittlich hübsch, bewegte sich aber derartig geschickt, dass so manchem Mann das Wasser im Mund zusammenlaufen würde. Eine andere junge Frau in einem kurzen Kleid flirtete ungeniert mit einem der Typen am Rand und schien ihn davon überzeugen zu wollen, ihr in der Mitte Gesellschaft zu leisen. Nicht weit entfernt stand eine stattliche Gestalt. Ist das nicht... Nein, dafür war er nicht groß genug und die Haare zu lang. Gut so! Da es sich anscheinend nicht um den Vampir handelte, war der Herr also genießbar - und ein lohnenswertes Ziel.

Später vielleicht! Im Moment hatte Marta mehr Lust auf Bewegung und die Musik war dazu bestens geeignet. Langsam ließ die Hüften im Rhythmus wiegen und steigerte etwas den Körpereinsatz. Während dessen wurde der Herr weiterhin im Auge behalten. Entweder ein Bodybuilder oder ein Sportler. Die Kleidung betonte zumindest seine eindrucksvolle Muskulatur. Bist du alleine hier? Bislang war zumindest niemand zu entdecken, der zugehörig erschien. Das nächste Lied lief an, diesmal ein schnellerer Titel und die Vampirin ließ sich mitreißen, ohne dass ihre Bewegungen an Anmut verloren - eher im Gegenteil. Die Bewegung tat gut. Du solltest mal wieder mehr Sport machen. Marta tanzte jetzt mit vollem Körpereinsatz - oder zu mindest mit vollem natürlichen Einsatz. Alles andere wäre dem grundlegenden Zweck nicht zuträglich - sah man einmal vom reinen Vergnügen ab.
 
Der Tanz erregte durchaus die Aufmerksamkeit einiger Anwesender. Von verstohlenen und anerkennenden Blicken bis hin zu ausgeprägtem Gaffen. Für manchen waren es der Bewegungen, für manche die Kleidung und für manche der Leib darunter. Was auch immer, die Aufmerksamkeit war Marta keinesfalls unangenehm - tatsächlich schmeichelte sie ihr und gab ihrem Ego einen gehörigen Schub. Aber nach außen hin blieb sie unbeeindruckt. In aller ersten Linie tanzte sie für sich selbst.

Auch ihr bevorzugtes Beutestück hatte ein Auge auf sie geworfen. Was er sah schien ihm zu gefallen und die flüssigen Tanzbewegungen taten Wirkung. Gut... So wie er sie mit Blicken verschlang, wäre es ihr wohl ein leichtes gewesen, ihn mit herkömmlichen Mitteln um den Finger zu wickeln. Doch nicht heute. Äußerlich änderte sich kaum etwas. Ein kleiner Schritt, sodass sie nun direkt in seine Richtung gewandt war. Ihre Bewegungen schienen eine Winzigkeit anzüglicher zu werden, der Hüftschwung leicht verstärkt, Oberkörper und Arme schlangengleich, alles getragen von den eleganten Bewegungen dier schlanken Beine.

Innerlich tat sich einiges mehr. Die natürliche Ausstrahlung ihres Blutes trat an die Oberfläche. Marta ließ sie frei, fing sie sofort wieder auf und begann sie in den Tanz einzuweben. Mit jedem Schritt konnte sie spüren wie ihr Griff klarer wurde. Mit jeder Bewegung konzentrierte sich die Macht. Als würde sie einen Faden spinnen, der langsam Gestalt annahm. So wie ihr Körper die Blicke auf sich zog, so bündelte er auch die Fäden, die Teile ihres Selbst wurden. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Eines das sie mit jemandem zu teilen gedachte.

Als sich ihre Blicke trafen, entfesselte sie eine Woge purer Emotion. Doch anstatt ihn zu überrollen wickelten sich die Fäden beinahe zärtlich um ihn. Langsam doch bestimmt zogen sie sich zusammen, durchdrangen ihn durch und durch. Die Sanftheit verbarg mit welcher Kraft sie sich um seine Gefühle schlangen, diese gleichermaßen zerdrückten und verbogen. Die Welt um ihn herum wurde klein, grau, und unwichtig. Nur das Mädchen zählte noch. Eine Schönheit, ohne Frage - und trotz allem irgendwie... unschuldig? Eine Frucht die nur darauf wartete gepfückt zu werden. Von ihm.
 
Langsam näherte er sich der Tanzenden.
Nie zuvor hatte er eine Frau wie sie gesehen. Sie war das schönste und anmutigste Wesen, dass ihm je über den Weg gelaufen war. Normalerweise würde ihm eine Frau wie diese nicht für eine Sekunde ihre Aufmerksamkeit schenken, diese hier aber war anders. Er spürte, dass sie an ihm interessiert war. Beinahe schien es, als hörte er ihre Stimme in seinem Kopf. Wie sie ihn rief, ihn einlud sich ihr zu nähern. Und das tat er. Nicht weil er es so entschieden hatte, sondern weil es in diesem Moment das einzige war, das er tun wollte.

Nur noch wenige Meter trennten ihn von der Frau die er liebte.
Eine Sekunde zuckten Zweifel durch sein Hirn. Wie konnte er jemanden lieben, den er nicht einmal kannte?
Der Gedanke verkümmerte, bevor er wirklich gehört war. Liebe auf den ersten Blick, war ja wohl kein Satz den er erfunden hatte. So etwas geschah. Sehr selten zwar, aber bei einer Schönheit wie dieser stellte man keine Fragen. Was konnte schlecht sein an ihr? Sie war makellos! Innerlich, äußerlich und ... und überhaupt.

Endlich hatte er sie erreicht.
Wie selbstverständlich legte er seinen Arm um ihre Taille. Ungefragt, aber seiner Auffassung nach, war eine Erlaubnis nicht nötig. Sie wollte ihn so sehr, wie er sie begehrte.

"Hallo Fremde! Ich bin Lukas!"

Seine Stimme klang etwas belegt. Ihm fiel auf, dass er wahnsinnig erregt war.

"Wo hast du nur mein ganzes Leben gesteckt? Mir ist, als wären wir füreinander geschaffen!"
 
Natürlich blieb es der Vampirin nicht verborgen, wie sich ihre Beute näherte. Na also. Komm her mein Großer... Sie wehrte sich nicht, als er den Arm um sie legte, im Gegenteil ließ sie sich etwas in seine Arme fallen. Klein und zierlich wie sie war, musste sie den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu sehen. Damit hatte er sowohl das hübsche Gesicht, den schlanken Hals als auch das recht ansehnliche Dekolleté im Blick. Marta schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln.

"Hallo Lukas!"

Das Lächeln wandelte sich in ein amüsiertes Grinsen. Spätestens jetzt sollte ihm auffallen, das er mit seinem Spruch wohl etwas zu hoch gestapelt hatte. Füreinander geschaffen, soso... Eigentlich ganz süß aber maßlos überzogen. Ist das die Wirkung? Jedenfalls hatte sie ihn in der Hand - und das galt es auszunutzen. Eine Antwort bekam er nicht, aber einen tiefgehenden Blick als sich der zarte Leib an ihn presste. Nicht so einfach, Bursche! Hatte er mit einem Kuss gerechnet, so wurde er nun enttäuscht. Stattdessen wandte sie sich ab, blieb jedoch in seinen Armen, kam ihm sogar noch etwas näher. Seine Erregung war greifbar - im wahrsten Sinne des Wortes. Du willst mich? Komm und hol mich! Sie stand nun mit dem Rücken zu ihm, seine Hände fanden sich auf ihren Hüften wieder. Marta fühlte sich wie berauscht. War es die Situation, die Aussicht auf Blut oder das Gefühl von Macht? Sie konnte es nicht sicher sagen, aber es war auch egal. Sie schmiegte sich an ihn und genoss. Tanz mit mir!
 
Lukas war Wachs in ihren Händen.
Als sie ihm den Rücken zukehrte und damit einen ersten Kuss unmöglich machte, war er tatsächlich ein wenig entäuscht. Das sie dabei in seinen Armen blieb, hielt er jedoch für eine vollkommen normale Reaktion. Sie beide waren füreinander bestimmt, es waren keine Worte nötig um das zu unterstreichen. Irgendeine Macht, das Schicksal, Gott oder was auch immer, hatte zusammengeführt was zusammen gehörte. Lukas genoss es, wie sie ihren schlanken Körper gegen den seinen lehnte. Er spürte ihre Muskeln bei jeder ihrer Bewegungen. Nur ganz leicht, aber ausreichend um ihn weiter zu erregen.

Verträumt vergrub er seine Nase in ihren Haaren und sog den Duft ein. Dann bewegte er seinen Kopf etwas weiter nach unten und begann damit ihren Hals zu küssen. Er zuckte zurück...

"Uh! Baby, du bist eiskalt?"

Lukas löste sich von ihr, zog seine Collegejacke aus und hiel sie Marta hin. Sein Blick schien aufrichtig besorgt.

"Zieh das an und dann komm wieder her, ich werde dich wärmen!"
 
Was? Oha - das kannte sie doch. Aber sie war sich sicher, dass er maßlos übertrieb. Von der heißen Dusche war vielleicht nicht mehr so viel übrig - das kam davon wenn man so knappe Kleidung wählte. Doch hier drinnen war es alles andere als kalt. Also ob ich hier erfrieren könnte... Ihr Körper war sicherlich deutlich über Zimmertemperatur, höchstens ein bisschen kühl. Und rate mal wo man das am Besten merkt. Die plötzliche Unterbrechung kam ihr alles andere als gelegen. Lukas bekam einen Blick ab, der zwischen Schmollen und Augen verdrehen mit einer kleinen Spur Dankbarkeit lag. Irgendwie schien der Ärmste heute kein gutes Händchen mit seinen Wort zu haben.

Glück für ihn, dass Marta vorhatte sein Angebot anzunehmen. Ihr blieb auch nicht verborgen, dass ohne die Jacke sein durchtrainierter Körper besser zu Geltung kam. Widerstrebend nahm sie die Jacke entgegen und warf sie sich über die Schultern Wie du meinst... Die Vorderseite blieb offen - schließlich musste die Wärme ja von irgendwoher kommen. Sie zog ihn etwas herab und stellte sich auf die Zehenspitzen, sodass ihr Mund neben seinem Ohr landete.

"Du machst dir zu viele Sorgen... Mit gehts bestens! ...trotzdem danke!"

Diesmal bekam er einen Kuss - aber sicher nicht dort, wo er ihn haben wollte, sondern auf die Wange. Dann fiel sie in seine Arme. Wie sie ihren Leib gegen ihn drückte, schien sie das Angebot trotz allem beim Wort zu nehmen. Ganz nebenbei hatte sie ihm damit auch die Führung im Tanz überlassen. Und es war klar, dass sie diesen wieder aufnehmen wollte.
 
Natürlich würde er wieder mit ihr tanzen, er würde so ziemlich alles machen was sie von ihm verlangte.

Lukas nahm den Tanzschritt wieder auf, glücklich darüber das noch immer ein langsames Lied gespielt wurde. Wie sehr er es genoss, zu spüren, wie sich ihr straffer Körper bei jeder Bewegung an seinem rieb. Oh man! Wie sehr er diese Frau begehrte! Seine rechte Hand rutschte ihren Rücken hinab und blieb auf ihrem Po liegen. Dort angekommen, drückte er ihr Hüfte stark gegen seinen Unterleib. Sie sollte spüren wie sehr sie ihn erregte. Sie musste wissen, das er ihr gehörte.

Er blieb ihr bei jeder Bewegung so nah, wie er nur konnte. Natürlich hatte Lukas bemerkt, dass sie mit ihm spielte. Sich seinen Küssen entzog, um seine Gier nach ihr weiter empor zu treiben. Allerdings war er bereits am Anschlag dessen, was sein Körper an Erregung verkraften konnte. Würde sie ihm jetzt, in dieser Sekunde in den Schritt greifen, er könnte nicht garantieren das sich sein bestes Stück aus einem reinen Freudentaumel heraus, entleerte.

Zaghaft fanden seine Lippen ihr Ohr.

"Du bist so wundervoll! Lass mich dich küssen..."


Bitte!
 
Marta hatte nicht vor in seinem Schritt tätig zu werden. Und wie es dort aussah konnte sie spüren. Obwohl die Möglichkeit es hier und jetzt abzuschließen schon reizvoll war. Am Ende zog sie es jedoch vor seine Wärme, die starken Arme zu spüren und im Rhythmus der Musik zu wiegen. Du gehörst mir!

Als Antwort auf seine Worte legte sie ihren Kopf in den Nacken, warf die Haare nach hinten und sah im auffordernd in die Augen. Erfüll dir deinen Wunsch! Er musste sich nur noch zu ihr hinunter beugen. Wehren würde sie sich nicht. Alles andere hing von ihm ab. Ein zaghafter Kuss würde wohl auf nicht mehr als eine schüchterne Erwiderung treffen. Mit etwas mehr Leidenschaft würde er auch mehr bekommen. Sie war bereit zuzuschlagen und sich ihren Anteil zu holen.
 
Es brodelte in dem jungen Mann.
Ihm war bewusst, dass der erste Kuss etwas besonderes war und das einem Zärtlichkeiten länger im Bewusstsein blieben, als stürmische Überfälle. Naja, zumindest wenn kein Bett in der Nähe war in das man sich fallen lassen konnte. Lukas wusste das, doch konnte er nicht anders. Sein Kuss war Leidenschaftlich und drängend, jedoch ohne besonderes Talent.

Nur widerwillig ließ er von Marta ab. Tief blickte er ihr in die Augen.

"Du bist eine großartige Küsserin!", er fand sie noch immer sehr unterkühlt. Nicht von ihrem Wesen, sondern von ihrer tatsächlichen Körpertemperatur her. Sie musste sehr lange draußen gewesen sein? Egal, er würde sie schon auf Temperatur bringen. Lukas gewann ein klein wenig an Selbstvertauen. Immerhin war er es, der mit wenigen Blicken eine Traumfrau erobert hatte.

Hmmm, eigentlich stimmte das nicht!?
Sie hatte ihn erobert! Im Sturm, sozusagen! Sie hatte ihm in die Augen gesehen und er war ihr verfallen. Mit Haut und Haaren. Was nicht schlimm war... Im Gegenteil. Es war großartig! Er würde für sie töten, wenn es sein musste. In eben dieser Sekunde wurde es ihm bewusst. Der Gedanke war erschreckend und zuckersüß zugleich.

Lass uns nach draußen gehen, ich will mehr...

Er traute sich nicht die Gedanken auszusprechen. Stattdessen drückte er seine Göttin eng an sich, legte seinen Kopf auf ihre Schulter und schloss die Augen. Sein Hals war ihrem Mund sehr nahe, fast so als wünschte er sich, dass sie ihn dort liebkoste...

Plötzlich legte der DJ eine andere Platte auf.
Die Musik wurde schneller, Bässe wummerten. Ein Großteil der Tanzenden riss die Arme hoch, ein Aufschrei ging durch die Masse.

"Whooooooo!"
 
Der Blick wurde erwidert und es war deutlich, dass dieses Kompliment angekommen war. Du willst mehr? Bekommst du! Obwohl sich ihre Vorstellungen sicher nicht ganz deckten. Doch was Marta vorschwebte würde ihn wohl mehr als entschädigen. Er zog sie an sich und sie folgte willig. Ihr Leib folgte weiter der Musik und beinahe schien ihm als könne er jeden ihrer Muskeln spüren. Sie hatte die Arme um ihn gelegt, sanft und doch bestimmt und begann nun genau so, wie man es erwartet hätte. Was immer er über ihren Kuss gesagt oder gedacht hatte, hier kam spürbar mehr Leidenschaft ins Spiel. Da war es auch vollkomen unbedeutend, dass die Lippen weiterhin kühl blieben.

Während sie seinen Hals liebkoste, glitten die Fänge langsam aus ihren Höhlen. Sie umschlang ihn, zog ihn an sich als wollte sie im nächsten Moment an ihm in die Höhe klettern. Und metaphorisch war das gar nicht so weit von der Wahrheit. Auf den nächsten Kuss folgte der Biss. Nicht die knochenbrechende Kraft eines Fleischfressers , kein brutales Zereißen von Fleisch, die Zähne drangen durch die Haut wie gut geschärfte Dolche. Tatsächlich war der Biss völlig schmerzfrei, es war die offene Wunde die den Reiz auslöste. Doch dazu kam es nie, denn reflexartig setzte der Sog ein und trug sie beide davon.

Marta gab sich dem Kuss nur kurz hin und ließ wieder ab, die Gier zurückhaltend. Sie wollte mehr und sie würde mehr bekommen. Später... Ihre Zunge verschloss ihn fürs erste, während der Sog noch kurz anhielt. Kein Tropfen Blut wurde verschwendet. Der Geschmack des Blutes verschwand, ebenso die Fänge, doch die Lust blieb. Spätestens jetzt war sie ebenso erregt wie er. Die Vampir ließ sich zurückfallen, ihre Brüste lösten sich von ihm, die Hüften blieben an ihn gepresst und wiegten im Rhythmus der Musik. Nächste Runde kommt bald! Doch zuvor noch ein Tanz zu bestreiten.
 
Mann!

Die Frau konnte küssen, dass einem die Ohren klingelten. Ihm war, als ob die ganze Welt um ihn herum bedeutungslos geworden war. Sicher, so etwas sagte sich schnell. In diesem Fall, in ihrer Nähe aber, war es tatsächlich so. Lukas war alles andere egal. Nichts spielte mehr eine Rolle. Sie war vom ersten Augenblick an seine große Liebe gewesen, nun aber nachdem sie sich geküsst hatten, als sie diese.... wundervollen Dinge an seinem Hals gemacht, diese Gefühle geweckt hatte, war sie mehr als das. Sie war seine Göttin, das Zentrum seiner Existenz. Er würde für sie töten, für sie sterben, oder beides gleichzeitig.

Lukas war glücklich!
Er tanzte neben Marta und dachte an nichts anderes mehr, als an sie. Die Nachwirkung des Kusses und auch die Macht ihres Blutes würden irgendwann nachlassen, Lukas würde wieder zu Verstand kommen und all das hier würde ihm vorkommen wie ein wundervoller Traum. In seinem Gedächtnis, seiner Erinnerung, würde er die fehlenden Bilder und Ungereimtheiten solange ersetzen, bis sich ein Bild ergab das zu seiner Gefühlswelt passte. Das würde dann, im Laufe der Zeit zu einer neuen Wahrheit und zum größten sexuellen Abenteuer seines Lebens werden. Es würde ihn verändern, für alle Zeit...

Nichts wollte er mehr entscheiden, nur noch für sie würde er da sein.
Sie hatte das Sagen, denn die Dinge die sie tat waren so voller Wunder...

Er lächelte!
 
Der Tanz ging noch eine ganze Weile. Ich will... Während sie sich bewegten, sah sie ihm tief in die Augen. ...deine Wärme... Marta schmiegte sich an ihn, während die Bässe dröhnten und den Takt ihrer Bewegungen bestimmten. ...deine Kraft... Sie konnte die Begierde kaum verbergen, ihr Hunger war noch lange nicht gestillt. ...dein Blut! Die Chance kam, als das Lied endete und der DJ eine Art Kunstpause einlegte.

Ein kurzer Wink und schon war sie auf und davon, erwartete natürlich, dass er ihr folgte. Ihr Weg führte sie vorbei an den Tanzenden und der Bar mit dem immer noch hochmotivierten Herrn etwa um ein Viertel der Tanzfläche. Dort war eine kleine Sitzecke, die nicht belegt war - vermutlich waren die Vorbesetzer erst vor kurzem aufgestanden. So kam ihr das gerade recht. Sie blickte kurz zu ihrem Begleiter, was jedoch mehr die Illusion einer Frage war. Wie auch immer seine eventuelle Antwort ausfallen würde, Marta ließ sich nieder. Langsam aber bestimmt, mit der Anmut einer Dame und einer Spur mädchenhafter Frechheit. Sie schlug die Beine übereinander und sah zu ihm auf. Es sollte nicht schwer sein zu erraten, wo sie ihn haben wollte.
 
Er folgte ihr artig wie ein Hundchen.
Obwohl das nicht ganz zutraf, richtiger wäre wohl: Wie ein Verdurstender dem letzten existierenden Tropfen Wasser. Lukas folgte Marta, blieb stets zwei Schritte hinter ihr und konnte sein Glück kaum fassen, als sie eine freie Sitzecke ausgemacht hatte. Schon saß sie und sah in auffordernd an. Das verwirrte ihn! In dem Verlangen ihr zu Diensten zu sein, überdachte er Tausend Möglichkeiten und übersah fast die naheliegendste. Obwohl auch das nicht richtig war. Eigentlich setzte er sich nur neben sie, weil er Zeit brauchte den nächsten Schritt zu überlegen. Und weil es ihn davor graute, dass sich wer anders dorthin setzen konnte.

Lukas nahm Platz, legte den Arm um seine Angebetete und zog sie zu sich heran.
Sollte sie sich nicht wehren, würde er sie küssen.
Leidenschaftlich, aber noch immer ohne großes Talent.

Wie leicht es plötzlich war?
Da dachte er minutenlang nach und dann als er sein Hirn ausschaltete und alles seinen Instinkten überließ, ging alles von allein...
 
Er verhielt sich genau wie sie wollte, doch etwas zögerlich. Komm schon - ist nicht schwer. Sie genoss es zwar, ihn in der Hand zu haben, doch verhielt er sich etwas zu unterwürfig für ihren Geschmack. Als er sich dann neben ihr niederließ kuschelte sie sich an ihn. Den Rest musst du dir selber holen. Und er tat es auch. Marta ließ ihn gewähren. Während es ihr sichtlich gefiel, dass er die Initiative ergriff, tat sie nichts um ihn zu unterstützen. Warum auch? Marta war leicht und sie wollte seine Muskulatur in Aktion sehen. Oder besser spüren.

Mit den Lippen war er wie schon zuvor nicht der Geschickteste, doch es war der Wille der zählte. Überlass das Küssen lieber mir. Die Lippen trennten , die Blicke trafen sich. In beiden brannte das Feuer der Begierde. Marta konnte sich kaum noch beherrschen, spürte wie sich ihre Fänge selbständig machten, verborgen, doch kurz davor zuzuschlagen. Er konnte spüren, wie ein schlankes Bein über seine Schenkel glitt und schon saß sie rittlings auf im. Sie beugte sich nach vorne, sodass er ihre Kette auf seiner Brust spüren konnte. Erst jetzt ließ sie sie vollkommen auf ihm nieder, die Arme um ihn gelegt, während ihre Oberschenkel ihn mit sanfter Gewalt umfassten.

Doch sie küsste ihn nicht. Stattdessen glitt ihr Kopf an seinem vorbei, er konnte ihr Parfüm riechen. Marta war erregt - in der Tat zu sehr um das Spiel noch länger fortzuführen. Die sanfte Zärtlichkeit täuschte. Hätte er es versucht, er hätte sich nur mit enormem Kraftaufwand befreien können. Nicht, dass er jemals daran gedacht hätte. Ihr Leib spannte sich, fast wie eine Feder vor dem Sprung. Und diese kam, als die die Zähne in seinen Hals schlug. Gieriger diesmal, doch nicht weniger zärtlich. Wie ein Messer durch Butter drangen sie in ihn ein. Der Sog setze ein und diesmal ließ die Vampirin sich treiben...
 
Zurück
Oben Unten