[16.04.04] - Herbststürme

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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Lurker stand dem Cafe gegenüber in der kleinen dunklen Gasse in der er immer auskam wenn er dorthin wollte. Regen umpeitschte seinen dürren Körper, der sich leicht im Wind hin und her bog. Wasser perlte von seinem Hut und lief in Bächen an ihm hinab. Es drang nicht durch seinen Mantel, deshalb war er noch trocken darunter.
Mit seinen Händen hielt er den Kragen hochgeklappt und Vorne zusammen geknäult, damit der Wind nicht das Wasser dort hinein trieb.
Ein Auto fuhr vorbei, durchtrennte den Regenschleier mit seinen Scheinwerfern. Als das Licht die Stelle erreichte an der Lurker stand, sah man dort nichts mehr.

Mit gemeßenen Schritten und völlig ohne Eile marschierte er über die Straße und hielt auf das Cafe zu. Er hatte den Rest der gestrigen Nacht damit verbracht durch die Stadt zu jagen, auf der Suche nach Brenda.

Nichts.

Er hatte bei jedem kriechendem Vieh, von der Ratte, bis zum Straßenköter, versucht etwas in Erfahrung zu bringen. Absolut nichts.
Aber es war nicht möglich das jemand einfach so verschwand. Lurker wußte wer bei solchen Gelegenheiten die Finger im Spiel hatte. Er war einmal ganz genau so vom Erdboden verschwunden. Er würde sich in der Gesellschaft umhören müssen, so ungern er diesen Ort auch betrat.

Als er mit seinen langen, spindedürren Fingern die Türe aufschob und mit tief in das vermummte Gesicht gezogenem Hut über die Schwelle trat und eine kleine Pfütze sich am Rand seines Mantels auf dem Boden bildete, war er merkwürdig ruhig. Es war eine seltsame Ruhe, wie eine seeliche Windstille. Das Lärmen in seinem Kopf setzte diesmal nicht ein. Er fühlte sich seltsam. Gestern hatte ein Teil von ihm in einen Spiegel geschaut und erkannt das das was ihn da ansah ganz sicher kein Mensch mehr war. Irgendwo in ihm fühlte sich etwas, ein Teil von ihm selber, das erste mal in seinem unleben akzeptiert.
Immer noch nagte das was Dimitri ihm gestern klar zu machen versuchte an ihm, daher war er heute viel zu sehr mit sich selber beschäftigt, als das er seiner üblichen Nervosität, die sich einstellte wenn er auf öffentlichem Parkett unterwegs war, Beachtung schenken mochte.

Wenn man selbst im Zweifel über sich war, dann war die Meinung der Anderen plötzlich seltsam fern.

Seine Augen glommen fahl und milchig aus dem Schatten seiner Vermummung, als sein Blick den Ort wie ein Suchraster durmaß.
Scheinbar war noch niemand `Verwandtes´anwesend. Das kam ihm zupaß. so konnte er sich in eine Ecke hocken, erstmal beobachten und sich dann demjenigen aufdrängen der seiner Meinung nach am meisten wissen mochte.
Außerdem hatte er einge `Behördengänge´zu absolvieren.
Immer noch stand er im Eingang, dann war er mit dem genauen mustern des Raumes scheinbar fertig und setzte sich langsam in Bewegung in Richtung hinterste dunkel Ecke
 
Und so war es der Zufall der ihm den ersten Gast des Elysiums bescherte, Raphael!

Ganz in schwarz gekleidet, öffnete er die Hintertür des Cafe´s und setzte sich nach einem nicken an Melissa, an seinen angestammten Platz.
Tiefe Augenringe und blasse Haut zeichneten ihn an diesem Abend aus und mit geweietn Pupillen glänzen seine rötlichen Augen unter den schmalen schwarzen Augenbrauen.
Er zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich auf seinem Stuhl mit einem Buch in der Hand zurück und begann zu lesen.
 
Und auch Alexande rlässt nicht lange auf sich warten. Mit seinem RX-8 fährt er vor dem Café vor und steigt aus. Er scheint heute abwesend zu sein. Gedankenverloren betritt er das Café und setzte sich, nur mit einem kurzen Kopfnicken in Melissas und dann in Raphaels Richtung, an einen Tisch, schlägt die Zeitung auf und durchblättert sie...
 
Und wieder etwas später öffnet sich erneut die Hintertür des Cafés. Melody trägt einen dunkelroten Rollkragenpulli und eine schwarze Jeans. Kleider, die Regeane ihr geholt hatte.. eine kurze Freude für den Tag die aber nicht lange angehalten hatte. Kleider zusammen mit der Anweisung dass sie Melissa für heute ablösen sollte.
Die Haare hat sie sich streng nach hinten zu einem Zopf zusammen gemacht. Sie setzt ein halbherziges Lächeln auf, bei dem man meint dass es sofort wieder in sich zusammenbrechen könnte. Kurz redet sie einige leise Worte mit Melissa, welche dann verschwindet.. erst dann wandert ihr Blick im Café umher.. Ich bediene einen Haufen Tote. Das ist doch nicht normal.. Bei Richard runzelt sie kurz die Stirn.. hat sie ihn schonmal gesehen? Oder ist er vielleicht auch sowas wie sie und Raphael? Ist es nicht egal solange er sein Trinken bekommt?
Dass einem bei Lurkers Anblick selbst in vermummter Gestalt ein Schauer über den Rücken läuft ist wohl normal.. vielleicht liegt es an den fahl leuchtenden Augen die man gerade so im Dunkel seiner Vermummung erkennen kann. Sie schüttelt sich innerlich.. da kann alles mögliche heraus kommen.. alles.. Schnell wendet sie den Blick wieder ab und beschäftigt sich damit saubere Gläser zu spülen.
 
Lurker erstarrte mitten in der Bewegung als er Raphael sah. Für einige Momente blieb er völlig regungslos, wie vom Donner gerührt. Das war Dimitris vermißter Raphael.
Es schien also ganz so als würde seine Suche heute Abend recht schnell von statten gehen, wenn dieser Typ hier war, dann war es Brenda vielleicht auch ?
Aus der Nähe konnte er jetzt viel mehr von dem Mann erkennen. Er hatte ein unglaubliches feines und dennoch herbes Gesicht mit femininem Schwung, und dennoch männlichem Ausdruck. Auch wenn seine Augen ein wenig stumpf wirkten und er übernächtigt wirkte, so war es völlig unübersehbar das dieser Bursche eine Ausgeburt an Schönheit war.
Anders als bei Dumont war es hier eine lebendige Schönheit, eine atmende und verheißungsvolle Schönheit.

Wie entzückt würdest du wohl deine nußbraunen Äuglein verdrehen wenn ich...

Lurker bemerkte das ein weiteres Mädchen herein kam und die Bedienung ablöste und er erkannte das die Kleine eine verdammt scharfe Beobachterin war, denn sie musterte ihn und das einen Augenblick länger als es Lurker recht gewesen wäre. Kein Wunder, er saß ja auch immer noch verkrampft und wie schockgefroren und stierte Raphael an wie einen Sonnenaufgang.
Also lehnte er sich soweit sein Buckel das zuließ wieder zurück und versuchte Raphaels Blick einzufangen. Sobald ihm dies gelang, winkte er ihn sachte zu sich hinüber.
Er mußte mehr wissen.
 
Das Buch niedergelegt um sich erneuit eine Zigarette anzuzünden traf Lurkers Blick den Raphaels, der erschrack.
Wann war er gekommen? War er schon die ganze Zeit da?
Lurker gab Raphael ein zeichen das er zu ihm kommen sollte.
Warum nicht... vielleicht kann ich Greg ja ein paar Informationen besorgen... er wäre sicher gut gelaunt wenn das klappen würde...

Raphael stand auf und trat mit seinem Buch und einer Zigarette in der Hand an Lurkers Tisch.

"Guten Abend!" begrüßte er mit monotoner und trotzdem wohlig klingender Stimme den Vermummten.
 
Lurker jubelte innerlich, der Schönling reagierte umgehend und Dumont war bisher nicht in Sicht. Überhaupt schien es Lurker das er der Einzige Anwesende war der nicht mehr so ganz am Leben war. Seltsam, das ganze Lokal voller Menschen. Einzig der teuer gekleidete Zeitungsleser schien ein `Verwandter´zu sein. Sehr gut.
Als Raphael an seinem Tisch angekommen war bedeutete Lurker ihm sich ein wenig vor zu beugen.
Dann flüsterte er mit seiner rauhen Lispelstimme.

Du bist Rapahel..? Richtig ? Versuche jetzt ruhig zu bleiben und tue so als wäre nichts besonderes... schau auch nicht über die Schulter, schau zu mir, hör mir zu und bleib ganz natürlich..

Lurker wußte nicht wieviel Zeit sie hatten, er ließ seine Augen ein letztes mal Gedanken schnell den Raum sondieren, dann fuhr er im Verschwörer Tonfall fort.

Ich weiß wer Du bist und ich kenne auch Dimitri und Brenda. Dimitri vermißt Dich sehr. Ist Brenda auch hier ?..

Er mußte ein wenig an sich halten nicht an dem Kerl zu schnüffeln, immerhin gehörte er Dimitri. Aber sicher würde der ihn...
Lurker merkte das er schon wieder abschweifte, er bemerkte außerdem das er die Lippen und den Hals des Mannes fixiert hatte wie eine Klapperschlange ein Kanninchen.
 
Raphael ließ den Blick auf Lurker und setzte sich.
"Nein Brenda ist nicht hier!" antwortete er mit ruhiger Stimme... auf den Rest jedoch, ging er nicht ein.

"Was wollen sie genau?"
 
Lurker war überrascht wie gut der Andere sich unter Kontrolle hatte, er wirkte nicht einmal auf ihn sonderlich aufgeregt oder überrumpelt und Lurker wußte selbst kleine Mimische Veränderungen zu lesen. Er nickte zufrieden.

Ich ? Was ich will ? Ich will Brenda finden... was genau willst DU denn ?

Das hatte ein wenig schärfer und zischender geklungen als er es beabsichtigt hatte. Versöhnlich und freundlicher fuhr er also fort.

Soll ich ihm etwas von Dir ausrichten ? Brauchst du vielleicht... Hilfe ?

Er hatte begonnen mit den Fingern zu spielen und die Kuppen gegeneinander zu tippen. Er ließ dem schönen Raphael ein paar Augenblicke um über seine Worte nachzudenken.

Wenn Brenda nicht hier ist.... weißt du wo sie ist...?

Seine Stimme war nun einnehmend und schmeichlerich, beinahe ...gütig ?
 
Melody macht wie mechanisch ein Glas nach dem anderen sauber, blickt etwas abwesend auf ihre Hände, die ihre Arbeit wie von alleine machen. Sechs Tage noch.. nur noch sechs Tage. Ich muss morgen dort hin. Bilder aus ihren Träumen erscheinen vor ihrem inneren Auge, die Blutige Form ihrer Mutter auf dem Boden vor der Treppe. Das Krankenhaus. der Regen.. die falsche Polizeiwache und die plötzliche Dunkelheit dort.

Das Glas in ihren Händen verrutscht ein Stück, findet noch einige Sekunden lang Halt ehe es einfach nach unten fällt. Mit einem hellen Klirren zerbricht es in große und kleinere Scherben und erst dieses Klirren reißt Melody aus ihren Gedanken. "Scheiße" man hört den leisen Fluch kaum, kann nur noch sehen wie sie hinter der Theke plötzlich verschwindet als sie sich nach den Scherben bückt. Ihre Finger zittern aber sie ist vorsichtig genug um sich nicht zu schneiden. Verdammt hör doch endlich auf daran zu denken. Konzentrier dich.. wenigstens die paar Stunden. Du musst hier Tote bedienen. Sie hätte gerne gelacht.
Kommen die zu mir? Oder muss ich zu denen? Eigentlich sollte sie es doch wissen.. seit dem Vorfall mit der falschen Polizeiwache hatte sie keine anderen mehr ausser Regeane gesehen. Sie machten ihr Angst, und das obwohl sie nur dasaßen und Zeitung lasen. Sie werden schon kommen wenn sie etwas wollen.

Melody erwartet fast dass einer von denen an der Theke steht und auf sie herab blickt als sie den Blick langsam nach oben schweifen lässt, aber da ist keiner. Du machst dich nur selbst verrückt. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hat entsorgt sie die Glasscherben und richtet sich wieder auf. Regeane hat gesagt dass ich mit keinem sprechen soll, also bin ich einfach still und warte.
 
"...Moment!" entschuldigt sich Raphael bei Lurker und steht auf.

"Ist alles in Ordnung?" fragt er mit ehrlich besorgtem Ton. "Ich komme gleich dir ein bischen helfen, mach dir nen Kaffee und setz dich so lange hin, ich bin gleich da!"

Ohne eine Antwort abzuwarten geht er zurück zu Lurker.

"Brenda ist nicht hier und ich weiß auch nicht wo sie ist, du kannst Dimitri ausrichten das es mir gut geht und das sie nichts von ihm wissen! Ich werde hier bleiben!" einen Moment lässt er Stille walten.

"Kann ich ihnen etwas zu trinken bringen?" fragt er nachdem er aufgestanden ist mit belegter Stimme und traurigen, den Tränen nahen Augen.
 
Melody reagiert nicht wirklich auf Raphael, lediglich mit einem Blick der aber recht ausdruckslos wirkt. Sicher, man sieht ihr an dass sie verwirrt ist, aber sie unterdrückt es größtenteils.
Hier in Ruhe einen Kaffee trinken? Nachts? Mit Sicherheit nicht.
Und verdammt nochmal, sie braucht seine Hilfe nicht.. Regeane würde das nicht sehen wollen. Das würde wieder nur eine Strafe geben auf die sie keine Lust hatte, für die sie nichts konnte.
"Ich schaffs schon" sagt sie noch schnell leise bevor er sich wieder abwendet und zurück zu Lurkers Tisch geht.
Stell dir vor wie sie sich Morgens ihre Unterhosen anziehen, die steigen auch rein wie jeder normale Mensch. Denk einfach es wären Menschen wie du und Raphael. Bisher hatte Lena das doch immer gemacht.. Und sie.. hmm in jedem Café geht die Bedienung an den Tisch
Sie greift mit einer Hand nach der Getränkekarte und verlässt den Teil hinter der Theke um dann zu Richards Tisch zu gehen. Fast schon etwas zu fest umklammert ihre Hand die Karte.
"Wollen.." Ihre Stimme ist deutlich in den Keller gegangen, droht gänzlich zu verschwinden. Verdammt REISS DICH ZUSAMMEN! Er ist ein Mensch "Kann ich ihnen etwas zum Trinken bringen?" Sie versucht sich an einem strahlenden Lächeln

[dice]
Out of Character
Charisma + Ausflüchte
ich weiß nicht ob ich das würfeln muss um sicher und überzeugend zu wirken
 
Lurker zuckt heftig zusammen als das Glas auf dem Boden zerschellte. Glücklicherweise holte sein Verstand den ersten Impuls zu handeln noch ein.
Dieser Impuls hätte ihn sicherlich fauchend über den tisch springen lassen um sich gegen Dumont zu verteidigen, von dem er fest überzeugt war das dieser gleich hinter ihm stehen und ihn im Nacken packen würde.
Sein hübscher Gesprächspartner entschuldigte sich kurz, was Lurker mit einem Nicken quittierte. Er nutzte die Zeit um sein gerupftes Ego wieder zurecht zu rücken. Er war mehr als angespannt.
Dann kam Raphael zurück und Lurker war wieder gefaßt.
Als der Andere dann mit den Tränen kämpfend seinen Entschluß verkündete war er zutiefst getroffen.

Was haben sie Dir angetan... ?

Die Wahrheit die wie bittere Medizin auf seiner Zunge hin und her schwappte war, die Camarilla scherte sich einen Dreck um die Menschen. So waren sie, die Monster. Die einen gaben keinen Penny auf ein Menschenleben, die Anderen versklavten sie, und spielten mit ihren Leben, schubsten sie herum wie ein kleines Kind einen Käfer in einem Marmeladen Glas. Lurker schüttelte langsam den Kopf. Seine Stimme war sanft.

Nein danke Raphael... ich würde gerne mit Monsieur Dumont sprechen. Das wäre alles.

Mehr konnte er für ihn nicht tun. oder doch ?

Wenn DU mal etwas brauchst... dann hinterlasse eine Nachricht in der Bibliothek. Abteilung Reiseführer, Reihe A. Dort steht ein uralter Reiseführer für Schottland. Lege Deine Nachricht dort hinein.... falls mal etwas sein sollte.

Lurker hatte gerade so laut gezischelt das der Andere ihn noch hatte verstehen können. Vielleicht würde Raphael irgendwann Hilfe wollen, Lurker mußte ihm eine Hintertüre anbieten, für Dimitri.
 
"Ich wer..." seine Stimme versagte und klang belegt.
"Ich... werde ihn holen!" brachte er den Satz noch heraus drehte sich um und verschwand durch die Hintertür.
Im Flur angekommen lehnte er sich gegen die Wand und sackte weinend zusammen.

SCHEIßE! Sie... sie denken an mich... sie... machen sich Sorgen... aber.. ich... muss.. hier... bleiben!!! Er versuchte sich zusammen zu reißen, ging kurz in das kleine Badezimmer und wusch sich das Gesicht.
Gerade als er das Badezimmer veließ traf er auf Melissa.

"Hi, kannst du vielleicht Greg bescheid sagen das er im Café gebraucht wird?" versuchte er ohne sich anmerken zu lassen wie es ihm ging den Satz zu beenden.

Sie nickte.

Raphael verzog sich in sein Zimmer und packte das Koks aus. Seine letzte Rettung, das Exit Schild der Hölle... die Insel im Meer das ihn zu verschlingen drohte.
Weißes Gold!


Einige Minuten später betritt Raphael erneut das Cafe, blass. tiefe Augenringe, trockene Lippen, feuchte, rötliche Augen, laufende Nase.

Zitternd macht er sich einen Cappuchino und will ihn zu seinem Tisch bringen, dann fängt das Zittern an.
Seine Muskeln gehören ihm nicht mehr, der Arm der die Tasse trägt zittert, schlägt aus, verschüttet den Cappuchino, läuft heiß über Raphaels Haut.
Raphael bricht zusammen, die Augen halb geöffnet liegt er mit flatternden Liedern auf dem Boden, die Tasse neben ihm in tausen Scherben, gleich seiner Seele, hin und her gerissen zwischen Dimitri und Greg, Brenda und Sahra.
Doch für einen Moment trat Frieden ein, Raphael wußte was sein Körper tat, was passiert war, doch es war ihm egal, denn er hatte für einen Moment seinen lang ersehnten Frieden!


Out of Character
Ich war mal so frei das mit Melissa zu machen ja? ich weiß nicht wann Salo wieder online kommt!
 
Lurker hatte, nachdem sich Raphael abgewandt hatte und durch die Türe im Thekenbereich verschwunden war, wieder ruhig gesessen. Er würde das alles ersteinmal verdauen müssen.
Also blieb er sitzen, schaute sich um, wieder traff sein Blick das Mädchen hinter der Theke, die gerade mit einer Getränkekarte bewehrt, die sie ein wenig wie ein Schild vor sich her trug, durch den Raum auf den Zeitungsleser hinzuschritt. Sie wechselte ein paar Worte mit ihm, Lurker lauschte interessiert. Dann ging die Tür durch die Raphael verschwunden war erneut auf und spieh den Schönen wieder aus. Sein Blick wirkte wirr und unstett. Er konnte ihn nicht auf seine Umgebung fixieren, ein wenig so als versuchten sie etwas zu anzusehen was nur Raphael sehen konnte. Wie ein Blick in eine schattenhafte Zwischenwelt.
Mit seltsam verkrampften Gliedern zappelte er hin und her, verschüttete seinen Kaffee und brach dann zusammen.
Für einen Sekunden Bruchteil schien es so als würden alle Geräusche aus dem Raum gesogen.
Lurker preßte sich tief in seinen Stuhl. Was hatte Raphale vor ? Wollte er in ein Krankenhaus gebracht werden aus dem Dimitri ihn befreien konnte ?
Auf jedenfall war das eine Chance. Er mußte das tun was er am besten konnte, unauffällig bleiben und alles beobachten.
Lurker blieb völlig unscheinbar sitzen.
 
Speichel lief aus Raphaels Mund und ein zittern ging durch seinen Körper.
Dann hörte es auf, er lag still und ruhig da, nur aus seiner Nase floss Blut, ergoss sich auf den Boden und vermischte sich dort mit dem Cappuchino, viele Leute hätten eine Menge hier im Cafe bezahlt um DAS in einer Tasse serviert zu bekommen, doch die Szenerie war so unwirklich und erschreckend das wohl niemand daran dachte, aber eines war nicht zu vertreiben... der Geruch des roten Lebenssaftes der aus Raphaels Nase lief.
 
Alexander war gerade dabei, den Artikel über den Raubmord des vergangenen Tages zu lesen, als Melissa zu ihm herüber kam. Er hob leicht den Kopf und blickte ihr tief in die Augen. Es schien, als überlege er, was sie gefragt hat "Bringe mir bitte eine "Mädchentraube", mein Kind" bringt er dann hervor und seine Lippen verziehen sich zu einem lächeln, was jedoch nicht ganz so gelingt, wie es sein sollte. Er beugte sich wieder über seine Zeitung...

...um von dem Scheppern der Tasse,die Raphael fallen lies ein weiteres Mal aus den Gedanken gerissen zu werden.
Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete er, wie Raphael am Bodden liegt und von Krämpfen geschüttelt wird. War es ein epileptischer Anfall, unter dem er litt, oder war es auf diese eigenartige Kälte zurück zuführen, die seit ein paar Tagen in die Knochen der Menschen schlich. Er wusste es nicht. Er wusste auch nicht, ob es alle Ghule der Stadt befallen hat. Deswegen stand er urplötzlich auf und verliess ohne ein weiteres Wort das Café, um kurz darauf mit aufheulendem Motor davon zu fahren
 
Lurker sah den Zeitungsleser wie von den Kreuzrittern gehetzt aufspringen und hinaus rennen.

Tapferes Bürschchlein, und ziemlich schnell.

Dann sah er wieder zu Raphael, der zuckte und zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenem. Mitleid brach in Lurkers innerem hervor, doch dann sah er einen Faden des rötlichen Blut und Schleim Gemisches aus dem Schönen hervorbrechen.
Der Geruch wallte auf wie ein Tropfen Tinte in einem Glas Wasser, durchsetzte sofort das ganze Cafe und Lurker wurde in einen roten Schleier getaucht.
Seine Hände mit den widerwärtig langen und spindeldürren Fingern krallten sich in den Tisch, seine Nägel rissen tiefe Furchen in das Holz.
Es roch nach Leben, es roch nach wildem ungezügeltem Leben. Lurker knurrte leise und zog die Beine an, brachte seine Füße auf die Sitzfläche unter sich und war zum Sprung bereit.
Er sah Raphael, der sich in seinem blutgierigem Traum in eine Fontaine aus Blut verwandelt hatte und er Lurker, würde darin versinken.
Ein letzter Blick durch den Raum ob nirgendwo Gefahr lauerte, dann würde er sich auf ihn stürzen.
 
Melody hörte die Antwort von Richard noch, als es hinter ihr plötzlich einen dumpfen Laut gab, so als wäre irgendetwas zu boden gefallen, gefolgt von einem weiteren Scheppern, das sich anhörte als wäre etwas herunter gefallen und zersprungen. Erschrocken flog ihr Kopf herum und als sie Raphael da liegen sah erstarrten ihre Züge für einen Augenblick.
"Raphael!" Richard, der das Café so überstürzt verlaässt wird nicht weiter beachtet, ebensowenig wie der dunkle Gnom an seinem Tisch. Sie lässt die karte zu Boden fallen und überwindet die kurze Distanz zu Raphael mit wenigen Schritten um bei ihm in die Knie zu gehen.
Mit zitternden Fingern greift sie nach ihm und schüttelt leicht seine Schulter "Scheiße.. was mach ich denn jetzt?" Erste Hilfe? Wie geht erste Hilfe? Stabile Seitenlage? Melissa!
Melody beugt sich über ihn und lauscht nach seiner Atmung, hört dabei ihr eigenes Herz viel zu laut klopfen.. Dann richtet sie den Oberkörper wieder auf und wischt das Blut mit ihrem Ärmel von seiner Nase. Ihr Blick ruckt herüber zu Lurker Verdammt gaffen sie nicht so herum sondern helfen sie mir! Ihr Ton ist schärfer als sie selbst gedacht hätte, und in dem Moment ist ihr egal was Das an dem Tisch ist. Beine hoch.. ja Beine hoch.. Ihre Hand rutscht auf dem Cappucino weg als sie viel zu hektisch versucht einen Stuhl heran zu ziehen um Raphaels Beine hoch zulegen
 
Das Ding springt deine Beute an, es will ihn dir abnehmen.

Lurker fauchte und kauerte sich noch enger auf dem Stuhl, sein Körper bebbte vor Anspannung, vor Wut und vor Gier.
Er mußte ihn haben, er mußte ihn trinken.
Dann war das Ding bei seiner Beute, faßte sie an, drehte sich zu Lurker um und schrie ihn an. Dann packte es wieder die Beute, sicher wollte es seine Beute wegschleifen, das würde er nicht zulassen.
Lurker explodierte aus dem Stuhl herraus und landete auf Raphael. Mit einer Hand die in scharfen, langen Fingernägeln endete krallte er nach dem Ding und versuchte gleichzeitig seine Beute unter sich ein Stück weg zu ziehen, in Sicherheit, weg von dem Ding.

Er kreischte und fauchte Melody wild an.
 
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