[15.5.2004] Ein Treffen mit den Werwölfen an der Burgruine (2. Versuch)

Khalam al Saiir

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Nikolai hatte einige Zeit damit verbracht sich auf dieses Treffen vorzubereiten. Es war nicht sehr ergiebig gewesen, dementsprechend war er innerlich aufgewühlt, als er sich der Ruine näherte. Er genoss das Gefühl der Angst die ihn wieder einmal durchflutete. Werwölfe - konnte es noch extremer werden? Lieber würde er sich abermals mit dem Sabbat herumschlagen als mit solchen Wesen, aber man gehorchte nun einmal den Worten eines Justicars.

Dieses Mal hatte der Ventrue keine Absicherungen getroffen. Er wollte sich wieder einmal lebendig fühlen und alles riskieren.

Mit dumpfen Schritten betrat er die Ruine....
 
Black Mind, der Anführer der Garou war natürlich nicht sonderlich erbaut, dass sich wieder ein Vampir seinem Heiligsten näherte. Er hatte es auch nicht zugegeben, aber er war mit Meyyes Leistung vor ein paar Tagen auch nicht zufrieden gewesen. Er hatte sich für dieses Treffen abgesichert.

Kein Wunder. Hier war das, was die Garou in der Stadt beschützten. Er hatte nur zu einem Vampir ... Vertrauen, wenn man das so ausdrücken konnte. Trotzdem ... er war gespannt, wie die Verhandlungen ausgehen würden.

Der Mann, mitte 30, trat aus dem Schatten einer Mauer heraus. Seine längeren Haare waren gepflegt und im Nacken zusammengebunden. Er hatte einen schwarzen Anzug an. (Nicht von der Stange) und machte einen sehr gepflegten Anschein.

"Guten Abend, Seneschall Kurágin. Mein Name ist Michael Jones, vielleicht ist ihnen auch der Name Black Mind bekannt. Ich bin der Älteste dieser Septe. Ich freue mich, dass sie alleine gekommen sind." Natürlich hatte er die Umgebung beobachten lassen und auch genügend Geister sind unterwegs, um sofort Alarm zu schlagen ... oder die Garou zu unterstützen.
 
Der Ventrue mustert den Mann vor sich. Das ist also ein Werwolf? Komisch, ich hatte etwas anderes erwartet..

Nikolai bleibt stehen und streicht sich seinen abgetragenen Anzug zurecht. Danach hebt er den Blick und lächelt breit.

Grüss Gott, werter Ältester! Es ist mir eine ausserordenliche Freude sie kennenzulernen. Selbstverständlich bin ich alleine gekommen - es ist ein Zeichen meines Wunsches nach einer möglichst vertrauensvollen Beziehung untereinander. Wie geht es Ihnen?
 
Black Mind lächelte freundlich ... Ein Vampir mit Manieren! Das es sowas noch gibt? Ich bin überrascht ... so, wie er aussieht auch ...

"Ich werde offen sprechen. Ich bin hier selbstverständlich nicht allein. Dies hier ist ein Platz, der uns mehr als sehr wichtig ist. Ich hoffe, dass sie soweit vom Prinzen informiert wurden." Er machte eine kurze Pause.

"Danke, der Nachfrage ... mir geht es soweit ganz gut, außer natürlich, das wir während und vor dem Fluch etwas an Zahl dezimiert wurden. Ich möchte sie davon aber in Kenntnis setzen, dass wir Unterstützung erhalten werden, um unser ... Heiligstes weiter zu schützen.

Aber darum geht es heute nicht in erster Linie." Er machte eine ausladende Geste, um den Seneschall weiter in die Burgruine zu führen. Bei einem überdachten Eck zeigte er auf Sitzmöglichkeiten. (Aus Stein) "Wollen sie sich setzen? Es gibt einiges zu besprechen und im Stehen ... naja, es wäre unpassend."
 
Nikolai nickte dem Garou zu und folgte in das innere der Burg. Dort angekommen nahm er Platz.

Natürlich bist du nicht alleine. Wer wäre schon so verrückt in unserer Welt ?...
Nikolai musste nun wahrlich Grinsen. Doch kurz danach stellte sich ein ernstes Gesicht ein.

Ich möchte Euch mein Beileid für Eure Verluste und Verstorbenen aussprechen. Mögen sie in Frieden ruhen.

Mir liegt es fern eurem Heiligsten etwas anzutun und selbstverständlich verstehe ich eure Sorge um den Schutz.


Danach faltete Nikolai seine Hände zusammen und verschränkte seine Finger ineinander. Abwartend blickte er den Garou an.
 
Das Grinsen vor dem Beileidsspruch war nicht unbedingt glücklich gewählt. Deswegen zog der Garou auch die Augenbrauen kurz zusammen.

"Nun, um auf den Punkt zu kommen. Mit dem Prinzen hatten wir hier folgendes Abkommen. Diese Ruine bleibt weiterhin unsere erste Priorität. Wenn sich hier einer der euren her verirrt ist seine Existenz verwirkt ... außer natürlich, er kommt auf eine Einladung.

Folgende Kainiten wissen von unserer Existenz hier in Finstertal. Meyye, Viktor, Cat, Nikita, Lurker. Das reicht für meinen Geschmack vollkommen. Meyye wohnt mit einer der unsrigen zusammen. Mit Nikita natürlich. Sie ist es auch, die als erstes friedvollen Kontakt mit uns geknüpft hat. Ich muss sogar zugeben, dass wir ihr vertrauen. Sie hat uns geholfen, wir haben ihr und euch bei dem Fluch geholfen. Also sind wir eigentlich quitt.

Das muss aber nicht sein. Ich lege wert auf eine friedvolle Koexistenz.

Weiterhin befindet sich das World Sience Gebäude und das King´s Pub in unserer Hand. Auch hier möchten wir keine Vampire sehen. Außer auf Einladung.

Ich sagte bereits, dass neue Garou sich unserer Septe anschließen werden. Es wäre gut, wenn wir hier besprechen würden, wie weit unser Territorium geht. Ich dachte an das Südviertel. Falls sich hier aber wichtige Stätten von euch befinden, so wäre es von Vorteil, wenn ihr mir sagen würdet, welch es sind, damit wir diese ausschließen können. Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich gleich mit dieser Forderung komme. Wir sind schließlich hier, um zu verhandeln."
 
In der Kürze liegt die Würze, werter Ältester. Ich bin gerne bereit sofort anzufangen. Das Südviertel sagt ihr? In der Tat gibt es dort einige wichtige Dinge die meinen Untergebenen wichtig sind. Da müssten wir schon genauer sein. Habt ihr vielleicht eine Karte der Stadt? Ich will keinesfalls das es zu Missverständnissen kommt.

Nikolai blickt den Mann vor sich fragend an.
 
Black Mind nickte. Natürlich hatte er eine Karte von dem gewünschten Gebiet. Er war schließlich gut vorbereitet.

Dann breitet er eine Karte aus und fährt die dicke Straße, oberhalb vom Theater und dann Richtung Süden am World Sience entlang ab.

"Das hier, wäre das Gebiet, von dem ich spreche."
 
Nikolai mustert die Karte genau. Das ist doch wohl zuviel des Guten! Ich kann ICH nicht zu sehr verstimmen, bei CAT sieht es da schon anders aus..

Darf ich euch meine Vorstellungen zeigen werter Ältester?

Nikolai fährt mit seinem Finger die Strasse südlich der Psychatrischen Anstalt entlang, bis zur Kaserne. Diese lässt er aus und umschreibt das Gebiet nordöstlich der Kaserne bis zu dem Tiergarten. Danach tippt er auch noch auf das King`s Pub. Das Angebot wird er wohl kaum annehmen. Aber es lässt viel Spielraum
 
Black Mind runzelte die Stirn. Das ist ja gar nichts!

"Werter Seneschall! Sie wollen mich beleidigen, nicht wahr! Wir haben bereits mitbekommen, dass die Anstalt in der Hand eines Vampirs ist. Schließlich sind wir nicht blind. Von mir aus, haben die Kainiten hierhin auch weiter freies Geleit, aber ihren Vorschlag kann ich auf keinen Fall annehmen!"

Black Mind sprach zwar ruhig, aber er legte viel Kraft in seine Stimme. Er fühlte sich tatsächlich beleidigt.
 
Nikolai reibt sich kurz die Nasenwurzel und denkt nach. Danach setzt er an und spricht mit ruhiger Stimme:

Ehrenwerter Ältester, es liegt mir fern euch zu beleidigen, aber ihr werdet sicherlich verstehen, dass auch ich veruschen muss ein befriedigendes Resultat für meine Art auszuhandeln. Ich mache euch einen Vorschlag was das Gebiet betrifft und, so glaubt mir bitte, ich überschreite damit meine Befugnisse bei weiten. Dennoch ist es mir ein Anliegen mit euch im Guten zu verbleiben. Jedoch muss ich für dieses Angebot einige zusätzliche Abmachungen einbringen.

Nikolai deutet nun ein Gebiet auf der Karte an, dass eindeutig einiges an Grosszügigkeit erkennen lässt.


Wäre dieses Gebiet akzeptabel?

Das wird CAT aber verärgern. Aber was solls. Ich werde für sie schon etwas passendes finden.

Der Ventrue wartet die Reaktion des Garou ab und auch ob dieser Fragen nach den zusätzlichen Abmachungen stellt...

Out of Character
Die Kaserne ist ausdrücklich ausgenommen
 
Black Mind beruhigt sich wieder etwas und denkt über das Angebot nach. Zumindest war der Tierpark mit dabei ... das war gut .. und auch sonst, hatte sich das doch so recht gut entwickelt. Ja ... er schien zufrieden zu sein.

"In Ordnung. Also ist das in Zukunft unser Gebiet. Wir sind natürlich noch im Wald unterwegs. Das ist klar, das dies auch zu unserem Territorium gehört. Auch sonst müssen Vampire nun einmal vorsichtig sein, wenn sie die Natur betreten. Außerde wollte ich fragen, ob wir uns weiterhin in den Stadtparks aufhalten dürfen.

Dazu möchte ich noch sagen, dass es bereits eine Bedrohung im nördlichen Stadtpark gab, die ihr nie hätten besiegen können. Eine Bestie hauste dort. Da ist jedes Sabbat-Mitglied brav dagegen. Wir bräuchten also zusätzlich freies Geleit zu den Parks."
 
Das Gebiet und zusätzlich freier Zugang zu den Parks, dazu die Wälder?

Was wir besiegen können oder auch wollen, wirst du Garou hoffentlich niemals herausfinden. Denn wenn wir es wollten...

Nikolai rieb erneut seine Nase.

Also gut, werter Ältester. Das bedeutet auch das ihr, im Gegensatz zu meiner Art, durch unseren Teil Stadt ziehen dürft. Damit bin ich einverstanden, doch ich muss einige Bedinungen daran knöpfen:
Erstens: Falls ein Garou jemanden meiner Art ausserhalb eures Gebietes tötet, dann muss diese Person unter die Gerichtbarkeit meiner Art gestellt werden. Cuius regio, eius iuridicus!
Zweitens: Falls es eine, wie auch immer geartete Gefahr für die Stadt und dessen Bewohner gibt, müsst ihr mich davon in Kenntnis setzen.
Drittens: Ich und zwei weitere Personen meiner Wahl haben völliges Zugangsrecht in eure Gebiete, mit Ausnahme eurer heiligen Städten.
Viertens: Kein Kainit darf von eurer Art vor mir versteckt oder unterstüzt werden oder aber auch gefangen werden, ohne das ich davon in Kenntnis gesetzt werden.
Fünftens: Alle anderen Werwesen, die nicht zu den Garou gehören, stehen ausserhalb eures Gebietes unter meiner Rechtssprechung.

Dies sind meine Bedinungen. Sind sie für euch akzeptabel?


Jetzt wird es interessant...
 
Black Mind war verblüfft! Und er machte sich auch keine Mühe das zu verstecken. Die beiden Männer sprachen offen, also durfte es diese Reaktionen geben. Er überlegte.

"Darüber müssen wir diskutieren. Zu ihrem ersten Punkt. Wenn ein Kainit einen Garou in ihrem Gebiet angreift, wird er sich wehren dürfen. Ich will dabei sein, wenn über einen Garou geurteilt wird. Es müssen alle Parteien angehört werden und kein vorschnelles Urteil gefällt werden. Ein Vetorecht wäre fair.

Ihr zweiter Punkt ... dem werde ich selbstverständlich und ohne Einschränkung nachgehen, verlange aber auch, dass ihr uns informiert, wenn euch etwas auffällt.

Drittens ... dem kann ich nicht zustimmen. Ihr habt ihr freies Geleit und Meyye. Ich möchte das die Gangrel als Haupt-Kontaktperson eingesetzt wird und die Kontaktaufnahme über sie laufen soll.

Viertens ... auch dem kann ich so nicht direkt zustimmen. Meyye wurde öfter von uns unterstützt und im Notfall wird sie sich auch bei uns verstecken können. Wenn sie es so wollen ... Sie besitzt unser Vertrauen und Immunität. Wenn sich andere Vampire in unser Gebiet verirren, werden wir diesen sehr wohl festsetzen. Gerne holen wir sie dann zu unserem Richtspruch dazu.

Fünftens ... von welchen Fera sprechen sie? Ach ja ... Fera ist die Bezeichnung für andere Werwesen. Wenn sie Nara meinen ... Viel Glück beim Festsetzen ... sie ist gut. Aber dem kann ich zustimmen."

Er lehnte sich zurück und lächelte. "Was halten sie von meinen Korrigierungen?"
 
Nikolai nickte und erwiederte:

Ich stimme eurer Ausbesserung des ersten Punktes zu, solange die Aggression nicht vom Garou ausgeht. Falls die Aggression von eurer Seite hervorgeht, werde ich ohne euer Veto urteilen, aber ihr werdet auf jeden Fall anwesend sein um meinen Richtspruch zu hören. In jedem anderen Fall habt ihr ein Vetorecht, sodass wir uns auf ein für beider Seiten akzeptabeles Urteil einigen können.

Dem zweiten Punkt stimme ich zu!

Der dritte Punkt wird von mir akzeptiert, jedoch muss ich darauf bestehen das auch mein Diener freies Geleit hat. Ich muss in der Lage sein euch zu kontaktieren, falls Meyye nicht ausfindbar sein sollte und ich persöhnlich nicht anwesend sein kann.

Über den vierten Punkt kann ich nur bedingt verhandeln. Von mir aus können wir Meyye aus dieser Abmachung herausnehmen, solange sie durch ihr verhalten nicht diese Stadt in Gefahr bringt. Jedoch muss für jeden anderen Kainten folgendes gelten: Wenn ihr diese Person unterstüzt, sie versteckt oder gefangen nehmt, muss ich davon in Kenntnis gesetzt werden. Darüber kann ich mit euch nicht verhandeln. Dies ist für unsere Art von absolutem Vorrang.

Über den fünften Punkt sind wir uns ja einig.

Was sagt ihr dazu?


Nikolai streift sich über die linke Augenbraue, atmet leicht ein und wartet auf eine Antwort.
 
Black Mind tippte mit den Fingerspitzen aneinander und überlegte.

"Ich möchte noch einmal betonen, dass die Gangrel Meyye unter unserem Schutz steht. Wenn sie von euch festgesetzt wird, dann muss uns das mitgeteilt werden. Es gibt zuviel, die sich hier Sorgen machen würden.

Sie bekommen eine Telefonnummer, wo sie mich direkt erreichen können. Ich möchte wissen, wer ihr Diener ist, der hier freies Geleit haben soll.

Ansonsten kann ich zu allen anderen Punkten zustimmen.

Dann wären wir uns einig. Nicht wahr?"

Der Garou reichte dem Seneschall die Hand, um diesen Vertrag zu besiegeln.
 
Nikolai nickte leicht und sagte:
Ich habe verstanden und auch akzeptiert, dass Meyye unter eurem Suchtz steht. Doch ich möchte betonen, dass sie dennoch von meiner Art ist. Wenn sie die funtamentalen Gesetze unserer Art bricht, werde ich handeln! Welchen Preis das auch immer kosten mag! Solche Zustände wie zum Zeitpunkt des Fluches werden nicht nochmals innerhalb unserer Reihen herschen. Jedoch werde ich mein möglichstes tun, damit sie auch weiterhin unsere Kontaktperson bleibt.

Den Namen und eine Beschreibung meines Dieners werde ich ihnen sobald als möglich zukommen lassen.

Ansonsten sind wir uns einig. Jedoch bitte ich mir einen Zeitraum von 3 Monaten heraus um diese Abmachung in Kraft tretten zu lassen. Ich muss dafür Sorge tragen, dass einige umziehen müssen und auch sonst muss organisatoirisches vollzogen werden. Wenn dies für euch akzeptabel ist, dann sind wir uns einig!


Nun streckt Nikolai seine Hand aus und wartet ob der Garou sie ergreift.
 
Der Garou nickte.

"In Ordnung! Dann sind wir uns einig. Ich bin darüber erfreut und hoffe auf weitere gute Zusammenarbeit."

Sein Gesicht wirkte sehr freundlich.
 
Ich kann euch nur zustimmen, werter Ältester! Ich wünsche euch noch eine angenhme Nacht!

Nachdem sie sich die Hände geschüttelt und den Vertag bekräftig hatten, drehte sich Nikolai um und verliess die Ruine.

Das war besser als ich dachte. Ich hoffe der Garou steht zu seinem Wort. Wenn er das tut wird er erkennen, wieviel er aufgegeben hat. Wenn er es nicht tut, Gnade uns allen Gott...
 

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