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TR Gomer

Kainit
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7. Oktober 2003
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Kai hatte sich etwas in den Kopf gesetzt und einem Bayern konnte man kaum etwas aus dem Hirn nehmen wenn es sich erst einmal breit gemacht hatte. Verdunkelt war er auf dem Weg zum Gelände der Flüchtlinge, er sollte sich ja nur nicht in normaler Gestalt zeigen. Zur Sicherheit wahr seine Ghul auf dem Weg zu seinem Polizeikontakt um ihm einen Umschlag einzuwerfen, mit Bargeld und der Anweisung einen Polizeibericht abzuändern.

Er sah sich um, wusste nicht wo die Wandler die Herausgabe verlangten. Da sie ihn aber auch verdunkekt sehen konnten, würden sie ihn schon finden.
 
Während sich Kai umschaute, flüsterte ihm jemand ins Ohr, er sollte zur Bar am Ende der Straße gehen und sich da an den rechten Fensterplatz setzen.
 
Fast hätte Kai geschmunzelt bei dieser Ansage. Sein Blick folgte der Straße, suchend nach der Bar und einer dunklen Gasse. Zumindest von letzterem gab es in der Stadt immer genug.

Im vertrauen auf sich selbst und dem Drang nach einem weiteren persönlichen Sieg betrat er die Bar ohne Verdunkelung, heute als klassischen man in black, grüßte kurz das Personal an der Theke und scannte für einen Moment den Raum. Wege, Objekte, Personen bevor er benannte Stelle suchte.
 
Es war nicht schwer, an dem Tisch saß der wahre Gläubige und wartete darauf, daß sich Kai auch setzte.

Es war eine ganz normal Bar, ein wenig dunkel, 2 Bedienungen, ein Weg zu den Toiletten und auch ein Notausgang, aber Kai würde wohl eher am Ausgang sein, als einen anderen Fluchtweg wählen zu müssen.
 
Kein Ort den Kai normal für sich gewählt hätte, aber er war auch nicht aus eigenem Interesse hier. Er trat näher an den Tisch und setzte sich dem Mann gegenüber.

"Guten Abend."

Er versuchte alles was er an Autorität besaß sichtbar zu tragen, würdevoll aber auch dominant.
 
Irgendwie war es verdammt schwer würdevoll und dominant zu wirken, wenn man etwas spürte, was das Tier dazu zwingen wollte zu fliehen wollen und es alle Willeskraft eeforderte nicht in Rötschreck zu verfallen.

"Guten Abend", erwiderte der Mann, der auf einmal Deutsch mit leicht holländischem Akzent konnte und winkte eine der Bedienungen heran, um 2 Bier zu bestellen.
"Ich denke, sie haben auch Durst."

Dann machte er erstmal eine Pause.
 
Es war ein erstes Absacken das hier geschah, der erste Riss in der Festung die Kai war. Bei guten Vorraussetuungen uneinnehmbar, eigentlich, aber die Jahre hatten ihre Wände mit tiefen Rissen schwer zugesetzt. Er durfte sich nicht überrumpeln lassen, aber dem Katholiken setzte diese Aura nun schwer zu. Das komplett andere Auftreten des Mannes im Vergleich zum Vortag setzte ihm deutlich zu.

"Danke, aber für nur Johannesbeerensaft."

Er hatte eigentlich kein Interesse das Trinken vorzutäuschen, aber die Maskerade war immer noch sein höchstes Gut. Mit dem Saft hatte er zumindest ein dunkles Getränk bei dem es nicht auffiel wenn auch mal ein kleiner Tropfen Blut aus seinem Mund den Weg ins Glas fand. Wäre es nicht immer dermaßen unangenehm sich für dieses Spiel auf Mund oder Lippe zu beißen, er würde es öftrs machen. Er wollte dem Mann zuerst sonstetwas vortragen, aber nun sank er weiter und fühlte sich innerlich auf dem Weg zu einem kleinen Jungen der dem Pfarrer einen Streich spielen will Und darauf ertappt vor diesem steht.
 
"Na schön, Mr Worf, Johannisbeersaft ist das Getränk für Krieger." Falah grinste, ob wohl Kai den Witz verstand, vermutlich nicht. "Was haben sie mit meinem Eigentum gemacht? Ich meine, sie scheinem mir nicht der Mann zu sein, der auf eigene Rechnung arbeitet."

Er winkte die Bedienung nochmal heran und bestellte die Getränke um.
 
Kai verstand den Witz nicht, kein Wort davon. Viel zu sehr musdte er sich innerlich zwingen sizen zu bleiben, so stark nagte der Drang zur Flucht an ihm, was seinem Gesprächspartner kaum entgehen konnte. Er atmete ein um zu sprechen, die Worte kamen aber nur schwach heraus. Ob der Mann sich seiner Wirkung bewusst war, fragte er sich.

"An diesem Punkt war ich es indirekt schon. Die Situation bedrohte die Sicherheit im Gebäude und Potentiell das Leben vieler unschuldiger, da schien es mir der effektivste Weg zu sein das Streitobjekt zu entfernen."

Mehr ein stammeln als feste Worte, sein Blick wanderte nervös, das Tier suchte jeden Fluchtweg.
 
"Dann würde ich sagen, sie geben es mir und meiner Gemeinde einfach zurück und alles ist in Butter", erwiderte Fahal. "Und ich werde es natürlich auch den Wölfen nicht geben, der hat es längst vergessen, daß es dieses Objekt gibt, wenn nicht einer von euch, ihnen etwas davon erzählt."
Er lächelte wie ein Vater seinem unmündigen Kind gegenüber.

"Es würde keinen Sinn machen, eine der beiden Gruppen zu vernichten, denn genauso wie ihr haben auch die Wandler längst ihre wahre Aufgabe in der Welt vergessen."

Die Getränke kamen und die Bedienung stellte das Dunkelbier vor den Priester, der heute Jeans, derbe Schuhe und einen dicken Pullover trug und den Saft vor Kai ab.
 
Kai hatte keinen Grund an den Worten zu zweifeln, aber Verwirrung und Neugier mischten sich in seine Gedanken.

"Ich höre von ihnen zum ersten Mal von einer wahren Aufgabe."

Gab es doch einen Sinn für den untoten Zustand? Der Blick von Kai bettelte fast nach Antworten.
 
"Du meinst, es hat dir nie jemand gesagt, daß dein Zustand ein Fluch ist?" fragte Fahal. "Es ging nie darum, sich über den Menschen aufzuschwingen, es ging eher darum, dem Menschen Mahnung zu sein, wenn man sich gegen die Natur versündigt. Aber wenn ich mir das anschaue, dann scheint jeder zu denken, die Tatsache, daß er nicht mehr im Licht wandeln kann und sich einige Fähigkeiten entwickelt haben, sehen die meisten von euch doch eher als Vorteil.
In den Ruinen in Syrien gab es alte Inschriften und Relikte, die das belegen. Es ist also nicht so, daß die IS diese Dinge aus religiösen Gründen vernichten wollten, dahinter stehen auch welche von euerer Art, denen es natürlich nicht in den Kram passen würde, wenn das bekannt wird."

Er zog seine Digicam aus der Jacke, schaltete sie ein und hielt sie so, daß Kai ein Foto von einem Fries sehen könnte.

"Der Mann, der da mit den Engeln verhandelt, ist der Stammvater eurer Rasse und die Engel sind die, die später von Gott abgefallen sind, die die man heute Dämonen nennt und ..." Er drückte ein Bild weiter. "... und weisst du wofür sie verbannt wurden? Dafür daß sie den Menschen das Feuer, die Metallbearbeitung, den Ackerbau und vieles mehr gezeigt haben."

Dann steckte er die Kamera wieder ein.

"Bevor ich wurde was ich bin, war ich Religionswissenschaftler und ich habe nicht nur das Christentum studiert, dann eines Tages in der Ruine traf mich ein Licht und dann war ich, was ich jetzt bin und ich habe die Inschriften verstanden. Nur gut, daß mich jeder für einen Spinner hält."
 
Eine Mahnung? Kai hatte sich nie darüber Gedanken gemacht. Dafür wurde ihm Ansatzweise bewusst was für einen Schatz dieser Mann mit ihm teilte.

"Ich habe den Grund nie hinterfragt, habe einfach aktzeptiert das mein Lebrn anders geworden ist."

Diese Bilder, es überforderte ihn sichtlich. Er stammelte ein paar Brocken bis er versuchte sich zu sammeln. Fahal konnte sehen das Kai voller fragen zu seiner eigenen Existenz war, aber eine war die erste große Bedeutung.

"Wer, was, sind sie?"
 
"Ich bin erwacht aus dem Schlaf, der über den Menschen liegt", sagte Falah. Manche nennen uns auch Magier oder ähnliches, manche Jäger und wirklich arbeiten welche wie ich auch als Monsterjäger, aber ich denke, das ist nicht der Weg, vielleicht auch noch nicht."
Er zuckte die Schultern.
"Ich denke, es hat dir nie jemand einen Grund genannt, es ist einfach geschehen und du hast es zu akzeptieren, basta. Sie sind nicht der erste, mit dem ich über so etwas spreche, daher weiss ich auch, daß es bei euch eine Organisation gibt, die Camarilla heißt und die alles dieses ablehnt und verkündet, daß es nicht wahr wäre, aber es gibt einige Dinge, die machen eigentlich nur Sinn, wenn man diese Dinge auch in Betracht zieht."
 
Harter Stoff für Kai. Als Caitiff war er an den Rand der Gesellschaft erzeugt worden, aber er glaubte, wie auch als Mensch, an die Handlung als Bekundung des eigenen Seins, konnte er damit so falsch gelegen haben? Oder waren es diese Überzeugungen die ihn davon bwahrten als Mobster hier vernichtet zu werden. Es dauerte einige Sekunden in denen das gesagte erstmal wirkte.

"Ich wurde im Glauben an die Jungfrau Maria und dem Wirken von Jesus als Erretter erzogen. Selbst nach..."

Er sprach seinen Tod nicht aus.

"Hatte ich daran geglaubt nicht allein deshalb ein Monster zu sein sondern nur durch meine Taten."

Offensichtlich verdtand er noch nicht genau was die Existenz als Mahnung zu bedeuten hat, aber seine Welt baute sich neu auf wie sie zerbrach. Fahal hatte hier die Möglichkeit der Existenz von Kai einen neuen Sinn zu geben und einen Anhänger zu finden.
 
"Was die Taten angeht, sind die von einem von euch nicht verachtenswerter als sie eines Menschen oder Wandlers oder sonst eines Wesens", meinte Falah. "Zumindest in der heutigen Zeit, nur gelten für euch immer noch die Werte, wie sie die Menschen schon lange über Bord geworfen haben. Viel schlimmer als, daß was man dir als Sünde unterstellt, die Ausnutzung der Welt und anderer Wesen. Die Überheblichkeit sich über den Menschen zu stellen, den Kampf um das Menschsein aufzugeben."
Er besah sich eine Weile seine Fingernägel.
"Und was das angeht, habe ich mich auch schuldig gemacht, es ist schwer zu sehen, was man tun könnte und es nicht zu tun, denn die Sünde hat jede Menge Verlockungen und wenn man es richtig macht, wird man auch noch dafür belohnt und man zahlt freiwillig den Preis."

Vielleicht würde es für Kai immer verwirrender.

"Was das Wort Monster angeht, den Begriff verwendet man für alles, was übernatürlich ist, darum machen sie sich keine Gedanken, mach sie sich eher welche darum, daß sie aus dem Kreislauf der Entwicklung heraus getreten sind, immer wieder jeden verlieren, der ihnen wichtig ist, es sei denn sie unterwerfen ihn auch der Unnatürlichkeit, was irgendwann alles Gefühl töten muss.
Unsterblichkeit ist auf Dauer nicht so erstrebenswert wie es auf den ersten Augenblick erscheint. Entweder sie ergeben sich dem Verfall, wie es die meisten tun oder sie kämpfen darum, daß ihnen das nicht passiert, aber dann müssen sie auch ihre eigenen Wünsche und auch die, derer die sich dem Verfall ergeben haben, hinten anstellen. Würde aber mit Sicherheit den Anderen nicht gefallen, denn dann führen sie denen ständig ihr eigenes Versagen vor Augen."
 
Auch Kai hatte einen Verlust erlebt, hatte die Frau die er geliebt zurücklassen müssen. Und als Caitiff der versuchte den Ventrue nahe zu stehen kannte er sich früher sehr gut darin aus eigene Interessen zu unterdrücken.

"Ich habe meine Menschlichkeit nie aufgegeben. Aber auch nie den menschlichen Drang nach etwas besserem."

Aber die Worte von denen er wusste das er sie hätte sagen müssen waren die menschliche Gier. Ja, untote waren an diesem Punkt wie Menschen, nur mit anderen Mitteln.

"Ja, ich nutze das System des Geldes wegen und arbeite damit den Verstand der Menschen zu manipulieren. Das ist was ich am besten beherrsche. Aber ich habe den Kampf nie aufgegeben."

Es war seine ernste Überzeugung.

"Welche alten Werte sind es die mir einen Ausweg zeigen?"
 
"Das ist gut, solange sie nicht vergessen, daß sie mal ein Mensch waren, sind sie nicht verloren", murmelte der Falah. "Und überleben muss jeder und streng genommen leben auch die Menschen von Tod anderer oder wie würden sie das Schlachten und Aufessen von Tieren sehen, selbst wenn ich nur Vegetarisches esse, vernichte ich Lebewesen, damit ich weiterleben kann."
Er lächelte.
"Aber das ist nicht das, was sie wissen wollen, kämpfen sie um den Teil in ihnen, der noch Mensch ist, halten sie sich vor Augen, daß er kein Geschenk ist und sie niemandem was gutes tun, wenn sie ihn in den Untod holen. Sicher waren es nicht ihre Sünden, die es ausgelöst haben, was sie sind, aber das macht es nicht besser, sie sind nun einer von denen, die nicht altern, nicht sterben und immer nur verlieren und vermutlich, wenn sie jetzt vernichtet werden, nicht mal eine unsterbliche Seele haben. Sie können nicht hingehen und den anderen sagen, sie dürfen keine neuen Vampire erschaffen unter dem Versprechen, daß sie es tun, damit es ihnen dabei besser geht. Die würden ihnen nicht glauben oder vielleicht sogar dafür bestrafen, daß sie nicht ihre Meinung teilen. Sie können das nur für sich tun.
Ich kann ihnen auch nicht sagen, was sie tun müssen, ich weiss das auch nur von einem sehr alten eurer Art, der auf der Stirn ein Chakra-Auge hatte. Er sagte mir, er hätte den Weg für sich gefunden, aber es ist schwer und für jeden anders und er müßte nur noch den letzten Schritt gehen."
Er machte eine Pause.
"Ich weiss nicht, ob ihnen das hilft, ich bin nicht wie sie, aber ich kann ihnen zu hören, wenn sie reden wollen."
 
Es war viel, sehr viel, Kai würde über einiges nachdenken müssen.

"Danke, aber ich werde ersteinmal über vieles nachdenken müssen."

Er versuchte sich zu fokusieren, ein Ziel zu erkennen und zwischenschritte dafür. Als erstes holte er eine Visitenkarte heraus und schrieb noch eine Adresse und drei Telefonnummern mit Namen dazu.

"Wenn sie eine Unterkunft oder hilfe brauchen erreichen sie mich und zwei..."

Er wusste für einen Moment nicht wie er sie benennen sollte.

"Hier erhalten sie Unterstützung. Ich habe mich nicht vorgestellt, mein Name ist Kai Braun."

Er bot ihm allerdings nicht die Hand an, zu groß war die Angst vor einer Berührung. Dafür gab es noch etwas anderes dem er bisher ausgewichen war.

"Und ich möchte lieber zu ihrer Geschichte zurückkehren für den Moment. Und zu dem Gegenstand den ich ihnen abgenommen habe."

Es folgte eine weitere der vielen kurzen Pausen.

"Ich habe ihn nicht und ich kann ihnen nicht sagen ob ich ihn besorgen kann. Der Versuch ihn zu besorgen hätte schwere Folgen für mich wenn ich scheitere."

Der Detektiv in ihm drückte sich für den Moment an die Oberfläche.

"Ich werde auch ein wenig Zeit brauchen um darüber nachzudenken, aber ich denke ich bin es ihnen schuldig. Wofür brauchen sie die Schriftrolle?"
 
Falah lächelte und nahm die Karte. Daß Kai ihm nicht die Hand geben wollte war schon klar, das hatte bisher nur einer geschafft.
"Im Moment brauche ich keine Unterkunft, ich habe einen Ort ... sagen wir einfach so, wenn ich es nicht will, wird mich keiner deiner Art finden", sagte er dann. "Ich weiss auch wer die Rolle hat, sie hatten sehr viel Mut, hier zu erscheinen und das nicht mit einem ganzen Schlägertrupp." Er steckte die Karte ein und schrieb eine Nummer auf ein kleines Kärtchen. "Wenn es probleme gibt, funken sie mich mit einer SMS an, ein Anruf wird die meiste Zeit nicht durchkommen.
In den nächsten Tagen werde ich nach Turmstadt reisen, dort soll es richtige Dämonen, also gefallene Engel geben und eine Kontaktperson will ein Treffen mit denen vereinbaren."
Zum ersten Mal war zu spüren, daß da ein echtes Verlangen in dem Mann war.
"Ich habe es geschafft, dem Wandler die Schriftrolle auszureden, das gefährliche im Moment ist eher das Siegel und natürlich der Inhalt, in den meisten Städten wäre ich sicher, es wäre gefahrlos, aber hier in der Stadt gibt es mindestens 2 der beschriebenen Objekte und die werden ein unbändiges Verlangen erzeugen."

Ich bleibe da ein wenig wage, weil ich nicht weiss, was ihr mit der Rolle bisher gemacht habt. Von daher ist es auch für mich sehr unbefriedigend, daß ihr da noch nicht fertig seid und natürlich jeder hier liest.
 
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