[13.04.] Die Rückkehr des verlorenen Sohnes

Salomé

stupid fucking rope
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15. Juli 2003
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Aller guten Dinge sind doch drei. Aber ob es nun wirklich so ein gutes Ding war von Rohey innerhalb zweier Nächte dreimal niedergeschlagen zu werden, blieb eine doch recht überflüssige Frage.
Aber was half es zu Fluchen und zu Zetern?
Hatte er sich denn noch immer nicht mit seinem Schicksal abgefunden?
Narrenkind...

Als der nächtliche Schleier sich von seinen Sinnen löste und ihn aus der Ohnmacht direkt in den Schmerz hinein stiess, sass er bereits wieder auf seinem Bett im Café. Auf dem Nachtschrank stand ein Glas Wasser und Besuch sass auch bereits auf der Bettkante für ihn: Greg. Jedoch hatten seine Gesichtszüge nichts charmantes und freundliches an sich, sondern er war ganz dem Temprament seines Tieres erlegen. In seinen dunklen Augen schien ein Feuer zu lodern, dass sich gradewegs anklagend in Raphaels Seele brennen wollte.
Und war es nicht die höchste Strafe, dass er so anklagend schwieg? Einfach nur schwieg...
 
"Ich war doch schon auf dem weg zurück..." gab er mit einem Mileiderzeugendem Tonfall zu.
"War nur kurz Zuhause... Melissa hat nichts gesagt als ich ging, ich dachte es wäre erlaubt!"

Er wischte sich etwas Blut von der Nase.
 
Das Café ist nicht die Strasse, Raphael. Dein hübsches Köpfchen wird dir nichts nutzen, wenn du es nicht anfängst zu benutzen. Das Zischen hatte eher etwas von einer Schlange, die man verärgert hatte.
 
"Aber warum hat Melissa denn nichts gesagt? Und warum muss Rohey denn immer gleich zuschlagen? Mit der Erlaubniss das Cafe zu betreten ist es nun wohl vorbei was?"
 
Du möchtest also ein Kindermädchen haben, ja? Scheinbar brauchst du ja auch rund um die Uhr jemanden, der dir sagt was du tun und lassen solltest.
Mit einem Lächeln wie ein Messer beäugte er ihn noch einmal, ehe er sich langsam erhob und von ihm abwandte. Im übertragenem Sinne von ihm abwandte?
 
"Nein verdammt ich will mich frei bewegen können! Ich wäre doch auch heute Nacht zurück gekommen! Ich brauche kein Kindermädchen ich brauche Leute unter denen ich mich bewegen kann, Gesellschaft... kannst du dir vorstellen wie scheiße langweilig es ist hier zu verotten?"
 
Er warf ihm über die Schulter einen funkelnden Blick zu und einen Moment lang entblösste er beim Lächeln seine etwas zu langen Eckzähne. Du hast den Begriffe Einsamkeit oder Verrotten noch nicht im entferntesten verstanden, Kind!
Die Hände auf dem Rücken verschränkt drehte er sich wieder zu ihm und musterte ihn einen Moment lang nur.
Mit wenigen Schritten war er wieder ans Bett getreten und nahm das Wasserglas vom Nachtschrank.
Komm her, befehligte er ihn zu sich vors Bett.
 
"Was... was willst du?" fragte Raphael mißtrauisch und stand dann langsam auf.
Zaghaften Schrittes näherte er sich Greg.
 
So, der Herr stellte in seiner eh schon unglücklichen Position auch noch dumme Fragen. DAS hatte Greg ja besonders gerne.
Schweigend goss er das Wasser aus dem Glas vor seine Füsse.
Ehe Raphael sich noch recht versehen hatte, hatte Greg ihn schon am Handgelenk zu sich gerissen. Der Eckzahn, der eben noch so bedrohlich bei seinem Lächeln aufgeblitzt hatte, stach in Raphaels Handgelenk und riss eine Wunde hinein.
Raphaels Blut, das auf Gregs Fängen aufblitzte, als er ihn anlächelte, schien eben jenes Lächeln noch viel entstellter wirken zu lassen, als es ohnehin der Fall war.
Du solltest beginnen deine Lage noch einmal zu überdenken, Raphael... Du bist nichts, ausser der, zu dem ich dich erst machen werde!
Das leere Wasserglas hielt er unter Raphaels Handgelenk und liess Tropfen für Tropfen in das Glas perlen.
Nein, uninteressiert war er sicher nicht an diesem kostbaren Getränk, das merkte man an seinem unterschwelligem Knurren.
 
"Was soll ich denn an dieser Scheißlage noch überdenken? Kanns denn noch schlimmer kommen?" quetschte raphael schmerverzerrt durch die Zähne hindurch.
"Ich lass mich von euch nicht unterkriegen... da könnt ihr noch so viel Spitzzähne haben!"
 
Dann ist es wohl am geschicktesten dich gleich verbluten zu lassen... ehe ich mir noch mehr Last mit dir aufbürde... Mit einem verzücktem Lächeln sprach er dieses Todesurteil über Raphael und betrachtete das Glas stumm. Als es seiner Meinung nach gut genug gefüllt war, drehte er sich um und hielt auf die Tür zu.
Er würde ihn tatsächlich hier zurück lassen, bis er ausgeblutet war?
 
"Scheiße du Arschloch mach was!" schrie er panisch und lief Greg hinterher, packte ihn an der Schulter, spritze dabei viel seins Bluten an Wand Tür und Greg und versuchte den Mann rumzureißen.
"Mach was... mach das es aufhört zu bluten! Was willst du denn von mir? WAS?"
 
Einen Moment lang haderte er, als wenn eine Gier über ihn Herr geworden war. Aber vielleicht war es die Wichtigkeit der Situation - die Raphael eine Lehre sein sollte - die ihm genug Beherrschung einbrachte, nicht nach dem Blut zu gieren.
Reiss endlich die Mauern deines kleinen Universums ein, das du um dich gebaut hast. Du bist längst nicht so wichtig, wie du glaubst. Und ohne noch grossartig zu zögern, riss er mit den Fängen sein eigenes Handgelenk auf, um es Raphael auf die Lippen zu pressen.
 
Raphael erschrak als sich das Handgelenk auf die Lippen presste und das Blut in seinen Mund floss.
Aber er trank!
Es tat gut, beruhigte ihn, machte ihn stärker, ihn und die blinde vergötterung an Greg!

Klammernd schnappte er sich den Arm Gregs und trank.
 
Das Glas noch immer in seiner Hand balancierend, führte er Raphaels Handgelenk an seinen Mund. Als seine Zungenspitze die Wunde berührte, um sie zu schliessen, übermannte es ihn einen Moment lang, nicht nur die Wunde zu schliessen, sondern sich zuvor noch etwas von dem Schatz zu nehmen. Nicht genug um irgendeine Art von Hunger zu stillen, aber genug Hunger zu machen.
Mit einem energischen Knurren unterbrach er sich selbst und auch Raphael, indem er ihm die Hand entzog.
Zieh dir was sauberes an. Melissa wird es dir geben. Ich erwarte dich in einer halben Stunde im Café. Und dann werden wir unsere kleine Lektion fortsetzen...
Mit diesen Worten - und dem Glas mit Raphaels Blut - verliess er das Zimmer.


...Melissa klopfte gut zwei Minuten später an die Tür. Was hatte er da nur wieder ausgefressen?
 
Anscheinend genug das Melissa wieder auf den Plan kam... in welcher Gestalt auch immer...

"Ja bitte?" sagte er immer noch geschockt und gleichzeitig entzückt von den letzten Minuten.
Er lächelte Melissa entgehen... "Ich sagte doch das ich wieder komme!"
 
Ein mildes Lächeln auf den Lippen öffnete Melissa die Tür, sie sprach nicht sie machte keinen eindeutigen Gesten, sie gab ihm seine Kleidung und ging.

Raphael zog sich an.

Ha hat der Dickkopf verstanden das es nichts bringt mich einzusperren... wurde auch langsam Zeit, ich wäre ja auch wiedergekommen!


Fertig gestylt, angekleidet und geistig vorbereitet machte sich Raphael auf den weg ins Cafe.


Out of Character
Ich hoffe das is okay so das Mel nix gesagt hat? Dann kann ich gleich im Cafe weiter machen!
 
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