[09.05.2008] Klärende Worte

Navokha

Gott
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9. Oktober 2008
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Esteban erwachte. Noch immer war er eins mit der wenigen Natur um sich herum. Es war schwierig für ihn, sich seines momentanen Aufenthalts bewusst zu werden. Julian brachte ihm diese Macht bei, doch Esteban war noch recht ungeübt, diese zu nutzen und sich an den fremden Bewusstseinszustand zu gewöhnen. Langsam erhob er sich aus dem Boden und er verspürte starken Hunger. Es war kein Hunger, der ihn zu überwältigen drohte, doch er wusste, dass etwas undefinierbares an seinen Kräften zog. Oben angekommen ließ er sich auf den nassen Rasen fallen. Seine Beine waren weit ausgetreckt und angewinkelt, während er in seinen Hosentaschen nach seinem Mobiltelefon suchte. Nachdem er es gefunden hatte, durchsuchte er das Adressbuch, bis er auf die Telefonnummer von Meyye stieß. Er wusste nicht, wie er sich melden sollte. Er wusste auch nicht, was genau er sagen sollte. Dennoch drückte er auf die grüne Taste und hoffte, dass sich seine Primogena melden würde...
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Es gibt beschissene Nächte, und es gibt katastrophale Nächte. Die letzte war katastrophal, und auch das Erwachen in dieser erneuten Dunkelheit ist nicht viel besser. Sie hat noch immer das Gesicht vor Augen.. und sie konnte gestern auch nicht mehr jagen, auch wenn das vernünftiger gewesen wäre. Sie wird es heute tun müssen, aber sie will nicht. Sie will einfach gar nichts mehr. Wozu soll das alles gut sein? Bringt sie das zu Julian, bringt das irgendwen wieder zurück, Tatjana, Sylvia oder Black Mind, Viktor, Nikita oder Alexander Stahl? Sie ist allein, und sie ist es müde. Wozu aufstehen. Manchmal hat sie von den Alten gehört, die sich zur Ruhe gelegt haben, und glaubt, sie zu verstehen. Wieso nicht einfach in der Erde versinken und schlafen, Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte?

Wieso nicht? Weil sie noch was zu tun hat. Weil Zacharii sonst gewonnen hat wenn sie so denkt. Weil es noch Tänzer der Schwarzen Spirale gibt. Weil das alles nicht umsonst gewesen sein darf, was sie durchgemacht hat. Weil sie Julian suchen gehen wird, sobald dieser Mist hier vorbei ist. Also setzt sie sich auf in ihrem Bett - und das ist der Zeitpunkt, an dem das Telefon klingelt. Sie nimmt es und blickt auf das Display. Esteban.. ja, noch so ein Grund, nur ein kleiner, aber immerhin. Sie hat.. oh Mann, sie denkt das wirklich... sie hat jetzt Verantwortung. Sie wartet noch ein wenig und sammelt sich.. sie will am Telefon einfach nicht klingen wie eine Weltschmerz-Emo-Braut, die gerade verblutet. "Was gibt's?" klingt ihre Stimme daher recht neutral aus der Membran.
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Es klingelte. Es klingelte weiter. Esteban nahm das Mobiltelefon vom Ohr, blickte es entnervt an, schüttelte den Kopf und hörte wieder dem Freizeichen zu, bis Meyye an ihr Telefon ging. Esteban war etwas groggy, das konnte man anhand seiner Stimme hören. Aber nach den Geschehnissen und dem Chaos der letzten Nacht, war das normal.

"Hallo Meyye; Esteban hier. Ich bin hier gerade am Stadtrand und werde gleich über den Stieed zum Hovel fahren. Gestern Nacht hat sich einiges getan. Wichtige Entscheidungen wurden getroffen und ich würde dir das gern in Ruhe erzählen. Es betrifft mehrere von uns. Drei um genau zu sein. Man hat mir die Möglichkeit eröffnet, für solche Angelegenheiten einen Hinterraum des Hovels zu nutzen. Hättest du Zeit? So gegen 21 Uhr?"
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Es hat sich einiges getan.. wichtige Entscheidungen... betrifft mehrere von uns... es klingt so schwülstig wie sie es von der Kunstakademie her kennt, aber dass es nur um drei andere geht und im Hovel stattfindet gibt dem Ganzen eine unfreiwillig komische Note. Ganz zu schweigen von Estebans Tonfall, aber sie würde sich wundern, wenn sie selbst sich anders anhören würde. Sie wirft einen Blick auf den Wecker, der auf dem Nachttisch steht.. sie braucht sowas nicht, der war für Julian. 21 Uhr? Is ja schon fast soweit! "Ganz schön knapp.. okay, ich komm hin." sagt sie dennoch, wird sie halt ein wenig zu spät erscheinen.. wie Esteban wohl auch, wenn er nicht schon dort ist. Wenn das im Hovel ist, hat doch Jenny was damit zu tun.. wehe es ist nicht wirklich wichtig.
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

"Ich bedanke mich und freue mich auf unser Treffen. Bis gleich."

Esteban beendete mit diesen Worten das Telefonat und verstaute sein Mobiltelefon wieder in der linken Hosentasche. Langsam raffte er sich auf spazierte zum Parkhaus, wo sein Wagen samt Richard im Kofferraum auf ihn warteten. Das Wetter war scheußlich. Sogar für Finstertaler Verhältnisse. Selbst der Himmel sah schon wieder bedrohlich aus. Auf dem Weg zum Betonkomplex traf er keine Menschenseele an, jedoch dachte er sich nichts weiter dabei. Bei diesem Mistwetter würde er auch nicht freiwillig auf die Idee kommen, durch die Gegend zu spazieren.

Im Parkhaus angekommen, steuerte Esteban zielsicher auf seinen Wagen zu. Im Vorbeigehen klopfte er mit der flachen Hand zwei Mal auf die Kofferraumklappe und schloss danach die Fahrertür auf. Er setzte sich hinter das Steuer, startete den Ford und fuhr aus dem Komplex raus in Richtung des Stieed. Gelegentlich musste er an roten Ampeln noch Gebrauch von der Stadtkarte machen, aber alles in allem klappte es doch recht gut.

Im Stieed hielt er in einer der dunklen Gassen an und vergewisserte sich, dass niemand ihn beobachtete. Das war leichter als gedacht, denn auch hier war so gut wie niemand unterwegs. Esteban öffnete die Klappe vom Kofferraum und half seinem Freund Richard beim Aussteigen.

"Buenas tardes! Bis später im Hovel.", begrüßte und verabschiedete er sich recht wortkarg von Richard und machte sich sogleich auf den Weg in die Gosse von Finstertal.

Beim Hovel angekommen, klärte er nach einigem Hin und Her mit den wenigen Mitarbeitern ab, dass er von Jenny die Erlaubnis erhielt, einen der Hinterräume nutzen zu dürfen. Anfangs wollte man ihn nicht lassen, doch als er ihnen sein Mobiltelefon reichte und sie aufforderte, Jenny selbst anzurufen, winkten sie ab und ließen ihn gewähren. Esteban postierte sich mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt bei der Tür des Hinterraums und wartete auf Meyye. Zwar stand er nicht auffällig in der Gegend herum, doch sofern Meyye nicht blind war, würde sie ihn früher oder später finden.
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Die Primadonna.. tschuldigung, Primogena lässt sich ebenfalls Zeit, und das nicht zu knapp. Sie hat gestern nicht mehr gejagt.. sie konnte es nicht mehr, hat zurückgeschreckt vor dem Gedanken, noch einen Menschen anzufallen. Sie weiß, dass es sich nicht ewig vermeiden lassen wird, aber heute.. heute begnügt sie sich mit Tieren. Sie geht in den Park und ruft nach streunenden Hunden.. einer bleibt dabei auf der Strecke und wird von ihr vergraben. Danach ist es wieder die Müllhalde, die sie aufsucht, und mehrere tote Ratten bleiben liegen. Ihr doch egal, was die Nosferatu davon halten, soll Lurker doch kommen und sie angiften wenn er unbedingt will.

Als sie am Hovel ankommt, hat sie sich immerhin wieder ein wenig von den Spuren ihrer Jagd befreit. Ihr ist aufgefallen, wie wenige Menschen auf den Strassen unterwegs sind, und das verdüstert auch ihre Laune.. schließlich kennt sie auch diese Symptome schon von Zachariis erstem Schlag. Keine Wasserwesen mehr, dafür ein grüner Himmel, ein Heer von Plagen.. aber auch manche alten Methoden, wie den Blutverlust und die Apathie der Menschen... die wohl wieder schlimmer werden und zu einer Selbstmordwelle führen wird, wenn es so weitergeht. Es wird eilig. Wirklich, richtig eilig.

Darum denkt sie eigentlich schon darüber nach, wo sie als nächstes hingehen wird, als sie am Hovel ankommt und unbehelligt hineinkommt.. die Leute wissen es besser, als ihr irgendwas verwehren zu wollen. Vor allem wenn sie sichtlich nicht der besten Laune ist, und das ist sie relativ oft. Ohnehin war im Hovel schonmal mehr los, stellt sie fest.. aber sie ist ja auch nicht in Partystimmung. Noch einmal bestätigt sich, dass Zachariis Präsenz erneut auf das Gemüt der Menschen drückt. Wo Esteban genau ist, fragt sie einfach.. irgendwer kann es ihr dann sagen und so kommt sie bei ihm an. "Hey, Esteban.. hast du gemerkt wie der Himmel aussieht?" fragt sie, während sie auf ihn zukommt schon.
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

"Buenas tardes, Meyye. Ja, Richard und mir ist es bereits gestern aufgefallen. Was aber noch viel bedenklicher an der ganzen Sache ist, dass in den Kleinstädten um Finstertal alles in bester Ordnung zu sein scheint. Wir haben uns noch des Nächtens auf eine kleine Expedition begeben. Außerhalb ist alles ruhig. Nur die Garou schienen von unserer Erkundungstour nicht all zu begeistert gewesen zu sein. Naja, verständlich."

Esteban öffnete die Tür und ließ sich auf genau den Stuhl am kleinen Tisch fallen, der am meisten nach Chef aussah. Das tat keiner so wirklich, denn hier war alles schäbig, aber immerhin war sein Sitzplatz der größte und heilste. Sobald die Tür wieder zugefallen und die beiden unter sich waren, nahm Esteban die Sonnenbrille ab.

"Hier hat sich gestern ganz schön was getan. Überhaupt tut sich hier gerade so einiges. Jennifer Färber ist dir ein Begriff, oder? Nun, Richard und ich hatten gestern das Vergnügen, sie kennenzulernen. Ziemlich schnell kamen wir durch unsere persönlichen Einschätzungen zu einem klaren Ergebnis: Der Ball läuft in Finstertal nicht rund. So gar nicht. Ein durchgeknallter Hexer terrorisiert die gesamte Stadt, es herrscht Krieg mit den Garou, die politische Führung dient höchstens noch als Material für Satire und Kabarett und junge Kainiten können einfach so öffentlich exekutiert werden. Ich bin zwar kein zweiter Albert Einstein, aber man muss kein Genie sein um zu verstehen, dass die Situation ganz klar außer Kontrolle geraten ist. Und wer soll das wieder richten? Die eingestaubten Anzugträger etwa? Nein, wenn wir hier etwas bewegen wollen - und Jenny, Richard und ich möchten das - dann müssen wir dafür ungewöhnliche Wege einschlagen. Wenn wir im Rahmen unserer Möglichkeiten die Dinge verbessern wollen, bleibt uns auf kurz oder lang nichts anderes übrig, als uns für unabhängig zu erklären. Natürlich werden wir die Traditionen weiterhin befolgen, aber vieles muss anders organisiert werden. Und, was das wichtigste bei der ganzen Angelegenheit ist, wir benötigen weitere Mitglieder und Unterstützer. Nur wenn möglichst viele von uns ihre Ressourcen kombinieren und gemeinsam anpacken, können wir auch Erfolg haben. Erste Strukturen bestehen schon. Richard übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit, Jenny ist unsere exekutive Gewalt und beide haben mich für den jetzigen Moment zum Präsidenten unseres kleinen netten Clubs gewählt. Vielleicht wäre es gut, wenn Richard mit dir über unsere Interessen und Ziele reden kann. Ich bin kein großer Redner. Ich bin bloß jemand, der weiß, wann er wie zu handeln hat."
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Na, anscheinend war der Hint ein wenig zu subtil.. immerhin ist schon interessant, dass er sagt dass die Vorstädte in Ordnung sind. Das lässt hoffen, aber es bleibt die Frage, ob das wirklich noch immer ein begrenztes Phänomen bleibt wenn Zacharii bekommt was er will. "Die Garou?" hakt sie nach, während sie das Hinterzimmer betritt.. und durchaus bemerkt, dass sich Esteban den 'Chefsessel' heraussucht. Vielleicht hat er ja wirklich was Wichtiges zu sagen, denn für ein Küken und ihr derzeitiges Mündel tritt er schon sehr selbstbewusst auf.

Also spielt sie mit und lässt sich ebenfalls auf einen Stuhl fallen. Sie nickt nur.. Jenny kennt sie, und darum kommen ihr in der Folge die Grundzüge dieser Rede auch bekannt vor. Er klingt wie ein Politiker, der ihr sein Wahlprogramm verkaufen will. Nur ein leicht zu übersehendes Stirnrunzeln deutet an, dass sie ganz andere Themen erwartet hat als Esteban da dann anspricht.. und überraschend ist sicher auch, dass die 'Verschwörer' schon Nägel mit Köpfen machen - oder das, was sie dafür halten. Aber sie ist so frei und lässt ihn ausreden, sogar ohne ihre Enttäuschung deutlich zu machen. Allerdings nur so lange wie er noch redet.

"Wenn du das wüsstest, wann du wie zu handeln hast, würdest du mir über die Garou in den Vorstädten erzählen, oder über irgendwas neues was du über die hiesigen herausgefunden hast, oder über unser Zach-Problem." antwortet sie dann auch sofort. "Mal ehrlich.. Finstertal is die Titanic, wir sin' mit dem Eisberg zusammengestossen, alle schöpfen Wasser weg.. und Jenny und ihr wollt jetz ein Deck für euch haben? Das is jetz wichtig für euch?"
Sie steht auf, beugt sich vor und stützt sich mit den Händen auf den Tisch, sieht ihm in die Augen. "Ich sag dir mal was.. jetz, in diesem Augenblick, schwirren dutzende von Plagen, böse Geister mit Sichelarmen und Reisszähnen und was weiß ich noch alles, genau hier um uns rum und warten drauf, dass die Grenze zwischen der Geisterwelt und uns dünn genug wird damit sie uns zerfetzen können.. Zach drückt mit seinem verdammten Mojo auf uns, dass wir mehr Blut zum Aufwachen brauchen und die Menschen stehen neben sich.. das letztemal hat er's ähnlich gemacht. Die Hälfte aller Menschen hier in der Stadt is dabei draufgegangen. Die Hälfte! Weisste wieviel die Hälfte von einer Million is? Glaubste, wenn er diesmal wirklich schafft was er sich vorgenommen hat, dass ihm diesmal die Hälfte reicht? Wir sin' bloß noch wenige Nächte vom Schicksal der Dinosaurier entfernt, die Zeit rennt uns genauso wie das Blut mit Lichtgeschwindigkeit davon.. und ihr palavert hier, baut Luftschlösser und nennt unsere.. Führung... Satire? Wer is hier die Satire? Über wen wird wohl gelacht, wenn alles vorbei is und der Staub sich gelegt hat?"

Sie richtet sich wieder auf und wendet sich halb der Tür zu. Sie hat eindringlich gesprochen, aber nicht wütend.. und jetzt wird sie wieder ruhiger. Oder ist auch das eine Auswirkung der in der Stadt vorherrschenden Apathie? "Jenny und du, ihr habt recht. Hier läuft nix rund. Die Zeit wird kommen, solchen Leuten wie Oberhenker Trapper zu zeigen was Sache is. Aber euer timing dafür beschissen zu nennen is so untertrieben als würd ich euch den Oscar für das beste timing verleihen, comprende? Was war mit den Garou in den Vorstädten?"
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Esteban hörte Meyyes' Ausführungen aufmerksam und leicht kopfnickend zu. Bevor sie jedoch auf die Idee kam, angesäuert den Raum zu verlassen, gab Esteban ihr die Informationen, die sie am ehesten interessierten. Allerdings führte er danach auch wieder die seiner Meinung nach nicht unwichtigen Themen aus.

"Ja, die Garou. Definitv noch sehr aktiv und ziemlich schlecht gelaunt. Richard und ich waren nicht weit davon entfernt, Bekanntschaft mit ihren Kampfkünsten zu machen, wenn wir nicht schleunigst die Biege gemacht hätten. Ich hätte auch so überlebt, aber Richard wäre definitiv draufgegangen. Und ich konnte ihn ja schlecht zurück lassen. Wir waren in einem kleinen Ort, ganz in der Nähe von Finstertal. Wissmers, oder so ähnlich. Rund zehn Meilen von der Stadtgrenze aus gesehen. Ähm, ich meine achteinhalb Kilometer. Der Himmel war klar, so klar, dass man die Sterne sehen konnte. Und wir fühlten uns beide wesentlich besser, als hier. Wer da eins und eins zusammenzählt, weiß also, dass die Macht dieses Typen noch begrenzt ist. Allerdings sind seine Fähigkeiten in Finstertal sehr stark, Tendenz rasant steigend. Ich habe auch schon zu Jenny gesagt, dass wir diesem Kerl die Hölle heiß machen sollten. Nicht zuletzt, weil er Richard schwer zugesetzt hat. Dem bekamen seine Gedankenangriffe nämlich überhaupt nicht gut. Die ganze Politikscheiße können wir gern außen vor lassen. Jenny, Richard und ich haben lediglich beschlossen, künftig etwas dagegen unternehmen zu wollen. Allerdings glaube ich nicht, dass sich keine gehobenen Cammys auf den Weg machen würden, um das Problem einzudämmen. Immerhin geht es hier um die Maskerade. Und wenn hier hohe Tiere ankommen, wird alles noch schlimmer. Wir sollten das selbst lösen. Nur weiß ich noch nicht, wie. Und glaube mir, wenn ich wüsste, wo dieser Zach...Zachar...Wieauchimmer, steckt, würde ich ihm so sehr in den Arsch treten, dass er freiwillig Selbstmord begehen würde. Niemand, und damit meine ich absolut niemand, greift Richard an, ohne dafür die entsprechende Quittung zu bekommen. Und wenn ich diesem Hexerfreak begegnen würde, würde ich sie ihm durch seine untote Brust nageln! Zurück an Absender."

Esteban stand abrupt auf, fuhr sich mit seinen kräftigen Händen hastig durch die Haare und stapfte im Hinterraum auf und ab.

"Das ist doch totale Scheiße! Und Julian hat nichts besseres zu tun, als mich hier her zu schicken. Hat der denn den Arsch offen? Soll er doch mitkommen und sich um diese kranke Chose kümmern, wenn es ihn denn tatsächlich interessieren sollte. Aber nein, er schickt mich ohne jede Erklärung hier her und lacht sich jetzt wahrscheinlich in Frankfurt krumm und schief darüber, dass ich bis zum Hals in einem Haufen von Problemen stecke. Drecksack!"

Impulsiv, wie man ihn selten kennt, trat er so heftig gegen einen der alten Holzstühle, dass dieser gegen die Wand flog und in mehrere Einzelteile zerbrach.
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Das sind schonmal interessante Neuigkeiten.. wie weit sie wohl aus der Stadt müsste, um Zachariis Wirkung zumindest für eine Nacht zu entkommen? Vielleicht sollte sie den nächsten Tag irgendwo im Norden verbringen.. als Vogel kann sie auch innerhalb einer Stunde noch weit kommen. Dass sie dann denselben Weg zurück hat, am nächsten Abend, fällt ja kaum ins Gewicht, aber sie würde eine Menge dadurch gewinnen. "Ich glaub nich, dass die Garou in Wissmers oder so ähnlich was mit den unseren zu tun haben. Die wissen vielleicht nich mal, was hier abgeht. Mal nachfragen, aber eigentlich is das nich so wichtig. Dass'de denen am besten gar nich begegnest, wird dir dein Erzeuger ja beigebracht haben." kommentiert sie. "Aber das erinnert mich dran, dass hier noch die Tänzer der Schwarzen Spirale rumschleichen.." Das bringt sie offenbar zum nachdenken.

"Was Zach angeht, dahin wollt ich als nächstes. Also, unsere Obermotze anhauen was jetz is. Wette, sogar die haben schon gemerkt, dass die Zeit drängt. Da irgendwas selbst lösen zu wollen is lächerlich! Kennst du dich mit magischen Ritualen und Geistern aus? Ich nich halb so gut wie ich's sowieso nich wollen würd. Das is was für Tremere, die brauchen wir für den Mist. Alle netten Ideen für die Revolution in Ehren, aber gegen Zach kommste nich mit den Klauen an und es gibt auch kein magisches Schwert, mit dem du ihm den Schädel spalten kannst. Da brauchts ganz andere Kaliber. Alles was wir Handwerker da können is Schützenhilfe leisten dass die Leute, auf die's ankommt, nich von Werwölfen gefrühstückt werden oder so." Eine erstaunlich nüchterne und pessimistische Sicht der Dinge.. aber auch wenn es ihr manchmal schwerfällt, sogar Meyye ist lernfähig.

Sie steht Esteban nicht im Weg, als er den Stuhl stellvertretend für seinen Erzeuger zerlegt. Julian. Muss der ausgerechnet so heissen? "Tja, ich weiß ja nich.. bist du eigentlich sein Lieblingskind?" fragt sie trocken, denn sie zweifelt ja schon seit einiger Zeit am Wohlwollen derer, die irgendwen in diesen Höllenfahrstuhl von einer Stadt schicken. "Aber keine Panik.. wir schaffen das schon. Müssen nur aufeinander aufpassen und das Richtige tun. Wozu halt noch nicht gehört, sich mit den Bonzen anzulegen solange sie versuchen Zach fertigzumachen. Danach sieht die Sache anders aus. Dann reden wir drüber, was ihr so vorhabt. Alles klar?"
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Esteban beruhigte sich wieder einigermaßen und nahm erneut auf dem 'Chefsessel' Platz. Es schien so, als wäre er innerlich noch immer angespannt. Seine rot-orange leuchtenden Augen flackerten unruhig. Er stützte den rechten Ellenbogen auf den Tisch und ließ die rechte Seite seines Gesichts auf der geschlossenen Faust ruhen.

"Bei den Garou nachfragen? Hast du noch alle Latten am Zaun? Die diskutieren doch nicht!"

Esteban schüttelte den Kopf.

"Wir müssen zwangsweise mit diesen Hokuspokus Typen kooperieren? Die wollen ernsthaft etwas unternehmen? Das wird ja von Information zu Information schlimmer! Hat dieser Zachatyp keine materielle Hülle? Die muss er doch haben! Und die müsste man doch auch rein theoretisch in kleine Stücke hacken, in den Mixer stopfen und die Reste das Klo runterspülen können; oder etwa nicht? Und warum um alles in der Welt arbeiten der Typ und Garou zusammen? Das ist doch oberfaul! Oh Mann... Wo willst du eigentlich gleich nachfragen? Wo könnte ich etwas erfahren? Gibt es hier irgendwo ein Elysium? Irgendwo muss es ja Leute geben, die das wissen, was ich wissen will. Sieht ganz so aus, als müsste unser kleines Politikmeeting ausfallen. Ich werde den anderen Bescheid geben, dass ich weitere Unterstützer suchen und näheres über den Hexer herausfinden werde. Kann ich dich irgendwohin mitnehmen? Ich bin mit meinem Wagen hier."

Ob Meyye auffiel, dass Esteban die Frage zu seinem Sire bewusst ignorierte?
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

So einige Fragen, die für Meyye schon geklärt und beinahe unter 'Weiß doch jeder' abgelegt sind, lassen sie innehalten, als sie eben merkt, dass noch nicht jeder alles weiß. Er hat mit Jenny gesprochen, aber die hatte wohl auch nicht den rechten Überblick. Wobei es schon überraschend genug ist, dass er die Bezeichnung Garou kennt.. vielleicht von Jenny. Sie seufzt. Dann kehrt sie zurück und setzt sich kurzerhand in seiner Nähe auf den Tisch.

"Okay, bin bißchen Info, damit du nich mehr so rumpanikst. Ich will dich nich mit 'ner Geschichtsstunde langweilen, nur soviel: Mit den Garou kann man reden. Unter besonderen Umständen. Und Hölle, wenn die Umstände hier nich besonders sin' weiß ich auch nich. Also.. es gibt die Garou, die kapiert haben, dass wir Zach nur zusammen kleinkriegen. Und es gibt die Tänzer der Schwarzen Spirale, die sin' irre.. sehn auch so aus.. und sin' für die Garou das, was der Sabbat für uns is. Klar soweit? Die Tänzer sin' mit Zach verbündet, und ein paar Verräter bei den normalen Garou gab's leider auch. Die grösste Schlacht haben wir aber schon geschlagen bevor du hergekommen bist, Garou und wir zusammen.. hat den Tänzern ganz schön 'nen Dämpfer verpasst. Wobei mir einfällt, die Werwölfe die du gesehen hast, war bei denen was besonderes? Kannste ne Beschreibung geben?

Und nein, der Zach-Typ hat keine materielle Hülle.. das is ja das ganze Scheissproblem, sonst hätt ich ihm schon längst sein stinkiges Herz rausgerissen. Darum brauchen wir die Hexen. Und darum geh ich jetz zu Uns Enio oder gleich denen und frag, wo ich weiterhelfen kann. Wenn ich das nich kann, geh ich halt da hin wo die Tänzer wohnen und klopf mal freundlich an.. natürlich nich allein, wenn's geht.. schätze, dann hörste wieder von mir."

Sie springt wieder auf. "Wir wissen schon recht viel über ihn, glaub nich dass du da noch was neues rausfindest... damit hat sich schließlich die ganze Stadt beschäftigt. Vor zwei Jahren auch schon. Kennste 's Café de Troís? Das is 'n Elysium. Aber wenn'de echt willst kannste mich zur Kunstakademie mitnehmen, schätze mal dass Enio da immer noch auf seinem Kriegsherrnarsch rumsitzt." Erst diese zum Ausdruck gebrachte Überzeugung dass die herrschende Elite die Krise anpackt und jetzt sowas?
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Esteban hörte interessiert zu. Für ihn war das tatsächlich alles neu. Wirklich viel hatte Jenny ihm nicht erzählt. Es bot sich dafür auch keine echte Gelegenheit. Und die Zeit war ebenfalls knapp.

"Eine genaue Beschreibung von denen? Mein Sire hat mich einst mitgenommen und wir haben eins dieser Biester aus sicherer Entfernung beobachtet. Für mich sind das abgefahrene Killermaschinen. Als Richard und ich gestern unterwegs waren, haben wir sie nur gehört. Sie kamen näher. Und das war Grund genug, dass wir uns schleunigst aus dem Staub gemacht haben. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, zu was diese Wesen fähig sind. Und genau deswegen unterhalte ich mich nicht mit denen, sondern ergreife die Flucht. Das Biest, das ich damals beobachtete, konnte bei Bedarf problemlos Bäume ausreißen. Wer kann sowas von uns? Die Garou stehen einfach gesagt über uns in der Nahrungskette der abgefahrenen Freakwesen. Mag ja sein, dass es vielleicht auch Ausnahmen gibt, aber ich werde da nicht zum Kaffee trinken vorbeischauen..."

Meyye stand also schon wieder auf. Aufbruchsstimmung. Esteban stand ebenfalls auf, setzte seine Sonnenbrille wieder auf und rückte seine Lederjacke zurecht.

"Kunstakademie? Kein Ding, ich fahre dich hin. Ich hoffe, du hast kein Problem mit meinem Fahrstil..."

So mies die Lage gerade war, Esteban schmunzelte sichtlich erheitert vor sich hin, während er Meyye die Tür aufmachte.

"Ob dieser Gabriel wohl wieder da ist? Der Kerl ist der Knüller! Der will doch tatsächlich so eine bekloppte Mappe von mir ausgefüllt haben. 0815 Bürokrat. Wer hat sich den eigentlich angeschafft? Ghule sind ja schon an sich ein riesen Ärgernis, aber der Typ? Der hat wahrlich den Schuss nicht mehr gehört!"

Mit diesen Worten verließ Esteban das Hinterzimmer. Er verabschiedete sich von den Mitarbeitern des Hovels und tippte auf dem Weg zum Wagen eine SMS an Richard und Jenny:
Hi Leute! Bin gerade mit Meyye unterwegs. Geht um das Z-Problem. Wir kümmern uns gerade darum. Bis später im Hovel. Ich melde mich dann nochmal. Passt auf euch auf! -Esteban

Als sie in der Seitengasse am Hovel ankamen, konnte Meyye einen voll restaurierten Ford Galaxie sehen. Vermutlich Baujahr 69, wenn sie sich etwas mit Muscle Cars auskannte. Der Wagen war nachtschwarz lackiert und in tadellosem Zustand. Sogar die Felgen mussten vor kurzer Zeit auf Hochglanz poliert worden sein.
galaxy500001.jpg

Esteban blieb vor dem Wagen stehen, stützte die Hande in der Hüfte und war sichtlich angetan von seinem Wagen.

"Darf ich vorstellen? Dies ist mein Baby. Es hat Jahre gedauert, den Wagen zu restaurieren. Aber das war es wirklich wert!"

Esteban stapfte zur Fahrertür, schloss auf, setzte sich hinein und öffnete die Beifahrertür. Der Beifahrerplatz musste noch schnell von Kartenmaterial und Tapes freigeschaufelt werden.


Out of Character
Sollen wir für die Akademie im entsprechenden Bereich einen neuen Thread erstellen, oder klinken wir uns irgendwo ein?
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

"Is auch schlauer so." merkt sie an als Esteban keine Beschreibung der Werwölfe liefern kann weil er gleich gerannt ist.. und das am besten auch in Zukunft so hält. Können ja nicht alle soviel Glück haben wie Meyye, dass sie eine finden mit der sie reden können.. und dass sie ein zweitesmal soviel Glück hat glaubt sie ja auch nicht. Na gut, hatte sie schon, aber das ging nur wegen Zacharii gut, und ein drittesmal...

"So 'ne Mappe kriegt hier jeder, war schon vor Gabriel so.. die Bonzen stehn da drauf." sagt sie nur schulterzuckend, während sie durch die offene Tür geht. "Weiß nich was passiert wenn'de die wegwirfst.. vielleicht darfste dann nich bleiben? Wär 'n einfacher Weg für dich, hier rauszukommen." Da könnte dann auch sein Erzeuger mit den Zähnen knirschen und ihn wohl auch bestrafen, aber sonst nichts dagegen machen. Und besser ein paar harte Worte als von einer Plage den Kopf abgerissen bekommen. Andererseits.. nachdem er schon mit Jenny und Richard angebandelt hat und wie sie ihn einschätzt, wird er darauf nicht anspringen.

Mitarbeiter gibt es im Hovel kaum, eher Freiwillige (oder die, die beim Auslosen verloren haben) die irgendwas hier machen... vom Ausschank an der Bar bis zu den selbsternannten Türstehern. Da sie ihr Bike aber ohnehin gut versteckt verstaut hat, braucht sie die nicht weiter zu behelligen. Sie enthalten sich auch jeder launigen Bemerkung.. es ist schon bemerkenswert leise in der Meute. Meyye ist das recht, es passt zu dem was sie fühlt. Hat sich Zachariis Einfluss auch sie schon geschnappt? Oder ist das 'nur' wegen dem, was sie gestern getan hat? Spielt wohl kaum eine Rolle.

"Hübsch." sagt sie, als er ihr das Auto präsentiert.. vielleicht klingt es nicht so beeindruckt wie es sollte, aber auch wenn sich Meyye nie viel aus Autos gemacht hat, erkennt sie einen Klassiker, und die Arbeit die da reingesteckt worden sein muss. Sie wartet, bis der ganze Krimskrams vom Beifahrersitz verbannt wurde, ein Ritual das ihn ihr sympathisch machen könnte, und steigt ein. Anschnallen? Nie gehört. "Dann lass mal sehen, deinen Fahrstil."

Out of Character
Einklinken ist glaub ich besser.. ausser für Enios Nerven. *g* Ich mach das gleich mal.
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Out of Character
Okay, die Fahrt können wir ja aber auch noch hier ausspielen, wenn du Lust hast.


Nachdem Esteban den Beifahrersitz freigeschaufelt hatte, startete er den Motor. Er blickte zu Meyye.

"Schnall dich lieber an.", feixte er breit grinsend, während er selbst den General Motors Sportgurt umschnallte. Er schaltete das Tapedeck ein:

[video=youtube;tJbZHFT0ABs]http://www.youtube.com/watch?v=tJbZHFT0ABs[/video]

Ohne einen Gang eingelegt zu haben, trat er einige Male auf das Gaspedal, woraufhin der gesamte Wagen erbebte. Esteban fuhr erst langsam an, bog aus der Gasse heraus auf die Straße und beschleunigte anschließend schlagartig. Es herrschte kaum Verkehr und so holte er alles, was innerhalb der Stadt bei freien Straßen noch vertretbar war, aus dem Wagen heraus. Die Beschleunigung presste beide tief in ihre Sitze hinein und der frisierte V8 Motor heulte wie eine Bestie auf Beutejagd bei jedem Hochschalten lauthals auf. Besonders in den Kurven und allgemein bei allen Abbiegemanövern wirkten die Fliehkräfte massiv auf die Insassen ein. Esteban schien es jedenfalls eine helle Freude zu sein, mit dem Bleifuss durch die Stadt zu brettern.
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Da hat er sich mit Meyye genau die richtige Beifahrerin ausgesucht. Den Anfangskommentar quittiert sie nur mit einem Braueheben und 'Hälst du mich für ein Weichei?'-Blick, dann blickt sie kurz zum Tapedeck.. nicht ganz ihre Musik, aber durchaus passend für die Fahrt, wie sie bald darauf feststellen kann. Als der Wagen erzittert, kommt er ihr schon vor wie ein zum Sprung geducktes Tier.. vielleicht mach das ja den Reiz solcher Maschinen aus. Sie könnte mal wieder daran denken, sich ein Motorrad zu besorgen.. aber bevor Zach nicht besiegt ist, lohnt sich diese Anschaffung nicht. Schließlich muss sie auch noch lernen, damit umzugehen.

Sie zeigt jedenfalls keine Anzeichen von Nervosität als er Gas gibt.. jetzt weiß sie definitiv, was die Leute an motorisierten Fahrzeugen finden. Hin und wieder muss sie sich irgendwo abstützen, um nicht herumgeschleudert zu werden, aber auch wenn es bei einem Crash schon eine gute Frage wäre, ob ihre Seelenstärke für sowas noch ausreicht, scheint sie durch die Fahrt zumindest auf andere Gedanken zu kommen. "Hat was, leere Strassen." sagt sie und grinst kurz.
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

"Ja, das muss doch effektiv genutzt werden!", lachte Esteban sie an.

"Ach ja, zum Thema Bürokratie... Ich werde die Mappe also doch ausfüllen müssen. Vielleicht kannst du mich ja beim Ausfüllen beraten. Da waren diverse Angeben, die ich nicht so recht verstanden habe. Ich lasse mich jedenfalls nicht wegen solcher Gründe aus einer Stadt vertreiben, um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Julian wird schon sehen, was er davon hat, mich in einen Krisenherd zu schicken. Dem werde ich es noch so richtig zeigen! Hier gibt es Leute, die genau so denken, wie ich. Und wenn ich mich mit eben jenen zusammen tue, kann er mich mal. Selbst wenn er hier irgendwann auftauchen sollte, um mich wieder auf seine Linie zu drillen...dann wird er den Denkzettel seines Lebens kassieren. Richard und Jenny haben mir schon ihre Unterstützung für den Fall der Fälle zugesagt. Dem werde ich alle Knochen brechen, wenn es soweit ist. Er hat es nicht anders verdient!"

Esteban lenkte den Wagen auf eine weitere Hauptstraße, von der er wusste, dass diese in Richtung der Akademie führte. Er schien keine Mühe zu haben, das metallische Kraftmonster unter Kontrolle zu halten; trotz fehlender Servolenkung, hohem Tempo und ohne ABS manövrierte er den Wagen sicher um jede Kurve. Dabei machte er sichtlich gern Gebrauch von der Handbremse, was einen ziemlich harschen Drift-Effekt mit sich brachte.

"Sag mal... Bist du schon lange dabei? Du machst auf mich einen sehr jung gebliebenen Eindruck. Nicht wie diese verstaubten Idioten, die sonst eben solche Ämter innehaben. Das gefällt mir wirklich gut!"
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Reden oder fahren? Naja, er wird schon wissen was er tut. Ist ja nicht so, dass Meyye auf ihrem Bike ein Ausbund an Verkehrssicherheit wäre. Was die Mappe angeht nickt sie. "Klar, immer her mit den Fragen, wenn'de welche hast.. mit Papierkram kenn ich mich aus." Natürlich ist das ironisch gemeint, nichts desto trotz: "Ne, sag mir wo's hakt." Dann schaut sie wieder nach vorne und zu seinen Plänen mit seinem Erzeuger, falls der mal vorbeischauen sollte, kommentiert sie trocken: "Gib mir bescheid wenn's soweit is. Dann kriegt er von mir auch eine mit."

Der Slide-Effekt hat was für sich, auch wenn er ihr ihre Haare ins Gesicht fallen lässt und sie sich recht schnell abstützen muss, wenn sie nicht bei Esteban auf dem Schoß landen will. Na, vielleicht wäre das doch ein Grund gewesen, sich mal anzuschnallen, aber nö, jetzt nicht mehr. "Bin auch noch nich wirklich alt.. hab hier nur schon viel Scheisse mitgemacht in Finstertal, und vor kurzem war ich dann die einzige Gangrel, die länger als zwei Tage hier wohnt.. tja, schon sitz ich auf dem bescheuerten Sessel. Irgendwer muss es ja machen."
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Esteban wirkte gerade mehr als entspannt. Meist machte er den Eindruck eines reservierten Türstehers mit der Mimik einer Palastwache des Buckingham Palace. Doch jetzt, in diesem Moment, lachte er, grinste er und redete völlig frei und offen heraus. Auch als Meyye ihm fast auf den Schoß rutschte, feixte er und fing sie grinsend mit dem Arm auf, dessen Hand auf dem Schaltknüppel ruhte. Er schien wahrlich geübt darin zu sein, die geballte Kraft eines Muscle Cars unter Kontrolle zu halten. Es musste die Gewohnheit der Sache sein. Esteban kannte nichts anderes, als amerikanische Power.

"Das ist echt cool von dir, dass du mir helfen möchtest. Ich weiß, für dich bedeutet das mehr Arbeit und Stress, aber ebenso werde ich dir jederzeit helfen, wenn ich es kann. Dafür hat man schließlich Freunde und Familie. Und Freunde findet man hier sehr schnell. Die Fronten sind doch sehr geklärt in dieser Stadt. So war es für mich ein Leichtes, auf Gleichgesinnte zu stoßen..."

Esteban überholte ein Taxi auf einer Hauptverkehrskreuzung, welches nach rechts abbiegen wollte.

"Tja, ich hätte auch nicht gedacht, dass Richard und Jenny ausgerechnet mich als Vorsitzenden unserer Organisation gewählt hätten. Das war auch keineswegs meine Intention dabei. Ich hätte eigentlich eher gedacht, dass Richard den Posten übernimmt und ich seinen Leibwächter spiele. Tja, so schnell kann sich das Blatt wenden..."
 
AW: [09.05.2008] Klärende Worte

Männer und ihr Auto.. dass das sogar noch ins Leben nach dem Tod nachwirkt... wusste sie ja schon vom Tremere Ernest Gellar, aber es ist immer wieder ein Phänomen. Aber während Ernest auch bei den spektakulärsten Manövern seiner teuren Modelle mit Nitroeinspritzung noch seine britisch kühle Art bewahrt hat, verhält sich Esteban amerikanischer. Ihr kommt der Verdacht, dass es was mit den Wägen zu tun haben könnte, die sie fahren... an der Herkunft ihrer Autos sollst du sie erkennen.

Sie zuckt nur die Schultern bei seiner Dankesbekundung. "Is keine grosse Sache." sagt sie dazu einfach und blickt ihn etwas abschätzend an. Freunde findet man hier sehr schnell? Vielleicht hat er einen Glückstreffer gelandet.. sie jedenfalls ist eher vorsichtig damit, wen sie einen Freund nennt und wen nicht. Sowas dauert länger. Gleichgesinnte sind da was anderes. "Was für Fronten meinst du?" fragt sie dann nach, und: "Also ihr drei habt ne Wahl abgehalten und du bist es geworden? El Presidente vom Anarchenclub, oder wie nennt ihr das?"
 
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