[08.06.06] Haben wir uns nicht schonmal irgendwo gesehen?

Nach dem Anruf von Melissa hat Justify seinen Ghul Omarion aufgetragen gehabt diese junge Caitiff anzurufen. Ihr Sorge um ihre Bekanntschaften ehrt sie. Sie sollte den Kontakt zu Timo nicht verlieren.
Papa Justify verließ das Haus - alleine. Dies passierte in der letzten Zeit erschreckend häufig und wollte so garnicht in die Erinnerungen über seinen Meister passen.

Er wählte die Nummer, die ihm die Primogena der Ventrue gegeben hatte. Sie stand direkt unter dem vollständigen Namen. Omarion quälte sich gerade noch durch die osteuropäisch/russischen anmutenden Silben ihres Nachnamens, als es auf der anderen Seite klingelte.

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Es tutete einmal, zweimal...

Dann erklang eine zarte Stimme auf der anderen Seite. Sie klang vorsichtig, vieleicht wegen der unbekannten Nummer.

"Kirilenkowa ?"

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Es kam ein anfängliches charmantes Stammeln durch den Hörer.

"Ähhh... Guten Abend. Frau Kirilenkowa, mein Name ist Omarion Jackson. Nun... Papa Justify Nox ist mein Dominitor. Wir sind uns, glaube ich, schonmal im de Trois begegnet, kann das sein?
Die Primogen Melissa de l'Abricotier berichtete, Sie suchten Herrn Frensee?"

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Die Antwort war dann viel entspannter und auch merklich freundlich.

"Ah... Herr Jackson. Ja, ich erinnere mich, wir haben uns kurz gesehen, als sie sich nach ihm erkundigt haben, nicht wahr ? Ja, ich suche eine Möglichkeit ihn zu kontaktieren... Leider habe ich ihn aus den Augen verloren, nachdem ihm..."

Kurze Pause.

"...Papa Justify als Mentor zugewiesen wurde..."

Am anderen Ende der Leitung legte Tanja den Kopf schief.

"Ich tue mich indess noch etwas schwer mit... Fachbegriffen. Domitor bedeutet, er ist derjenige, von dem sie...Nun... Blut trinken ?"

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Das war die Grätchen-Frage eines Ghuls, nicht wahr? Der Akt des Bluttrinkens war etwas sehr privates in Leben - und im Leben sicher etwas bizarr einzigartiges -, sodass die Frage danach mit der Frage nach dem Mastrubationsverhalten vorm Schlafengehen gleichkam. Die Antwort fiel indess um so bedrückender aus, da man den Umstand des Bluttrinkens nicht wirklich bestreiten konnte; er war ein Ghul, wie der Schläfrige ein Wi... Nunja.

Die Antwort folgte auf dem Fuss. Die klare Stimme des Schwarzen klang kraftvoll und recht charmant. Viele verstörte es, das er keinen Akzent hatte oder sich mit dem Gebrauch von Artikeln schwer tat. Aber Omarion war deutsch - obwohl gerade dann sollte seine Grammatik verstörrent sein.
"Ja, ich trinke das Blut meines Meisters. Es hält mich gesund und bindet mich an Person und Pflicht - wenn sie das meinen. Dominitor ist nur eine angemessenere Bezeichnung für den Mann dem ich verpflichtet bin. ... Stört sie das?"

Der Ghul weichte vom Grund seines Anrufs ab. Eine willkommende Abwechslung zu seinen Pflichten.

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Er konnte das Lächeln förmlich hören, als Tanja antwortete. Sie klang abwiegelnd und auch ein wenig erstaunt.

"Oh, nein... Warum sollte mich das stören ? Im Gegenteil, ich danke ihnen sehr für die Auskunft... Wie gesagt, ich habe noch viel zu lernen... Ich gestehe, ich weiss nicht, inwieweit sie als Ghul in die Angelegenheiten der Kainskinder involviert werden, aber ich vermute, sie waren am Anfang auch... Nun... Leicht überwältigt von all dem."

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Er hätte sagen können, dass sie es ja noch leicht hätte. Er war jetzt 9 Jahre der Ghul von dem alten Herrn und er füllte sich noch immer wie frisch aus dem Ei gepellt, kaum im Stande die Augen zuöffen. Blindlinks stolpernd hat er eine Welt entdeckt, die ihm noch immer unendlich scheint.
Doch das konnte er dem Küken unmöglich sagen. Stattdessen versuchte er die junge Caitiff zu ermutigen.

"Machen sie sich nichts draus, Miss Kirilenkowa. Lernen muss man immer. Es wird leichter, wenn man die Exigkeit Zeit dazu hat." Der Ghul erwiederte am anderen Ende der Stadt das Lächeln, aber bemühte sich wenig später wieder um etwas mehr Seriösität.
Mit einem Räuspers fuhr er fort. "Ähh.. jaa... richtig. Timo! - Timo hat nun eine eigene Zuflucht in Finsterburg bekommen. Ihnen kann ich die Adresse gerne geben, wenn sie wollen. Papa Jusify hat nichts dagegen und das Timo was dagegen hat bezweifel ich ebenfalls...."

Der Ghul wartete über seinen unaufgeräumten Schreibtisch gelehnt auf Antwort. In der Rechten Hand den Hörer haltend, frimmelte er ein Nimm 2 aus seiner Verpackung - oder versuchte es. Tanja konnte das Knistern hören.

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"Ja, nur hängt vom Lernen selten die eigene Existenz ab, wenn man noch ein normaler Mensch ist..."

Und ich wollte nie in Ewigkeit tot sein. Nun, jetzt ists so, machen wir das beste draus.

"Ja, es wäre sehr nett... Ich könnte ihn dann ja einmal spontan besuchen...
Sagen sie... Wie ist Papa Justify ? Ein... interessanter Name, übrigens. Ich weiss über ihn nur, dass er ein Ahn ist und dem Clan der Malkavianer angehört... Doch es ist sehr freundlich von ihm, mir den Kontakt zu erlauben."

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"Wie Papa Justify ist?... Oh! Das ist schwierig. Ich denke, er fällt aus dem Raster raus und das ist nicht gerade schlecht. Aber er ist immernoch das, was er ist - ein Vampir.
Aber fragen sie da lieber Timo. Er wird sicher ein besseres Bild geben könnnen. Aber vielleicht sollten sie ihn lieber selbst kennenlernen, Miss Kirilenkowa. Ich bin mir sicher, dass Papa Justify nichts dagegen hat sie kennenzulernen....

Gut, die Adresse lautet Burgenalle 4a. Es ist gleich die Strasse runter von der Bibliothek aus. Wenn sie bei guten Wetter die Burg sehen können, dann ist es dir richtige Strasse."

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"Ich würde ihn sehr gerne kennenlernen, doch ich weiss nicht, ob es für ihn nicht unter seiner Würde ist, mit mir zu sprechen... Ich bin ein clanloses Küken, er ein alter, sicher weiser und geachteter Ahn eines anerkannten Camarilla-Clanes..."

Indess lachte sie dann leise.

"Bei der Bibliothek... Das ist schön, dort hin wollte ich ohnehin schon lange einmal... Ich liebe Bücher... Ahm... Welche Wohnung ? Oder gehört Timo das ganze Haus ? Damit ich die richtige Klingel treffe..."

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"Kommen sie vorbei, wann immer es ihnen passt.
Sie können nichts für ihren Clan, Papa Justify nichts für seinen. Es wäre mir neu, dass er Kontakt zu jemanden meidet, der sich benehmen kann.
Und wenn sie sagen, dass sie auch noch Bücher lieben, haben sie einen neuen Freund gefunden." Man merkte das der letzte Teil mehr Spaß war, aber es deshalb nicht gleich gelogen.

Schließlich lebte in der Wohnung ja auch niemand.

"Es ist die Dachgeschoswohnung. Die einzige Klingel ohne Namen.
Kann ich ihnen sonst noch irgendwie helfen?"

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"Gut... Ich werde sicher einmal vorbeikommen, schon bald, wenn man mich lässt... Ich freue mich immer, neue Leute kennen zu lernen, besonders, wenn ich dabei noch etwas lernen kann... Sollte ich mich in bestimmter Weise kleiden oder erwartet Papa Justify eine besondere Art der Begrüssung ?"

Eigentlich war es amüsant, dass sie nach der Kleidung fragte... Aber sie wusste nicht, dass der alte Malkavianer blind war. Woher auch ?

"Aber, wenn er Bücher mag, so kann er ja gar nicht unsympathisch sein."

Ein kurzes, aber helles Lachen folgte, dann meinte sie :

"Nein, ich denke das wäre alles... Ich danke ihren sehr."

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Amüsant war es. Omarion stellte sich gerade vor, wie Tanja vollkommen overdressed in die Bücherei kam und enttäuschend feststellen muss, dass sein Meister es würdigen würde - oder besser garnicht bemerken würde.

Omarion winkte regelrecht ab, was Tanja durch den Hörer nicht vernehmen konnte tat er das mit einem breiten Grinsen.
"Och, da wird ich mir weniger Sorgen machen...", war das einzige, was er vernahm.

Abschließend fügte er hinzu: "Gut, dann freu ich mich sie hier begrüßen dürfen zu konnen - wann immer sie auch Zeit dazu finden in diesen unruhigen Zeiten - und richte Timo schöne Grüße von ihnen aus."
Der Ghul war nett. Wie sollte sein Meister es dann nicht sein können?

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"Das werde ich tun... Dann auf Wiederhören !"