[07.05.2008] Neuland

Drakun

Pflanze
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9. Juni 2007
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Nordöstlich von Finstertal
Ein Blitz beleuchtete den eher unscheinbaren Wagen, welcher sich einsam über die Fahrbahn mühte. Sicht war kaum vorhanden und die Regentropfen erweckten den Anschein, als wollten sie mit purer Gewalt zu den Insassen vordringen. Donnergrollen drang an Jens' Ohren. Verdammtes Mistwetter! Der mittelalte unauffällige Mann bemühte sich, die Schilder zu lesen. Als er gefunden hatte, was er suchte, zuckte er mit der Hand, das Fahrzeug wurde langsamer und verließ die Autobahn. Finstertal. Welch passender Name. Sein Meister hatte ihm den Auftrag gegeben. Der loyale Gefolgsmann hatte ihn natürlich nicht nach den Beweggründen gefragt. Und er würde es auch in Zukunft nicht tun. Der Ampel wurde grün und der Wagen war auf direktem Wege in die Stadt. Der Aufragt war eigentlich ganz simpel - rein und wieder raus. Der Rest war nicht sein Problem. Der Meister hatte seine Gründe.
'Black Hammer' verkündete ein Schild. Jens nahm die Hilfe dankend an und folgte der Richtung. Kurze Zeit später parkte er seinen Wagen. Das war der Ort. Der Schriftzug über dem Eingang wies das Gebäude als 'Bahn-Hotel Finstertal' aus. Es wirkte, als hätte es seine besten Tage längst hinter sich. Dunkel stand es da und gab kein Lebenszeichen von sich.

"Wir sind da!"
 
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Genau in dieser Sekunde verließ Jenny das Hammer. Ihre Unterredung mit Enio war beendet und bis zu ihrem nächsten Vorhaben war noch etwas Zeit. Die Anarche setzte sich auf einer der Begrenzungsstangen nahe des Haupteinganges und beobachtete rauchend die Szene. Einmal mehr fehlte ihr die Energie der Lebenden. Viele Vampire betrachteten die Sterblichen mit Verachtung, die Caitiff jedoch mit wachsendem Schwermut. Was würde sie draum geben, noch einmal einen solchen Abend mit Freunden verbringen zu dürfen? Lachen, trinken, feiern, tanzen und schnellen Sex zum Abschluß und zur Krönung eines wunderbaren Abends. Die Reste des getrunkenen Alkohols als wabernder aber angenehmer Nebel im Kopf. Einen warmen, vertrauten Körper neben sich im Bett. Leiser Atem auf der Haut. Jenny seufzte leise.

All das war ein für alle mal dahin.
Nun war sie tot. Mächtig, stark wie zehn Pferde und mit der Aussicht auf ein ewiges Leben. Was aber waren all diese Zugaben, in Anbetracht des hohen Preises den ein Kainit zu zahlen hatte. Der Einsamkeit! Das bunte pulsierende Leben war in unerreichbare Ferne gerückt und ließ den toten Blutsauger als verstörten Zuschauer zurück. Wen wunderte es da, dass die Alten die Menschen so hassten?

Jenny entzündete sich eine Zigarette und beschränkte sich weiter aufs Zusehen...
 
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Der Straße nach Osten folgend, nahe am Rand des Sichtfeldes, öffnete sich eine Tür.
Unterhalb erschien ein halbhoher Damenstiefel während sich oben ein Regenschirm entfaltete.
Ein Blitz tauchte die schlanke Gestalt in kaltes Licht, als sie den Kofferraum öffnete, bevor der Fahrer zu Stelle war.
Der Mann lud einen Gegenstand aus, welcher sich beim folgenden Blitz als Trolley herausstellte.
Nach einigen Worten des Abschieds zog sich der Mann wieder in die Sicherheit seines Wagens zurück und startete diesen.

Nachdem Ghul im Wagen veschwunden war, packte Marta den Griff ihres Koffers. Die andere Hand hielt weiterhin den Schirm, ihre Handtsche hing über der Schulter. Derart bepackt, bewegte sie sich nun auf den Eingang zu, wobei sie bemüht war wenigstens den größeren Wasseransammlungen auszuweichen. Ein Blick über die Schulter zeigte ihr, dass Jens in dieser Hinsicht weniger Sorgen hatte. Gerade fuhr er mit vollem Schwung durch eine Pfütze vor dem Club - sehr zum Leidwesen einer etwas abseits befindlichen Raucherin, welche nun eine Extradusche aus Regenwasser abbekam.
Irgendwie war Marta froh, den Diener nicht mehr bei sich zu haben. Jens war dermaßen unterwürfig, dass es schon fast an eklig grenzte. Ein schlechter Ersatz für Phillip, aber der stand nicht mehr zur Verfügung... Bevor irgendwelche Gefühle aufkommen konnten, verscheuchte sie ihre Gedanken und trat auf die Tür zu.
 
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Egal wie tot man auch war, irgendwer pisste einem trotzdem noch ans Bein.
Manchmal sogar in Form einer spritzenden Fontäne.

Jenny murmelte eine Reihe von wilden Flüchen und wüsten Verwünschungen die selbst einem gestanden Seemann noch Tränen der Scham in die Augen getrieben hätten. Wütend trat die Anarche gegen einen Holm der Begrenzungsstangen. Zitternd gab er einige Millimeter nach und wies nun eine kleine Schräglage auf. Inwiefern auch die junge Frau Schaden genommen hatte, ließ sich nicht sagen. Sollte sie Schmerzen verspüren, ließ sie es sich auf jeden Fall nicht anmerken.

Sie wusste das der Fahrer sie nicht hören konnte, dass war für sie aber kein Anlass sich nicht aus vollster Kehle über ihn zu beschweren.

"Verfluchter Flachwichs! Halt an und steig aus du Pisser, dann klären wir das unter vier Augen! Ich hau dir dermaßen eine aufs Maul, das noch deine Kinder Teile deiner Zähne ausspucken. Ignoranter Vollarsch!!!"

Ihr Blick wanderte zu der Frau mit dem Koffer, die sich gerade näherte.

"Hoi Schickse! Leih mir mal deinen Koffer, ich brauch was, das ich dem Arsch hinterher werfen kann!"

Trotz der Tatsache, dass der Wagen mittlerweile gute zweihundert Meter weit weg war, schien sie es absolut ernst zu meinen. Gleichzeitig zur Antwort der Fremden sah Jenny an sich hinunter. Ihre Lederklamotten schienen unter der Dusche kaum gelitten zu haben, sie waren zwar nass, die Feuchtigkeit perlte jedoch bereits wieder ab. Bis zu ihren Haaren hatte das Wasser nicht gereicht. Aber die Zigarette in ihren Händen hatte die volle Ladung abbekommen und hing nun lustlos hinab wie das Gehänge eines neunzigjährigen Kirchenvorstehers. Resigniert sah die Caitiff auf den feuchten Stummel und warf ihn seufzend zu Boden.
 
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Gerade wollte sie die Tür öffnen, als die Stimme an ihr Ohr drang. Marta sah sich um, und bemerkte die Frau, welche, schimpfend wie ein Rohrspatz, noch ein gutes Stück entfernt im Regen stand. Die Dame würde sich warscheinlich schon wieder beruhigen. Ihr Blick fiel auf den Pfahl und löste im Gehirn Aktivität aus. Moment - die hat das doch jetzt nicht etwa ernst gemeint?! Der einzige Weg das herauszufinden, war wohl, die unangenehme Distanz durch den Regen auf sich zu nehmen - oder die Fremde anzuschreien. Marta, eher von der ruhigeren Sorte, entschied sich für ersteres. Bepackt wie sie war änderte sie die Richtung und überbrückte die Entfernung recht zügig.
"Der Koffer bleibt besser hier! Ist ihnen etwas passiert?" ,fragte sie freundlich.
Die Frau hielt etwas Distanz, sowohl zu Jenny als auch zur Straße, um ein ähnliches Schicksal zu vermeiden. Sie trug einen kurzen schwarzen Mantel und ihre mit dunklen Strumpfhosen bedeckten Beine steckten in einem paar ebenfalls dunkler Damenstiefel.
 
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"Was?"

Anscheinend hatte Jenny nicht mit einer derartigen Reaktion gerechnet.

"Nein, natürlich ist mir nichts passiert. Nass bin ich geworden, reicht das nicht? Echt mal ich kann diese Affenärsche nicht ausstehen, die denken die könnten alles und jeden so behandeln wie es ihnen gerade paßt. Wenn ich den Mistsack in die Finger kriege, kann er sich auf ein paar sehr interessante Stunden einstellen."

Neugierig sah die Caitiff zu der Frau hinüber. Anscheinend hatte sie nicht mitbekommen wie Marta noch vor wenigen Minuten aus eben diesem Wagen gestiegen war. Ein Glück für sie, denn ganz ohne Zweifel war mit der Anarche nicht gut Kirschen essen. Trotzdem, das unverholen mißtrauische Beäugen ihres Gegenüber dauerte definitiv einige Sekunden zu lange.

"Kannst deinen Koffer behalten, der Wichser ist über alle Berge. Du hast dir nicht zufällig das Kennzeichen gemerkt?"

Ihr fiel etwas ein. Ohne eine Antwort abzuwarten wandte sie sich an die Türsteher mit denen sie noch Minuten zuvor geflirtet hatte.

"Hat einer von euch das Nummernschild gesehen? Ich lass nen Zehner springen und etwas Knutschen und Fummeln wäre auch drin..."

Ein freches Grinsen folgte. Trotzdem sah man Jenny an, dass sie die Aufforderung durchaus ernst meinte.

"Für dich übrigens auch Honeybee!"
 

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Sei froh, dass es dazu nicht kommen wird. "Ich glaube der war nicht von hier - du kannst dir die Mühe also sparen."
Marta musterte die andere Frau noch kurz. Irgendwelche Besonderheiten? War sie betrunken?
"Außerdem hättest du ihn sowieso nicht getroffen... Naja, wenn alles in Ordnung ist, kann ich ja gehen. Eine schöne Nacht noch!"
Da kam ihr noch ein Gedanke. Also wandte sie sich mit entschuldigendem Blick nochmal an Jenny:
"Sorry, aber hast du eine Ahnung, welchen Bus ich nehmen muss, wenn ich zur Kunstakademie will?"
 
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"Ist nur die Straße lang in westlicher Richtung und dann links runter durch die Siedlung. Ein paar Minuten zu Fuß. Schneller als die Wartezeit an der Haltestelle, würde ich mal schätzen. Allerdings sagt man sich in der Stadt, dass nur Schwuchteln und Weicheier dorthin wollen, also solltest du dir vielleicht doch ein Taxi rufen?"

Ein herausforderndes Lächeln trat auf die Lippen der Anarche.

"Was bist'n für eine? Pinselschwinger? Steineklopper? Oder sogar ne Trällerschnepfe? Siehste gar nicht nach aus, möcht ich meinen..."
 
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Man erzählte sich so einiges über diesen Ort, aber von Schwuchteln und Weicheiern hatte sie dabei nichts gehört.
Oder willst du mir damit etwas sagen? Wahrscheinlich war die Frau vor ihr einfach Kunstbanausin.
Und dass sie eingebildete Schnösel nicht leiden konnte, hatte sie ja schon lauthals kundgetan.

Während ein Blitz ihre Silhouette in kaltes Licht tauchte, erwiderte sie das Lächeln.
"Nichts von allem. Eigentlich hatte ich bloß vor, jemanden zu treffen."
Der zu erwartende Knall folgte, gefolgt von neuem Lichterspiel.
"Ist aber schon ziemliches Mistwetter, da muss man nicht aus Zucker sein. Wechselklamotten wollte ich nämlich eigentlich nicht mitnehmen."
Der hinter einem Schleier aus Regen verborgene Himmel gab ihr grummelnd recht.
 
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"Was nutzt es, manchmal kommt der Regen ja auch von unten, wie du gesehen hast!"

Ein leicht schiefes Grinsen flog über Jennys Gesicht. Blitz und Donner schienen ihr gut zu gefallen, ihre Mimik verriet, dass sie ein Freund dieses Naturspektakels war. Wenn man genau hinsah, erkannte man sogar, dass sie heimlich zählte wieviel Zeit zwischen den hellen Blitzen und dem dunklem Grummeln verging, um abzuschätzen wie weit das Unwetter genau entfernt war.

Sie brachte sich etwas in Erinnerung.

"Schätzchen! Haste mal aufn Tacho geguckt? Es ist mitten in der Nacht, die süßen Marzipanärsche in der Akademie schlafen doch längst. Da wirste jetzt wohl kaum noch jemanden antreffen. Ich würde vorschlagen, du gehst morgen früh dort hin. Die machen um neun auf, oder so. Keine Ahnung, wen kümmerts!? Wie wäre es, wenn du mich stattdessen auf nen Drink einlädst?"
 
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Marta verwies auf ihren Koffer. Irgendwie hatte sie es geschafft, in so abzustellen, dass er nicht vollkommen durchnässt war.
Allerdings war klar, dass auch das nicht ewig halten würde, langsam lief ihr die Zeit davon.
Nicht nur in dieser Hinsicht.
"Ich würde ja gerne, aber ich muss wirklich noch ein paar Sachen regeln."
Ihr war anzusehen, dass sie es auch ernst meinte.
Aber warum auch nicht, ihr Gegenüber war eine interessante Person und vielleicht konnte man ja das ein oder andere erfahren.
"Können wir aber nachholen wenn du möchtest - wenn du nachher noch da bist, oder morgen Abend? Wobei ich noch gar nicht weiß, wie du heißt. Ich bin übrigens Marta."
Ein weiterer Blitz warf sein kaltes Licht auf ihre zart wirkenden Gesichtszüge.
 
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Zarte Gesichtszüge...
Jenny kam nur ein Gedanke, Frühstück. Das sie einen Kainiten vor sich hatte, konnte sie ja in diesem Augenblick nicht wissen.
Aber sie schien es eilig zu haben, ebenso wie Jenny selbst. Sie musste die Mahlzeit wohl also noch ein paar Stunden verschieben.

"Ich heiße Jenny, hi! Du erinnerst dich, dass die Akademie keinen vierundzwanzig Stunden-Service hat?"

Die Frage war mehr oder weniger retorisch.
Daher fuhr die junge Caitiff auch unvermittelt fort.

"Lange werde ich wohl nicht mehr hier bleiben, nicht unbedingt mein Laden.
Gib mir doch einfach deine Nummer, dann ruf ich dich später einfach nochmal an?"
 
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Wenn du wüsstest... Zwar hatte Marta nur sehr begrenzte Kenntnisse über diese Stadt, allerdings war bekannt, dass der Prinz seinen offiziellen Sitz in der Akademie hatte.
Da werde ich wohl mal suchen müssen, wo genau.
An Nahrungsaufnahme dachte sie momentan nicht wirklich, hatte sie doch vor Reiseantritt überraschend noch einige Zeit zum Jagen gehabt.
Außerdem fiel Jenny auch nicht gerade in ihr primäres Beuteschema.
"Wenn du mir deine gibst, ist das kein Problem. Ich hab das Handy oft aus und dann wäre es gut zu wissen, wer angerufen hat. Und wenn ich fertig bin kann ich dich ja auch anrufen, wenn noch Zeit ist."
Sollte es in dieser Hinsicht keine weiteren Fragen geben, so würden die Nummern ausgetauscht.
"So ich muss jetzt aber los, sonst wird mein Zeug zu nass. War nett dich kennen zu lernen, Jenny. Bis später! Ciao!"
Nach der Verabschiedung verließ Marta den relativ gut beleuchteten Bereich vor dem Hammer und verschwand fast im heftigen Regen.
Hin und wieder wurde ihre sich entfernende Figur durch einen Blitz beleuchtet.
Nächstes Ziel: Unterkunft
 
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Sie hatte nichts gegen einen Austausch.
Jenny hatte sich schon vor etlichen Monaten zwei Handys angeschafft.
Eines für die Leute die ihr wichtig waren und als zweites das Arschlochtelefon für den gesamten Rest.
Letztere Nummer gab sie breitwillig weiter.

"Jo machs gut, ich melde mich!"

Nachdem Marta gegangen war blickte die Anarche auf die Uhr.
Was für eine Nacht, sie hatte schon wieder mehr um die Ohren, als gut für sie war.
Und das bei ner Caitiff die nur Arschtritte und Niedertracht mitbekam.
Wofür machte sie sich eigentlich den Stress?
 
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Nachdem sie den kompletten Weg zurückgegangen war, konnte sich Marta endlich ins Trockene retten.
Die dunkel gekleidete junge Frau betrat, bepackt mit Koffer, Handtasche und Regenschirm, den spärlich beleuchteten Eingangsbereich.
Ein übermüdet aussehendes Gesicht erschien hinter der Rezeption und glotzte sie aus halb geschlossenen Augen an.
Bevor die Gestalt Zeit hatte, die Situation einzuschätzen und entsprechend zu reagieren, war Marta bereits herangetreten.
"Hallo, mein Name ist Hagen. Es sollte ein Zimmer auf meinen Namen reserviert sein. Entschuldigen sie bitte die Zeit, doch es gab keine andere Möglichkeit." Außerdem waren sie ja informiert.
Freundlich sah sie die Person an und wartete, bis diese sich gesammelt hatte.
 
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"Ahja, guten Abend", erwiderte der müde wirkende Mann. "Frau Hagen, ja, das ist Zimmer 212, das ist hier 2 Treppen hoch, dann gleich rechts."

Er reichte der Frau einen Schlüssel.

"Frühstück gibt es zwischen 6.30 Uhr und 10 Uhr."

Sonderlich gesprächig schien er nicht zu sein.
 
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"Danke für den Hinweis, aber ich glaube nicht, dass ich das brauchen werde. Ich denke, ich werde lieber ungestört ausschlafen."
Sie lächelte munter, ihr Gesprächspartner würde merken, dass diese Frau es gewohnt war, spätabends noch wach zu sein.
Selbstverständlich war klar, dass sie tagsüber nicht gestört werden würde, schließlich handelte es sich um ein Kriterium, nach dem das Hotel ausgewählt worden war.
"Ich wünsche ihnen noch eine gute Nacht!"

Zwei Treppen und ein paar Meter später drehte Marta an ihrem Schlüssel und trat ein. Dort tat sie zuerst drei Dinge: Sie stellte ihre Sachen ab, ermittelte den sichersten Schlafplatz und richtete die Wohnung für die Tagruhe ein.
Vorhänge wurden zugezogen und der ein oder andere Gegenstand erhielt einen neuen Platz.
Da das Zimmer an sich schon eher dunkel sein würde, verursachte die ganze Prozedur nicht übermäßig viel Aufwand.
Nachdem die Anpassung vollzogen war, landete der Mantel auf einem Haken an der Wand und Marta vor dem Spiegel.
Schirm und Mantel hatten gehalten, sie musste sich nicht umziehen. Hier und da wurde noch etwas zurecht gezupft und noch ein bisschen Make-up nachgebessert.
Zum Abschluss griff sie in ihre Tasche und zog ein kleines Klappmesser hervor. Dieses wurde nun an einem unauffälligen Platz abgelegt.
Marta warf sich den Mantel über, schnappte Handtasche und Schirm und verließ das Zimmer.
Sie folgte dem selben Weg, den sie gekommen war und fand sich schneller als ihr lieb war erneut im Regen wieder.
Na mal sehen, ob Jenny recht hatte.
Ein Blitz beleuchtete die Straße, als sie sich auf den Weg zur Akademie machte.
 
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