[04.05.2008] Vor dem Schlafengehen

Leo

Johnny Steinberg
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7. März 2008
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Ferdinand war aus dem Café zurück und ließ sich von Henry Evelinas Handy geben. Der Malkavianer übte damit noch ein wenig Anrufe annehmen und selbst anrufen.

„Die wichtigen Nummern sind alle eingespeichert“, erläuterte Evelina, "ich kann dir zeigen wie du sie findest.“

Ferdinand winkte ab.

„Ich werde es so machen wie ich es immer gemacht habe. Ich nehme mein kleines Adressbüchlein, suche die Nummer heraus und gebe sie in das Telefon ein.“

Es war schlimm genug bei diesem Telefon keine Wählscheibe zu haben. Zumindest hier im Haus jedoch konnte er mit einem altgewohnten Telefon telefonieren, ein original Telefon aus den 20ern, das nur ein wenig umgebaut worden war, so dass es auch heute noch benutzbar war. So etwas wie eine Rufnummernanzeige oder eine Anklopffunktion gab es da natürlich nicht, aber auf solchen Schnickschnack legte Ferdinand ohnehin keinen Wert.
Sein Adressbüchlein war kaum breiter als das Handy und kürzer. Es würde zusammen mit dem Handy problemlos in sein Jackett passen.

Das sich „Unsichtbar“machen klappte schon ganz gut, da sollte er doch am besten auch schon anfangen die nächste Stufe zu üben. Ferdinand konzentrierte sich und versuchte seinem Gesicht ein anderes Aussehen zu geben. Er wollte sich so aussehen lassen wie das Gesicht eines Mannes, der ihm auf dem Rückweg begegnet war.

Evelina schaute ihren Vater besorgt an.

„Vater, ist dir nicht gut?“

Ferdinand stand auf und schaute in den großen Wandspiegel des Salons.
Seine eigenen Gesichtszüge hatten sich zwar ein wenig verändert, aber er war immer noch als Ferdinand zu erkennen. Bloß dass er aussah als sei ihm hundeelend, sein Gesicht hatte eine grüngelbliche Gesichtsfarbe, besonders gesund wirkte er wirklich nicht gerade. Das war wohl nichts…da musste er noch üben.

„Mach dir keine Sorgen, Evelina, ich übe lediglich mein Gesicht zu verändern. Wenn es gut klappt würde ich dann aussehen wie jemand anders, man würde mich nicht mehr erkennen.“

Konnte er denn jetzt wenigstens auf Kommando sein Gesicht wieder verändern? Nein? Verflixt! Er wurde die ungesund aussehende Visage erst nach mehrmaligen Versuchen wieder los. Ganz so einfach war das Ganze wohl nicht.

Er dachte an den Ghul von Nox, und da überlegte Ferdinand, ob er dasselbe auch mal mit Romero versuchen sollte. Hmm…aber wenn es doch Romero war, der im Auto verbrannt war, dann musste Ferdinand den Tod durch Verbrennen nochmal durchmachen. Wollte er das wirklich riskieren?
Aber Butch war doch wahrscheinlich nicht verbrannt, zumindest nicht im Unfallwagen.
Vielleicht war er jedoch auf andere Art gestorben. Letztlich siegte dann aber doch die Neugier.

Ferdinand ging in sein Schlafzimmer und legte sich aufs Bett. Wenn er schon lag konnte er wenigstens nicht mehr zu Boden sinken. Er schloss die Augen und dachte an den Abend der Hochzeit zurück, sah sich auf die Theke zugehen, hinter der Butch stand. Und ja, jetzt sah er den kräftigen Koloss klar vor sich.

Diesmal verzichtete Ferdinand darauf, die Zielperson direkt anzusprechen, doch auch diesmal dachte er intensiv an den Namen der Person.

Butch Hansen…

Ferdinand löste sich vom eigenen Körper, in Zeitlupe näherte er sich dem riesigen Kopf des Ghuls, umkreiste den Kopf vorsichtig, wie um zu prüfen wo er am leichtesten ein Schlupfloch fand. Ferdinand ahnte, dass man in das Hirn von Butch nicht mit solcher Leichtigkeit eindringen konnte wie bei Henry und Evelina. Da gab es sicher mehr Widerstand. Doch er musste es wenigstens versuchen.
Ferdinand war sehr gespannt...würde er Zugang bekommen und die letzten Erinnerungen von Butch finden?

Wo hatte Butch den Prinzen zum letzten Mal gesehen? Im Flugzeug?
Danach suchte Ferdinand, das wollte er gern wissen.
Oder waren sie überhaupt mit dem Flugzeug geflogen? Waren sie überhaupt jemals zurückgekommen bis nach Finstertal? Vielleicht war der Prinz in Warschau geblieben...mitsamt den Ghulen.

Out of Character
Wieder 6 Würfel.
 
AW: [04.05.2008] Vor dem Schlafengehen

Ein Teil von Ferdinands Geist verließ den sicheren Platz des schützenden Körpers und begann mit seiner Suche nach dem Geist des angeblich verstorbenen Ghul des Prinzen. Zielsicher und routiniert schoss der mentale Verbindungsstrang exakt an der Grenze zwischen Wirklichkeit und der unbekannten Dimension entlang, die man gemeinhin als Astralebene oder auch Umbra kannte.

Ferdinand bemerkte zufrieden, dass seine zahlreichen Versuche auf diesem Gebiet ihm eine gewisse Routine verliehen hatten. Es wurde dadurch nicht unbedingt leichter, aber es fühlte sich besser und sicherer an. Endlich tat sich eine Spur auf, noch war es nichts was man greifen oder näher beziffern konnte, aber es lohnte einen genaueren Blick.

Nicht das er es nicht erwartet hätte…

Natürlich geschah das Beschriebene mit unglaublicher Geschwindigkeit. Nur wenige Augenblicke waren seither vergangen und schon befand sich der Malkavianer auf einer Spur. Er war gut, das musste man ihm lassen. Neugier stieg in ihm hoch, war er hier tatsächlich auf einer heißen Spur? Diese blöde Seneshall würde ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn er Beweise vorlegen könnte die sie als Lügnerin entlarvten. Vielleicht war er es gar, der den Prinz und seine Ghule zu retten vermochte, sie lebend irgendwo aus ihrem Gefängnis befreite?

Aber noch hatte er keinerlei Beweise.

Bald jedoch...


Mit etwas Glück!


Die üblichen Gefüge zwischen Zeit und Raum hatten bei der Anwendung dieser Kunst keinerlei Bedeutung. Es spielte keine Rolle wo sich die Person befand, nach der er strebte. Auch die Gedanken des Malkavianer selbst, bedurften nur Wimpernschläge. Es galt hier einzig, sich in dem unübersichtlichen Wust aus Empfindungen und Gedanken zurechtzufinden. Das Ziel der Suche herauszufiltern und Kontakt aufzunehmen.


Oder durch jemand anderen gefunden zu werden.

Urplötzlich fühlte sich Ferdinand durch etwas unglaublich Böses beobachtet. Er konnte es nicht wissen, aber schon Johanna von Greif, Noir Buchet oder auch die mächtigen Tremereschwestern hatten bereits bei ihrem Versuch etwas über ihre Auspextalente in Erfahrung zu bringen, einen ähnlichen Moment erleben müssen. Egal für wie gut sie sich alle gehalten hatten, dies war mittlerweile das Reich eines einzigen Mannes. Einer Wesenheit, die ihre gigantische Erscheinung wie ein Leuchtfeuer über Finstertal hatte aufflackern lassen, um soviel Plagen anzulocken wie überhaupt möglich war.
Der Vergleich griff nicht richtig, aber Zacharii Avatar glich in seiner Wirkung fast dem Magier Sauron aus dem Herrn der Ringe. Gleich einem riesigen Auge erstrahlte das strahlend bösartige Abbild seiner selbst und kontrollierte dabei nicht nur die Astralebene, sondern beobachtete dabei auch die Geschehnisse in der Stadt. Natürlich war er aus der bekannten Wirklichkeit heraus nicht zu erkennen, aber eben dort befand sich Ferdinand ja auch gar nicht. Er hatte sich dank seiner Fähigkeiten an den Rand dieses Reiches begeben und nun die Aufmerksamkeit dieses furchterrengenden Monsters erregt. War er selbst es nicht, der Vermutete, das Noir durch eine ähnliche Begebenheit irgendwie Böse geworden war? Flüsterten nicht leise Stimmen das die graue Haarsträhne der Tremere Bibliothekarin Johanna von Greif durch solch furchtbare Erlebnisse herrührte?

Das Monster selbst hatte ihn entdeckt und es war nur noch eine Frage der Zeit bis er oder seine Legionen aus Plagen, Geistern und weiteren unaussprechlichen Wesenheiten sich auf ihn stürzen würden. Konnte er noch weg? Entkommen? Würde er überhaupt wieder heim finden?



Oder würde er es wagen sich gegen den König aller Alpgestalten zu stemmen und mit seiner Suche fort zu fahren?
 
AW: [04.05.2008] Vor dem Schlafengehen

Dieser Versuch des Gedankenlesen war irgendwie anders als sonst.
Schon bei dem Ägypter war es irgendwie anders gewesen, aber jetzt umso mehr.

Und dann spürte Ferdinand deutlich die Anwesenheit von etwas abgrundtief Bösem.
Da fiel ihm ein, Miguel hatte ihm von einem Dämon und Plagen erzählt, die sich auf der Astralebene befanden.
Ferdinand ahnte nun warum er es geschafft hatte den Geist des Ägypters zu erreichen obwohl der Ghul schon tot war. Das war womöglich kein gewöhnliches Gedankenlesen mehr gewesen, sondern offenbar fast so etwas wie eine Astralreise.
„Richtige“ Astralreisen hatte Ferdinand bisher nicht gemacht, aber nun bekam er also einen Vorgeschmack darauf.
Seine Neugier auf das was er möglicherweise im Hirn von Butch lesen könnte, schwand schlagartig dahin, und der Malkavianer wurde von Grauen erfasst. Und er war nicht so vermessen zu glauben er könnte gegen dieses dämonische Wesen ankommen, hier, ganz allein. Und gegen all die Plagen.
Ohne sich dessen bewusst zu sein hatte Ferdinand mit dem Feuer gespielt. Und jetzt war er nahe daran sich nicht nur die Finger zu verbrennen, sondern dem Dämon und dem Plagen zum Opfer zu fallen. Sie hatten ihn entdeckt, das spürte er ganz deutlich.

Da gab es jetzt nur noch eins: Er musste hier weg!!!

Sofort!!

So wichtig war kein Geheimnis, dass es sich dafür lohnte auch nur eine einzigen Augenblick länger hier zu verweilen.
Ferdinand setzte nun also seine gesamte Anstrengung dafür ein um so schnell wie möglich zu entkommen und in seinen Körper zurückzukehren.

Zurück, zurück, zurück…!

Darauf konzentrierte er all seine Kraft. Es musste einfach klappen.
Er wollte zurück, nicht anderes wollte er jetzt…zurück zu Evelina, Henry und seinem Clan, es gab noch so viel zu tun…! Das durfte jetzt nicht das Ende sein!

Out of Character
Einsatz von 1 WK.
 
AW: [04.05.2008] Vor dem Schlafengehen

Out of Character
Kein WK nötig! Ferdinand kann ohne Probleme zurück weil er nicht auf einer Astralreise war, sondern nur eine Art mentalen Wurfanker losgeschickt hatte, der eben die Verbindung zu Butch knüpfen sollte...

Wieder benötigte es nicht mehr als einen Wimpernschlag.
In exakt der Sekunde, in der Ferdinand beschloßen hatte sich der Aufmerksamkeit der seltsamen Wesenheit zu entziehen, war er auch schon wieder daheim und in Sicherheit. Im Grunde schlug er einfach nur die Augen auf. Nun, wo es vorbei war, kam ihm die ganze Sache nur noch wie ein böser Traum vor. Wirklich gesehen hatte er ja auch eigentlich gar nichts, es nur gespürt.
Aber das hatte bereits gereicht, sie waren nicht allein in Finstertal.

Soviel war mal sicher...
 
AW: [04.05.2008] Vor dem Schlafengehen

Ferdinand setzte sich erleichtert auf.
War das tatsächlich eine Astralreise gewesen? Da hing man doch eigentlich an einer Silberschnur, und wenn die riss fand man höchstwahrscheinlich nie wieder in seinen Körper zurück, so zumindest hatte es ihm sein Erzeuger erläutert.
Aber zumindest hatte Ferdinand anscheinend ähnliche Sphären berührt – wo nun dieser Dämon herrschte. Es war höchst gefährlich sich dorthin zu begeben, auf weitere Ausflüge dieser Art wollte Ferdinand lieber verzichten solange sich der Dämon dort befand.

Das Malkavianer hatte das Bedürfnis sich zu vergewissern, dass es Evelina gut ging. Er hatte sie eigentlich erst vor wenigen Minuten gesehen, aber dennoch, er musste sie jetzt einfach sehen.
Er fand seine Tochter und Henry im Salon vor, wo er die beiden zurückgelassen hatte.
Ferdinand hatte Evelina früh am Abend darum gebeten dem zweiten Gast Bescheid zu sagen, dass er sich beim Prinzensekretariat melden sollte. Es stellte sich jedoch nun heraus, dass sie Dr. Dillinger gar nicht zu Gesicht bekommen hatte. Nun, sie waren ja auch nicht die ganze Zeit zu Hause gewesen.

„Ich habe zweimal an seine Tür geklopft, aber es hat sich nichts gerührt. Ob er in seinem Zimmer war weiß ich nicht…ich habe nicht nachgeschaut, ich dachte mir, vielleicht möchte er nicht gestört werden.“

Evelina war also zu schüchtern gewesen um nachzuschauen. Es wäre aber eigentlich wichtig gewesen, dass Dr. Dillinger Laura angerufen hätte, Ferdinand sah jedoch davon ab Evelina zu schelten.
Stattdessen ging er selbst zum Gästezimmer und klopfte an die Tür. Er wartete nicht lange auf eine Antwort, öffnete die Tür und schaute in das Zimmer.
 
AW: [04.05.2008] Vor dem Schlafengehen

Nunja Marus war gestern Abend geommen und Markus war auch seitdem anwesend - jedoch war er in die Lektüre einiger Internetforen auf Recherche über den wahren Hintergrund der Ereignisse der letzten Nacht derartig vertief gewesen, und es gab sehr viele Meinungen zu diesem Thema, daß er es schlichtweg darüber hinweg die Zeit -und andere Dinge, vergessen hatte den Prinzen oder andere Stellen zu informieren. Hinzu kam, daß er, Freund klassischer Musi, Kopfhörer aufhatte, über die recht laut ebenjene Klänge dudelten Ja, er bemerte nichteinmal, daß Ferdinand eingetreten war, nicht weil er unhöflich war, sondern weil isch irgendwie alle Ereignisse zu kombinieren schienen und er Mühe hatte, sein eigenes, sprituelles Blog aufrechtzuerhalten und alle Gescheh- und Erlebnisse der letzten Nacht irgendwie in einen Zusammenhang bringen musste.
 
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Dr. Dillinger war also anwesend und wohlauf, gut.
Ob denn Laura versucht hatte ihn zu erreichen? Sicherlich. Vielleicht hatte sie ihn auch schon längst erreicht, oder auch nicht.

„Dr. Dillinger?“

Doch er schien gerade Musik zu hören, die Kopfhörer ließen dies vermuten. Da war es natürlich kein Wunder, wenn er Evelinas Klopfen nicht gehört hatte.
Ferdinand wartete zunächst noch ab ob er nicht doch noch bemerkt wurde von seinem Clansbruder.
 
AW: [04.05.2008] Vor dem Schlafengehen

Marus bemerkte ihn nach einer Weile - und schrack aus dem Bett hoch, kaum das er ihn erblickte. in einer sehr menschlichen Reaktion griff er dabei in Richtung seines Herzens, eine unnütze Geste immerhin war da nichts mehr was groß schlagen konnte. Einer der Vorteile ein Vampir zu sein, man konnte nie an einem Herzinfarkt sterben.

"Herr von Rothschild", sagte er erschrocken, "Entschuldigen sie bitte, daß ich sie nicht bemerkt habe aber ich war gerade dabei die aktuellen Ereignisse der letzten Nächte in einigen aktuellen Newsgroups querzulesen. Es ist doch immer wieder faszinierend welche Vorteile an Informationen zu kommen die heutige Technik einem bietet, nicht wahr?"
 
AW: [04.05.2008] Vor dem Schlafengehen

„Dr. Dillinger…entschuldigen Sie, dass ich Sie erschreckt habe.“

Newsgroups? Was in aller Welt war das überhaupt? Gruppen, wo man sich über Nachrichten austauschte...? Was es nicht alles gab…

„Nun, mit solchen modernen technischen Geräten können sich gern andere befassen, Evelina und Henry kennen sich damit ganz passabel aus, ich jedoch nicht, ich lese nur Bücher und die gute alte Zeitung.
Es freut mich, dass Sie wohlauf sind. Die Werwölfe haben tagsüber etliche Zufluchten aufgespürt und einige Kainskinder vernichtet. Man weiß noch nicht genau, wer alles zum Opfer wurde. Frau Raabe, die Ghulin der Seneschall, hat versucht alle Kainskinder der Domäne zu kontaktieren und konnte nicht alle erreichen. Haben auch Sie einen Anruf erhalten? Wenn nicht wäre es gut, wenn Sie sich noch bei der Ghulin melden würden.
Auch unser Primogen Herr Nox und sein Mündel werden vermisst.
Von dem Anschlag auf Prinz Buchets Limousine haben Sie vielleicht auch auf Ihrem Bildschirm gelesen, er ist in der Stadt als Kunstmäzen bekannt, und von dem Einbruch in seine Villa? Das waren wohl die Werwölfe. Was mit dem Prinzen geschah ist noch nicht geklärt.“
 
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