[04.05.2008] Spurensuche

Leo

Johnny Steinberg
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7. März 2008
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Ferdinand ließ sich von einem Taxi nach Finsterburg fahren und bei der Bibliothek absetzen. Er musste unbedingt noch heute nachschauen ob an dem Gebäude äußere Zeichen eines Einbruchs zu erkennen waren. Das hätte er eigentlich schon längst tun können, warum war er nicht selbst darauf gekommen? Nun, sein Weg hatte ihn zunächst zu der Seneschall geführt.

Der Haupteingang wäre zu auffällig, tagsüber. Wenn Ferdinand in die Bibliothek einbrechen wollen würde und könnte er das bei Tageslicht, dann würde er doch nicht eine Stelle wählen, an der man allzu leicht gesehen werden konnte. Also begab sich Ferdinand zunächst direkt zu dem Nebeneingang, durch den er die Bibliothek betreten hatte als er den Primogen besucht hatte.
Er kannte also den Weg, und während er sich der Tür näherte hielt er auch mit geschärftem Sehsinn nach zerbrochenen Fensterscheiben Ausschau. Deutete hier irgendetwas auf einen Einbruch hin? Vielleicht direkt bei der Tür?
 
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Die Nebentür war geschlossen, sogar verschlossen, das konnte Ferdinand deutlich erkennen, also war hier niemand hineingekommen.
Wenn er allerdings ums Haus herumging, dann konnte man an der Haupteingangstür deutliche Einbruchsspuren sehen, die allerdings notdürftig von einem Schreiner repariert worden waren, auch war eines der großen Fenster mit einem Brett verschlossen, offenbar hatte dieses jemand eingeworfen und so schnell hatte man es nicht ersetzen können. Vermutlich würde das neue Schloß leicht zu knacken oder aufzubrechen sein.

Eines hatte sich allerdings nicht geändert, diese geheimnisvolle, fast gefährliche Ausstrahlung dieses Ortes, das einem glauben ließ, daß hinter jedem Fenster und in jeder Ecke etwas war, was einem beobachtete.
 
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Ferdinand ging also doch noch zum Haupteingang. Er starrte auf die Einbruchspuren.
Also doch? Also hatten die Werwölfe Nox doch erwischt? Ferdinand wurde wehmütig. Das hatte er dem Primogen nun wirklich nicht gewünscht. Das durfte einfach nicht wahr sein. Vielleicht waren es nur gewöhnliche Diebe gewesen und nicht die Werwölfe, die Einbruchspuren allein bewiesen noch gar nichts. Aber welche gewöhnlichen Einbrecher würden sich die Mühe machen und einen Schreiner vorbeischicken, damit der die Einbruchsspuren notdürftig vertuschte? Aber warum sollten die Werwölfe dies tun, die hätten dazu doch eigentlich genauso wenig Grund.
Und selbst wenn Werwölfe hier eingebrochen waren, vielleicht war Nox ja trotzdem noch irgendwo, in Starre, vielleicht hatte er sich so gut versteckt, dass man ihn nicht gefunden hatte. So wäre es das Beste. Doch war es wahrscheinlich? Dennoch klammerte sich Ferdinand an diese Möglichkeit.

Der Malkavianer legte vorsichtig seine rechte Hand auf die beschädigte Tür und konzentrierte sich. Vielleicht verriet sie ihm etwas über die Einbrecher.

Out of Character
Er verwendet also Auspex 3.
 
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Ja, da war auf jeden Fall was und etwas, was ziemlich gewaltig in Ferdinand Geist fuhr.

Das erste, was den Malkavianer fast überwältigte war eine Gefühl von Gewalt, Hass und Wut, dann Erinnerungen an einen Verlust, an Schmerzen. Kurz der Blick in ein verzerrtes Gesicht mit spitzen Reisszähnen, die sich in ein anderes Wesen bohrten. Zwischendurch erreichte Ferdinand auch ein kurzes Gefühl von Liebe und Leidenschaft, bevor er sich dem Wunsch gegenübersah, einen dunkelhäutigen, alten Mann zu zerreissen.

Out of Character
Was diese Erinnerungsfetzen mit deinem Tier machen, überlasse ich dir selbst.
 
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Das Tier in Ferdinand regte sich und drängte danach seinerseits jemanden zu zerreissen. Er schaute sich um ob er ein Opfer entdecken konnte auf das er sich stürzen konnte. Doch dann rang Ferdinand mit aller Kraft um Selbstbeherrschung. Er zitterte, drängte das Tier wieder zurück in seine Schranken. Bloß nicht heute ein weiteres Mal die Kontrolle an das Tier verlieren.
Die Hoffnung, dass Nox doch noch existierte war also nun dahin. Ferdinand torkelte ein paar Schritte vorwärts. Er schämte sich, dass er gegenüber der Seneschall so schlecht über Nox gesprochen hatte. Was hatte Ferdinand da bloß geritten?

Er ging schnellen Schrittes zu Fuß bis zu seiner Villa, es war ja nicht weit bis dorthin. Kaum war er im Haus eilte er zum Telefon. Er suchte die Nummer von Helena heraus und versuchte sie zu erreichen.
 
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Out of Character
Ich gehe einfach mal davon aus, daß es kurz vor der Sitzung ist.


Es dauerte einen Moment bis sich Helena meldete. Im Hintergrund war Straßenlärm zu hören, anscheinend war die Frau irgendwo im Freien unterwegs.

"Hier Helena O'Niell, was kann ich für sie tun?" meldete sich die Caitiff freundlich wie immer, man hörte ihr ihre Anspannung nicht an."
 
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"Frau O´Niell", hörte Helena eine Männerstimme, die sie womöglich recht schnell erkannte, jedenfalls vergaß Ferdinand seinen Namen zu nennen, was ihm normalerweise eigentlich nicht passierte, doch er war ziemlich aufgewühlt, und das hörte man auch heraus, und auch eine ziemliche Niedergeschlagenheit.

"Ich...sollte Ihnen das eigentlich besser persönlich und nicht am Telefon sagen, aber ich wollte, dass Sie es als erstes erfahren. Herr Nox...ich war soeben bei der Bibliothek und habe Einbruchsspuren gefunden. Am Haupteingang. Und als ich die Tür untersuchte, sah ich Bilder vor mir. Ein Werwolf mit Reisszähnen. Und dann sah ich mich in der Rolle des Werwolfs und wie er auf Herrn Nox losging. Es tut mir sehr leid für Sie, dass Sie somit einen Freund verloren haben. Ich selbst habe ihn kaum gekannt."

Und dennoch nahm es ihn nun ziemlich mit, und immer mehr nagte sein schlechtes Gewissen an ihm.
Er war sich so sicher gewesen, dass Nox schlicht und einfach in Starre war, hatte nicht wirklich daran geglaubt, dass er vernichtet war als er mit der Seneschall gesprochen hatte sondern war davon ausgegangen Nox hätte den Clan wieder im Stich gelassen, dabei stimmte das gar nicht. Warum bloß hatte er seinem Primogen gleich das Schlechteste unterstellt?
 
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Ja, Helena erkannte die Stimme, das war nicht schwer, die Leute, die diese Nummer hatten, hatten alle unterschiedliche Stimmen, die sie gut unterscheiden konnte. Trotzdem dauerte es einen Augenblick, bis sie reagierte.

"Herr von Rothschild?!" kam es dann. "Wie? Was? Sind sie denn wirklich sicher? Waren sie drinnen, haben sie eindeutige Hinweise gefunden?" Es klang ziemlich tonlos, wenn man sie kannte, konnte man Bestürzung aus der Stimme lesen, wenn auch nur für einen Augenblick. "Das kann doch nicht sein, ich wollte morgen Abend zur Bibliothek, nach ihm suchen, weil ich heute keine Zeit dazu habe."

Nein, das glaubte sie genauso wenig, wie sie es bei dem Prinzen glaubte, bevor sie eindeutige Beweise fand.

"Kein Irtum möglich?" Sie fragte nochmal nach.
 
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„Ein endgültiger Beweis ist das was ich gesehen habe natürlich noch nicht, aber..."

Ferdinand fing sich wieder, seine Stimme klang nun ziemlich stumpf.
Er registrierte die Tatsache, dass Helena also ein weiteres Mal einfach in das Gebäude eingedrungen wäre. Und hätte sie ihm vorher Bescheid gesagt, wenn er sie jetzt nicht angerufen hätte? Wahrscheinlich nicht. Vor ein paar Nächten hätte ihn das noch sehr aufgeregt, doch jetzt tangierte es ihn nicht.

"Nein, ich habe das Gebäude nicht betreten, man müsste ohnehin zunächst die Tür aufbrechen. Und es wäre gut, wenn auch Frau de Groote vorher erst noch aus der Tür liest, dann würde sich herausstellen, ob sie dasselbe oder Ähnliches sieht wie ich. Die Tür wurde offensichtlich von einem Schreiner notdürftig repariert, seltsam, nicht?
Aber natürlich, man sollte zudem drinnen nachschauen gehen.
Doch heute, da bin ich bereits einmal verbrannt als ich die geistige Berührung auf den Mann angewandt habe, der Herr Romero hätte sein können, ein zweites Mal möchte ich das heute nicht unbedingt erleben."

Damit spielte er auf Helenas Verbrennungserlebnis in der Bibliothek an.

"Mir wäre es ohnehin lieber dieses Gebäude nicht allein zu betreten. Was halten Sie davon wenn wir beide uns Morgen zusammen dorthin begeben? Das ist natürlich nicht ohne Risiken. Die Atmosphäre dort war sehr unheilvoll. Vielleicht würde auch Herr Forster uns begleiten."
 
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Naja, vermutlich hätte ihn oder vielleicht auch Ben doch gefragt, denn alleine in ein solches Gebäude wäre schlecht, auf der anderen Seite, hatte sie Angst, daß wieder etwas passieren könnte und sie keine anderen in Gefahr bringen wollte. Also wäre es doch nicht sicher, ob sie jemanden mitnehmen wollte.

"Sie können gerne mitkommen, allerdings auf eigene Gefahr, denn ich weiß nicht, was dort alles lauert, wie sie wissen ging das schon einmal schief", sagte Helena schließlich. "Reden sie bitte vorher mit Herrn Forster, immerhin ist es eine Situation, die nicht einfach ist und er ist schon in dem Zacharii-Labor geflohen, weil er Angst bekam. Ich denke, er sollte wissen, was auf ihn zu kommen könnte."

Sie überlegte kurz.

"Rufen sie Antonia an, sie hat mir erzählt, daß sie nicht denken, daß es Butch ist, aber von einer Sache mit Feuer hat sie mir nichts gesagt, machen sie sich nix draus, das kann jedem passieren."

Klar, es war nicht ohne, da konnte sowas gut passieren, daß man floh ... wenn man fliehen konnte.
 
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„Hrrm, nun ja, ich bin dann in Rötschreck gefallen und aus dem Leichenschauhaus geflohen, habe aber zum Glück nicht die Maskerade gebrochen. Frau de Groote war mir gefolgt. Zu erleben wie ich verbrenne, es hat sich so echt angefühlt, das war noch schlimmer als der Kampf mit der Bestie. Sie haben es auch schon erlebt, in der Bibliothek. Ich hoffe uns wird dort dann nicht wieder etwas Ähnliches passieren, das Risiko besteht natürlich. Doch es würde mir keine Ruhe lassen, wenn ich nicht nachschauen gehe.“

Das war er Nox schuldig.

„Es bleibt natürlich ganz Herrn Forster überlassen, ob er uns begleitet. Ich weiß, er hat Platzangst in engen Räumen…“

Es graute Ferdinand schon jetzt davor die Bibliothek zu betreten und gleichzeitig war er von einer Todessehnsucht getrieben. Halb hoffte er dort umzukommen. Wenn er dort starb, so wäre er erlöst, und dann hätte er gesühnt. Aber musste es unbedingt ein Feuer sein? Da würde er lieber der Bestie in die Arme laufen.

"Herr Nox ist heute eigentlich zur Primogenssitzung geladen. Unglücklicherweise hat er keinen Vertreter benannt...da dies nun mal so ist, hat die Seneschall leider nicht erlaubt, dass ich als Zuhörer an der Sitzung teilnehme. Ich bedaure sehr, dass somit wieder kein Malkavianer an der Primogenssitzung teilnimmt. Es wird sicher Wichtiges besprochen und relevante Informationen ausgetauscht."

Ferdinand überlegte wen er dann später fragen sollte was dort besprochen worden war. Leider hatte er bisher zu keinem der Primogene nähere Bekanntschaft.
 
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"Wie schon gesagt, das kann passieren, sie konnten wenigstens fliehen, wir konnten es damals nicht, als uns diese Illusion erfasste und ich habe immer noch hin und wieder Alpträume, das ist dann alles andere als angenehm, das kann ich ihnen sagen", erwiderte Helena.

Dann kam die Sprache auf Sitzung und sie war eingeladen, das sollte sie Ferdinand lieber nicht auf die Nase binden, das könnte nicht so gut ankommen, wenn er unbedingt hin wollte. Wenn allerdings Nox käme, wäre das einfach nur prima. Jedenfalls beschloss sie, die Sitzung bzw. ihre Teilnahme nicht zu erwähnen.

"Naja, ich kenne einige der Primogene, wenn ich was weiß, sage ich es ihnen morgen. Ich weiß ja auch nicht, was haben sie der Senneschal denn getan, ich würde denken, sie kann im Moment alle Hilfe brauchen. Aber ich kann ihr da nicht reinreden. Das kann keiner, im Moment hat sie das Sagen."

Es war so, daß sie davon ausging, daß die wirklich wichtigen Informationen allerdings eher unter der Hand gehandelt würden, denn sie ging davon aus, daß die wenigsten Noir trauten.
 
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„Da kann man wohl nichts machen…“

Ferdinand verkniff sich einen bissigen Kommentar über die Seneschall.

„Wann wäre es Ihnen denn Recht Morgen? Ich würde gern vorher noch ein paar Telefonate tätigen…was halten Sie von 22 Uhr?
Haben Sie ein Brecheisen oder ähnliches? Anders werden wir wohl nicht in die Bibliothek hinein gelangen können als mit Gewalt, leider.“

Außer man hätte jemanden wie Peter Crain mit dabei, er würde das Schloss wohl aufbekommen. Ferdinand hatte schon eine ganze Weile nichts mehr von dem Ravnos gehört oder gesehen, ob es ihn wohl auch erwischt hatte? Doch der Malkavianer erwähnte ihn besser nicht, sonst käme Helena womöglich noch auf die Idee Peter zu fragen ob auch er mitkäme, und das musste wirklich nicht sein.
 
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Tatsächlich hatte Helena kurz an Peter gedacht, doch sie wußte nicht, ob es gut gewesen wäre ihn noch einmal mit nach drinnen zu nehmen, das würde sie schon alleine machen müssen und wenn Ferdinand mit wollte, dann auf eigene Gefahr und die Verantwortung für Ben legte sie auch in dessen Hände, immerhin konnten sich Malkavianer gegenseitig besser beurteilen - hoffte sie jedenfalls.

"Ja, 22 Uhr wäre für mich in Ordnung, dann bringe ich ein Brecheisen und ein paar Taschenlampen mit, vielleicht finde ich auch einen Dietrich oder eine Scheckkarte, vielleicht ist das kein so gutes Schloß", meinte sie dann. "Ich sage ihnen dann auch, was bei der Sitzung rausgekommen ist.
Hoffen wir mal, daß was brauchbares dabei rauskommt. Ich habe übrigens in der Zachariaskirche eine Leiche gefunden, wenn sie mögen, können sie Maya im Cafe bitten, sie in den Keller zu lassen, sagen sie ihr, daß ich sie geschickt habe."
 
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"Und vielleicht sollten wir morgen auch ein paar Blutkonserven mitnehmen."

Zachariaskirche…er sollte auch mal Ben fragen wie es dort gewesen war, dachte sich Ferdinand.
Man hatte dort also eine Leiche gefunden und sie in den Keller des Cafés geschafft…?

„Maya? Gibt es neues Personal im Café?
Hm…ja, ich kann mir die Leiche ruhig einmal anschauen. Besonders frisch ist sie sicher nicht mehr, aber einige Eindrücke sind vielleicht dennoch noch da herauszulesen.“

Eine weitere Leiche, wie appetitlich…nun ja, solange es kein Brandopfer war…und man wollte sich ja hier nützlich machen, nicht wahr.
 
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"Ja, das mit den Blutkonserven sollte kein Problem sein, das bekommen wir hin", erwiderte Helena.

"Ja, ich konnte die Bedienung nicht behalten, die wollte nach London zu ihrem Herren, Maya ist noch neu, also seien sie vorsichtig mit ihr.

Die Leiche sieht nicht schlimm aus, eher sehr gut, würde ich sagen und es ist seltsam, benutzen sie mal einen Spiegel auf sie, dann verstehen sie, was ich meine.

Wenn sie mit Ben sprechen, sagen sie ihm, daß er abgehauen ist, ist schon okay."

Mittlerweile schien sie bei einem Gebäude angekommen zu sein.

"Ich muß jetzt leider Schluß machen, bis morgen."

Wenn nichts wichtiges mehr kam, würde sie auflegen.
 
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