D
Deleted member 317
Guest
Hm, der Artikel hat im Grunde eine vernünftige Message - die Tonart missfällt mir. Der Verfasser urteilt hart, schert über einen Kamm und entbindet die armen, sitzengelassenen Opfer ihrer eigenen Verantwortung.
Letzteres trifft auf alle Aktivitäten des Lebens zu, auch Rollenspiel. Wie oft lasse ich mich als Mitspieler oder Spielleiter versetzen von einem Spieler? Welche Konsequenz folgt? Wie oft lade ich jemanden auf Parties oder SitIns ein, der mir immer wieder kurzfristig absagt? Welche Haltung hab ich dazu? Wieso setze ich meine Prioritäten als Maßstab voraus für andere?
Die Art der Absage wird in Frage gestellt, per Textmessage und kurzfristig. Einzige Erklärung: Die sind immer auf der Suche nach was besserem. Nicht in dem Artikel, aber häufig wird in diesem Zusammenhang auch Ehrlichkeit oder der Mangel davon kritisiert.
Als durchaus auch kurzfristig per WhatsApp/ Threema Absager: Ich hab mit ehrlichen und (gesellschaftlich akzeptierten) zeitigen Absagen schlechte Erfahrungen gemacht. Die Leute wollen Drama und sie wollen Beschissen werden. Weil ein Nein einfach nicht akzeptiert wird. Es fängt an mit Überredungsversuchen, geht über zu Vorwürfen und endet mit eingeschnappt sein. Einer von beiden - entweder man geht doch und ist dann selbst angenervt oder man bleibt bei seiner Absage und dann ist der andere angepisst.
Der Artikel hat wohl Recht: kaum jemand hat so einen vollen Terminplan, dass er einfach gar keine Zeit mehr hat. Oder vielleicht doch? Bei all der Schnelllebigkeit heute braucht es ein gutes Zeitmanagement, um nicht selbst zu kurz zu kommen. Heute Mutter, morgen Schwiegermutter, dann Christine, Jochen und Marc, Rollenspiel und natürlich Sport.... 3 mal die Woche mindestens, sagt der Arzt. Dazwischen arbeiten, mal mehr, mal weniger, aber immerzu arbeiten, täglich. Einkauf, Wohnung instand halten, Katzen versorgen und beflauschen. UND WANN KOMM ICH? Fragt eine Stimme in meinem Kopf. Und Mutter sagt: Du meldest dich nie. Und Schwiegermutter steigt direkt ein. Und Christine, Jochen und Marc finden, dass das unfair ist und sie ja wohl unmöglich etwas für die Belastung könnten. Und die Rollenspielrunde sagt: Alda, du zockst doch hier, das ist doch DEINE ZEIT.....
Meine Zeit ist die, die ich dazu deklariere, völlig unabhängig von den Befindlichkeiten anderer. Ich bemühe mich allen gerecht zu werden, aber ich achte auch auf mich selbst. Das muss ich. Meine Mutter ist wahrscheinlich eher unterm Torf als ich. Christine, Jochen und Marc, bleiben in meinem Leben, vielleicht auch nicht. Rollenspiel kann ich machen, muss ich nicht. Ich muss aber arbeiten und putzen und Einkaufen. Und ich MUSS es bis zum Ende meiner Tage mit mir selbst aushalten.
Was ich sagen will ist:
Freizeitstress lässt sich IMO nicht allein an mangelnden Manieren und falschem Umgang mit Medien festmachen. Da steckt weit mehr dahinter, unter anderem auch Erwartungen die andere an einem selbst hegen. Und natürlich, dass alles und jeder immer bedingungslose Ehrlichkeit fordert, diese aber nicht verträgt oder nachzuvollziehen bereit ist.
Letzteres trifft auf alle Aktivitäten des Lebens zu, auch Rollenspiel. Wie oft lasse ich mich als Mitspieler oder Spielleiter versetzen von einem Spieler? Welche Konsequenz folgt? Wie oft lade ich jemanden auf Parties oder SitIns ein, der mir immer wieder kurzfristig absagt? Welche Haltung hab ich dazu? Wieso setze ich meine Prioritäten als Maßstab voraus für andere?
Die Art der Absage wird in Frage gestellt, per Textmessage und kurzfristig. Einzige Erklärung: Die sind immer auf der Suche nach was besserem. Nicht in dem Artikel, aber häufig wird in diesem Zusammenhang auch Ehrlichkeit oder der Mangel davon kritisiert.
Als durchaus auch kurzfristig per WhatsApp/ Threema Absager: Ich hab mit ehrlichen und (gesellschaftlich akzeptierten) zeitigen Absagen schlechte Erfahrungen gemacht. Die Leute wollen Drama und sie wollen Beschissen werden. Weil ein Nein einfach nicht akzeptiert wird. Es fängt an mit Überredungsversuchen, geht über zu Vorwürfen und endet mit eingeschnappt sein. Einer von beiden - entweder man geht doch und ist dann selbst angenervt oder man bleibt bei seiner Absage und dann ist der andere angepisst.
Der Artikel hat wohl Recht: kaum jemand hat so einen vollen Terminplan, dass er einfach gar keine Zeit mehr hat. Oder vielleicht doch? Bei all der Schnelllebigkeit heute braucht es ein gutes Zeitmanagement, um nicht selbst zu kurz zu kommen. Heute Mutter, morgen Schwiegermutter, dann Christine, Jochen und Marc, Rollenspiel und natürlich Sport.... 3 mal die Woche mindestens, sagt der Arzt. Dazwischen arbeiten, mal mehr, mal weniger, aber immerzu arbeiten, täglich. Einkauf, Wohnung instand halten, Katzen versorgen und beflauschen. UND WANN KOMM ICH? Fragt eine Stimme in meinem Kopf. Und Mutter sagt: Du meldest dich nie. Und Schwiegermutter steigt direkt ein. Und Christine, Jochen und Marc finden, dass das unfair ist und sie ja wohl unmöglich etwas für die Belastung könnten. Und die Rollenspielrunde sagt: Alda, du zockst doch hier, das ist doch DEINE ZEIT.....
Meine Zeit ist die, die ich dazu deklariere, völlig unabhängig von den Befindlichkeiten anderer. Ich bemühe mich allen gerecht zu werden, aber ich achte auch auf mich selbst. Das muss ich. Meine Mutter ist wahrscheinlich eher unterm Torf als ich. Christine, Jochen und Marc, bleiben in meinem Leben, vielleicht auch nicht. Rollenspiel kann ich machen, muss ich nicht. Ich muss aber arbeiten und putzen und Einkaufen. Und ich MUSS es bis zum Ende meiner Tage mit mir selbst aushalten.
Was ich sagen will ist:
Freizeitstress lässt sich IMO nicht allein an mangelnden Manieren und falschem Umgang mit Medien festmachen. Da steckt weit mehr dahinter, unter anderem auch Erwartungen die andere an einem selbst hegen. Und natürlich, dass alles und jeder immer bedingungslose Ehrlichkeit fordert, diese aber nicht verträgt oder nachzuvollziehen bereit ist.